Als dieser Verein seine Blütezeit hatte, wurde sogar gegen eine Dame gepestet, die bei einer im Fernsehen übertragenen Faschingssitzung per langer Zigarettenspitze eine Zichte rauchte. Vermeintlich. Das auffällige Accessoire gehörte nämlich zu ihrem Kostüm und war genau so echt, wie der Colt eines Karnevalscowboys. Herr Ermer ist übrigens nicht nur als “Verklagerhaferl” (so Monika Bittl 2014 auf Achgut) in Sachen Tabak aktiv, sondern auch in der AfD.
Wenn man vor allem und jedem warnen wollte, welches oder welcher möglicherweise gefährlich sein könnte, hätte man eine Menge zu tun. Wie wäre es, junge Mädchen zu warnen, sich nicht mit bestimmten Männern einzulassen, deren tatsächliches Alter manchmal höher ist, als ihr offizielles? Nur, wo stünden die Warnhinweise und wie sähen sie aus? Was würde man auf ihnen abbilden, was abschreckend genug wäre? Oder wie wollte man auf öffentlichen Veranstaltungen vor möglichen Terroranschlägen warnen? Mit Bildern von zerfetzten Leibern? Wie wollte man vor demnächst möglicherweise leeren Sozialkassen warnen? Mit Bildern von verarmten Alten? Wie wollte man vor dem Aufenthalt auf nächtlichen Straßen warnen? Durch Bilder von Überfallopfern? Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Könnte man nicht das Bild von Claudia Roth (das Ihrem Artikel vorangestellt wurde) auf die Verpackungen aller unerwünschten Artikel drucken? Das wirkt immer und lässt auch dem Abgebrühtesten keine Wahl. Deutsche Supermärkte werden ihre leeren Regale mit Grünpflanzen füllen müssen.
Hallo Her Schneider, Sie haben natürlich Recht. In ihrem Geist “verknöcherte Figuren” können einem selber schon auf den Geist gehen. Immer wieder stellt man fest, dass Glaube zur Überzeugung wird und geradezu Fanatismus erwächst. Aber - wie immer - gibt es auch ein “Aber”. Ich war selbst Raucher und bin es schon lange nicht mehr. Und, Sie wissen schon - “die größten Feinde aller Elche waren früher ..... “, Raucher sind / waren sehr oft ausgesprochen rücksichtslos gegenüber ihren nichtrauchenden Artgenossen. Und von der Industrie wurde werbewirksam Rauchen “zum way of life” - also etwas für echte Kerle (Frauen bewunderten - damals noch - echte Kerle) in die Köpfe der Jugendlichen implantiert. Dagegen mußte wirklich etwas unternommen werden. Eine deutliche Veränderung bei Rauchern ist auch eingetreten. Da bin ich dankbar dafür. Die “Stilblüten”, die durch Fanatismus daraus jetzt erwachsen, halte ich allerdings auch für bescheuert. Alle anderen Beispiele, die Sie nennen, die ebenfalls angeprangert werden müssten, sind richtig. Sinnvoll ist es, auch diese Dinge bewußt zu machen. Nicht sinnvoll ist es, zum Hörigen von Ideologien zu mutieren, quasi zum Sendboten der Wahrheit zu werden.
Diese Schockfotos sind der Ersatz für die unterdrückten Bilder abgetriebener Kinder. Das sind die Fürze unserer Puffmedien durch den Darm des Staates.
Lieber Autor, ich kann nur sagen: DANKE! Das war sicher viel Arbeit, so leicht wie der Text daher kommt, aber einfach extrem köstlich, ich lese es gleich nochmal…dann ist der Sonntag gerettet!
Der Verein „Pro Mittelalter e.V.“ unter dem Vorsitz von Jorge de Burgos schlägt vor, den Streit zu beenden und jede Zigarettenschachtel an der Öffnung vorsorglich mit Gift einzustreichen. Hunderte geöffnete Schachteln sollten unweigerlich zum Tod führen, womit dann für jedermann bewiesen wäre, daß Rauchen schädlich ist.
Wir sollten uns wieder ein Vorbild nehmen an Jean Calvin, der in Genf ein Moralregime errichtete, dass, man muss es sagen, vorbildlich war. Würfeln war in Wirtshäusern sowieso verboten, eine Bibel musste dort ausgelegt sein, (da könnte man auch Frau Hofreiters “Gedanken zum grünen Paradies” auslegen - ist noch in Arbeit), zuprosten ging gar nicht, förderte die Trunksucht. Auch Savonarola in Florenz war seiner Zeit schon weit voraus. Schmuck und sonstiger weltlicher Tand war verpönt (konnte man aber bei der Kirche abgeben). Man sieht, ein weites Feld zum Lernen. Z.B. wäre eine sichtbare Kennzeichnung der CO2-Bilanz (die idiotischste Kennzahl des Planeten) auf der Motorhaube und Türen von Autos hilfreich. Aber E-“Spielzeug”-autos wären natürlich von der Kennzeichnungspflicht befreit (da käme Ungutes raus - nicht hilfreich).
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