Ihr dürft ihnen keinen Platz lassen, kein Pardon und kein Vergeben, das ist die einzige Sprache die diese Kultur versteht. Aber Ihr werdet es erst bemerken wenn sie Euch den Kopf abschneiden.
Tut mir leid, Bassam Tibi kann und will ich in seinen Ausführungen nicht mehr folgen. Ständig die Relativierung, dass der Islamismus das Problem sein soll und der Islam schon irgendwie mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Sehr schön dazu auch der Direktor der Al Azhar universität der 2016 im Bundestag mitteilte, das die Gesetze und Lebensregeln eines nichtislamischen Staates allenfalls vorübergehend befolgt nicht aber anerkannt werden dürfen. Wie der Göttinger Islamwissenschaftler Professor Tilman Nagel in seinem jüngsten Vortrag darlegt ist die, IM KORAN dargelegte, Daseinsordnung bindend für alle Muslime. Sinngemäß: Ihr seid die beste Gemeinschaft und bestimmt was gut oder schlecht ist. Die vierhundert Jahre später vollendet aus dem Koran abgeleitete Sharia fasst die Daseinsordnung in einen rechtlichen Rahmen. Eine Säkularisierung ist danach nicht möglich weil Allah alles regelt und geregelt hat und dies einer menschengemachte Ordnung widerspricht. Bassam Tibbi macht das was man aus Sicht des Koran eine sogenannte Beigesellung, eine Interpretation, der koranischen Daseinsordnung nennen könnte. Den gesammten Vortrag, als Video und PDF, kann man unter der Überschrift “Nüchterne Blicke auf den Islam” auf der Homepage Maria-Frieden, Göttingen finden. Es ist aus meiner Sicht inzwischen unerträglich geworden wie immer wieder versucht wird sich einen sogenannten reformierten Euroislam herbeizuhalluzienieren wenn doch die allergrößte Mehrheit der Muslime dem nicht verhandelbaren Koran anhängen. Neben Seran Ates und Abdel-Hakim Ourghi wird das leider auch hier versucht.
” Die zentrale Frage lautet, ob der Islam eine Staatsordnung oder nur ein religiöser Glaube sei”. Das ist wahrlich eine zentrale Frage, die aber Bassam Tibi m. E. nicht beantwortet. Man könnte sie so beantworten: Wer behauptet, der Islam sei nur ein religiöser Glaube oder der Islam sei nur einen Staatsform, der liegt falsch und hat sich nie mit dem Islam beschäftigt. Der Islam ist seit seinem Entstehen immer politisch gewesen, d. h. er trennt a priori Staat und Religion nicht. (Auch in der westl. Welt war dies ein langer und komplizierter Prozess !) Und da die Islamische Religion prinzipiell von der Scharia nicht zu trennen ist, führt auch die Differenzierung von Islam und Islamismus in die Irre. Nicht nur der “Islamische Staat” ist in seinen Zielen totalitär, wenn er auch besonders radikal auftritt. Schon der Alleinvertretungsanspruch des Islam ist totalitär, genau wie es der Kommunismus war. Auch von einer Schariatisierung des Islam kann also keine Rede sein. Der Islam als Ideologie besinnt sich lediglich auf seine Ansprüche. ( Auf die unterschiedlichen Spielarten des Islam kann hier nicht eingegangen werden.) Mit Befremden habe ich lesen müssen, dass Bassam Tibi immer noch von einem Reform - Islam zu träumen scheint und gar einer säkularen Interpretation des Islam das Wort redet. Leider werden wir und unsere Kindeskinder - wenn überhaupt - das nicht erleben. Trotzdem: Die Warnungen Bassam Tibis an unsere Zivilisation sollten wir bitter ernst nehmen.
Ein ermutigender und bedeutsamer Text von Herrn Tibi. Allerdings scheint vom Euro-Islam keine Rede mehr zu sein resp. das Problem bedarf einer weltweiten Lösung. Was mich nur nachdenklich macht oder wo ich nachfragen bzw. widersprechen muß ist die von ihm vorgeschlagene Trennung von Islam und Islamismus. Ich habe hier gelernt (mich überzeugen lassen), daß das nicht geht.
Wir brauchen eine Kombination aus Strafrecht (striktes Verbot der Scharia und aller Personen und Organisationen, die nur daran denken, die Scharia oder die entsprechenden Passagen aus Koran oder Hadithen zu lehren) und aggressiver Propagierung der Werte des säkularen westlichen aufgeklärten Staates. Das ist z.Zt. schwierig, da (a) weite Kreise der Intelligentia, die staatliche Ordnung ablehnen, in der sie fett leben, und (b) jede Aktion gegen den Islam als “rassistisch” denunziert wird, selbst dann, wenn die rassistischen Inhalte weitgehend im Islam zu finden sind. Mehr Leute müssen mehr schlechte Erfahrungen machen, bis sich das ändert.
Auch wenn es jetzt banal klingt, aber ein Staat, der seine Grenzen öffnet und jeden unbesehen einläßt ohne Pässe und Namen zu prüfen, der kann keine Regeln aufstellen. Weder religiöse, noch säkuläre, noch sonstige. Das dieser Staat Gefahren sehen kann für das soziale Zusammenleben, können wir gnädigerweise weglassen.
Der “Scharia-Staat” ist nichts anderes als eine totalitäre Diktatur, die sich auf ein altes Buch beruft. Diesem “Staat” haftet nichts Verklärtes an. Es ist wünschenswert, dass unsere politischen Traumtänzer diese Tatsache zur Kenntnis nehmen.
Verehrter Herr Professor Tibi, wie traurig und wie zutreffend ist Ihre Analyse der Wirklichkeit. Es bleibt zu hoffen, daß in unserem Land die Blinden sehend werden und die Mächtigen weise. Ein frommer Wunsch? Dann zumindest sollten die Einsichtigen sich ein Herz fassen und die Möglichkeiten des Rechtsstaats ausloten, den gegenwärtigen Irrweg unserer Staatslenker zu korrigieren. Ich habe heute versucht, in der “Welt” in einem Kommentar auf Ihren Beitrag hinzuweisen. Bis jetzt wurde dieser Kommentar nicht freigegeben. Vielleicht kommt das ja noch…. Mit besten Grüßen Hildburg Heider, Kulturjournalistin
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.