indubio / 09.04.2020 / 12:00 / 5 / Seite ausdrucken

indubio – Honduras und New York

Nächstes Jahr in Honduras: Burkhard Müller-Ullrich spricht mit Titus Gebel über das Projekt „Freie Privatstädte“ – und was dort im Falle einer Corona-Katastrophe anders liefe. New York, New York: Die seit 20 Jahren in Manhattan ansässige Kulturkorrespondentin Sacha Verna berichtet über die Lage auf der Straße und im Waschsalon. 

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Lukas Scherenschleifer / 09.04.2020

Weil die ersten Marxisten hier wieder ihre Verelendungstheorien ablaichen: 1 . Staaten stehen, ob sie wollen oder nicht, im internationalen Wettbewerb als Unternehmensstandort. Das Ergebnis ist, das Firmen durch die Bank geringere Steuern und Sozialabgaben als die Bürger zahlen müssen. Wenn Länder nun offensiver um Bürger werben, wird dieser Effekt geringerer Kosten auch hier zu beobachten sein. 2. Die Länder in denen Freie Privatstädte errichtet werden, haben keinen Sozialstaat. Wer in Honduras arbeitslos wird und keine Familie, Versicherung und Charity hat die für einen sorgt, landet im Slum, lebt in einer Wellblechhütte und klaut sich seinen Lebensunterhalt zusammen, Dazu ist die Regierung korrupt und nutzlos. FPS haben dieselben sozialen Konsequenzen, aber mit einer 1.Welt Verwaltung und Infrastruktur, und damit auch mehr Potential für Jobs und Charity. 3. Soziale Leitungen, die durch den Markt erbracht werden, kosten nur ein Bruchteil der nationalen überregulierten. Wer das nicht glaubt, kann sich nach den Kosten einer Internationalen Krankenversicherung erkundigen. Medizintourismus sollte auch durch die Versicherung möglich sein. 4. Entwicklungshilfe hat zig Milliarden transferiert, ohne das geringste bewirkt zu haben, außer das linkgrüne Milieu der Helfer vor Ort mit Staatsknete versorgt zu haben. Das Problem sind die Strukturen vor Ort, dh die Verwaltung. Arme Gegenden der Welt benötigen also einen Strukturwechsel. Dieser kann nur zu mehr Eigenverantwortung, also Markt und Selbstbestimmung erfolgen, oder zu mehr Fremdverantwortung, also Sozialismus und Fremdbestimmung. Wer erfolgreich sein will, schaut nach Asien und sieht, in welche Richtung es gehen sollte.

Lisa-Karin Leigenbruch / 09.04.2020

Ich glaube nicht wirklich an die Umsetzbarkeit von richtigen “freien Privatstädten”. Das Ausgangsproblem des Herrn Gebel verstehe ich aber. Die Lösung liegt für mich eher darin, konsequent in Länder zu gehen, die beim Sozialismusrausch nicht (oder zumindest weniger)  mitmachen und sein Geld nur dort zu investieren. Aktuell GB, Österreich, Israel, Australien, Singapore, Japan. Das Interview zu New York war für mich, wie anderswo eine Lobpreisung an das aus meiner Sicht verblödete und verarmte Berlin mit “seinen sooo tollen Menschen”. Über beide Städte kippen viele gerne die gleichen soziologischen Flosklen. “Die Stadt, die sich ständig erneuert”, “Berliner Schnauze”,“NY state of mind”, “vibrant melting pot”... Wenn man selbstgefällige Armut und Bildungsferne gut findet, fühlt man sich wahrscheinlich in beiden Städten besonders wohl. Konkret zu Corona: New York ist eine Stadt, die sich ständig für die Lösung von Problemen lobt, die andere gar nicht haben, z.B. weil man anderswo vorausdenkt.

Friedrich Richter / 09.04.2020

Im confinement und Homeoffice in Frankreich, geniesse ich normalerweise die Podcasts, das heutige Interview mit Herrn Gebel hat mich aber mit Widerwillen erfüllt. Die elegante Argumentation kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es beim Projekt der freien Privatstädte nur um eines geht: Sich um die solidarischen Beiträge für das Gemeinwesen, das einfach nicht überall profitabel sein kann, herumzudrücken. Mehr noch: Diese freien Privatstädte können nur dort funktionieren, wo sie von schlecht organisierten Staatswesen umgeben sind, und von diesen profitieren. Sie brauchen billige Arbeitskräfte, die täglich in die Stadt und abends wieder hinausströmen, denn drinnen leben können sie nicht. Sie werden dort fast ebenso schlecht bezahlt wie draussen, und das Leben kann drinnen nur teurer sein (private Krankenversicherung usw.). Mitspracherechte werden sie drinnen natürlich nicht haben. Ebenso werden viele Einwohner externe Einkommensquellen haben, Es kommt also nicht auf die liberale Einstellung an, sondern nur auf die Zahlungskraft. So etwas erzeugt Spannungen, und es führt zwangsläufig zu gated communities. Man muss kein Linker sein, um sich angesichts dieser Idee angewidert abzuwenden. Vorlesung Betriebswirtschaftslehre (Wendezeit, gerade von meiner Ost-Uni auf eine West-Uni gewechselt, zwecks Fortsetzung des Studiums): Der Professor, bekennender Wirtschaftsliberaler, geriet ins Schwärmen über das freie Spiel des Marktes, das alle Probleme lösen könne. Seine Antwort auf meine naive und leicht provokante Frage, was wohl mit denjenigen Individuen geschehen würde, die in einem solchen System das freie Spiel der Preise als Ergebnis der Interaktion von Angebot und Nachfrage für die Grundbedürfnisse (Wohnen, Essen, Gesundheitsversorgung) nicht mehr mitspielen könnten, lautete: “Dann scheiden sie als Wirtschaftssubjekt aus dem Markt aus.” Kant würde sich im Grabe herumdrehen, wenn er wüsste, dass seine Idee des kategorischen Imperativs heute noch dermassen konterkariert wird.

Stefan Riedel / 09.04.2020

Und wenn die Waschsalons in New York demnächst dicht machen, wer ist schuld? Irrlichternd und sowieso!  Andrew Cuomo ( 3. Amtszeit als Gouverneur, wohl eher als Abbruchexperte) oder Bloomberg-Bill de Balasio, wie ruiniere ich eine Stadt? Nein natürlich nicht. Donald Trump, wer sonst? Das ist Kultur!

Johannes Schuster / 09.04.2020

Also die Sache mit der Privatstadt ist doch echt Reichsbürgerkram Stichwort BRD GmbH. Phantasterei, die schon bei der Privatisierung von Staatsbetrieben nicht funktionieren vom Verfassungsrecht mal abgesehen. Mit Playmobil kann man das aufziehen, aber der Rest, kommt Leute, es gibt andere Probleme als sowas., das ist infantil wie Greta.  Es gibt auch etwas anderes als ewig die Extreme, die Schweiz lebt auch mit sozialistischen Genossenschaftsideen und dem Kapitalismus und diese Mischung funktioniert. Das Interview nach NY ist interessanter. Denn auch in Amerika regelt offenbar nicht das Militär den Alltag mit entsprechenden Einrichtungen, die man normalerweise erwarten würde, wenn es um einen B - Fall ginge. Subway fahren, Tram fahren, ja ? Das sind fahrende Infektionsbuden !. Das wäre doch das Erste, was man lahmlegen würde. Andere Kühlwagen als andere,, die einfach rumstehen,wie der Kühlkontainer in Siegburg ? Das ist doch aus Stirb Langsam III mit den Kipplastwagen, die es auch zwei mal gibt, einmal mit Gold und einmal mit Schrott beladen. So, jetzt mal die Frage: Wieviele Kühlhäuser für die Lebensmittelversorgung wurden requiriert ? Es gibt große Kühlspeditionen, warum nicht die ? Um solche Maßnahmen verhängen zu können braucht man Kriegsrecht und genau das will ja gerade keiner verhängen. Zelte für Corona - Tote ? Nach 3 Tagen kommt der süßliche Geruch und dann blähen sich die Leichen irgendwann auf und siffen je wärmer desto schneller. D.h. in NY würde es jetzt schon erbärmlich stinken. Logisch wäre es Tote zu gefrieren und ggf. außerhalb zu bestatten. Aber da müsste es ja einen Leichentourismus überhaupt geben. Bevor man Leute überhaupt sterben läßt, würde man sie nicht über ganz Amerika auf die Spitäler verteilen ? (Helfen statt show des Leidens). Bei Mt. Saint Helens war mehr los. Wo ist jetzt der Heroismus und die C- 17 ? Lazarettzüge fehlen in dem Movie, Krankentransporte und Behelfskrankenhäuser auf Flugplätzen. Die Sache strotzt vor Filmfehlern.

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