indubio / 04.05.2025 / 05:55 / 20 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 379 – „Wir sind an der Todesgrenze“

Über einen möglichen Blackout in Deutschland spricht Gerd Buurmann mit Manfred Haferburg und Björn Peters.

Am 28. April 2025 kam es auf der gesamten iberischen Halbinsel zu einem großflächigen Stromausfall – ein Blackout, der Spanien, Portugal und Teile Südfrankreichs traf. Welche Lehren können aus dem Blackout gezogen werden? Über die Folgen, mögliche Ursachen und die Frage, ob Deutschland für einen solchen Ernstfall gerüstet ist, spricht Gerd Buurmann mit dem Kerntechniker Manfred Haferburg und dem Energieökonomen Björn Peters, Autor des Buchs „Schluss mit der Energiewende! Warum Deutschlands Volkswirtschaft dringend ökologischen Realismus braucht“.

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Thomin Weller / 04.05.2025

@ A. Ostrovsky 380kV-Übertragungsleitung gibt es seit langem nicht mehr. 1996 wurde die EU Spannung harmonisiert, festgehalten in der IEC 38 nun IEC 60038. Die Geldgeilheit hat die Stromtragfähigkeit der Höchstspannungsnetz überfordert.  In Schläfirg Holstein war die Netzspannung bei über 250 Volt, extrem viele Geräte seit 1996 durchgebrannt. Es sind nicht 380kV (bis 1996) es sind deutlich über 400kV. Der Begriff Stromtragfähigkeit der Leitungen bei Frequenz XX Hz ist der Maßstab. Und die Vektorenrechnung bei 100km Leitungslänge… lieber nicht. Warum werden keine 400Hz wie beim Militär, Bahn, Schiffbau, Flugzeugen genommen? Trafos ultra klein, Leitungen sehr dünn. Ok, komplexes Thema. Vektorrechnung bei denen in der Schule die niemals den Nil-Mathematiker Phytagoras Winkelberechnung können, wie soll das gehen? Untergang, der goldige Nachwuchst scheppen dämlich. Deutschland ist restlos im Ar….

A. Ostrovsky / 04.05.2025

Um nicht die falschen Schlussfolgerungen zu provozieren, eine klare Ansage: Es ist nicht die Aufgabe privater Betreiben von Balkonsolaranlagen, das Netz zu stabilisieren. Es ist seit jeher die Aufgabe der Netzbetreiber der verschiedenen Ebenen. Es muss nur aufhören, dass die Netzbetreiber dafür, dass sie ihrer Aufgabe nicht gerecht werden, ständig den “Einzelnen” als Geisel nehmen. Der ganze regulatorische Repressionskreisel ist letztendlich UNSINN aus einem falschen Fachwissen und einem Unverständnis der eigenen Aufgabe. Aber in einer konkreten Region, wenn alle BKA mit den regulatorischen Grenzen 800W Einspeisung und maximal 2000W Panelleistung ausgestattet sind, kommen sie alle gleichzeitig an die Grenze, wo sie keine Reserven mehr zum Ausregeln der negativen dynamischen Widerstände im Ort haben. Und das ist normalerweise eben nicht bei Sonnenhöchststand, sondern dort, wo die Panels gerade die 800W bringen, auf die begrenzt wird. Unabhängig davon haben die BKA vom Netzbetreiber kein Steuersignal, wann mehr Leistung abgefordert wird, als die Mittelspannungsebene anbietet. Es ist eine der Aufgaben, die man nicht auf den “Verbraucher” abwälzen kann und auch mit stärkeren Daumenschrauben wird das keine Lösung bringen. DAS IST DER GRUND für die Instabilität der Netze. Die Verteufelung der Bürger ist nur moderne Hexenverbrennung. Vor allem ist das Stabilitäts-Problem, in das die Netzbetreiber uns alle (durch NICHT-HANDELN) gebracht haben, absolut kein Argument für Kernkraftwerke. Die Agitation muss endlich aufhören. Wir brauchen Analyse und Lösungen, nicht Propagandakompanien!

A. Ostrovsky / 04.05.2025

So wie man den Imaginärteil durch Phasenschieber kompensiert, müsste man auch den seit Jahren zunehmenden NEGATIVEN DIFFERENZIELLEN Widerstand der Verbraucher kompensieren. Ein Transformator und auch ein Generator ohne jede Elektronik ist dazu nicht in der Lage. Auch die beliebten drehenden Massen verlangsamen nur den Vorgang, haben aber keine Kompensation des negativen differentiellen Widerstandes. Wir sind jetzt an der Stelle, wo ich die Experten gerne fragen würde, was für einen Plan sie denn haben, der auch zum Erfolg führen kann? Man müsste am Übergang aus der Mittelspannungsebene zur Ortsverteilung eine Regelung vorsehen. Das Problem: Wenn mehr Leistung abgefordert wird, als die höhere Ebene anbietet, gibt es keine Chance. Man müsste auf der Niederspannungsebene das Leistungsangebot vergrößern, ohne die Leistungsaufnahme aus der höheren Ebene zu vergrößern. Das geht nur, durch zusätzliche Einspeisung innerhalb der niederen Ebene. Das geht nur durch leistungsstabilisierende Wechselrichter. Und damit die nicht immer an der Grenze ihrer Möglichkeiten arbeiten, sondern noch Reserven zur Steigerung der Erzeugung haben, muss man zunehmend auf BATTERIESYSTEME setzen. Auch Solaranlagen, die primärseitig noch ausreichende Reserven haben, wären geeignet. Dem steht die sinnlose regulatorisch-querulantische Begrenzung von Balkon-Anlagen auf 2000W Panel-Nennleistung entgegen. Und das größte Problem ist die Pflicht zur Millisekunden-Abschaltung bei Unterschreitung einer Frequenzgrenze. Die dient nicht der Netzstabilität, sondern behauptet, den Transformator der Ortsverteilung vor Überlastung zu schützen. Es ist vollständiger Quatsch, weil die Hausanschlüsse unsymmetrisch sind. Man kann problemlos viertausend oder fünftausend Watt aus dem Netz beziehen, darf aber nur maximal 800W einspeisen. Dadurch ist der Bezug immer größer als die Einspeisung. Das bedeutet, dass jede Einspeisung nur den Leistungsbezug verringert. Eine Überlastung durch Einspeisung ist UNMÖGLICH.

A. Ostrovsky / 04.05.2025

Wer Elektrotechnik studiert hat, sollte wissen, dass der komplexe Wechselstromwiderstand, auch als differenzieller Widerstand dU/dI ausgedrückt, bei “ohmscher” Charakteristik einen positiven reellen Wert hat. Beispiele sind Heizsonnen, Elektroherde, Waschmaschinen, Glühlampen .... Imaginäranteile (kapazitive oder induktive Charakteristik, z.B. Motoren, Leuchtstofflampen mit Startinduktivität, ....) müssen kompensiert werden, um den Leistungsfaktor zu optimieren. Ein wirkliches Problem sind negative Werte, das ist wenn bei sinkender Spannung die Stromaufnahme steigt. Negative Widerstände sind die Quelle der Instabilität und Schwingneigung. Durch Laufzeiteffekte kann des europäische Verbundnetz kaum zum Schwingen gebracht werden, weil die Wellenlänge 6000 km bei 50Hz deutlich größer als die Ausdehnung des Netzes 2000-3000km ist. Falsche Kompensation der Blindleistung ist auch kaum Ursache für Schwingung. Also negative differenzielle Widerstände. Kennen wir solche Systeme, Erzeuger oder Verbraucher, die bei sinkender Spannung einen größeren Strom “ziehen”? Ja, jede Konstantspannungsquelle, die auf konstante Leistung geregelt wird, ist eingangsseitig ein negativer Widerstand. Schaltnetzteile! Jeder Computer, jeder, Fernseher, jede 4G oder 5G Kopfstation, jede LED-Kette, ja jede flimmerfreie LED stellt einen VERBRAUCHER mit negativem Widerstand dar. Und es werden immer mehr solche VERBRAUCHER. Demgegenüber stellt ein Wechselrichter (als QUELLE!) keinen negativen Widerstand dar, vor allem dann nicht, wenn er eine Stabilisierung der Einspeiseleistung hat, wie heute nahezu JEDER Wechselrichter. Die Maschinenstürmerei gegen die Wechselrichter ist sinnlos, weil die Quelle der Schwingneigung/Instabilität die VERBRAUCHER mit negativem differenziellen Widerstand sind. Man kann das Problem nicht lösen, wenn man Wechselrichter verhindert. Man müsste elektronische Netzteile verhindern. Da ist man aber am kürzeren Hebel! Weil die praktisch und kosteneffektiv sind.

A. Ostrovsky / 04.05.2025

Ich muss mich korrigieren. Die Energy Charts sind doch nicht so falsch. Man muss nur die richtige Grafik wählen. Rechts oben Land ES=Spanien. Dann Woche 18. Dann darunter bei Quellen / Import Export kann man wählen “Grenzüberschreitende Physikalische Stromflüsse”. Das ist das, worauf es ankommt, denn dann verschwinden die Inseln und es bleiben nur die beiden Grenzen zu Portugal und zu Spanien übrig. Dazu muss man allerdings wissen, dass die Grafik selbst mit Feinjustierung nur Viertelstunden kennt und offensichtlich eine Mittelwert/Tiefpassfunktion darüber liegt, die eine plötzliche Leitungstrennung gar nicht darstellen kann. Dort sind Exporte positiv und Importe negativ. Etwa eine Stunde vor dem Blackout 11:15 war der Gesamt-Import 3,9 GW, davon 2,3 aus Portugal und 1,6 aus Frankreich. Um 11:30: 4,0 GW Import, davon 2,3 aus Portugal und 1,8 aus Frankreich. 11:45 Uhr: 3,9GW Import, davon 2,3 aus Portugal und 1,7 aus FR. 12:00 2,9GW Import, davon 2,1 aus Portugal und 0,8 aus FR. 12:15 Uhr: 3,2GW Import, davon 2,1 aus Portugal, 1,1 aus FR. 12:30Uhr: 3,0 GW Import, davon 2,1GW aus P, 0,9GW aus FR. 12:45 Uhr: 2,3GW Import, davon 2,1 aus Portugal und 0,2GW aus FR. Dann 13:00 Uhr: 0,0GW total. Danach erfolgt ab 13:30 Import 0,26GW aus FR, der sich dann bis 15:00 Uhr kontinuierlich bis auf 1GW steigert. FAZIT: Durch die Mittelwert- und Tiefpassbildung erscheint der Blackout um 30Minuten verzögert in den Charts. Der Import aus Portugal bis zum Netzzusammenbruch war konstant, 2,3GW vor und 2,1GW nach 12:00. Zwischen 12:30 und 12:45 bricht der Import aus FR ein. Er ist bereits 12:00 stark reduziert, steigt dann 12:15 wieder auf 1,1GW, um dann 12:30 unmittelbar vor dem Zusammenbruch wieder abzufallen und 12:45 wissen wir, dass die Netze vollständig getrennt waren. Die dort gezeigten 0,2GW sind eine Folge der Mittelwertbildung/Tiefpassfunktion. DAS BEWEIST. Es gab keinen Export von Spanien nach Frankreich, sondern einen Export aus Frankreich nach Spanien, der um 12:32 endete.

A. Ostrovsky / 04.05.2025

Zur Minute 30 wird es verrückt! Herr Peters behauptet ein Szenario, für das er keine Belege hat. Die Behauptung, die Erneuerbaren hätten mit ihrer Überproduktion die Kraftwerke mit den großen Schwungmassen aus dem Netz gedrängt, ist eine komplette Falschmeldung. Weiterhin ist es eine Falschmeldung, dass die Exporte am 28.04.2025 vor und bis 12:32 aus Spanien nach Frankreich gingen. Umgekehrt wird es plausibel, aber es muss ja einen Grund geben, warum man zuverlässige Daten darüber, wie der Energiefluss durch die 380kV-Übertragungsleitung zum Zeitpunkt der NETZTRENNUNG in Südfrankreich war, nicht erhalten kann. Wenn Herr Peters dazu zuverlässige Daten hat (bitte nicht aus den Energy Charts von Fraunhofer indirekt abgeleitet!), und sie nicht veröffentlichen kann, sollte er uns kurz erklären, WARUM er sie nicht veröffentlichen darf. Sonst bitte KEINE sinnlosen Behauptungen. Der ganze Ablauf der kaskadierten Abschaltungen ist technisch nur möglich, wenn die Leitung zum Zeitpunkt der Abtrennung in der Region Narbonne Energie AUS FRANKREICH NACH SPANIEN transportiert hat. Nur dann ist die sinkende Netzfrequenz im abgetrennten spanischen Netz erklärbar. Alles andere ist unfachliche Esoterik! Eine Bemerkung zu den Energy Charts (und das wird Herrn Stubbe schwer treffen): Der Blackout auf dem spanischen und portugiesischen Festland hat überdeutlich gezeigt, dass die Energy Charts völlig unplausible und praktisch wertlose Daten liefern. Schlimm allemal, weil sich ja die ganze Welt bisher danach gerichtet hat. Aber die Behauptung, dass nach der Netztrennung und dem kaskadierenden Absinken der Netzfrequenz bis unter die Sicherheitsschwelle 47,5Hz, wo alle drei AKW abgeschaltet haben, per NOT-HALT, noch ein Verbrauch von 10,7 GW bestand, der dann in 2-3 Stunden auf 12,1 GW angestiegen ist und der zu großen Teilen von Solar und Wind gespeist wurde, widerspricht jeder Elektrotechnik und jeder Physik. Die Inseln wurden dann vollständig solar versorgt, ohne Massen!

Lutz Herrmann / 04.05.2025

Die Leute im Ahrtal haben aus dem Politikversagen auch nix gelernt. Die gelernten DDR-Bürger schieben der Nato die Schuld für den Raubzug der Russen zu. Ursache und Wirkung zu deuten, ist des Deutschen Ding echt nicht! Also meine Hoffnung ist begrenzt, was einen Blackout anbelangt. Wenn das Licht wieder angeht, jubeln die Leute der Regierung zu und beten für ein Verbot der AfD, damit sowas nie wieder vorkommt.

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