Nachdem die Deutsche Bank Tochter bereits in den USA wegen falscher Angaben zu „nachhaltigem Investieren“ verurteilt wurde, muss sie nun auch in Deutschland eine Millionenstrafe bezahlen.
Die Deutsche-Bank-Tochter DWS (Deutsche Wertpapiersparen) wurde wegen falscher Nachhaltigkeitsversprechen zu einer Geldstrafe von 25 Millionen Euro verurteilt, meldet der Aktionär. Dies ist nicht das erste Mal, dass der Vermögensverwalter wegen sogenanntem „Greenwashing“ bestraft wird. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft, die wegen Kapitalanlagebetrugs ermittelte, erhob diese Strafe. DWS wird beschuldigt, Finanzprodukte als „grüner“ dargestellt zu haben, als sie tatsächlich sind. Die Firma gab zu, dass ihr Marketing in der Vergangenheit überzogen war, und hat bereits interne Prozesse verbessert.
Nachhaltige Anlagen sind bei Investoren immer beliebter geworden, auch durch EU-Vorgaben, die „nachhaltigen Finanzprodukten“ Gütesiegel verleihen. Dennoch bleibt unklar, was genau als nachhaltig gilt. Wegen der Ermittlungen durchsuchte die Staatsanwaltschaft mehrfach die DWS-Zentrale in Frankfurt. DWS wies die Vorwürfe stets zurück, wechselte aber 2022 ihren Chef aus.
Zwischen 2020 und 2023 bewarb die Firma intensiv Produkte mit ESG-Merkmalen. ESG steht für Environment, Social and Governance, also Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung. Dies hängt auch mit Druck seitens der EU auf Großanleger zusammen. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft fand jedoch, dass DWS-Marketingaussagen über ihre Führungsposition im Markt nicht zutrafen. In letzter Zeit, gerade nach dem Sieg Donald Trumps und eben auch wegen etlicher Fälle von „Greenwashing“, hat die Begeisterung für Investitionen mit Gute-Gewissen-Faktor nachgelassen.
DWS wurde bereits 2023 in den USA zu einer Strafe von 25 Millionen Dollar verurteilt, nachdem die Börsenaufsichtsbehörde SEC (Security and Exchange Commission) Verstöße gegen Geldwäsche-Richtlinien und unwahre ESG-Angaben festgestellt hatte.