indubio / 16.10.2022 / 06:00 / 43 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 246 – Thilo Sarrazin, die Vernunft und ihre Feinde

„Die Vernunft und ihre Feinde: Irrtümer und Illusionen ideologischen Denkens“, so heißt das neue Buch von Thilo Sarrazin. Über dieses Buch spricht Gerd Buurmann mit dem Autor und reist dabei durch die Philosophiegeschichte von David Hume über Immanuel Kant bin Karl Popper. Es stellt sich die Frage: Befindet sich unsere Gesellschaft wieder in einem dogmatischen Schlummer?

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Hjalmar Kreutzer / 16.10.2022

Vielen Dank wieder für die interessante Stunde. Ja, im Internet findet sich auch viel Blödsinn, aber ohne hätten wir keine Achse, kein indubio, keine Podcasts oder Videos mit Sarrazin u.a. ;-)) Man stelle sich vor, noch viel mehr Leute hätten betr.  Corona und „Impfungen“ „den Experten respektvoll zugehört“ und sich nicht alternativ zu den öffentlich-unredlichen und sog. Qualitätsmedien informiert; wir hätten noch mehr Impfgeschädigte und -tote zu beklagen. Die Übersetzung von Humes‘ Begriff „passion“ habe ich nicht ganz verstanden; mit „Moral“ verbinde ich andere Begrifflichkeiten. Im Kontext wird es ja dann richtig erklärt, sich aus der Emotion heraus „leidenschaftlich“ einer Idee verschreiben, einem Ziel zustreben, wobei die „ratio“ zur Begründung und dem Erreichen dieses Ziels genutzt wird.

Sabine Schönfelder / 16.10.2022

Gebe mir dieses Interview nicht, aber muß jetzt wirklich einmal Dieter @Kief, WER HÄTTE DAS GEDACHT !, unterstützen. „Der Dr. Sarrazin gehört zu den Covid-Panikern - und er gehört auch zu den Putin Panikern. “ Putin ist nicht Hitler. Wer das behauptet, ist ein verzweifelter Ideologe und treuer Anhänger des Regierungsnarrativs. Er ist ein trauriger Mitläufer, der sämtliche Holocausttoten beleidigt und entehrt. Er ist ein Mensch ohne Herz und skrupellos dazu. Glaubt hier irgendeiner, daß die amerikanischen Geheimdienste dem KGB in irgendeiner Scheußlichkeit nachstehen ? Wenn ja, dann ist er ein Idiot. Immer wieder amüsant, wenn sich ausgewiesene Philosophieliebhaber über existenziell-ontologisch-strukturelle Grundproblematiken austauschen, hahahaha….....

Marc Munich / 16.10.2022

“Aus Putin einen Pazifist zu machen”.  Wer wollte das genau? Die Amis, die EU o. die heutige Post-BRD, die sich unter Federführung des grünen Oberaußenpazifisten und seiner damaligen Vorgesetzen, M. Allbright (“Aber der Preis ist es wert”, so M.A., auf die Frage , ob es die/ihre US-Sanktionen im Irak bzw. den allein dadurch NICHT WENIGER ALS 576000 GESTORBENEN KINDERN, denn wirklich wert waren?), anschickte,  Jugoslawien völkerrechtswidrig zu bombardieren?  Natürlich wollte man auch Putin-Russland immer nur auf die “Achse der Guten” führen.  Diese kolportierte Mär entspringt selbiger Einfalt wie die dummdreisten Unterstellungen plumper Gesinnungsethiker*, man wäre aufgrund vorgenannt-faktischer Realitäten, ein “Putin-Versteher” o. “Amerikahasser”.  Ohne saubere Analyse, keine Lösung! Auch wenn die von vielen tief verinnerlichten Juncker (Higgs)-Doktrin (“Wenn es ernst wird, muss man lügen!”),  mindestens zum gleichen Standardrepertoire amtierender Westpolitiker gehören, wie letztere dies dem Bösen aus dem Osten immer vorwerfen.

Corinna Heine / 16.10.2022

Mir kommt es auch so vor, als wenn überall Ideologien verbreitet werden. Vegetarier sein, besser noch vegan, auch dieses „jeder hat sein Schicksal selbst in der Hand“, nebst Selbstoptimierung. Oft muss man erstmal vorfühlen, in welche Gruppe man geraten ist, bevor man seine Meinung äußert, damit sich nicht Unmut über einen ergießt. Einiges darf man so nicht formulieren. In meiner unmittelbaren Umgebung hat sich jemand zur Frau umoperieren lassen. Eine Meinung dazu zu haben, verbietet sich, weil es seine/ihre Entscheidung war und ist. Ich tue mich mit dem „richtigen“ Personalpronomen schwer, weil das Erscheinungsbild der Person nicht kongruent ist. Ich kann es nicht. Als kleinen Protest habe ich mir das T-Shirt von Mario Barth „Männer sind Frauen…“ gekauft. Für mich ist Frau- oder Mann-Sein durch biologische Gegebenheiten definiert, wie man sich verhält und was man mag, ist eine andere Sache. Da bin ich tolerant. Auch das „-innen“ setzt mir auch irgendwie zu, waren wir Frauen vorher nie damit gemeint, wenn von Lehrern und Ärzten gesprochen wurde? Ich fühlte mich nicht ausgeschlossen. Es nervt mich jetzt einfach. Ich arbeite in einem Männerberuf, seltsamer Weise strömen Frauen dort in Massen nicht hin. Ich mag meine Arbeit, es ist körperlich anstrengend. Jeden Tag wird mir deutlich, dass ich als Frau nicht die Muskeln eines Mannes habe. Dennoch bin ich akzeptiert, wie ich bin, mit geringerer Leistungskraft. Ich tu, was ich kann. Ich möchte dennoch kein Mann werden oder sein. Und was man an Wörtern unmöglich macht oder verbietet, die Sachverhalte verschwinden doch nicht und ihr Ausdruck bricht sich mit einer neuen, diskreteren Formulierung wieder Bahn. Wortverbote ändern nicht die Welt, sie verschließen vielleicht temporär den Mund. Menschliches Wesen, biologische Gegebenheiten, es wäre wichtiger zu wissen, wovon man ausgehen kann, worin Unterschiede bestehen, um daraus entstehende Probleme (nicht Herausforderungen!) zu lösen und Verständnis zu fördern.

Rainer Niersberger / 16.10.2022

Das aktuelle Sezessionsheft Nr 110 beschäftigt sich in seinen durchaus interessanten, wenn auch fuer Hellsichtige nicht immer ganz neuen oder gar überraschenden, Beiträgen und Interviews mit dem Thema “Geopolitik”. Nicht immer wird dabei deutlich genug herausgearbeitet, dass nicht nur die Gruenen die “Ideologie” der   US - Eliten und deren machtpolitische und finanzielle Interessen imperialistisch übernommen haben, sondern auch, mehr oder weniger seit 1945, die CDU und ihre Liberalkonservativen, angeblich dem nationalen Interesse dieses Landes folgend. Das mag zu Beginn vielleicht sogar gegolten haben, ist aber seit vielen Jahren überholt. Man hat sich auf eine (Objekt) Rolle als vom Hegemon abhaengiger Vasall eingerichtet und wird nun von diesem entsprechend instrumentalisiert.  Die berechtigte Frage, ob uns diese Entwicklung zum Postnationalismus zum Vorteil gereicht bzw mit welchen Folgen dies verbunden ist, wird sowohl von den dekonstruktivistischen Gruenen, die nicht nur hier politkulturell deckungsgleich unterwegs sind, wie auch den Liberalkonservativen erst gar nicht gestellt. Der “Wertewesten”, den es so nie gab und der heute faktisch von den westlichen Eliten auch nicht gewollt ist, erschlägt narrativ jeden berechtigten Zweifel. Und nicht nur in diesem Punkt sind sich Gruene und Liberalkonservative ja durchaus einig : Alles, was mit “national” und (deutschem) Volk zu tun hat, ist rechts und damit zumindest anruechig. Immerhin hat sich die Voelkerrechtlerin auch in Sachen China den Interessen der USA zumindest verbal schon mal angenähert.  Im nicht zufaelligen Unterschied auch hier zur ausgewiesenen Chinasympathisantin Merkel. Nach Russland das zweite Land, dem “wir” die Beine zumindest wirtschaftlich wegschlagen wollen. Wobei gegen etwas mehr Unabhängigkeit nach allen Seiten nichts einzuwenden waere, wenn man zugleich, wie anderer Nationen, die eigenen Optionen einsetzen würde und z. B. nicht Energie zum x - fachen Preis vom Hegemon kaufen muesste.

Markus Knust / 16.10.2022

@Dohlhopf: Die Frage ist eben, warum man ausgerechnet die Achse ansteuern sollte, wenn man Mainstream/NATO Propaganda sucht? Nicht für uns, sondern für die Betreiber, die wollen nämlich Geld damit verdienen. Putin mit Hitler zu vergleichen ist unglaublich dumm, infantil, anti-intellektuell und Geschichtsrevisionistisch. Insbesondere dann, wenn man seine Kriegsverbrechen anprangert, die der anderen Seite - bspw. Bewaffnung von Zivilisten - geflissentlich übersieht. Schön, wenn Sie sich nicht in ihrer Intelligenz beleidigt fühlen, andere tun das. Aber so ist das eben, im neuen Deutschland: Keine Energie mehr vom Faschisten Putin, aber gerne doch aus Saudi Barbarien, welches im Jemen schon 250 000 Menschen abgeschlachtet hat. Dorthin liefern die grün- roten Friedenstauben auch gerne Waffen, die dem Völkermord dienen. Das nennt sich Heuchelei und Pseudo-Moral, passt aber wieder hervorragend zum Diskursniveau und der Bildungslücke, die inzwischen offenbar auch die erreicht haben, die sich “freie Medien” nennen. Wenn ich Tichy und die Achse ansurfe, erwarte ich wenigstens eine gewisse Differenzierung und Meta Betrachtungen. Dumpfe Propaganda, Zensur (Tichy) und Kommentarbereiche, in denen sich Leute bepöbeln, bekomme ich auch in ZEIT oder beim Lügel. Differenzierte Betrachtungen finde ich dagegen bei Paul Brandenburg und dem Kontrafunk, intelligente bzw. intellektuelle Polemik bei Michael Klonovskys Acta Diurna.

Andreas Rühl / 16.10.2022

Herr Kief, was würden Sie dazu sagen, wenn Popper Ihrer These, an ihm stimme etwas nicht, unumwunden zustimmen würde? Selbstverständlich gilt der Grundsatz, dass alles fallibel ist, auch für den Grundsatz, dass alles fallibel ist. Ich erinnere mich mit in alter zunehmender Erheiterung an Karl Otto Apels immer wieder im Seminar mit Inbrunst vorgebrachtes Diktum, “hier irrt mein Freund Popper!” und den einwand, dass die Aussagen Poppers ein performativer Selbstwiderspruch” sei. Gewiss ist sie dies. Sie macht nämlich deutlich, dass jemand, der nach der Wahrheit sucht, sie niemals finden wird, immer gleichsam in der Luft schwebt und selbst die Gewissheit, dass es keine Gewissheit gibt, keineswegs gewiss ist. Allerdings harrt die These bis heute ihrer Widerlegung (ausser für den Papst, Dr. Lauterbach und offenbar Herrn Kief).

Andreas Rühl / 16.10.2022

Habe ich was verpasst? In den ersten 3 Minuten fiel das Wort putin kein einiges mal. Und danach genau ein Mal und noch dazu zutreffend. (selbst der größte Putinversteher wird ihn wohl kein für eine Reinkarnation ghandis halten). Diejenigen, die sich an einer Randbemerkung der Ausführungen Sarrazins abarbeiten, muss ich leider unterstellen, entweder am Rande der Demenz oder darueber hinaus angekommen zu sein, oder tatsächlich als Troll zu agieren. Ersteres ist wahrscheinlicher. Ich danke Sarrazin für seine Ausführungen zu Rousseaus verheerenden “Ideen” und den daraus resultierenden Folgen. Wer dafuer sensibilisiert ist, stößt auf Schritt und Tritt auf das Erbe dieses Feindes der Vernunft und der Menschlichkeit. Die wahre Dialektik der Aufklärung findet sich im Gegensatz zwischen Voltaire und Rousseau, alle, ausnahmslos alle Ideologien, die und tagtäglich quälen, die Abermillionen Menschen umgebracht haben, haben in Rousseaus Größenwahn, Intoleranz und idiotie ihren Lehrmeister. Der aufstieg eines intellektuellen Habenichts zum anerkannten Philosophen ist die geistige urkatastrophe der westlichen Zivilisation. Marx, Hitler, Stalin, Mao, Merkel, Putin und Selenski, die sog. Pädagogik, die sog. Moderne Kunst, FFF und Rote Khmer, der Holocaust eben auch, alles undenkbar ohne diesen soziopathischen Narren aus Genf.

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