Also, auch wenn das nicht sehr oft kommuniziert wird: JEDER will dieses iranische Unterdrückungs-Regime weg haben und gegen etwas toleranteres ersetzen. Wie die Vergangenheit mehrmals gezeigt hat, funktioniert die Methode “in die Steinzeit zurückbomben und dann gucken, was passiert, nachdem man frei wählen lässt” eher selten. Insofern ist der Iran-Deal von der Idee her nicht völlig abwegig - hier versucht man sich an der Taktik, erstmal eine solide Mittelschicht durch eine florierende Wirtschaft aufzubauen, mit deren Hilfe man dann zu einem späteren Zeitpunkt dieses Regime “einfach” wegfegt… Da es unklug wäre, das diesem Regime klar zu machen, kann man natürlich auch den Gegnern dieser Taktik nicht allzu deutlich erklären, was man eigentlich vorhat. Das führt zu der Einschätzung “die haben doch nicht mehr alle Tassen im Schrank, mit solchen Verbrechern Geschäfte zu machen!” Grundsätzliche erste Erfolge kann diese Methode aber tatsächlich vorweisen: Die Mittelschicht ist in den letzten Jahren schon öfters auf die Strasse gegangen und wurde sets mehr oder weniger blutig niedergeknüppelt. Auch, wenn das pervers klingt, aber diese Eskalation ist der eigentliche Sinn dieser Taktik - schließlich ist das Ziel der Umsturz durch die eigene Bevölkerung. Was mich betrifft - man kann von dieser “Messer-im-Rücken-statt-Bombe-auf-den-Kopf-Strategie” ja halten, was man will - aber ich bin da sehr skeptisch. Wenn’s nicht hinhaut, hat man nicht nur das Ziel verfehlt, sondern seinen Feind zusätzlich noch mit Atomwaffen ausgestattet sowie sein konventionelles Mititär-Potential enorm gestärkt. Mir sind die Risiken bei einem Mißerfolg einfach zu hoch.
Zu atomaren Träger ist die Satelliten- Abschussvorrichtung in dieser Form nicht so einfach nutzbar. Zwar kann heutzutage jeder schreiben, was er will, aber die tiefliegenden Kenntnisse der angehezten Schreiber fehlen, halt.
Der Westen möchte sich die Option offenhalten, konventionell-militärisch im Iran zu intervenieren. Sobald der Iran die Atombombe hat, geht das natürlich nicht mehr. Der Iran weiss, dass man mit eigenen Atomwaffen einen konventionellen Angriff “wegdrohen” kann. Aus den gleichen (defensiven) Motiven möchte ja auch Nordkorea die Atombombe. Natürlich ist auch die Haltung Israels verständlich. Wenn der Iran und/oder arabische Staaten die Atombombe haben, dann ist damit die Atomabschreckung Israels neutralisiert. Im darauf folgenden konventionellen Wettrüsten würde Israel dann vielleicht aufgrund seiner Kleinheit den Kürzeren ziehen.
Keine Sorge, der Gott Trump wird über den Iran wachen und ggfs. bevor es zum atomaren Shohdaun kommt, mal die “Mutter” (MOAB - Mother of all Bombs) in den iranischen Raketenbunkern vorbeischicken. Es heißt, auch die Taliban hätten es sich schließlich mit dem Verhandeln überlegt, als sie diesen Besuch im Gebirge bekamen. Die EU kann man natürlich vergessen. Vielleicht schlingert ihr Kommissionspräsident ja mal vorbei oder der Heißdampfholländer mit der Zahnlücke aus dem EU-Parlament. Da lachen die Mullahs noch Jahrzehnte, wenn die Typen sich das wirklich trauen. Von der heulenden Italiererin ja ganz zu schweigen. Hoffentlich hat sie ihr Kopftuch dann wenigstens mal ein bißchen fester umgebunden.
Politiker, die Raketen als “Wunderwaffe” betrachten, das ist eher ein Extrem aus der dunklen Vergangenheit Deutschlands. Sachlich muss man feststellen, dass Raketentechnik sauteuer ist. Die nicht unbedingt am Hungertuch nagenden USA sahen sich gezwungen, dass Apolloprogramm mit den Mondflügen einzustellen. Die UdSSR hat erst gar nicht versucht, Menschen auf dem Mond abzusetzen. Zu Adolfs Zeiten führte die Fixierung auf Raketentechnik dazu, dass die Versorgung der Wehrmacht mit effektiveren Waffen zu kurz kam. Freilich sind erhebliche Unterschiede zwischen dem Nazi-Reich und dem Ajatollah-Regime festzuhalten: Im Iran hat die jüdische Minderheit eine garantierte Anzahl von Sitzen im Parlament, Der radikale Islam ist im Iran inzwischen unbeliebter als es der Nationalsozialismus in Deutschland je war. Wenn die religiösen Führer des Iran das Geld des Landes für Raketentechnik verpulvern, wird die Wirtschaft des Landes darunter leiden. Die Bevölkerung wird noch seltener zur Moschee laufen und die jetzt schon ausgehöhlte Position der Mullahs wird noch weiter geschwächt.
@ Hallo, Herr Kaussen ! Ich muss doch Ihre merkwürdige Ansichten etwas korrigieren. Ob ein Land zu den Guten oder Bösen gehört, richtet sich ganz danach, ob in diesem Land freie Wahlen stattfinden und damit das Volk über sein politisches Schicksal selbst bestimmen kann. Im Iran sind definitiv keine freien Wahlen möglich und politisch gesehen, gehört das Mullah-Regime deshalb zweifelsohne zu den Bösen. Ob die dortige Bevölkerung (vor allen Dingen die Frauen) die von der Scharia-Justiz verübten Gräueltaten tolerieren würde, wäre der Iran ein freies (!) Land, ist schwer vorstellbar. Mit der atomaren Bewaffnung verhindern solche Terrorstaaten wie der Iran oder Nord-Korea, dass fremde Hilfe zugunsten der notleidenden Bevölkerung möglich gemacht wird. Finden Sie das Gut ?
Als ich einen Beitrag über neue persische Mittelstrecken-Raketen las mit 1.000 km Reichweite, war der erste Gedanke, wann greift ISRAEL ein bzw. an? Es kann sich die strategische Situation nicht leisten, diese Dinger plötzlich im Golan oder in Gaza gegenüber zu haben. Die Vorwarnzeiten würden m.W. dann kaum bei 10 Minuten liegen. Halb so hoch wie 1963 bei der Kubakrise. Israel wäre unendlich politisch erpressbar. Diese Waffen eines anti-demokratischen Staates sind tatsächlich das Messer auch an unserer Kehle. Teheran braucht keine A-Waffen. Biologische und chemische Waffen bzw. Gifte sind teils noch schlimmer. Und das Zeugs hat auch Teheran noch am Lager, aus dem Krieg mit Saddams Irak um 1980.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.