indubio / 20.09.2020 / 12:00 / 43 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 60 – Spricht jeder nur für sich?

Bei unserem Mittagsprogramm für Kopf-Hörer erörtern heute Milosz Matuschek, Bettina Röhl und Markus Vahlefeld mit Burkhard Müller-Ullrich die Mechanismen von „Cancel Culture“ und „Kontaktschuld“ und diskutieren über die prekäre Frage, ob es nicht auch für liberale Geister rote Linien gibt, bei denen man sich einem offenen Gespräch verweigert.

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Max Wedell / 20.09.2020

Wie andere schon sagten, eine der besten indubio-Ausgaben jemals. Obwohl das eine Unsinnsbemerkung ist, denn eigentlich ist jede indubio-Folgen die beste. Ja, es gibt einfach nur beste indubio-Sendungen. Vielen Dank an alle Beteiligten. - Ein kleines Problem scheint viele Zuhörer allerdings zu verwirren: Die begrenzte Zeit. Sie erlaubte es diesmal nicht, im Detail aufzuführen, warum man auf die Idee kommen könnte, Kontakt mit jemandem wie Ken Jebsen zu vermeiden. Dazu müssten Aussagen dieses Mannes im Detail besprochen und ihre Problematik dargelegt werden. Die Sendung hätte dann dreimal so lange gedauert, und das vorherrschende Thema wäre nicht Cancel-Culture gewesen, sondern Ken Jebsen. Dadurch, daß dieser Schwenk unterblieb, haben jetzt einige Hörer den Eindruck bekommen, Röhl und Vahlefeld hätten keine vernünftigen Gründe, Jebsen für problematisch zu halten. Ich aber weiß, das sie welche haben, denn ich habe sie auch und bin überzeugt von ihnen. Jebsen operiert mit den gleichen Methoden wie die Lügenpresse, wenngleich seine Inhalte natürlich andere sind: Einseitigkeit, Verdrehung, Übertreibung, Weglassen. Anecdotal evidence. Simplifizierungen transportieren, Nuancierungen unter den Tisch fallen lassen. “Journalismus” wird als Vehikel von Weltanschauungsbestätigungen verstanden, was keine Bestätigungsfunktion erfüllen kann, wird weggelassen usw. usf. Befürworter von Cancel Culture sind aber Vahlefeld und Röhl trotz ihrer Grenzziehung NICHT. Denn auch wenn sie selber Kontakt mit Jebsen vermeiden wollen, haben sie nachweislich kein Problem damit, mit einem Menschen zu reden, der diesen Kontakt schon hatte…  Matuschek. Da funktionieren echte Cancel-Culture-Anhänger aber ganz anders. Die wären allenfalls in die Sendung gekommen, um Matuschek wegen seiner Kontakte zu KenFM anzuspucken.

Sabine Schönfelder / 20.09.2020

Was bislang hier völlig unterging und noch einmal der EXTRA- ERWÄHNUNG bedarf, ist das unglaublich denunziatorische Verhalten der SÜDDEUTSCHEN!! Rufen die doch tatsächlich 100 Leute an, um sie vor der Unterschrift unter Herrn Matuscheks Erklärung zu „bewahren“!! Das ist journalistisch, gesellschaftspolitisch und menschlich betrachtet eine SAUEREI! Schon der Denkansatz, ein Unterzeichner wäre alleine nicht imstande, ohne Anweisung dieses Schmierenblatts das „Richtige“ zu tun, spottet jeder Beschreibung. Das ist Einflußnahme, billige Propaganda, medialer Druck in nötigender Weise, und zeigt das agitative Engagement von Zeitungsheinis, die ihre Kompetenzen weit überschreiten! UNVERSCHÄMT. Hier deutet sich glasklar der Weg in den linken Faschismus an. Was kommt als Nächstes? Das Strafgesetzbuch?? Übrigens, Frau@  Röhl sollte bedenken, daß das Leben oft mehrere Möglichkeiten parat hält. Sie könnte sehr wohl die Erklärung unterzeichnen UND dennoch harsche Kritik üben.

Ingrid Bieger / 20.09.2020

Lieber Herr Müller Ullrich, spannende Sendung - Punktsieg Matuschek. Herr Müller-Ullrich wunderbar in der Moderatorenrolle - Herr Matuschek war - aus meiner Sicht - absolut nicht “akademisch”, wie ihm Herr Vahlefeld vorgeworfen hatte. Alles andere ist schon von anderen geschrieben worden. Den Vorwurf an Ken Jebsen, er sei Antisemit - kann ich - wie Herr Matuschek - nachdem ich mir bestimmt schon über 30 Einzelinterviews mit den unterschiedlichsten Leuten und Diskussionsrunden angeschaut habe, immer noch nicht nachvollziehen. Und wer bekommt heute noch so lange Einzelinterviews hin und bereitet sich darauf ausführlich vor? Da muß man vielleicht ein bisschen verrückt sein (dürfen).    Er hat auch nicht nur Bhakdi interviewt, sondern z.B. auch Albrecht Müller von den “Nachdenkseiten”  oder Wolfgang Herles (Ex-ZDF Aspekte)  -  Herrn Vahlefeld nach, sind die jetzt alle “raus” aus dem Diskussionskreis.  Interesannterweise sind ja die gesellschaftlichen Kritikansätze hier auf der Achse denen bei Kenfm sehr ähnlich - und ich würde sogar vermuten, daß viele Leser und Hörer - die hier vorbeischauen - auch Beiträge auf KenFM schauen. Der Grundunterscheid ist wohl - neben dem Konflikt zwischen Herrn Broder und Herrn Jebsen - die “Achse” wirkt auf mich halt eher Amerikafreundlich, während Jebsen eher Russlandfreundlich rüberkommt - beide Standpunkt sind aber spannend - und sie sind hörens - und lesenwert. Vielleicht gibt es ja mal ein Interview von BMU mit Ken Jebsen - das wäre wirklich spannend und sicherlich hörenswert.

Rainer Nicolaisen / 20.09.2020

“cancel”, “cancel-culture”—Ist das Deutsche als Sprache nun zu differenziert oder zu primitiv, um einen angemessenen eigenen Ausdruck bereitzustellen? \\ Argumente allein helfen gegen die mächtigen Meinungsunterdrücker (und (sich selbst)Gleichschalter) nicht ( Schlag! nach bei LeBon!)—auf grobe Klötze gehören grobe Keile, der weitgehende Terrorismus des polit-medialen Komplex’ und seiner Anhänger muß als solcher benannt werden, auch der Widerwille der breiten Mehrheit gegen eigenes Denken zugunsten kritiklosen Glaubens. Ich nahm mit aus dieser Hörsendung nur die Erinnerung an das Niederbrüllen anderer und ihrer Meinungen seit der Studentenbewegung.\\ NB: Ich bitte darum, daß in Zukunft jeder Diskutant der “weil-itis” sich enthält, es könnten Schildchen helfen mit “da, denn, nämlich”.

Daniel Viermann / 20.09.2020

Auf der einen Seite sind sich die Diskutanten darüber einig, dass es Cancel Culture gibt und diese nicht gut ist und dies vor allem durch die Mainstream Medien gepuscht wird. Auf der anderen Seite beklagen Frau Röhl und Herr Vahlefeld pauschal und mit aggressivem Unterton, dass es ein NoGo ist mit KenFM überhaupt zu reden. Das ist an Widersprüchlichkeit kaum zu toppen. Merken die beiden gar nicht, dass sie hier im gleichen Fahrwasser unterwegs sind wie die MSM? Wer fast an zu schreien fängt und anderen dauernd ins Wort fällt hat i.d.R. keine guten Argumente. Scheint hier auch so zu sein.

Paul Siemons / 20.09.2020

Es ist doch wohl ein Unterschied, ob man jemanden ganz und gar nicht zu Wort kommen lässt oder sich nur nicht mit ihn an einen Tisch setzen möchte. Ich höre mir zum Beispiel gerne ab und zu Jepsen, noch besser ist Janich, an. Deren Unterhaltungswert ist schwer zu toppen, da kommen selbst Däniken, Flacherdler, Chemtrailer und Area 51 Freaks nicht mit. Nur David Icke ist noch irrer. Jepsen, Janich und ähnliche würden mir echt fehlen. Interessant übrigens auch die Kommentare unter deren Filmen. Die dort zu findenden Beiträge kurieren jeden, der glaubt, Antisemitismus in Deutschland ginge nur noch von Muslimen aus.

Andreas Rochow / 20.09.2020

Bravo! Es bleibt der Eindruck, dass wir über Cancel Culture noch viel nachdenken und streiten müssen. Definitiv am weitesten war in der Runde Milosz Matuschek. Freilich ist der eskalierend hetzerischen Propaganda von heute und ihren öffentlich-rechtlichen und Mainstream-Oberhetzern, -Aussortierern, -Boykotthetzern und -Stummschaltern mit den Methoden des Mediators nicht beizukommen. Was wir als Cancel Culture beklagen, ist in erschreckendem Maße inhuman und antidemokratisch. Die Debatte darüber ist überfällig. Pirinci, den Volkslehrer und KenFM als Kandidaten für etwa “berechtigtes” Cancelling anzuführen, waren logische und rhetorische Entgleisungen, die ich von der geschätzten Bettina Röhl und dem geschätzten Markus Vahlefeld nie erwartet hätte! Bravo, Herr Müller-Ullrich, für die vorzügliche Gesprächsleitung und dafür, dass Sie expressis verbis das Abgleiten in eine Art Cancel-Gerichtshof verhindert haben. Solche Diskussionen führen weiter. Danke an alle Diskutanten!

Susanne Weis / 20.09.2020

Cancel-Culture gibt es doch nicht erst seit den 50er Jahren, wie Frau Röhl es behauptet. Jede Religion, zumindest alle monotheistischen (Ich bin der Herr dein Gott, du sollst keine anderen Götter haben neben mir!) haben das Verbot bzw. das Mundtotmachen abweichender Meinungen. Gotteslästerern, Ketzern und Hexen wurden nicht nur die Verbreitung ihrer abweichenden Meinung verunmöglicht, sondern sie wurden häufig auch gleich zum Tode veurteilt und getötet (in einer bestimmten großen, monotheistischen Religion ja bis heute Praxis).—- Religion ist ein Teil der menschlichen Kultur und Kultur dient dem Menschen zum Überleben - das ist der ursprüngliche Grund von Kultur. Kultur versus Natur. Der Mensch kämpt, genau wie das Tier und die Pflanze, um sein Überleben, also gegen die Natur. Natur heißt: Der Stärkere gewinnt, der Schwächere stirbt. Stärke ist Macht - Macht ist Stärke. Deshalb der ewige Machtkampf. Denn natürlich geht es bei der Cancel-Culture um nichts anderes, als um Macht,

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