indubio / 28.08.2022 / 06:00 / 30 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 239 – Die Unfähigkeit zu gedenken

Über den Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin am 19. Dezember 2016 und bei den Olympischen Spielen 1972 in München spricht Gerd Buurmann mit dem Journalisten Chaim Noll aus Israel und der Sprecherin der Opfer und Hinterbliebenen des Anschlags in Berlin, Astrid Passin. Wie geht Deutschland mit dem Terror um und vor allem mit der Trauer.

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Andreas Günther / 28.08.2022

@ Chaim Noll: Glauben Sie, dass die Reaktionen 1972 und danach anders gewesen wären, wenn es sich beispielsweise um Sportler aus Kanada, Australien, Japan oder Frankreich gehandelt hätte? @ An Astrid Passin: Die verantwortlichen Politiker und Repräsentanten unseres Staates hatten die Kritiker der ungeregelten Massenzuwanderung beschimpft und verunglimpft. Jetzt schämten sie sich (hoffentlich) und hatten nicht die Größe, sich Leuten, die sie vielleicht vorwurfsvoll anschauen würden, zu nähern.

Marcel Seiler / 28.08.2022

“Wie geht Deutschland mit dem Terror um und vor allem mit der Trauer.” NEIN: Trauer ist nun wirklich nicht die für Deutsche angemessene Emotion angesichts dieses Attentats. Es wären vielmehr Wut und Entschlossenheit: Wut über den palästinensischen Terror und Entschlossenheit, diesem Terror entgegenzutreten. Dazu würde gehören, den Palästinenser-Organisationen absolut keine Zuwendungen zu geben, weder direkt noch indirekt (EU, UNO). /// Absolut unpassend finde ich, dass die Angehörigen nun noch höhere Zahlungen von Deutschland verlangen und meinen, Deutschland bestrafen zu können, wenn sie zu einer Gedenkfeier nicht erscheinen, die man hauptsächlich *für sie* abhält. Nur zur Klarstellung: Nicht Deutschland hat die Opfer ermordet, sondern ganz im Gegenteil versucht (leider vergebens), sie zu schützen. Die Angehörigen müssen schon die Mörder, also die Palästinenser verklagen. –– Die hier öffentlich verlangten und die wahren Emotionen sind in dieser Angelegenheit so verschieden, dass es nur zur größtmöglichen Heuchelei kommen kann. Aber darin ist unser Präsidentendarsteller ja wirklich gut.

Dr. Wolfram Becker / 28.08.2022

Ein Widerspruch konnte leider in dem Beitrag nicht geklärt werden: warum bekommen bei bestimmten Vorfällen die Opfer Gesicht und Namen (z.B. beim Hanauer Amok oder bei erschossenen Messerangreifern), die Vielzahl der Opfer der sog. psychisch traumatisierten „Männer“ jedoch nicht?  Anfangs hießen sie noch Maria aus Freiburg, Mia aus Kandel etc., plötzlich jedoch waren es Frauen in Beziehungstaten, bis die Vorfälle überhaupt nicht mehr thematisiert wurden (angeblich wegen fehlender überregionaler Bedeutung). Hier wurde von allen Seiten etwas krampfhaft nicht ausgesprochen, was unbedingt ausgesprochen werden müsste. Die Einschüchterung wirkt offensichtlich.

Michael Hinz / 28.08.2022

@Peter Edel - “Hört endlich mit sowas auf, und schaut nach vorn. Da sind gigantische Herausforderungen, und davor verschließen leider die meisten die Augen.” Genauso ist es. Ereignisse, die ein halbes Jahrhundert zurückliegen rubriziere ich unter #Geschlagene Schlachten#. Deshalb habe ich mir diesen Podcast erspart. Die uns betreffenden Anschläge und Einschläge nahen mit Siebenmeilenstiefeln.

FriedrichLuft / 28.08.2022

Rechnungen werden im Deutschland nie vernachlässigt. Als der Regimekritiker Erich Knauf im Mai 1944 hingerichtet wurde, erhielt die Witwe auch eine dezidierte Rechnung der Kosten für den Mord an ihrem Mann.

Hans-Peter Dollhopf / 28.08.2022

Thomas Holzer Österreich / 28.08.2022: “Mit Verlaub, aber gerade bei so einem Thema in der Mitte des Gespräches eine Werbung einzuspielen, erachte ich als pietätlos” - - - - BMU hatte zum Thema Werbeeinblendungen bereits viele Male erklärt, dass diese von einer Firma in den USA generiert werden, deren Mitarbeiter noch nicht einmal Deutsch verstehen und der Vorgang sich der Kontrolle von indubio entzieht. Diese Tatsache gilt übrigens nicht allein und speziell für indubio, sondern generell für diese werbefinanzierte Kostenlosigkeit von Medienarbeit. Da ich die Sendung erst heute Nachmittag anhöre und hier nur kurz den Foristen-Trend checken wollte, kann es sein, dass ich nachher vollkommen andere Werbung an vollkommen anderer Stelle haben werde. Oder vielleicht gar keine?

Andreas Mertens / 28.08.2022

@Thomas Holzer wg. Werbung:  Es ist nicht die AchGut die entscheidet wann und welche Werbung läuft, sondern der Algorithmus des Konzerns an den man seinen Allerwertesten verkauft hat. Der steckt rein was ihm am meisten Geld bringt. Dafür gibt er dann ein paar lausige Kröten an den Bittsteller ab. Wenn der Bittsteller zusätzlich auch noch von der woken Meinungsinquisition angeprangert wird, dann wir der Entscheidungsspielraum um noch ein Vielfaches enger. Wir dürfen froh sein das wir diesen Podcast überhaupt zu Gehör bekommen. Wenn es nach den “richtigen” Menschen in diesem Land ginge, säßen wir Zuhörer alle im Gulag und die Macher dieses Blogs würden am Pfahl brennen.

Harald Hotz / 28.08.2022

Es wird dringend Zeit, einen “Beauftragten für staatliches Gedenken” zu bestimmen;-) Im Wort “gedenken” steckt schon das Wort “denken”, und genau daran hapert es bei unserer politischen und auch großen Teilen der medialen Klasse. Wie schon oft gesagt; sie sind nicht eigentlich doof, nur sie haben eben viel Pech beim Denken. Wenn man das unterirdisch dilletantische Vorgehen der Politik und der Polizei in Verbindung mit dem Anschlag 1972 einfach nur zugegeben hätte, dann wäre diese Tragödie schon lange eben Geschichte, an die man auch jederzeit würdevoll erinnern kann, aber speziell in der Öffentlichkeit stehenden Versagern gilt nunmal nichts mehr als Gesichtsbewahrung, die sie betreiben wenn es sein muß auch bis zum totalen Gesichtsverlust. - Man muß sich als Deutscher nicht schämen Deutscher zu sein, aber man kommt aus dem Fremdschämen angesichts unser politischen Klasse nicht mehr heraus. Wir waren als Land lange Zeit erfolgreich, weil sich die Begabten wirtschaftlich weitgehend frei entfalten konnten, als Arbeitgeber und auch als Arbeitnehmer. Die Politik wußte, daß sie ein Dienstleister zu sein hat, Dienst am Volk, Dienst am Frieden, jetzt haben wir Polit-Luschen im Überfluß, die keinen Plan für Nichts haben, aber sich im Besitz einer höheren Wahrheit wähnen und der Meinung sind, daß der Bürger stets der von ihnen vorgegebenen höheren Bestimmung zu dienen hat. -

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