Gastautor / 23.06.2018 / 15:30 / Foto: Pixabay / 13 / Seite ausdrucken

Integrationsvorbild Fußball: Anders als Ihr denkt!

Von Carsten von der Ohe

Die deutsche Fußballnationalmannschaft wird gelegentlich zum Musterbeispiel erfolgreicher Integration verklärt. Wie wenig belastbar dieser Vergleich ist, zeigt die aktuelle Diskussion um die Spieler Özil und Gündogan – zwei ganz offensichtlich fehlgeschlagene Integrationsversuche zweiter Generation. Um diese soll es hier aber nicht gehen.

Also: Nehmen wir einmal an, die Fußballnationalmannschaft soll als Vorbild für die Integration von Zuwanderern in Deutschland dienen. Dann müssten analog folgende Grundsätze gelten:

  • In den Kader wird nur berufen, wer das benötigte Profil hat und seine außerordentliche Leistungsfähigkeit bereits unter Beweis gestellt hat. Übersetzt wäre dies ein Einwanderungsgesetz, welches die Kompetenzen und Qualifikationen entsprechend des Bedarfes unserer Volkswirtschaft berücksichtigt.
  • In den Kader werden maximal so viele Spieler berufen, bis dieser vollzählig ist. Stichwort Obergrenze.
  • Den Kader muss verlassen, wer die Leistung nicht erbringt oder die Vorbildfunktion und den Codex einer Nationalmannschaft nicht erfüllt. Dazu genügte es bereits schon einmal, den Trainer einen Suppenkasper genannt zu haben. Eine Abschiebung echter Straffälliger kann dann wohl nicht so falsch sein. 
  • Wer in den Kader berufen wird, spielt den Fußball, den der Trainer für richtig hält. Und ganz sicherlich kein die Spielkultur vermeintlich bereicherndes Rugby. Zuwanderer sollten die Kultur derer akzeptieren, die schon länger im Kader sind (und denen das Stadion und auch alles andere gehört).
  • Die Aufstellung orientiert sich nicht an Quoten, und sie ist auch nicht das Ergebnis von Rassismus. Auch nicht, wenn der beste Torwart der Welt zufällig ein blonder, blauäugiger, germanischer Titan ist. Alle anderen strengen sich einfach mehr an und führen keine Debatten über angebliche Benachteiligung. Und wer ausgepfiffen wird, spielt vielleicht einfach nur schlecht.
  • Es gelten klare und gleiche Spielregeln. Für alle. Und sie werden auch nicht jeden Tag neu ausgehandelt. Wenn ein Spieler einen anderen rotwürdig foult, dann verweist der Schiedsrichter den Spieler vom Platz. Kein Stuhlkreis, kein Psychiater, keine Nachsichtigkeit aufgrund eines Traumas im Jugendfußball, kein Strafrabatt. Dafür aber schnelle und konsequente Rechtsprechung.
  • Jeder Spieler ist für sich selbst verantwortlich. Kein Stürmer muss beispielsweise sein Gehalt mit dem Verteidiger teilen, weil dieser weniger Werbeverträge abgeschlossen hat, oder einem Gelegenheitsfußballer etwas abgeben, weil dieser lieber am Tresen statt als auf dem Platz trainiert.
  • Nicht alle Spieler sind gleich. Manche spielen sensationell, andere nicht. Einige verdienen mehr, andere weniger. Aber deshalb gibt es keine Schuldigen. Erfolg ist das Ergebnis von Talent, Disziplin und hartem Training und nicht von Diskriminierung.
  • Am Ende zählt nur das Ergebnis. Nicht die Intention, nicht eine gezeigte Haltung und auch keine gesetzten Zeichen. Es gibt auch keinen Trostpreis-Dauerleistungstransfer aufgrund anhaltender Erfolglosigkeit.

Ja, genau – diese Regeln sind nichts anderes als die Regeln einer Leistungsgesellschaft. Und sie wären als Diskussionsgrundlage für die Rahmenbedingungen einer geregelten Zuwanderung durchaus tauglich.

Aber ganz sicher auch genau das letzte, was uns besagte Zeitgenossen mit diesem Vergleich wirklich sagen wollen…

Der Autor ist Ingenieur und arbeitet in der Automobilindustrie. 

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Frank Holdergrün / 23.06.2018

Sehr gut! Zusatz: - In den Kader wird nur berufen, wer die Mindestanforderung zur mentalen Verbindung mit der hinter der Mannschaft stehenden Nation & und den Zahlern bzw. Zuschauern aufbringt: d.h. er muss die Hymne des Volkes mitsingen und emotional glaubwürdig intonieren. Beispiel ist das Singen der portugiesischen oder isländischen Hymne. Zuschauer werden durch diese kleine Geste motiviert, länger zu klatschen bzw. anzufeuern, oft sind sie so der entscheidende 12. Mann/Frau im Spiel.

Hartmut Laun / 23.06.2018

Wie viele Türken in den jeweiligen Nationalmannschaften in den anderen EU - Ländern, haben sich gleich den unseren vor Erdogan als ihren Präsidenten verbeugt?  So wie es sich darstellt waren es nur die beiden aus Deutschland.

Marcel Seiler / 23.06.2018

Endlich einer der klar denkt! Die Migranten gehen den Einheimischen genau deshalb auf die Nerven, weil sie von den Maßgeblichen unserer Gesellschaft nicht gehalten werden (a) sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen und (b) sich an die Spielregeln in Deutschland zu halten. Vor den Folgen des eigenen Versagens sollen “wir” (also auch die, die die Fremden keinesfalls eingeladen haben!) sie dann auch noch in Schutz nehmen. – Keine Fußball-Liga würde bei den Regeln nur eine halbe Saison halten.

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