News-Redaktion / 29.04.2025 / 16:37 / Foto: Pixabay / / Seite ausdrucken

Irans Explosionen: Sabotage oder Versagen?

Über die Ursache der starken Explosion im iranischen Hafen Bandar Abbas wird weiter spekuliert. Bisher gibt es noch keine offizielle Erklärung, weil das Regime vermutlich ein schmutziges Geheimnis zu verbergen hat.

Am 26. April 2025 erschütterte eine gewaltige Explosion den Shahid Rajaee Hafen, Irans größten Handelshafen nahe der Großstadt Bandar Abbas. Laut Angaben des Iranischen Roten Halbmonds starben dabei 40 Personen und wurden 190 verletzt und im Krankenhaus behandelt, schreibt meforum.org. Der Vorfall könnte erhebliche Auswirkungen auf den Transit ausländischer Waren durch den Iran haben, da der Hafen stark beschädigt ist. Obwohl die Behörden behaupten, der Frachtverkehr sei wieder aufgenommen worden, ist die Wiederherstellung des vollen Betriebs fraglich. Dieser Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Unglücken, für die die Regierung verantwortlich gemacht wird, wie den Abschuss eines ukrainischen Flugzeugs durch Luftabwehrraketen 2020, bei dem 176 Menschen starben.

Der Shahid Rajaee Hafen wickelt einen erheblichen Teil des iranischen Außenhandels ab, so 42 Prozent des nicht-ölbasierten Warenvolumens. Die Explosion ereignete sich auf einem Grundstück der Sina Holding, die mit den Revolutionsgarden verbunden ist und unter Kontrolle des Obersten Führers Ali Khamenei steht. Es handelt sich um keinen offiziellen und in Einfuhrlisten deklarierten Import, sondern um illegal (aber im Mitwissen des inneren Zirkels des Regimes) eingeführte 2000 Tonnen Chemikalien (Natriumperchlorat) aus China, die bei der Produktion von Raketentreibstoff verwendet werden. Dass es auf dem Gelände der Sina Holding gelagert wurde, obwohl die Stiftung offiziell nichts mit der Herstellung oder Lagerung von Chemikalien zu tun hat und obwohl der Hafen eigentlich gar nicht für die Einfuhr solcher Stoffe gedacht ist, ist verdächtig. Eine offizielle Erklärung für die Explosion gibt es noch immer nicht, die Behörden schoben die Explosion auf „unsachgemäße Lagerung.“ Das einiges im Argen liegt bei der Verwaltung und Instandhaltung des Hafens, wie der gesamten iranischen Wirtschaft, steht außer Frage, allerdings erklärt dies nicht, warum und wofür die hochexplosiven Stoffe heimlich eingeführt wurden und warum sie bei der Sina Holding gelagert wurden. Es deutet einiges darauf hin, dass diese im Zusammenhang mit Irans illegalem Atomprogramm stehen. Wenn gerade in dem Moment, wo man am Verhandlungstisch mit den USA eine "friedliche Nutzung" der Kernenergie und seinen Friedenswillen betont, durch das Regime heimlich eingeführte Chemikalien explodieren, könnte die Situation kaum peinlicher sein.

Während die laufenden Verhandlungen zwischen den USA und Iran über dessen Nuklearprogramm, berichtete ein iranischer Beamter von einem großen Cyberangriff gegen wichtige Regierungseinrichtungen am 27. April 2025. Behzad Akbari, CEO des iranischen Telekommunikations-Infrastrukturunternehmens, beschrieb den Angriff als weitreichende und komplexe DDoS-Operation (Distributed Denial of Service), ohne jedoch einen Schuldigen zu benennen. Auch hier ist der zeitgleiche Zusammenhang mit der Explosion und den Verhandlungen auffällig.

Einige iranische Zeitungen vermuten einen Zusammenhang mit den Atomgesprächen, die Israel behindern wolle. Natürlich zeigt Iran immer mit dem Finger auf Israel, wenn etwas Schlimmes passiert, auch, um von eigenen Versäumnissen abzulenken. Israel ist zwar in der Lage, eine solche Operation auszuführen, aber gerade Israel ist sehr daran gelegen, dass die Gespräche zur atomaren Entwaffnung Irans durch strenge Kontrollen führen. Anders als sein Vorgänger Joe Biden wird Präsident Trump keine Versprechen Irans für bare Münze nehmen und dem Ausbau des iranischen Atomprogramms tatenlos zusehen. Auch ist Israels Premierminister Benjamin Nethanjahu ein Verbündeter Trumps und nicht Teil des „Team Biden“, wie die iranischen Zeitungen böswillig oder ignorant behaupten.

(Siehe auch den gestrigen Artikel bei Achgut zu den Zuständen im Iran).

Foto: Pixabay

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