Die Lust sowohl einzigartig zu sein als auch in einer Gruppe aufgehen zu wollen, ist doch nicht “schwul”. Das gilt für alle Menschen. Jeder möchte individuell sein aber eben auch nicht einsam. Selbst Corona-Schafe träumen von kleinen Fluchten und setzen ihre Sklaven-Masken als Büromaterial von der Steuer ab.
Mir hätte auch die eingetragene Partnerschaft ausgereicht. Diese ist aber ein eindeutiger Fortschritt. Ich habe noch einen Fall erlebt, da konnte der Partner nicht zu seinem schwer verletzten Freund auf die Intensivstation, weil er den persönlichen Bezug nicht nachweisen konnte. Was ist aber bitte an einer glücklichen Ehe spießig ? Ich kenne gut funktionierende Beziehungen, sowohl heterosexuelle wie homosexuelle und diese Leute sind verheiratet. Sie sind eine Bereicherung für das ganze Umfeld. Ich habe mich zu Beginn der achtziger Jahre an der Uni einer großen Universitätsstadt in einem Schwulenreferat engagiert. Da wurde ich als spießig angesehen, weil mir das Leben mit ständig wechselnden Sexualpartnern ebenso wenig erstrebenswert erschien wie das Ausleben von Sexualität in dunklen Ecken oder Toiletten. Wie ich meine Beziehung leben möchte, das spüre ich aus mir heraus. Ein großes Kompliment, Herr Müller-Ullrich, für Ihre Gesprächsrunden. Sie gehören zum Besten, was man in der Medienlandschaft gegenwärtig wahrnehmen kann und Sie sind ein excellenter Moderator !
Die Position von Herrn Etscheid erscheint mir durchdachter und konsistenter während Herr Plutz ein wenig schwimmt : Eigentlich will er was besonderes sein aber dann auch wieder “Bestimmer” des Normalen.
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