@Christina, “Absichtlich falsch dargestellte Kolonialgeschichte, Hetzjagden, die nie stattfanden, Vergewaltigte, Tot getretene, Erstochene , die angeblich selbst schuld sind, weil sie provoziert hätten, gesichtslose Opfer - zeigen mir, dass Deutsche in Deutschland für unsere Politiker “lebensunwertes Leben” sind. “.... “Dieser Tage muss ich oft an unsere jüdischen Opfer denken, an das, was wir ihnen angetan haben…” Ich denke dieser Tage an die Indianer (ist die Bezeichnung erlaubt? Bibbber?), die ihre zukünftigen Besatzer sehr gastfreundlich empfingen - anfangs.
“Das ist der Grund, warum die Opfer in Deutschland anonym bleiben.” Nö, nicht alle Opfer in Deutschland bleiben anonym. Recherchieren Sie einmal. Z.B. in Wikipedia werden die Opfer des Anschlags in Hanau 2020 akribisch mit Namen und kurzem Lebenslauf aufgeführt: “Beim Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 erschoss der 43-jährige Tobias Rathjen (R.) neun Menschen mit Migrationshintergrund, danach seine Mutter und sich selbst. Das Bundeskriminalamt (BKA) stufte die Morde des von paranoiden Wahnvorstellungen geprägten Täters als rechtsextrem und rassistisch motiviert ein…...” Nur als Beispiel.
Warum wohl? Die Namen der Mordopfer Ines, Stefan und Florian passen nicht zum Narrativ “Wer ist Opfer und wer ist das schon von vorne herein auf keinen Fall” des politisch/medialen Komplexes. Ganz einfach.
Danke für den Artikel, auch mir ist dieses Phänomen der Berichterstatung nicht aufgefallen. Aber genau so ist es. Mich wundert es aber auch nicht, dass der Großteil der Medienlandschaft das dreckige Spiel noch mitspielt.
Ich denke das Verschweigen der Opfernamen hat durchaus politische Motive, dadurch wird die Instrumentalisierung des Vergessens leichter. Opfer ohne Namen sind am Ende nur eine aufsummierte Zahl, der man entwaffnend ein Opfer mit Namen entgegenstellt. Gibt man Opfern Namen, dann gibt man den Lesern/Zuhörern auch Erinnerungen an sie, um ihrer zu gedenken. An einem Beispiel: Es wurde zur Europawahl die Gewalt gegen Politiker kritisiert. Mit Namen genannt wurde Herr Ecke und später gesellte sich Frau Giffey namentlich dazu. Zwischen beiden Angriffen wurden 2 AfD-Stadträte in BW, ein AfD Politiker in Nordholm, einer in Dresden und ein weiterer ebenfalls in Sachsen beim einkaufen angegriffen. Regional erhielten die AfD-Politiker Namen, überregional waren es nur “Ecke, Giffey und AfD-Politiker”. Es geht hier nun um Terror, das Prinzip ist aber auch hier anzutreffen. Wenn vom Anschlag in Mannheim die Rede ist, dann wird das eigentliche Ziel des Anschlags, der Islamkritiker Stürzenberger, fast nie erwähnt und der getötete Polizist Rouven L. zumindest hin und wieder mit Namen. Ein jeder kann mal den Selbsttest machen. Da es um Gedenken geht schränke ich bei folgender Frage den Zeitraum ein. Welches Extremismusopfer, vor dem Jahr 2024, fällt einen spontan ein? Man wird feststellen, es wird in der Regel ein Opfer von Rechtsextremen sein.
Der wandelnde Hosenanzug hatte 2015 gesagt: “Egal ob ich schuld bin, nun sind sie halt da.” Das ganze Ding geht der “mächtigsten Frau der Welt” doch glatt am Arsch vorbei! Und das ist die Einstellung fast aller Politikdarsteller. Außer emotionsloses Geschwurbel kommt nie etwas anderes.
Aber wehe, vor einer Moscheetür geht wieder ein Polen-Böller hoch….
Ich frage mich, was hätten die drei ermordeten Menschen anders gemacht, wenn man Ihnen diesen Mord und den Mörder vorausgesagt hätte ? Und was hätten Sie gesagt, wenn Sie gewusst hätten, dass ihre Namen aus politischen Gründen nicht genannt werden ? Und wenn sie gehört hätten, mit welchen gebetsmühlenartiken Floskeln die verantwortlichen Politiker die Opfer bedauert haben….ich weiss es alles nicht. Es gibt Menschen, die einfach unbelehrbar sind. Ich denke aber, dass die drei aus dem Leben gerissenen Menschen sich für eine andere Gesellschaft eingesetzt hätten. Sie und ihre Angehörigen tun mir zutiefst leid und haben mein aufrichtiges Mitgefühl.
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