Joachim Nikolaus Steinhöfel / 05.08.2021 / 13:30 / Foto: Achgut.com / 18 / Seite ausdrucken

Islamistische Milli Görüs klagt – und verliert

„Kritiker islamischer Organisationen werden immer wieder mit Klagen und Unterlassungsbegehren eingeschüchtert”, so Islamismus-Expertin Prof. Dr. Susanne Schröter. Jetzt traf es sie selbst.

Wenn islamische Verbände immer wieder versuchen, Journalisten und Kritiker ihres umstrittenen Tuns mundtot zu machen und mit Prozessen einzuschüchtern, ist es erforderlich, den Betroffenen zu helfen. Umso erfreulicher, wenn dies auch noch mit Prozesserfolgen gegen die kontroversen Organisationen zusammentrifft.

Susanne Schröter leitet das Forschungszentrum Globaler Islam und ruft die deutsche Politik zum schnellen Handeln auf. Sie ist kürzlich zum Mitglied des Expertenkreises „Politischer Islamismus“ berufen worden. Der Expertenkreis soll „aktuelle und sich wandelnde Erscheinungen des politischen Islamismus aus wissenschaftlicher Perspektive analysieren und Handlungsempfehlungen entwickeln, die die sicherheitsbehördlichen Maßnahmen um gesellschaftspolitische und wissenschaftliche Ansätze ergänzen sollen“, erklärt das Bundesministerium des Innern (BMI).

Schröter hatte in einem Gastkommentar für die „Neue Zürcher Zeitung” auch die in Teilen vom Verfassungsschutz beobachtete Milli Görüs-Bewegung erörtert. Diese war not amused: „Der NZZ-Beitrag von Frau Schröter ist verleumderisch und enthält unwahre Tatsachenbehauptungen” erklärte der Generalsekretär Altas des in Deutschland ansässigen Verein Islamische Gemeinschaft Milli Görüs e. V. (IGMG), der sich angesprochen fühlte, und klagte.

„Meinungsfreiheit im Netz” hat Frau Schröter unterstützt. IGMG unterlag vor dem Landgericht München und vor dem Oberlandesgericht München. In der NZZ findet sich in dem Artikel „Der Jihad der Anwälte” eine Passage, die das Vorgehen der islamischen Verbände präzise erläutert und gleichzeitig auch die Motivation für unsere Unterstützung erklärt.

„Der NZZ sagt der Autor Heinisch, der auch Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der österreichischen Dokumentationsstelle Politischer Islam ist, dass hinter diesem Vorgehen ein System stecke. ,Unser Fall, aber auch zahlreiche andere zeigen, dass man Medien mit Prozessen einschüchtern will’, so Heinisch. Selbst wenn Islamisten ihre Klagen verlören, bedeuteten Prozesse personellen Aufwand und Kosten für eine Zeitung. Damit würden Autoren, die sich kritisch mit islamistischen Akteuren und Organisationen beschäftigten, zu einem unkalkulierbaren Risiko, das eine Redaktion irgendwann nicht mehr eingehen wolle oder könne. ,Klagen entfalten so eine abschreckende Wirkung, unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Artikel.'”

Dies gilt umso mehr, wenn die islamischen Verbände nicht den Verlag, sondern die Autorin persönlich ins Visier nehmen. Deren Unterstützung ist daher unbedingt geboten.

 

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A.Lisboa / 05.08.2021

Suchen Sie nach “Pogrom von Istanbul”, das war 1955, ist also noch gar nicht so lange her. Deutschen Städten wird in naher Zukunft das gleiche bevorstehen. Und das wird dann nicht die Party- und Eventszene sein!

Peter Robinson / 05.08.2021

Herr Steinhöfel, neben Paypal könnten Sie sich ein HAWALA-Konto zulegen. Dies könnte Ihnen bei der Überweisung vom Schadenersatz-Gelder helfen und gleichzeitig Zugang zu dem informellen, islamischen nicht selten islamistischen Zahlungs-System gewähren. Das System wird u.a. verwendet um Islamistischen Bestrebungen, terroristische islamische Anschläge, den Kauf von Kriegswaffen durch Islamisten, islamische Menschenschmuggel, kriminelle islamische Geldwäsche und zum Teil die unübersichtliche ausländische staatliche Finanzierung dubiosen islamischen und islamistischen Gruppierungen in Europa zu verschleiern. Auch das deutsche Zahlungsverkehr wird bunter.  Ich bin mir sicher, die Nutzung dieses Systems ist unter den vielen friedliebenden, muslimischen Mitbürger bestens bekannt, auch unter den Millionen Menschen, die zu uns über 10 Landesgrenzen und sicheren Staaten geflüchtet sind, darunter, die, die die zweit-, dritt- viert- und/oder minderjährige Ehefrau im Eifers des iPhone-Einpackens hinterlassen mussten.

Dielmann A. / 05.08.2021

Da braucht es keinen Expertenkreis gesunder Menschenverstand reicht. Der Islam gehört weder zu Deutschland noch nach Europa . Ich sage es mal mit Worten eines ehemaligen Radtrainer. Wir sollten die Kameltreiber in die Länder ihrer Eltern zurück begleiten. Der Islam mit seine Anhänger bedeutet nur Stress Ärger und vieles Unangenehme mehr, Kinderehe Beschneidung etc.. Sollen unsere Teddybär Werferinnen mit unseren Politkern gerne von Rot Grün mal einen Stuhlkreis bilden. Vielleicht fällt der Groschen!

Nico Schmidt / 05.08.2021

Sehr geehrter Herr Steinhöfel, die Islamverbände in Deutschland leben hier, werden großzügig von uns allimentiert, arbeiten an der Umsetzung der Scharia und der deutsche Michel klatscht entzückt dazu. Viel blöder kann man sich nicht anstellen. MFG Nico Schmidt

Rainer Niersberger / 05.08.2021

Das ist prinzipiell richtig, aber ganz sicher nicht die Loesung eines massiven Problems, das nur politisch geloest werden kann, was Merkel und ihre linksgruenen Schwester und Brueder im Geiste aber sicher nicht tun werden. Letztlich sind es durchaus ehrenwerte Widerstände in einem hierzulande voellig aussichtslosen Kampf um Freiheit und Recht, um Saekularitaet und Zivilisation. Die “Zeichen” gegen den Islam als Bedrohung der “westlichen Welt” muessen endlich politisch gesetzt werden, was nur von einer Partei erwartet werden kann.  Damit ist die weitere Entwicklung klar, zumal sich die (letztinstanzliche) Justiz zukünftig den politischen Weisungen fügen wird, soweit ihr universitär passend ausgebildetes Personal nicht ohnehin ideologisch folgt.

Frank Holdergrün / 05.08.2021

“Meine Brüder und Schwestern, wir müssen die so genannte Demokratie und Redefreiheit hier im Westen ausnutzen, um unsere Ziele zu erreichen. Unser Prophet Mohammed, Friede sei mit ihm, und der Koran lehren uns, dass wir jedes mögliche Mittel und jede mögliche Gelegenheit nutzen sollen, um die Feinde Allahs zu besiegen. Sagt den Ungläubigen in der Öffentlichkeit, dass wir ihre Gesetze und ihre Verfassungen respektieren, von denen wir Muslime glauben, dass sie so wertlos sind wie das Papier, auf das sie geschrieben sind.” Tariq Ramadan spricht aus, welche Strategie im Haus des Krieges gilt. Und zwar völlig egal, ob aktuell ein moderater oder härterer Islam gelebt wird, das Ziel bleibt immer gleich. Nachdem sie es mit dem Schwert nicht geschafft haben, versuchen sie es mit dem Schwert der Worte und Gesetze. Und den Bäuchen der Frauen. Der Koran/Hadith hat exakte Regeln für Notlagen und auch Lügen sind erlaubt. Niemand im Westen braucht diese wenig integrationsfähige Ideologie und schon gar nicht Frauen, die damit unterdrückt werden. „Man kann in Mohammed den größten Feind sehen, den die menschliche Vernunft je hatte.“ (Diderot) Dass die Grünen/SPD in dieser Religion kein Problem sehen und sie nicht bis wenig kritisieren, ist ein guter Maßstab für ihre Intelligenz.  

Sabine Schönfeld / 05.08.2021

Der erste und grundlegende Fehler war es, dem Islam überhaupt die Tür nach Europa zu öffnen. Wer den Koran liest, erkennt schnell, dass dieser weitgehend das Gegenteil unserer freiheitlichen, demokratischen und humanistischen Grundwerte verkörpert. Und gleichzeitig ist die gesamte Ideologie auf Machtübernahme ausgerichtet, Gewalt und Einschüchterung sind dabei die Mittel der Wahl. Die Vorstellung eines friedlichen Miteinanders mit dem Islam war deshalb wohl von Anfang an eine Illusion. Das geht wohl mit Ex-Muslimen, aber kaum mit praktizierenden Islamgläubigen.

Ellen Widmaier / 05.08.2021

Danke für diese wichtige Information. War nirgendwo sonst zu erfahren, schon gar nicht im ÖRR. Danke dafür, dass “Meinungsfreiheit im Netz” und Herr Steinhöfel Frau Prof. Susanne Schröter erfolgreich gegen Milli Görüs unterstützt hat. Das wäre allerdings die Aufgabe des Innenministeriums gewesen, das diesen Expertenkreis “Politischer Islamismus” berufen hat.

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