indubio / 08.05.2022 / 06:30 / 90 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 223 – Die deutsche Angst vorm Weltende

Gerd Buurmann spricht mit dem Juristen und Autor Robert von Loewenstern und dem Wirtschaftsexperten Alexander Eisenkopf über den offenen Brief der Intellektuellen zum Ukrainekrieg, Inflation, Blackout und Energieboykotte.

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D. Blümke / 08.05.2022

Wahrscheinlich hat jeder mal nachgedacht, was die Menschen 1914 und 1939 vor dem jeweiligen Kriegseintritt empfunden und gedacht haben, und wie er in einer ähnlichen Situation reagieren würde. Als jemand, der im Mai 1945 geboren wurde, habe ich die fast 77 Jahre europäischen Friedens immer als besonderes Geschenk betrachtet, denn als Nachkriegskind habe ich noch einiges von den psychischen Kriegsfolgen mitbekommen. Jetzt sitz ich hier und schwanke zwischen Fatalismus, Ignoranz, Phlegma und Ratlosigkeit: es kann einfach nicht wahr sein, dass eine derartige Bedrohung überhaupt existiert. Haben wir den Kalten Krieg und die ständige Angst vor einem Atomkrieg in den 50ern bis 70ern einfach vergessen?

Gerd Maar / 08.05.2022

Na da wissen die Polen ja, auf welchen Beistand des angeblichen NATO-Partners Deutschland sie zaehlen koennen, wenn Putin mit der Atombombe wedelt.

Lucius De Geer / 08.05.2022

Eine nüchterne und die Interessen beider Kriegsparteien relektierende Auseinandersetzung mit dem seit 2014 herrschenden Krieg in der Ukraine (siehe englischsprachige Wikipedia) erwarte ich mittlerweile von der Achse nicht mehr (zum Glück liefert so etwas noch der Schweizer Roger Köppel in Weltwoche Daily). Zumindest eine kritische Betrachtung der Rolle der USA in diesem Zusammenhang würde ich mir aber wünschen, die längst Kriegspartei ist, die Folgen aber auf ihre “Verbündeten” in Europa abwälzt. Interessant wäre etwa eine Analyse, ob eine klägliche Figur wie Biden überhaupt noch in der Lage ist, das auffallend offene Eingreifen von US-Militärs (faktisch Feuerleitung via satellitengestützte Feindaufklärung) in der Ukraine einzuhegen oder gar zu beenden. Man kann ja durchaus die Ansicht vertreten, dass man Moskau nicht einfach gewähren lassen darf, aber dann soll man bitte offen Partei ergreifen und den casus belli ausrufen, damit man auf dem Schlachtfeld Europa endgültig weiß, woran man ist. Ein Glück im übrigen, dass die europäischen Nato-Streitkräfte ein weitgehend zahnloser Tiger sind, sonst wäre wie einst 1914 aus einem Regionalkonflikt längst ein Weltenbrand entstanden. Ebenfalls verdienstvoll könnte eine Untersuchung der Kräfte sein, die Putins Kurs offensichtlich (noch) unterstützen, denn dass dies Vladimirs Privatkrieg sein soll, wie das gern dargestellt wird, ist bei diesem kolossalen Ressourceneinsatz und den enormen Nachteilen für die Mächtigen in Russland infolge der Sanktionen nicht ernsthaft anzunehmen.

Éva-Maria v. Hauff / 08.05.2022

„Erwartet euch nicht zu viel vom Ende der Welt.“ - Stanislaw Lec, „Unfrisierte Gedanken“

H.Stolz / 08.05.2022

Ich möchte mein altes Indubio zurück. Das kann ich mir auch bei der Springerpresse reinziehen.

G. Weiblen / 08.05.2022

Meine Sonntagsroutine muss ich wohl ändern.  Irgendwie scheint indubio sich dem ÖRR anzugleichen. Da Wechsel ich doch lieber wieder zum Orginal, Kontrafunk.

giesemann gerhard / 08.05.2022

Noch was: Mensch bedenke: Russland ist längstens mitten im Westen angekommen, physisch, in Kaliningrad, früher mal Kenigsberch. Nur mental, da hapert’s noch. Ansonsten ist der uralte Drang der Russen nach Westen nichts Neues … . Die wollen auch nicht alleene in der Taiga hocken, ist schließlich stinklangweilig. Das müssen wir verstehen. SIE müssen es eben auch mal so langsam verstehen, anstatt ständig gegen den Westen anstinken zu wollen. Schaffen die eh nicht, wetten dass? Die oder eine „existentielle Bedrohung“ geht von Kaliningrad aus – wir wissen, wo das liegt? Und wir wissen, WER da wen bedroht? Russland hat seine Grenzen nicht nur weit nach Westen geschoben nach ’45, sondern es hockt MITTENDRIN. Eine „Nato-Osterweiterung“ gab es nie, die Leute sind bloß dem russischen Bären davon gelaufen bei der ersten Gelegenheit. Weil der sich nicht benehmen kann, wie er mehrfach gezeigt hat und immer noch zeigt. Eigentlich ein traurig-räudiger Bär. Und er weiß das, ist dennoch verärgert darüber, dass keiner mit ihm spielen will. Vor allem inzwischen auch die UA nicht – die haben da so ihre Erfahrungen, mit dem Standardrussen. Und jetzt sind die beleidigt. Und: Den Russen in der UA geht es weit besser als den Russen in Russland. Beweis: Sie hätten die UA ja verlassen können, wo sie dort doch so „unterdrückt“ werden – aber Fehlanzeige. Im Gegenteil: Auch sie zieht es nach Westen, denn der Westen leuchtet, wenn es im Osten schon lange Nacht ist. Die Heimholung durch Russland betrachten sie eher als Heimsuchung … . Ein trauriges Bild, das der große Sieger über den Faschismus in WW II da abgibt, oder?

S. Nösken / 08.05.2022

Putin würde auch rational reagieren, wenn man ihn in die Enge treibt? Darauf würde ich nicht wetten, dass er dann nicht “durchdreht”. Biden verplapperte sich ja bereits in Bezug auf “Regimechange” in Russland. Danach ruderte man zurück und inzwischen ist es Konsens, dass man Putin weg haben will. Was wird folgen? Wird es im Sinne der Nato / des Westens sein? Denn nur darum geht es doch grade! Nicht um Frieden, nicht um die Ukraine und schon gar nicht um ein respektvolles Miteinander mit Russland und der Ukraine. Daniele Ganser hat es auf den Punkt gebracht: die Länder werden am Ende des Ganzen immer noch an der Stelle sein, an der sie sind und am Ende eines Konfliktes steht IMMER das Gespräch.

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