indubio / 12.06.2022 / 06:00 / 30 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 228 – Wolffsohns andere jüdische Geschichte

Gerd Buurmann spricht mit Dr. Michael Wolffsohn über sein neues Buch „Eine andere jüdische Weltgeschichte“, über das Judentum als Religion, Volk und Nation, über jüdisches Leben, Lernen, Sex, Nacktheit und das Antlitz des Anderen.

Lesen Sie zum gleichen Thema von Michael Wolffsohn auf Achgut.com: Geschichte als Falle „Eine andere Jüdische Weltgeschichtevon Michael Wolffsohn, Herder Verlag 2022, 368 Seiten ist hier bestellbar

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Ludwig Luhmann / 12.06.2022

So, wie das Wort “Wunder” am Anfang des Interviews verwendet wird, ignoriert und diskreditiert es diejenigen Menschen, die den Juden geholfen haben - inklusive der sich selbst helfenden Juden.  Dass Israel den Mohammedanern im Bergkarabachkonflikt geholfen hat, Christen zu töten, hat meinen Blick auf Israel wesentlich korrigiert. - Jetzt wird über das Verhältnis der Deutschen zu den Juden in Deutschland geredet und es wird die dramatische “Reduzierung jüdischen Seins” in Deutschland beklagt. Da frage ich mich doch, wieso auch von jüdischen Organisationen in Deutschland Merkels Politik der offenen Grenzen, die uns Massen an Mohammedanern brachte und noch immer bringt, unterstützt wurde und noch immer wird. Dieser uns aufgezwungene kulturelle Wandel, der ganz besonders auch die Juden in Deutschland betrifft, wird auch von einflussreichen Juden unterstützt. Und in der PKS des BKA wird dann von rechtsradikalem Antisemitismus geredet, der uns Deutschen pauschal in die Schuhe geschoben wird. ... “Was macht das Judentum sexy?” ... so, jetzt habe ich keine Lust mehr! ... mein Land wird seit vielen Jahren vorsätzlich mit Antisemiten geflutet ... ...!

Wilfried Düring / 12.06.2022

Es gibt einen in youtube abrufbaren Sketch (‘Nazikneipe Schweinewalde’) von Dieter Hallervorden und Frank Lüdecke. Es geht um Ausländerfeindlichkeit. Ein westdeutscher Reporter besucht eine Kneipe in einem ostdeutschen Dorf. Der erkennbar auf ‘Nazi’ kostümierte Wirt erklärt dem verdutzten Journo: ’ ... Ausländerfeindlich? Sind wir hier nicht! ... Sie - ich zeige Ihnen gerne mal unsern Friedhof. Da haben wir extra zwei ganze Reihen neu angelegt - nur für unsere Ausländer! ...’. An diesen Sketch mußte ich während der letzten Minuten des Gespräches denken (pflichtschuldiges ‘Gedenken’ an tote Juden, Feindschaft zu Israel, ansonsten Ahnungslosigkeit und - was nicht weniger schlimm ist - absolutes Desinteresse)! Und als Deutsche hätte wir allen Grund, uns mit der deutsch-jüdischen | jüdisch-deutschen Geschichte zu beschäftigen. Der Geschichte ‘Aus großer Zeit’, wie Walter Kempowski einen seiner Romane nannte. In dieser Zeit waren Juden eben KEINE Opfer (auch wenn viele es später wurden), sonder Wissenschaftler, Forscher, Ärzte, Nobelpreisträger, Dichter, Komponisten, Musiker, Künstler, Politiker, Wirtschaftsführer -  Teil der absoluten Elite des Landes! Dafür stehen Namen wie Albert Ballin, Max Born, Paul Ehrlich, Heinrich Hertz, Fritz Haber, Paul Heyse, Mascha Kaleko, Karl Landsteiner, Lise Meitner, Ferdinand Lassalle, Max Liebermann, Felix Mendelssohn Bartholdy, Walther Rathenau, Franz Werfel, Stefan Zweig, die Comedian Hormonists, Gitta Alpar, Gustav Mahler, Fritzi Massary, Richard Tauber, Bruno Walter (ich könnte mit wenig Mühe einen ganzen Kommentar mit Namen füllen - alles Menschen, die zu Ihrer Zeit Weltgeltung hatten). Aber was braucht es Tradion, Geschichtsbewußtsein, fundierte Kenntnisse und eine ehrliche Trauer, über das Viele, was unwiederbringlich verloren ging; wenn wir heute Gender-ProfessorIx, Klima-Hüpfer und Kriegstreibende in einer ehemaligen ‘Friedenspartei’ haben. Alle Genannten waren übrigens Weiße! Was sagt die ‘kritische Weißseins-Forschung’?

Frances Johnson / 12.06.2022

Das mit der Bildung leuchtet nicht ein. In Rom und Venedig waren ca. zehn Prozent literat, und das reichte aus, um die Städte zu regieren. Die Juden wurden ghettoisiert, und für Neid bestand wenig Anlass, sollte man meinen. In Notzeiten aber bestand Anlass, weil Leihgeschäfte erlaubt waren, die bei Christen verboten waren. Der ganze Neid mag aus Notzeiten kommen. Er bündelt sich, wenn man z.B. 6 Mio Arbeitslose hat, und plötzlich reicht es nicht für alle, und dann kommt einer und schreit. Heute besteht kaum ein Grund. Ein Heizungsbauer beneidet keinen gebildeten Philosophen. Neid scheint mir sowieso etwas Asymmetrisches zu sein. Es liegt wenig Sinn darin. Der Heizungsbauer kann den Schriftsteller beneiden, weil der nicht malocht, aber der Denker beneidet den Firmenbesitzer, weil er mehr Geld hat - siehe Bolschewismus, alles denkende Menschen, von Pasternak geradezu verklärt, die Wandlung vom Konsumenten zum Denker, (danach dann zum Mörder). Das ewige asymmetrische Vergleichen macht den Menschen kaputt. Wenn jemand ganz unten ist, hat er meistens nichts mehr, nicht einmal Neid. Er ist dann schwer depressiv und flüchtet nicht einmal. Das Buch muss man lesen, da es so viele verschiedene Aspekte hat, die hier angeschnitten wurden, danke an beide.

Frances Johnson / 12.06.2022

Bei Minute 37 ist es etwas weit hergeholt, da Köln ja wohl römisch war. Ob es jetzt bei uns viele Menschen gibt, die unbedingt germanisch sein wollen, muss bezweifelt werden. Römische und slawische Vorfahren, später Germannen, auch jüdische Vorfahren bei angeblich zehn Prozent. Ich habe noch nie jemanden gehört, der mit der römischen Geschichte Probleme hätte, außer ein paar Leuten, die ich nicht so kenne. Auch Wolfsohn wirkt irritiert. An sich sind wir recht stolz auf das römische Köln.

Dieter Gräf / 12.06.2022

Sehr schön. Könnte es sein das der Einfluss asiatischer Kulturen , bedingt durch den Niedergang zu Kolonien (Indien) bzw. Halbkolonien (China), heute als geringer eingeschätzt wird als er historisch war? Ich persönlich denke das der Herr Jesus den Buddhismus ins Judentum einpflegen wollte.

Klaus Keller / 12.06.2022

Gemeinsam feiern wäre schon schön. So weit ich weis war kein hochrangiger deutscher Politiker in Jerusalem als Israel seinen Geburtstag feierte. Die deutsche Vertretung ist in Tel Aviv. Es gibt noch eine Honorarkonsulin in Haifa und Eilat. Das reicht mir doch um das Verhältnis zu beschreiben. Eine Hauptstadt wurde hin und wieder als Braut bezeichnet. In diesem Bild mag man den Freund, lehnt aber seine Braut ab. - Wieder viel gelernt. Ich wurde in meiner Auffassung, das es um gemeinsame gegenwärtige und künftige Interesse geht bestätigt. PS Zur “Deutsch” - Jüdischen Geschichte eine Erinnerung, die kaum jemanden Interessiert. Varus, der sich im deutschen Wald suizidierte lies nach einem Aufstand in Judäa 2000 Juden bei Jerusalem ans Kreuz schlagen. Man hatte ggf damals schon gemeinsame Feinde. Das Verhältnis zwischen Rom und Jerusalem war nicht immer freundlich. Ein bekannter Aktivist aus Nazareth, schlug damals einen friedlichen Umgang mit dem Feind vor. Er konnte sich aber nicht durchsetzen. Die Aufstände gingen weiter. Um 70 zerstörten die Römer den Tempel in Jerusalem. PPS In wie weit ein bekannter ostdeutscher Politiker das fehlen gemeinsamen Feierns meinte, als er vom Schuldkult sprach, kann ich nicht sagen.

Frances Johnson / 12.06.2022

Lustige Unterhaltung der beiden über Carne. Schockierende Zahlen aus Frankreich. Auf die Frage von Buurmann, ob das Europäische Judentum noch eine Chance habe, die ebfs. schockierende lapidare Antwort: Nein. Mit stinknormalen Muslimen kann man übrigens meistens nicht über Israel reden und vermeidet das dann, was nichts besser macht.

Frances Johnson / 12.06.2022

Stichwort von Burrmann: Woody Allen, Seinfeld, Silverman, United States, ich addiere Gad Granachs Satz, angesprochen auf die Kreuzigung (man habe schließlich Jesus gekreuzigt): “Ich weiß es nicht, ich war nicht dabei”. Der Humor. Man kann nicht sagen, dass die Amerikaner gar keine Mitschuld hätten, schließlich schickten sie Schiffe zurück. Aber die Amerikaner und die Juden und auch die Franzosen und Briten haben etwas gemeinsam: Eine Bereitschaft zu Humor und daher einen größeren Geist, denn Humor, guter, ist eine Geistesblüte und Manna zum Weiterleben. Manta- oder Ostriesenwitze gehören selten dazu, sind verkrampft. Wir leiden unter uns selbst, wahrscheinlich seit Luther, denn in katholischen Landesteilen ist man leichtfüßiger unterwegs. Für den Humor braucht es Aufnahmebereitschaft, denn er kann einen selbst zum Ziel haben. Wir Deutschen sind nur ungefähr zehn cm vom Islam entfernt mit schnellem Beleidigtsein. Einen Peter Ustinov, der sich selbst auf die Schippe nehmen konnte, muss man hier mit der Lupe suchen. Wir machen alles recht gründlich, und Sophie Scholl ist übrigens ein Musterbeispiel hierfür, wie sie dümmlich die restlichen Flugblätter in den Lichthof entsorgt und eine brillante Organisation damit hochgehen lässt. Das darf man aber nicht sagen, schließlich war sie eine Frau und wurde hingerichtet. Dennoch ist sie ein Opfer ihrer Gründlichkeit. Es kommt auch schlecht, wenn man anmerkt, dass Bonhoeffer Juden “unfertig” fand. Sie sind unsere Heroes, wir haben Schuld, und somit sind wir gefangen. Dann kommt Einer und sagt, 12 Jahre seien ein “Vogelschiss”, aber das ist es auch nicht. Es ist die Art und Weise, wie die heutigen Juden und vor allem Israel betrachtet werden und die Tatsache, dass man sie nicht wirklich wahrnimmt mit allen Fazetten, Licht und Schatten, mehr Licht, und vielleicht etwas bewundert, sondern sich lieber in Nekrophilie einhüllt und Israel kritisiert, die Medien oft vorneweg. Ihr Buch werde ich später lesen, im Moment eher Romane.

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