indubio / 17.07.2022 / 06:00 / 51 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 233 – Blackout Marke Eigenbau

Was passiert, wenn der Strom für Wochen ausfällt? Welchen Unterschied macht es dabei, ob man in der Stadt oder auf dem Land wohnt? Darüber spricht Gerd Buurmann (Stadt) mit der Schriftstellerin Cora Stephan (Land), der Kulturwissenschaftlerin Ulrike Stockmann (Stadt) und dem Journalisten Wolfgang Röhl (Land).

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Michael Hinz / 17.07.2022

Das Internet mit seinen Dating-Portalen löst also unsere zwischenmenschlichen Probleme samt Allsein. So, so, da ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens: Kommunikation bleibt unwahrscheinlich mit oder ohne Internet. Ich lasse alle Ausnahmen gelten, aber Intersubjektivität, Freundschaft etc. mit System herzustellen ist genauso erfolgreich wie Lotto mit System.

Friedrich Richter / 17.07.2022

In meiner Kindheit in Ostdeutschland gab es das, was heute als Blackout bezeichnet wird, hin und wieder, allerdings mit Ansage. Wir lebten in einer Bergwerkssiedlung, deren Stromversorgung das lokale Braunkohlekraftwerk des Bergwerks mit übernahm. Das Kraftwerk wurde mehrmals jährlich für Wartungsarbeiten für mehrere Tage abgestellt. Die Wohnungen hatten Kachelöfen, die mit Braunkohle beheizt wurden, die Küchenherde liefen mit Propangas aus Flaschen. Hin und wieder wurde dann auch das Wasser abgestellt. Das wurde vorher per Lautsprecherwagen bekanntgegeben. Dann wurden noch schnell die Badewannen, die Badeöfen und diverse andere Behälter gefüllt. Dann kamen Traktoren mit Wassertankwagen, die zwischen den Wohnhäusern standen. Dorthin gingen die Leute dann mit Wassereimern und standen Schlange. Für das Licht gab es Kerzen, private Telefone waren kaum vorhanden. Man überlebte das, an Mord, Totschlag oder bestialischen Gestank kann ich mich nicht erinnern. Aber wenn ich es mir recht überlege, ist dieses Szenario eines sich selbst als entwickelten Industriestandort verstehenden Staates unwürdig und passt eher nach Nordkorea. Ein Wirtschaftsminister, der allen Ernstes diese Vision hat, dürfte mit einem Rücktritt allein nicht davonkommen. Hier sollte, wie für alle Bürger, gelten: Unwissenheit oder Dummheit schützt vor Strafe nicht.

Michael Hinz / 17.07.2022

@Gunter Hesse - Ihnen kann geholfen werden: Speichern Sie Ihren Text in der Zwischenablage, dann kann nix verloren gehen. Grüße.

C. Krull / 17.07.2022

Bei einem Stromausfall wird auch die Bundesbahn weitesgehend zusammenbrechen, weil man inzwischen so ziemlich alles zentral ELEKTRONISCH steuert aus Leitzentralen: Signale, Weichen, Schranken und vieles andere auch. Mechanische, d.h. handbestriebene Schrankenschliessungen gibt es fast nicht mehr, Schrankenwärter auch nicht. Ob dann Schranken aus Sicherheitsgründen ständig geschlossen bleiben?

Uwe Krahmer / 17.07.2022

@R. Schäfer. Suchen Sie doch mal die Rede von Alice Weidel im BT vom 01.06.22 bei der Tupe. Die habe ich mir gerade angehört. Einfach genial. Natürlich wurden die Kommentare deaktiviert. Ich wünsche einen schönen Sonntag.

Friedrich Richter / 17.07.2022

Vielen Dank für die ganz hervorragende Diskussion. Vor allem Herr Röhl mit seiner Rückschau auf vergangene wirklich brenzlige Situationen und eingebildete Weltuntergänge sprach mir aus der Seele. Als Jugendlicher und junger Erwachsener hatte ich in den Achzigerjahren immer das Gefühl, auf der politischen Bühne sind Profis am Werk, die den Tanz auf Messers Schneide (was damals das atomare Wettrüsten anging) beherrschen, ohne runterzufallen. Wirklich Angst hatte ich nie, die Gewissheit, dass ein gutes Leben auf mich wartet, dagegen immer. Was die damaligen grünen Spinner angeht, so war ich mir sicher, dass die von demokratisch und fachlich kompetenten Politikern wieder eingefangen werden. Heute habe ich wirklich Angst. Mir scheint, es stehen Amateure, Fanatiker, gewissenlose Profiteure und mindestens ein psychisch schwer kranker und gefährlicher Mensch echten Politprofis gegenüber. Leider sind diese Politprofis von der Sorte, mit der ich nie wieder was zu tun haben wollte. Was die deutsche Automobilindustrie angeht, erlaube ich mir, Frau Stephan zu widersprechen. Die Abwanderung in unternehmerfreundlichere und profitablere Weltgegenden war längst beschlossen und bereits im Gange. Jetzt bieten die rigiden Abgasvorschriften, verbunden mit Subventionen für die Umstellung auf den zum Scheitern verurteilten Elektroantrieb den goldenen Handschlag für den vollständigen Abgang. Warum sollten sich die Industriebosse dagegen wehren? Von soviel Glück bzw. Blödheit hätten sie nie zu träumen gewagt.

Uwe Krahmer / 17.07.2022

@Chris Anders. So wird es wohl werden.

Uta Buhr / 17.07.2022

Die Hölle ist nicht mehr fern. Im gegenwärtigen Dystopia werden wir alle schon auf die finale Katastrophe “mental” vorbereitet. Danke für die vielen Zuschriften, die genau die Zustände vorwegnehmen, die uns erwarten. Denn um einen Blackout, dem weitere folgen werden, werden wir wohl schwerlich herumkommen. Die Sache mit den Klobeuteln, lieber Cl@udius Pappe, klingt nicht schlecht und wird die beste Lösung sein. Dennoch wird es in den Wohnungen infernalisch stinken. Die Zustände in den Hochhäusern will ich mir lieber gar nicht ausmalen. Aber es gibt immer noch genug Mitbürger und *Innen, die die Chose sehr locker sehen und meinen, so schlimm könne es doch gar nicht kommen. Eine besonders naive aus einem Lehrerhaushalt stammende Freundin meinte treuherzig, für die alten Leute würde unsere “Regierung”  - gemeint ist die Gurkentruppe in Ballin - schon sorgen. Ich lach’ mich schlapp. Als ob diese abgehobenen Absahner je an uns oder unserem Wohlergehen interessiert gewesen wären. Bittet einer um Hilfe, wird ihm sicherlich aus berufenem Ministermund zugerufen; “Krissu nich, Alte/Alter.” Und das nur, wenn sich die Bande nicht gleich nach Einsetzen der Katastrophe in andere Gefilde abgesetzt hat und uns unserem Schicksal überlässt inmitten räuberischer Banden. Immerhin schwimmen die in Geld. Robääärt hat doch kürzlich erst gestanden,  er könne das viele Geld, das er “verdient” hahaha - gar nicht ausgeben. Und Olaf Cum Ex weiß ja nicht mal, was Benzin kostet, weil er nicht selbst tankt und soooo gut “verdient.” Tja, wie gesagt, die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst. Finis Germaniae. Trotzdem - einen schönen Sonntag!

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