indubio / 14.06.2020 / 12:00 / 58 / Seite ausdrucken

indubio – Wie in der DDR 

Unser Mittagsprogramm für Kopf-Hörer enthält heute: Wie in der DDR. Vera Lengsfeld, Michael Klonovsky, Bernhard Lassahn und Burkhard Müller-Ullrich diskutieren über Ereignisse der vergangenen Woche und wie man sich gegen den ganzen Wahnsinn wehren kann.

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Thomas Schmied / 14.06.2020

Intelligenz und Humor sind potente Mittel, sich Totalitarismen entgegenzustellen. “Pavianesk” - ich liebe es! Es ist großartig, dass Intelligenz und Humor hier auch genutzt werden! Ich weiß aber wirklich nicht, ob das ausreichen wird. Die gehen gerade wieder mit großen Schritten voran (ich meine jetzt die Aufstachler mit den extrem geröteten Poperzen). Frau Lengsfeld sagte zurecht, dass sich in der Geschichte oft hinterher erst herausgestellt hat, dass die Angepassten Unrecht hatten. Doch kommen wir wieder zu der erwähnten, ebenfalls sehr geistreichen Zebra-Metapher zurück: Es waren am Ende die Angepassten, die keinen Schaden genommen und überlebt haben! DAS steuert die Masse. DAS ist mächtig: Überleben, profitieren, im jeweiligen Umfeld bequem absahnen - nackter Opportunismus der Kriechenden, nicht erkannte Wahrheit oder gar Weisheit! Es ist so verdammt viel leichter und profitabler, das zu plärren, was erwartet wird! Nicht die Besten, sondern die am besten Angepassten profitieren als Individuen! Darwin. Es ist vermutlich wirklich so einfach! Der Zeitgeist zählt. Wenn angepasste Individuen davon profitieren, bedeutet das aber nicht, dass eine ganze Gesellschaft, eine Zivilisation auch davon profitiert! Ich fürchte, in unserer Zeit ist das genaue Gegenteil der Fall! Wer macht eigentlich den Zeitgeist? Der die Macht hat, macht den Zeitgeist! Macht. Keine Ahnung, wie wir aus diesem Irrsin raus kommen. Diskutieren, Gehirne vernetzen! Hier ist es noch möglich.  Es sind nur “ein paar Einzelstimmen”, ja. Besser als keine, oder? Mit Euch will kein Linker diskutieren? War früher selbst einer. Die glauben doch, man könne alles “ausdiskutieren”, oder? Angst haben die! Sie glauben, fehlende Argumente durch Macht und Blasiertheit ersetzen zu können. Eine tolle, eine fruchtbare Folge indubio. Klartext! Klonowsky-Zynismus, Gegenpositionen, wundervoll! Dialoge, keine Monologe. Danke! Bitte nicht aufhören! Solange noch frei diskutiert werden kann, ist noch nicht alles verloren.

Rainer Niersberger / 14.06.2020

Guter Podcast mit deutlicher Praeferenz fuer Herrn Lassahn, was den Ausblick betrifft. Der prinzipiell richtige Widerstand des Einzelnen ist aus verschiedenen Gruenden realistisch ohnehin nur von wenigen zu erwarten. Diese wenigen muessen mit durchaus sehr handfesten Nachteilen rechnen, wenn sie noch im Berufsleben stehen. Die meisten (groesseren) Firmen verstehen sich inzwischen - wie selbst niedrigschwellige Sporttalks - als Erzieher ihrer Belegschaft zum “richtigen” Denken und mainstreamigen Verhalten. Totalitär heisst auch, dass, wenn man es nicht mit Frank Lisson’s Rueckzug hält, ueberall und zu jeder Zeit bei jeder Gelegenheit, selbst bei Fussballuebertragungen, geframed wird, von dem konkreten existentiellen Druck auf Erwerbstaetige ganz abgesehen. Zum Untertanengeist und Schuldkult der Deutschen gesellt sich die sehr ausgeprägte Angst vor Allem und Jedem, die pausenlos getriggert wird. Eine auch jenseits dieses Landes im Westen ausgeprägte Dekadenzform, zu sehen in Frankreich, das eher noch unterwuerfiger agierte. Ich sehe keine realistische Option, die nahezu massenhafte (westl) Psychopathologie zu heilen und den kognitiven Niedergang auch nur zu stoppen. Aehnliche Hoffnungen und Versuche hat es von klugen Weitsichtigen und Tapferen auch schon im alten Rom und vorher in den griechischen Stadtstaaten gegeben. Die Ergebnisse sind bekannt. Masse “gewinnt” immer, wenn sie passend “geführt”  und ruhiggestellt/sediert wird. Beides ist der Fall. Tatsaechlich koennte nur eine geeignete Gegenfigur zu Merkel diese Masse auf rein emotionaler Basis zumindest spalten, was ein erster, notwendiger Schritt zur dann folgenden Klärung und Renaissance waere, die Problematik erkennend. Rational bleiben wir in der eigenen, sehr überschaubaren “Blase” hängen, die naturgemäß noch dazu weniger homogen und schlagkräftig ist, als die Linke. Buergerlichkeit ist ebensowenig wie das GG, die Demokratie oder “die Mitte” ein Mobilitaetstifter fuer Hipster, Erstwaehlerinnenund Masse.

Werner Arning / 14.06.2020

Es gibt wohl kaum eine brutalere Demütigung als sich dem Ungeist, der Dummheit unterwerfen zu müssen. Als der Dummheit das Wort reden zu müssen. Die Dummheit beklatschen zu müssen, ihr beipflichten zu müssen. Wer so lebt, lebt nicht frei. Wer so lebt, ist unterdrückt. Er ist einer der wichtigsten Grundlagen des Menschlichen beraubt, seiner Freiheit des Denkens und des Mitteilens. Er wird zu einer stummen Marionette. Und ja, es scheint sich so verhalten, dass den Kritikern demonstriert werden soll : Euch wird kein Gehör geschenkt werden. Darüber werden wir wachen. Und ihr habt euch unserer Meinung zu fügen, komme diese auch noch so grotesk daher. Eure Machtlosigkeit demonstrieren wir euch, indem wir unsere Wahrheitsverdrehung ins Groteske übertreiben und ihr trotz alledem kein Gehör finden werdet. Es wäre besser für euch, euch damit abzufinden.

Wilfried Düring / 14.06.2020

Proteste (natürlich nur die von links und gruen) - so deutsche Qualitätsmedien - waren und sind immer ‘friedlich’; ob in den USA, Deutschland oder anderwo. ‘Politiker’ wie Maas, Esken und Kühnert haben die ‘legitimen’ Proteste ausdrücklich begrüßt, gerechtfertigt und unterstützt. Leider sind diese gruen-alternativen Proteste in Wahrheit eben nur ‘weitgehend’ friedlich - also bis auf verwüstete Straßenzüge, brennende Autos, geplünderte Läden und tote und schwerverletzte Polizisten. Aber wir wollen nicht völlig die Maßstäbe verlieren ... ! Erinnern wir uns: HETZ-JAGDEN fanden bekanntlich in Dunkel-Deutschland (Chemnitz) statt - und dort waren die Proteste deshalb auch gewalttätig und eben NICHT legitim. Alles Mob, Pack und Pöbel eben!  Oder? <Satire off!>. Wir erleben zur Zeit die schlimmste Bedrohung des freiheitlichen Rechtsstaates seit Gründung der Bundesrepublik. Man hat den Eindruck, daß es eine Klientel gibt, die unsere Straße und Plätze gar nicht mehr verläßt. Bambule, Randale und Blut um JEDEN Preis! Für oder gegen Frieden, Klima, Rassismus, Sachsen-Nazis, G20, 1. Mai - das ist inzwischen doch völlig egal. Verletzte Polizisten, brennende Autos, MACHT zeigen und EINSCHUECHTERN! DARUM geht es - und NUR darum! Die Demokratie in dieser BRD ist am Ende. Wir erleben JEDEN TAG auf unseren Straßen die ‘wilde’ ‘anarchistische’ erste Phase der Revolution. Die ist gekennzeichnet von Anarchie, dem Verfall staatlicher Ordnung, Brandstiftungen, Plünderungen und dem Haßobjekt ‘Polizei’ (deren Beamte zur physischen Vernichtung freigegeben werden). Die Frage ist, wer wird die zweite Phase der Revolution vollenden (Errichtung einer Diktatur, Beenden rechtsfreier und anarchischer Zustände, ‘Ruhe und Ordnung’ kompromißlos herstellen - auch mit Gewalt). Wer sich traut, den dauer-marodierenden arbeitsscheuen Demo-Pöbel mit Gewalt niederzuschlagen, sowie Ordnung und Stabilität herzustellen, hat für 10 Jahre eine stabile 2-3 Mehrheit hinter sich. Dieses Land braucht einen Noske!

Eugen Karl / 14.06.2020

Einzig Vera Lengsfelds Einschätzung Westdeutschlands in den 70er Jahren geht völlig in die Irre. Womöglich wird das retrospektiv auch oft völlig falsch dargestellt, vielleicht meist im Sinne der heutigen Meinungsführer. Aber es gab in Westdeutschland nie eine linke Mehrheit, schon gar nicht lebten hier “die wahren Marxisten”, das ist kompletter Nonsense. Es gab sicher einige besonders lautstarke Linke, insbesondere bei den jungen Leuten. Lautstärke will aber oft nur Mehrheit suggerieren, weil sie sie nicht hat. Natürlich gab es zahlreiche linke Intellektuelle an den Hochschulen - unter Studenten! Die Professorenschaft indes war davon nur in Minderheiten betroffen. Das würde einen Vergleich zu heute überhaupt nicht standhalten. Vielmehr hatten z.B. gerade die Historiker noch in den 80er Jahren, als ich selbst studierte, den Nimbus, besonders konservativ zu sein. Das Bild, das hier gezeichnet wird, geht auch an anderer Stelle fehl: daß die DDR das “bessere Deutschland” sei, war nicht einmal unter Hardcore-Linken mehrheitsfähig und wurde allenfalls von einer verschwindenden Minderheit vertreten. Eher verlegte man sich auf die typisch linke Ausrede, die DDR sei kein “wirklich sozialistischer” Staat. Jedenfalls war sie wegen der Angriffe auf Freiheit und Leben ihrer Bürger als Vorbild auf allen Seiten, links, rechts, liberal, absolut indiskutabel. Die BRD war während der 70er Jahre “sozialliberal”, was immer das auch heißen kann. In den 80ern blieb sie das im Grunde trotz Regierungswende. Überzeugte Sozialisten gab es zwar, sie lebten aber allein in ihrer kleinen, von den meisten Westdeutschen eher belächelten Blase. Kein Vergleich zu heute. Sie waren zu klein, um etwas zu sein und stürzten sich dann bald auf “Jute statt Plastik” und “Atomkraft? Nein danke”, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Dies war dann allerdings eine Erfolgsgeschichte, die freilich erst nach der Wiedervereinigung an Fahrt aufnahm.

Gereon Stupp / 14.06.2020

DDR mit Bananen, so stellt sich der Deutsche das Paradies vor. Mich k… dieser Pöbel hier nur noch an. Es ist gänzlich unnötig, Rücksicht zu nehmen auf die Dinge, die das Volk zu seinem primitiven Fortexistieren benötigt. Die Grünsozialisten werden den Nero-Befehl getreulich erfüllen. So erfüllt sich das Schicksal, verspätet zwar, aber verdientermaßen.

Dr. Karl Wolf / 14.06.2020

Auch wenn ich die zukünftige gesellschaftliche Entwicklung eher pessimistisch sehe, so schenkt es mir einen gewissen Trost, in dieser Diskussion kluge Menschen zu hören, die nicht feige dem uns alle terrorisierenden politisch-medialen main stream folgen, die Rückgrat und Haltung zeigen, nicht die wohlfeile Haltung, die momentan von uns von Politik und Medien eingefordert wird.

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