Dirk Maxeiner / 09.05.2017 / 09:38 / Foto: Iris Tong / 13 / Seite ausdrucken

Intelligente Stromzähler für Dummerchen jetzt Pflicht

Sie machen einfach weiter. Jetzt kommt die nächste grünkarierte Volkserziehungsmaßnahme: Dem Bundesbürger werden sogenannte "intelligente" Stromzähler verordnet. Die Verbraucher gucken dabei allerdings dumm in die Wäsche: Die ohnehin längst grenzwertige Stromrechung wird noch einmal um rund 100 Euro teurer, der Einbau kann je nach Umständen mehrere tausend Euro kosten. „Vermutlich zahlt der Verbraucher in der Regel selbst bei einer Verminderung des Stromverbrauchs und einem bestmöglichen variablen Stromtarif beim Betrieb eines Smart Meter unter dem Strich drauf“, sagt Bettina Cebulla von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Die "Smart-Meter" sparen keinerlei Strom, überwachen aber alle Verbrauchs-Daten und schicken sie direkt an den Stromversorger. Das eignet sich hervorragend als Grundlage für Erziehungsmassnahmen, die selbsredend freiwillig ergriffen werden, beispielsweise, weil ein Verbraucher aufgrund des Smart-Meters feststellt, dass seine Waschmaschine schon zehn Jahre alt ist. Zu dieser Einsicht war das Dummerchen bisher nicht in der Lage.

Jetzt wird diese hilflose Person auf Rat seines intelligenten Stromzählers eine neue Waschmaschine kaufen, die nur noch halb soviel Strom braucht, doppelt so lang wäscht, wahlweise halb so gut. Er kann sich auch einen intelligenten flexiblen Stromtarif besorgen und nachts billiger waschen, was die Nachbarn entzücken dürfte. Und wenn er schon mal dabei ist, kann er natürlich auch Staubsaugen, die Putzfrau freut sich schon auf die neuen Dienstzeiten.  Außerdem bekommt sie einen neuen Staubsauger, der sich mit 900 Watt zufrieden gibt, mit dem sie aber ein Stündchen länger nachts unterwegs ist. Super-Rechnung, aber die Putzfrau arbeitet ja eh schwarz.

Angesichts dieser Meisterleistung an Arbeitsbeschaffung hat der Gesetzgeber intelligent vorgesorgt, weiß Corinna Kodim vom Eigentümerschutzverband Haus & Grund Deutschland: „Sie können die Installation der intelligenten Zähler nicht ablehnen – obwohl ihnen zusätzliche Kosten entstehen“.

Foto: Iris Tong via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Rainer Schmidt / 10.05.2017

Ich arbeite in der Energiebranche. Die Dinger will niemand. Weder die Verbraucher, weil sie keinen Nutzen davon haben, noch die Netzbetreiber, weil sie massiv für den Einbau werden in Vorleistung gehen müssen, noch die Versorger, weil da richtig und ich meine RICHTIG viel Verwaltungsaufwand hinzukommt. Ferner sind die Dinger nicht “smart” sondern ausgesprochen blöd und können nichts außer aller 15 Minuten den Zählerstand zu melden. Das ist eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Verwaltung und IT auf Kosten aller.

Christian Raabe / 10.05.2017

Ja was heißt den “Sie machen einfach weiter”? Wir, die Wähler machen doch auch einfach weiter. Nach den jüngsten “Umfragen” und den Ergebnissen der letzten Landtagswahlen werden doch die Verantwortlichen aus der Ganz Großen Koalition von SchwarzRotRotGrünGelb von 80 bis 90% der Wähler immer wieder gewählt. Egal was die auch machen. Und Mutti freut sich über die “Zustimmung” zu ihrer Politik. Wie heißt es doch: “Die allerdümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber”.

Hajo Schuhmann / 09.05.2017

Ja, und was dann - vielleicht - noch passieren kann, kann man jederzeit in Marc Elsbergs Buch “Blackout” nachlesen. Alles, was irgendwie Daten versendet, kann auch gehackt werden.

Evelyn Schneeberg / 09.05.2017

In ein paar Jahren haben wir Schonlängerhiers einen Chip im Genick. 1984 war dagegen ein Kindergeburtstag.

Ulla Smielowski / 09.05.2017

Sicherlich wieder eine Verordnung, bei denen Unternehmen sich die Hände reiben und Politiker sich darüber freuen, die Bürger ausgetrickst zu haben… Wie war das noch mit den Autos und der Umweltfreundlichkeit, oder den Häusern die verpackt wurden, um Heizkosten zu sparen. Die Häuser schimmeln vor sich hin, die Mieten werden teurer, und es ist für den Haubesitzer teuer. Als nächstes kommt die Verordnung nicht mehr zu kochen. Da geht nämlich die meiste Energie verloren. Das würde dann bedeuten, nur noch Rohkost zu essen und eventuell mal Wasser zu kochen.

Wolfgang Johansen / 09.05.2017

Die richtigen Grünen-Wähler wird das in ihrer Wahlentscheidung mit Sicherheit trotzdem beflügeln!

Jürgen Althoff / 09.05.2017

Mein Verdacht ist, dass die Smart Meter dazu dienen sollen, Strom zuzuteilen, was realistisch wird, sobald die KKW abgeschaltet sind und die fluktuierenden Einspeisungen von Wind und Sonne unsere Stromversorgung bestimmen. Und wenn schon Strom nach nicht transparenten Gesichtspunkten zugeteilt wird, dann liegt es doch nahe, wie in allen autoritären Systemen, den Guten (im Sinne der Zuteilenden) mehr zukommen zu lassen als den Bösen ( behördenbekannte AfD-Mitglieder, Pegida-Sympathisanten, Lesern von achgut und TE und ähnliches oppositionelles “Gesocks”, wie der Rheinländer sagt). Was muss eigentlich in diesem Land geschehen, bis sich die Leute nicht mehr alles gefallen lassen?

Günter Hölzer / 09.05.2017

SIE MACHEN EINFACH WEITER! Das ist der Kernsatz in allen Politik-Feldern hier in Deutschland, nicht nur bei der sog. Energiewende. Danke für diesen Satz, Herr Maxeiner. Den Rest kann sich jeder normal denkende Mensch selbst ausmalen. Einige hier auf der Achse (und anderswo) träumen noch von den Wahlen im September. VERGESST ES! Viele Grüße

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