Gerd Buurmann / 09.03.2024 / 11:00 / Foto: achgut.com / 12 / Seite ausdrucken

Indubio morgen: Gibt es ein Recht auf Kinder?

Am Sonntag spricht Gerd Buurmann mit Birgit Kelle über ihr neues Buch „Ich kauf mir ein Kind – Das unwürdige Geschäft mit der Leihmutterschaft“.

„Das perfekte, gesunde, zeitnah lieferbare Kind ist nur eine Frage des Geldes. Sie wollen gute Gene? Kostet extra. Sie wollen es schnell geliefert ohne Warteschleife? Kostet extra. Sie wollen eine Baby-take-home-Garantie? Kostet extra. Sie wollen ein garantiert gesundes Kind? Kostet extra. Ach, Sie wollten nur einen Jungen? Kostet auch extra. Sie wollen gleich drei auf einmal? Kein Problem, kostet nur extra. Jeder will hier ein Kind, aber absolut niemand interessiert sich in diesen Katalogen, an den Messeständen und bei den Agenturen für seine Rechte als Mensch. Es soll endlich kommen und Freude verbreiten und seine Wunscheltern glücklich machen – schließlich war es ganz schön teuer. Es wird Zeit, das Thema vom Kopf wieder auf die kleinen Kinderfüße zurückzustellen.“

Diese bitteren und sarkastischen Worte stammen aus dem Buch „Ich kauf mir ein Kind – Das unwürdige Geschäft mit der Leihmutterschaft“ von Birgit Kelle. Sie stellt unmissverständlich klar:

„Kinder kauft man nicht. Kinder sind Menschen und keine Dinge. Kinder haben Rechte. Nahezu jeder in der westlichen Hemisphäre würde spontan zu diesen Aussagen heftig nicken. Dennoch werden seit vielen Jahrzehnten weltweit Kinder in zahlreichen Varianten gekauft, gehandelt und versklavt. Die kleinen ‚Schätzchen‘ sind schlicht zu wertvoll, als dass niemand mit ihnen Handel treiben wollte. Ihr Wert wird aber nicht überall und von allen in menschlicher Würde, sondern oft in Dollar berechnet. Dafür sind die Gewinnmargen schlicht zu hoch, die Gelegenheiten zu günstig und die Kinder zu wehrlos.

Man kann Kinder einfach liebhaben, aber leider auch ausbeuten – als Arbeiter in Fabriken und Minen, als Kindersoldaten, als Sexsklaven und als Organspender. Um an fremde Kinder heranzukommen, kann man sie ihren Eltern rauben, sie entführen, zwangsverheiraten oder ihre Mütter nötigen, sie gleich nach der Geburt zur Adoption freizugeben – seit einigen Jahrzehnten kann man Kinder aber auch auf Bestellung in fremden Bäuchen produzieren lassen.“

Leihmutterschaft wird diese Bestellung von Babys genannt. Darüber spricht Gerd Buurmann am kommenden Sonntag auf Indubio mit der Publizistin Birgit Kelle.

 

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gerhard giesemann / 09.03.2024

Ein “Recht” auf Kind/er bedeutet vor allem die VerPflichtung FÜR Kinder. Die “potentia generandi” ist verknüpft mit der Auflage, SEHR sorgsam damit um zu gehen. Die “poterntia coeundi” ist davon zu unterscheiden und auch nicht notwendig damit verknüpft - wenngleich Voraussetzung. Das versteht jede/r. Oder?

A. Ostrovsky / 09.03.2024

>>Indubio morgen: Gibt es ein Recht auf Kinder?<< ## Ja, selbstverständlich, aber nur auf die Kinder der Anderen und Andersdenkenden. Man muss ja keine Kinder haben, man kann auch aufpassen. Das haben mir jedenfalls immer die gesagt, die jetzt erwarten, dass meine Kinder ihre Renten und Pensionen erarbeiten. Und ich habe da schon gar nichts zu sagen. Das wäre ja noch schöner, wenn böse alte weiße schwurbelnde Männer hier den Mund so weit aufreißen dürften. Aber Hallo, hier ist Deutschland, Fresse halten!

Gabriele Klein / 09.03.2024

@ H. Keller: bestens auf den Punkt gebracht.  Im natürlichen Fallle begibt sich jener der sich “fortpflanzt” damit in die Zukunft. Fortpflanzung so wie sie von Natur aus ausgelegt ist ist eine Fortsetzung des “Selbst” indem man es auch zu weiten Teilen zu Gunsten des Kindes u.  somit der nächsten Generation aufgibt. indem man sich selbst für sie einbringt. Auch hier sei auf die klugen Worte eines Rabbiners verwiesen dessen Vortrag ich einst wie folgt verstand: Zu fragen sei mal zunächst (sinngemäß) “what are reproductive organs actually there for”? Und seine Antwort lautet dann klar: “To carry you into the future”.  (Tatz, Arzt u. Rabbiner)  Und jetzt wäre die Frage in wieweit ist dies heute noch der Fall, und was ist von einer Gesellschaft in Zukunft zu erwarten wo es nicht mehr der Fall wäre?. Vor solch Hintergrund verteidigt auch Rabbi Sacks ,dessen Werk ich teils für einen Klassiker AUCH f. Soziologen/Psychologen halte,  die herkömmliche Familie.  Leider kann ich dieser Tage diese Position nur noch bei russisch orthodoxen bzw.  auch orthodoxen jüdischen Kreisen dieser Tage vorfinden nachdem die institutionalisierten Christen im Westen gerade dabei sind restlos zu versagen u. den Kern ihrer Lehre aufzugeben. Ja, der Papst begibt sich teils auf leisen Sohlen zu seinem “Amtsbruder” nach Rußland aber den offenen Schulterschluß mit Christen,  egal wo, d.h. auch in Russland, den vermisse ich schmerzlich und der scheint mir alleine durch die Lehre dieser Tage geboten mit ein paar sehr deutlichen Worten

Thomas Taterka / 09.03.2024

Fortpflanzung : Weder ein Recht noch eine Pflicht , sondern eine naive Glaubensfrage politischer Eitelkeit , wenn nicht schon sendungsbewußten Hochmuts und in einigen Varianten sogar Menschenrassen - Hass . Wenn es partout nicht klappen will , nach der xten Übung , wie pervers ist es dann , als Gatte in einen Becher zu wichsen , während man sich einen kommerziellen Lehrfilm von fremden Leuten in einer Kabine anschaut , um den Erfolg zu erzwingen ? Willst du deinem Kind später erzählen , daß es ” aus Liebe ” gezeugt wurde ? Ekelhaft . Wenn’s nicht klappt , ist es Gottes Wille . Oder eben Pech . Entscheide dich gegen den Kinderwunsch - Nervenkrampf . - Ich hab’ übrigens keine ( soweit mir bekannt ) , ich hätte zu wenig Zeit für sie gehabt und das ist Todsünde Nr. 1 , wenn man welche hat . Vor Jahren traf ich mal einen Bekannten zufällig wieder , wir hatten uns aus den Augen verloren , er stand neben einem Kinderwagen . Ich schaute mal rein und fragte ihn : ” Was ist das ? ” Er sagte : ” Nummer 8 . ” - ” Schlamazeltov ” , sagte ich .

Gabriele Klein / 09.03.2024

Vor vielen Jahren bekam ich bereits beruflich, wenngleich auch nur indirekt, die Konflikte mit die sich bei den damals eher üblichen Adoptionen nicht gleichgeschlechtlicher Paare auftaten, Irgendwann fragen die Kinder auch nach ihrer Abstammung und beginnen die Nachforschung. Also soo einfach ists nicht, (wobei ich nicht diese herkömmlichen Adoptionen verurteilen will, die ich jedoch dennoch allenfalls als eine “Notlösung” betrachte.  Mir ist bislang noch kein Buch von einem Mann begegnet der eine vergleichbare Position wie Frau Kelle eingenommen hätte. Was mich zur Frage führt: Warum ists eigentlich ne Frau die hier in die Pedale tritt und kein Mann? Und, sieht die Beziehung einer Frau zu einem Kind vielleicht ein klein wenig anders aus als die eines Manns?

Gabriele Klein / 09.03.2024

Vor vielen Jahren bekam ich bereits beruflich, wenngleich auch nur indirekt, die Konflikte mit die sich bei den damals eher üblichen Adoptionen nicht gleichgeschlechtlicher Paare auftaten, Irgendwann fragen die Kinder auch nach ihrer Abstammung und beginnen die Nachforschung. Also soo einfach ists nicht, (wobei ich nicht diese herkömmlichen Adoptionen verurteilen will, die ich jedoch dennoch allenfalls als eine “Notlösung” betrachte.  Mir ist bislang noch kein Buch von einem Mann begegnet der eine vergleichbare Position wie Frau Kelle eingenommen hätte. Was mich zur Frage führt: Warum ists eigentlich ne Frau die hier in die Pedale tritt und kein Mann? Und, sieht die Beziehung einer Frau zu einem Kind vielleicht ein klein wenig anders aus als die eines Manns?

Gabriele Klein / 09.03.2024

“What goes around comes around” So die Worte eines Rabbis. Dazu lese ich im Cambridge Dictionary: “Remember that “what goes around comes around,” meaning that life has a funny way of giving back what you put in. ” In diesem Sinne, warten wirs ab bis die Mißbrauchten sich irgendwann jener im Alten-, Pflegeheim oder Krankenhaus annehmen die sie einst mißbrauchten oder diesen Mißbrauch zuließen. Auch wenn den Psychopathen die Vorstellungsfähigkeit und “Abstraktionsfähigkeit” in diesem Sinne abzugehen scheint, die Maus beißt den Faden hier nicht ab: Jeder kann jederzeit im Rollstuhl landen oder bewußtlos in den Händen jener landen, deren Mißbrauch er zuließ.  Eine “Versicherung” dagegen gibts leider nicht.

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