Soeben erschienen: Cora Stephan: Angela Merkel. Ein Irrtum. Hier für die Leser der Achse des Guten Auszüge aus der garantiert nicht autorisierten Auseinandersetzung mit der ersten Bundeskanzlerin der Deutschen…
Marschieren bei Stuttgart 21 nur die „dumpfen“ Truppen des deutschen Spießers auf? Oder könnte es sein, dass der müde Fortschritt, den die Politik in der
Soeben erschienen: Cora Stephan: Angela Merkel. Ein Irrtum. Hier für die Leser der Achse des Guten Auszüge aus der garantiert nicht autorisierten Auseinandersetzung mit der ersten Bundeskanzlerin der Deutschen…
Marschieren bei Stuttgart 21 nur die „dumpfen“ Truppen des deutschen Spießers auf? Oder könnte es sein, dass der müde Fortschritt, den die Politik in der Planung von Stuttgart 21 verkörpert sieht, nicht auf dem Niveau der Bürger ist?
Die erkennen womöglich im ordnungsgemäßen Procedere, mit dem man in Stuttgart den Plan für den Bahnhofsneubau durchgewinkt hat, eher „Planungsstalinismus“ (Harald Welzer) als Demokratie. Und fragen sich, warum sie im Fall Stuttgart eine einmal beschlossene Entscheidung respektieren sollen, wo sie doch tagtäglich erleben, was man alles zurücknehmen kann, wenn man an der Regierung ist: Die Rentenreform. Oder den Ausstieg aus der Kernenergie. Oder die „No Bail-Out-Klausel“ des Euro-Vertrages. Oder das Versprechen, Europa werde keine Transferunion.
Auch in Deutschland, welch Wunder, sind die Bürger mehrheitlich selbstbewusst, verlangen anständige Ware, kein Gammelfleisch, denken mit, lassen sich ungern bescheißen, sind informiert – und aus Schaden klug geworden. Sie verfügen nicht selten über mehr Sachverstand, als in den Parlamenten versammelt ist, und lassen sich nicht mehr so leicht mit Stillhalteprämien ausschalten, wie es Politiker gern tun. „Bürgerausschaltung als Beruf – das ist gelegentlich noch härter als das übliche Bohren von harten Brettern“, spottet Peter Sloterdijk.
Mitleid erübrigt sich.
Cora Stephan, Angela Merkel. Ein Irrtum, erschienen im Knaus-Verlag, 224 Seiten, 16,99.