Gerd Held / 16.05.2022 / 06:25 / Foto: Ildar Sagdejev / 81 / Seite ausdrucken

Inflation? Destruktion! Warum alles teurer wird

Die gegenwärtige Teuerungswelle kommt nicht von irgendeiner „Geldpolitik“, sondern von einer Produktivitäts-Zerstörung, die die realen Kosten der gesamten Volkswirtschaft immens steigert.     

Zu den elementarsten Dingen, die über die Stabilität eines Landes und den Zusammenhalt seiner Gesellschaft entscheiden, gehören die Preise. Ihre Stetigkeit ist die Grundlage, auf der das Vertrauen, der Fleiß und das Durchhaltevermögen der Menschen gebaut ist. Tritt hier eine radikale Änderung ein, indem das allgemeine Preisniveau plötzlich stark ansteigt, führt das zu einer tiefen Erschütterung der wirtschaftlichen, staatlichen und kulturellen Architektur eines Landes. Andere Krisen, die gerade noch als größte Bedrohung erschienen, erscheinen dann auf einmal seltsam fern. Eine Teuerungswelle berührt die Menschen viel näher, sie greift viel unmittelbarer in ihr Alltagsleben ein. Und sie wirkt viel breiter. Sie entwertet nicht nur das Geld, sondern auch die Arbeit, die Wertschöpfung der Unternehmen, die Leistungsbilanz der staatlichen Infrastrukturen. Und das gilt besonders dann, wenn zu erwarten ist, dass das neue Preisniveau auf Dauer bleibt.

Das alles gilt für die Teuerungswelle, die sich in den vergangenen Jahren allmählich aufgebaut hat, und die nun mit großer Wucht über viele Länder – auch hochentwickelte Länder – hereinbricht. Sie hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Viele Preissteigerungen sind in den Rohstoffen und Vorprodukten schon gegeben, aber noch nicht in die Preise der Endprodukte eingegangen. Und schon auf dieser Stufe ist kein Element sichtbar, dass die Preise irgendwann wieder auf ihr altes Niveau zurückführen könnte. Die jetzige Teuerungswelle ist eine tiefgreifende und auf Dauer angelegte Veränderung. Es ist, als würde das ganze Land auf einmal auf einen „schlechteren Boden“ verlegt.  

Inflation? Es ist eine Preisrevolution!

Es gibt in unserer Zeit zahlreiche Wieselworte, die durch gedankenlosen Gebrauch alles und nichts bedeuten. Ein solches Wieselwort ist „die Inflation“, mit der die gegenwärtige Teuerungswelle bezeichnet wird. Damit soll jedwede Verteuerung von Gütern erfasst werden – ohne darüber Auskunft zu geben, was dieser Verteuerung zugrunde liegt.

So verschwindet ein wichtiger Unterschied: Es gibt zum einen die Verteuerung, die auf übermäßige Geldvermehrung zurückgeht. Also auf eine veränderte Relation zwischen Geld und Gütern. Zweifellos ist das ein Element in der gegenwärtigen Teuerungswelle, verursacht durch die Politik des billigen Geldes der Zentralbanken. Aber zum anderen kann eine Teuerungswelle auch in Veränderungen der Realwirtschaft begründet sein – also in den Gütern und den Bedingungen ihrer Produktion. Wenn die Bedingungen sich verschlechtern, steigen die Kosten, und das schlägt sich in den Preisen nieder. Wenn sie sich verbessern, sinken die Preise. In beiden Richtungen können die Veränderungen sehr groß sein, und sie können quer durch eine ganze Volkswirtschaft gehen. Eine Preisrevolution, die auf besseren Produktionsbedingungen beruht, erleichtert das Wirtschaftsleben. Aber eine Preisrevolution, die auf einer Verschlechterung der Produktionsbedingungen beruht, erschwert es und kann so weit gehen, dass Betriebe, ganze Branchen und Infrastrukturen in den Ruin getrieben werden. Bestimmte Güter werden dann nicht nur extrem teuer, sondern sind überhaupt nicht mehr verfügbar. Eine Preisrevolution ist dann der Vorbote eines realwirtschaftlichen Substanzverlusts. Eine solche verheerende Preisrevolution findet in unserer Gegenwart statt.

Die Revolution der Energiepreise

Der auffälligste Teil der gegenwärtigen Teuerungswelle sind die Energiepreise. Schon jetzt ist absehbar, dass Haushalte, Unternehmen und staatliche Einrichtungen im laufenden Jahr eine Verdopplung oder gar Verdreifachung ihrer Energiekosten erleben werden. Energiekosten wirken sich in allen Sektoren und Branchen aus – und auf allen Stufen des Wertschöpfungsprozesses. Energie wird als Antriebsenergie in Verkehrsmitteln und mechanischen Maschinen gebraucht, als Prozessenergie in der chemischen Stoffumwandlung und Konservierung (Lebensmittel), als Haushaltsenergie beim Heizen und Kochen, als Beleuchtungsenergie im privaten und öffentlichen Raum. Und die Digitalisierung hat ein ganz neues Feld der medialen Energienutzung eröffnet und den Verbrauch von Energie noch einmal gesteigert. So erfasst eine Verteuerung der Energie die Volkswirtschaft und Staatstätigkeit in ihrer ganzen Breite.  

Ganz offensichtlich beruht der starke Anstieg der Energiepreise nicht (oder nur zu einem geringen Teil auf einer Geldentwertung durch „billiges Geld“ und einer Aufblähung der umlaufenden Geldmenge. Nein, er beruht auf fundamentalen Veränderungen in den Bedingungen der Energieproduktion. Die Bedingungen werden erschwert. Aber worin besteht die Erschwernis? Ist ein plötzliches Verhängnis über die Erde und die Menschheit hereingebrochen, das dazu führt, das Energieressourcen weniger verfügbar sind oder Produktionsanlagen ausfallen? Oder geht die Verschlechterung auf bestimmte Entscheidungen zurück? Wird sie bewusst und willentlich in Kauf genommen oder sogar aktiv betrieben? Letzteres ist offenbar der Fall, wenn man an die „Klimarettung“ denkt, die mit der These einer „Klimakrise“ begründet wird, die so gefährlich sein soll, dass sie eine Ausschaltung wesentlicher Energieträger und eine drastische Verteuerung der Energie rechtfertigt. Und nun soll sich in der Ukraine-Krise mit „Putins Russland“ ein so weltbedrohender Feind gezeigt haben, dass eines der größten Energieländer der Erde ausgeschaltet werden soll. Angesichts solcher Begründungen wird klar, dass wir es mit einem tiefen Eingriff in die über Jahrzehnte und Jahrhunderte entwickelten Produktionsbedingungen der Energie zu tun haben. Mit einem Eingriff, der die Produktivität der Energiegewinnung und Verteilung erheblich senkt. Und es ist kein Element sichtbar, das in diesem gesetzten Rahmen eine Rückkehr zum alten Preisniveau ermöglichen könnte.  

Sprechen wir über Knappheit

Es ist klar, dass man einer solchen Verschlechterung der Realbedingungen nicht durch Veränderungen in Menge oder Wert des Geldes begegnen kann. Eine Politik des billigen Geldes kann die Verschlechterung höchstens eine Zeit lang überspielen und kaschieren. Aber das fundamentale Problem erreicht sie nicht. Um es zu erreichen, muss man in den „Maschinenraum“ eines Landes, in seine Produktionssphäre hinabsteigen, in der es harte physisch-technische Realitäten gibt. Man muss klären, worin die neue Härte der Bedingungen besteht, die die Kosten treibt.  

Ein Gut hat nur dann einen Preis, wenn es knapp ist. Güter, die unbegrenzt verfügbar sind, haben keinen Preis. Die Knappheit bildet den – oft unausgesprochenen – Hintergrund der Bewegungen von Angebot und Nachfrage. Knappheit erscheint zunächst als Konflikt zwischen Natur-Gegebenheiten und menschlichen Bedürfnissen. Aber es gibt einen Faktor, der diese erste, rohe Knappheit mildert und ihre Zwänge lockert: Dieser Faktor ist die Zivilisation. Eine Zivilisation kann (mit Arbeit, Wissen, Kapital, Infrastrukturen…) die ursprüngliche Enge der Welt stark erweitern. Diese Spielräume sind die materielle Grundlage unserer Freiheit. Doch ist dieser mildernde Faktor auch nur begrenzt vorhanden. Es gibt eine Knappheit der Arbeit und Arbeitsmittel, eine zivilisatorische Knappheit. Diese Knappheit ist allerdings erheblich milder als die Knappheit in einer Welt ohne materiell-technische Zivilisation. Das klingt sehr nüchtern, aber es geht hier letztlich um große, kostbare Errungenschaften. Es geht um grundlegende Güter, an denen die Existenz von Menschen hängt – auch ihre Motivation zu Arbeit und Engagement. Es geht um Gedeih und Verderb von Städten und Landschaften, von ganzen Ländern und Gesellschaften. Die Bedeutung eines erreichten zivilisatorischen Niveaus wird in verheerenden Preisrevolutionen schlagartig sichtbar: Auf einmal gerät das, was man stillschweigend als sicher glaubte, ins Wanken.

Die Politik der absoluten Imperative

Jetzt wird der Preis sichtbar, den wir für ein Szenario zahlen müssen, in dem wir maximalen Bedrohungen ausgesetzt sind und es nur eine maximale Rettungspolitik mit drastischen Eingriffen geben kann. In dieses Szenario hat man uns mit der Ausrufung von immer neuen „Großkrisen“ versetzt. Mit ihm gibt es in der Politik keine Abwägungen mehr, sondern nur noch absolute Prioritäten und Imperative. Im Fall der „Klimakrise“ soll ein wesentlicher Teil der Energieproduktion zunächst verteuert und dann stillgelegt werden, um die „Überhitzung des Planeten“ zu verhindern. Das gilt als absolutes Gebot, das wichtiger ist als jede Energieproduktivität. Im Fall der „Ukrainekrise“ soll die Ausschaltung fossiler Energieträger noch beschleunigt werden – auch wenn keine tragfähige Alternative zur Verfügung steht. Alles egal, gegenüber der absolut gesetzten äußeren Gefahr sind die Leistungen der modernen Energieproduktion zweitrangig. Sie müssen geopfert werden. Nach diesem Prinzip wurde schon bei dem deutschen Ausstiegsbeschluss aus der Kernenergie – nach dem Fukushima-Unglück – verfahren. Es gab keinen konkreten Gefahrenzusammenhang zwischen Fukushima und dem Betrieb der deutschen Kernkraftwerke.

Die gegenwärtige Energie-Preiswelle ist die logische Konsequenz einer Politik, die mit extremen Drohkulissen arbeitet. Gleich drei „größtmögliche Gefahren“ sind nun präsent: eine atomare Kraftwerkskatastrophe, eine drohende Überhitzung des Planeten, eine Weltkriegsgefahr durch einen „wahnsinnigen“ Diktator. Doch der Extremismus der beschworenen Gefahren hat wenig mit den Tatsachen und viel mit Gefühlen und Vermutungen zu tun. Die so erzeugten Maximalgefahren sind einer sachlichen Abwägung nicht zugänglich.

So hat jede Politik der absolute Imperative auch ihren Umschlagspunkt: Je mehr sich ihre verheerenden Konsequenzen für Volkswirtschaft und Zivilisation zeigen, wächst die Neigung, doch abzuwägen: Stehen die Opfer und Verluste wirklich in einem vernünftigen Verhältnis zu den Gefahren? So wird auch diesmal die Erkenntnis wachsen, dass die Teuerungswelle die Folge einer völlig einseitigen Wahrnehmung und Prioritätensetzung ist. Ein Fall von politischem Extremismus.   

Die Wiederkehr der abwägenden Vernunft

In einer solchen Situation entwickeln sich ganz unvermeidlich Gegenkräfte. Mit jedem neuen Preisschub und mit jeder neuen Branche, die von ihm erfasst wird, erheben sich mehr kritische Fragen. Wohin soll das immer weitere Steigern der Bedrohungs-Szenarien noch führen? Wie sind wir überhaupt auf diesen Weg gekommen? Und wie konnte es so weit kommen, dass wir unsere Industrien, die einmal so gut funktionierten und Europa so einen wichtigen Halt gaben, ruinieren?

So könnte es zu einem spannenden Wettstreit kommen. Natürlich werden die Versuche nicht weniger werden, die Menschen mit Schreckensmeldungen und rosigen Rettungsgeschichten zum Hinnehmen von wachsenden Kosten und Opfern zu veranlassen. Man merkt den politischen Statements und Nachrichten inzwischen an, wie sehr sie bemüht sind, das Publikum mit einer täglichen Schau aus Bedrohungen und Rettungen, aus Bösem und Guten in Atem zu halten. Demgegenüber muss sich das Lager der abwägenden Vernunft nicht an so einem Steigerungslauf beteiligen. Sie muss nichts gewaltsam vorwärtstreiben und nichts überspielen. Sie kann darauf vertrauen, dass der Punkt kommt, an dem die Politik der absoluten Imperative immer hohler wird und zugleich so gravierende Folgen hat, dass immer mehr Menschen zum Lager der Abwägenden wechseln.

Mehrheit der Deutschen will Kernkraftwerke weiter laufen lassen

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 13. April wird über die Ergebnisse der monatlichen repräsentativen Stimmungsumfrage berichtet, die das Institut für Demoskopie Allensbach für die FAZ durchführt. Die März-Umfrage befasst sich besonders mit energiepolitischen Fragen vor dem Hintergrund der Teuerungswelle. Dies Thema ist inzwischen zum wichtigsten Sorgenthema der Deutschen geworden. Die Umfrage zeigt, wie stark die Skepsis gewachsen ist, ob die fossilen Energieträger in absehbarer Zeit durch alternative Energieträger wie Sonne und Wind zu ersetzen sind. 86 Prozent der Befragten sagen, dass es in den nächsten Jahren Schwierigkeiten bei der Energieversorgung geben werde. 2019 hatte dieser Anteil nur 26 Prozent betragen. Jetzt glauben nur noch 26 Prozent, dass die Versorgung bis 2050 vollständig auf alternative Energien umgestellt werden könnte. In der Beurteilung der Rolle der Kernenergie gibt es einen regelrechten Stimmungsumschwung: Noch im Februar 2022 war 42 Prozent der Befragten dafür, die Kernkraftwerke wie geplant abzuschalten. 35 Prozent sprachen sich für einen Weiterbetrieb aus. Im März 2022 waren die Stimmen für einen Weiterbetrieb auf 57 Prozent der Befragten angestiegen, während nur noch 25 Prozent beim Abschalten bleiben wollten. Und die Ukraine-Krise? 57 Prozent der Befragten traten dafür ein, weiterhin Öl und Gas von Russland zu kaufen, nur 30 Prozent waren für ein sofortiges Embargo.

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Leserpost

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Günter H. Probst / 16.05.2022

Die Teuerung durch verfehlte ideologische Energiepolitik und Gelddrucken und Nullzins und Anleihekäufe ist nur ein Teil des 30-Jahre-Zyklus, der uns nach dem Aufschwung von 60-90, der Stagnation von 90-20, jetzt von 20-50 in die Abschwungphase bringt. Sowohl bei dem Makroereignis, Wachstum der Weltbevölkerung bis 2050 auf 10 Milliarden, die selbstverständlich alle essen und trinken wollen, etwas lernen und medizinisch versorgt werden wollen, als auch bei Mikroereignissen, wie Ausbildungsstand, Arbeitslust und realistischen Erwartungen, die nach Jahrzehnten des Wohlstands hier eher tief liegen, ist alles darauf angelegt, daß es bergab geht. Schon die Auskunft, daß die um eine weitere Milliarde wachsende Bevölkerung in dem riesigen Afrika, bereist jetzt bei der Minderung der Getreideausfuhrt aus der Ukraine gebietsweise mit dem Hungertod rechnen muß, läßt einen Blick in die nächsten 30 Jahre zu. Die ständigen Raubzüge und Bürgerkriege in den armen Ländern werden sich steigern, vergößern und die Statengrenzen, wie die Menschenschlepperei, überschreiten. Dann wird die Teuerung hier das geringste Problem sein.

sybille eden / 16.05.2022

Die Neo-Marxisten und andere Freiheitsfeinde haben gelernt. Sie wissen jetzt wie man den “Kapitalismus” am einfachsten abschafft. Sie brauchen keine Revolution mehr, und Enteignungen war auch Gestern. Nein, sie müssen einfach nur den Stecker ziehen und rrrummms ! - geht die verhasste, westliche, bürgerliche Zivilisation den Bach hinunter. So einfach ist das ! Das sind wirklich schlaue Kerlchen und Weibchen, diese grün angemalten Naturfaschisten.

Roland Hübner / 16.05.2022

Der Umschwung in der Beurteilung der Kernenergie durch den German-Angst-Bürger wird sich umgehend wieder ins Gegenteil verkehren, wenn sich die mediengestützte Politik wieder zur verteufelung der Kernkraft entschließt.

Bernd Oberegger / 16.05.2022

Sehr geehrter Herr Held, Ihr Artikel beschreibt treffend die Situation. Die Politiker können für ihr Tun nicht strafrechtlich verfolgt werden, obwohl es die staatlichen Funktionen zerstört und die Bürger in Armut und letztlich ins Elend stürzt. Ein Einschreiten des Bundesverfassungsgerichtes erfolgt nicht, vielmehr werden alle Klagen, die sich aus begründeten Befüchtungen ergeben, konsequent abgewiesen. Wie soll das alles enden? Will man abwarten, bis die Bürger ihr Recht auf der Straße suchen?

Thomas Brox / 16.05.2022

Der Artikel ignoriert Fakten und zieht partiell falsche Schlussfolgerungen. ++ Die Geldentwertung des Euro ist zum überwiegenden Teil eine Folge des Gelddruckens der EZB zur Staatsfinanzierung (bei Nullzins). Die M3 Geldmenge ist von 2015 bis Ende 2021 von 10.850 auf 15.500 Milliarden Euro angewachsen (leicht gerundet). Das ist ein Zuwachs von 43%, während der echte wirtschaftliche Output der Eurozone faktisch stagniert hat. Das Wachstum der M3 Geldmenge entspricht ungefähr der effektiven Inflation (inclusive Asset-Inflation). Von 2019 bis Ende 2021 wurde die Geldmenge um circa 10% jährlich erhöht, also 10% Inflationsrate. Siehe [statista: Entwicklung der Geldmenge M3 in der Euro-Zone von 1997 bis Dezember 2021]. Die EZB druckt ungebremst weiterhin Geld bei Nullzins um Staatsanleihen aufzukaufen. ++ Zum Vergleich die Inflationsraten andere Länder: Japan: 2021 = -0,23%, 2022 = 0,98% (Prognose); China: 2021 = 0,85%, 2022 = 2,08% (Prognose); Schweiz: 2021 = 0,58%, 2022 = 2,4% (Prognose) !! ++ Die extrem starke Steigerung der Energiepreise in Deutschland hat folgende Ursachen: (1) Die katastrophale, rein deutsche Energiewende. (2) Die “westliche” Energiepolitik im Zuge des Klimawahns, i.e. Reduzierung diverser fossiler Brennstoffe. (3) Die Sanktionen der “westlichen” Staaten gegen Russland aufgrund des Ukraine Krieges; die resultierende Umstrukturierung der Energiewirtschaft wird viele hundert Milliarden Euro kosten (eventuell sogar Billionen Euro). ++ Die gegenwärtige Energie-Preiswelle ist die logische Konsequenz der Politik etatistischer westlicher Wohlfahrtstaaten. Wobei Wohlfahrtsstaat ein Euphemismus ist. In der Eurozone ist locker die Hälfte der erwerbsfähigen Bevölkerung nahezu unproduktiv. ++ Was die Mehrheit der durch Staatsknete korrumpierten Deutschen will, das konnte man gestern bei der NRW Wahl sehen. Außerdem ist es im parasitären EU/deutschen Obrigkeitsstaat sowieso irrelevant was die wertschöpfende Bevölkerung will.

Thomas Taterka / 16.05.2022

Eine Art Epitaph : der Ausverkauf patriotisch- zurückhaltender Vernunft war der Preis , den Deutschland für die Wiedervereinigung zu zahlen hatte . Alle Parteien haben daran mitgewirkt , den angeblichen Grössenwahn der latent immer noch drohenden kriegerischen Welteroberungspläne zu ersetzen durch einen Dauerverantwortungsrausch in globalen Problemstellungen. Im Westen erobern jetzt allein die USA und ihr ewiger Juniorpartner Deutschland darf die geostrategische Unbeherrschtheit seiner Führungsmacht gerne geschickt zum vermeintlichen nationalen wirtschaftlichen Glück aushandeln . Wenn er gehorcht statt zu kritisieren . Klappt seit 30 Jahren prächtig. Das Land ” blüht ” geradezu dahin bis zum völligen Verschwinden der Identität. Eine versabbelte Narrenbude , made in USA, die als insolventer Rest eines Tages einfach weggefegt wird , weil sie zu schwach zum Widerspruch war .Man kann sich amerikanischen Interessen beugen oder es lassen , aber hier rettet keiner mehr irgendetwas. Die Substanz dieses Landes ist längst weg oder durch reifes Alter im Schlußverkauf . Die erznationalistische Bestattungsfirma Washington hatte hierzulande einfach zu viele profitgierige, opportunistische Helfer , die immer ganz gut davon leben konnten, überhaupt keinen Schneid zu haben , ausser gegen die eigenen Leute . - Knockout Deutschlands überflüssig, fällt von selbst , über die amerikahörigen ” Expertenbeine ” . Schuld der USA ist es jedoch nicht , daß andere dümmer sind und so “selbstbewusstseinsfrei”. 

Horst Jungsbluth / 16.05.2022

Wir bekommen nun die Quittung dafür, dass nicht nur in unserem Staat, sondern in der EU statt Politik Irrsinn betrieben wird, dass statt sachgerecht auf Notwendigkeiten zu reagieren, Kinkerlitzchen und Infantilismus die politische Agenda dominieren und dass die Parteien statt Fachleute Animateure und Amazonen in die wichtigsten und höchsten Staatsämter entsenden. Die Corona-Pandemie und der russische Angriff auf die Ukraine verschlimmern zwar die Folgen dieses Versagens,  aber auch hier wurde im ersten Fall viel Mist gebaut und im zweiten hatte man ganz einfach den Kopf in den Sand gesteckt, selbst dann noch, als im Oktober 2021 amerikanische Dienste die Bundesregierung detailliert und präzise über das informierte, was dann am 24. Februar 2022 tatsächlich passierte. Eine zielführende Arbeits- und Wirtschaftspolitik würde es gar nicht zulassen, dass bei ca. 6 Millionen arbeitsfähigen Leistungsempfängern die Betriebe händeringend nach Arbeitskräften suchen, aber in Deutschland scheint das ganz normal, da werden dann wie in der DDR einfach die Ämter mit verheerenden Folgen personell noch weiter aufgestockt.

Michael Hinz / 16.05.2022

Okay, steigen wir noch etwas tiefer hinab als in den #Maschinenraum eines Landes# nämlich in #Den unterirdischen Wald -  Energiekrise und Industrielle Revolution# (Rolf-Peter Sieferle). Entscheidend für unser heutiges Leben (Infrastruktur, Produktion, Wohlstand etc.)  war die gezielte Nutzbarmachung von fossilen Energieträgern vor ca. 200 Jahren. (Bereits 1982 wundert sich Sieferle über die #Solarfreaks#.) Ohne den Einsatz von Maschinen/Energie hätte es zusätzlicher zig-Milliarden Vollzeitarbeitsleben bedurft. Das ist heute in Vergessenheit geraten bzw. wurde nie verstanden, weil die Zustände/Wohlstand naturalisiert wurden.

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