indubio / 08.05.2022 / 06:30 / 90 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 223 – Die deutsche Angst vorm Weltende

Gerd Buurmann spricht mit dem Juristen und Autor Robert von Loewenstern und dem Wirtschaftsexperten Alexander Eisenkopf über den offenen Brief der Intellektuellen zum Ukrainekrieg, Inflation, Blackout und Energieboykotte.

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A. Mau / 08.05.2022

Vorweg: Den Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteile ich, um dies klarzustellen. Eine dermaßen monokausale Analyse des Ukrainekonfliktes wie in dieser Indubio- Diskussion erwarte ich eher bei den Medien, die sich einen Ronzheimer halten. Wie kann es überhaupt denkbar sein, einer Verlängerung des Krieges vor der eigenen Haustür das Wort zu reden? Der Konflikt in der Ukraine findet seit 2008 statt. Wo waren da die Hobbystrategen, wer hat da die ukrainische Regierung vor einer Eskalation gewarnt?  Hier hat man eher Wohlwollen und tätige Unterstützung signalisiert. (z.B. Nuland & friends) Es gibt im Atomwaffen- Zeitalter keine Lösung außer Diplomatie und Friedensbemühungen. Wie kann man stattdessen Öl ins Feuer gießen? Will man so weitermachen- bis zu welchem Ziel- dem großen Knall? Was Herr v.  Loewenstern hier referiert, macht mich fassungslos: Putin habe dafür gesorgt, dass unsere Gasspeicher leer sind (omg), ein dritter Weltkrieg sei unwahrscheinlich, Putin werde Moldawien und das Baltikum überfallen u.s.w und so fort… nicht zu ertragen. 1985 habe ich meinen Grundwehrdienst geleistet, in einer Zeit, die sich in der Bedrohung mit der heutigen ähnelt. Meint man wirklich, dass es noch einmal gut geht? Die deutsche Angst vorm Weltende ist meiner Meinung nach realistischer als das Vertrauen auf einen militärischen Sieg über den bösen Russen.

Detlef Fiedler / 08.05.2022

Es ist viel zu bescheiden, nur die russische Wirtschaft ruinieren und Putin entfernen zu wollen. Warum nicht Russland von der Landkarte tilgen? Das wär doch mal was, so anbetracht historischer deutscher Kriegsziele. Aber was wenn unsere ganzen Experten, die professionellen und die Bürostuhl-Experten, überhaupt keine sind, sondern sich nur für welche halten? Georgien hat auch schon mal geglaubt, ermutigt durch die NATO, die selbe würde helfen und der Russe würde verlieren. Was wenn es nicht noch einmal so klappt, wie damals in Afghanistan, den Gegner zu bestücken und damit den Russen zu schlagen? Oder die Russen mit SDI zu verarschen und kaputt zu rüsten? Was wenn die atomare Abschreckung zwar noch vorhanden ist, aber in Zeiten auf die Spitze getriebener Eskalation, aufgrund menschlichen oder technischen Versagens, nicht funktioniert? Das ist dann die allerletzte Zahnpasta dieser Welt, die einmal aus der Tube, nicht wieder zurück zu bekommen ist. Es geht überhaupt nicht um den offenen Brief. Es geht um völlig begeisterte, werteverteidigende Anheizer ausser Rand und Band, die noch nie in einem Krieg waren, noch nie einen Schuss abgaben, aber ganz genau wissen: Man nimmt seine Knarre, steckt sich eine Blume ins Knopfloch und ist Weihnachten wieder zuhause. Was wenn nicht? Was wenns dann kein Zuhause, kein Weihnachten mehr gibt? Für manche war Deutschland eben, wieder mal, schon viel zu lange im Frieden. Das geht so nicht, da muss was gemacht werden, zB. deutsche Werte, deutsche Freiheit am Dnepr verteidigen. Kinder scheinen die keine zu haben oder sie sind denen nichts wert. Und es scheint denen echt schon viel zu lange, viel zu gut zu gehen.

Fred Burig / 08.05.2022

@giesemann gerhard:”... Und WIR wissen auch, wie er arbeitet und wir müssen da gegen halten. Aktuell braucht er eine auf die Mütze - auch das wird er wegstecken und wir müssen uns genau überlegen, was wir mit Russland machen, wenn die UA vorbei ist..”  Wer soll denn “WIR” sei? Doch nicht etwa auch die derzeitigen deutschen Polit- Kasper?! Und was sollten WIR denn schon anstellen können gegen Russland ohne uns selbst zu schaden?! Manchmal haben auch ihre Aussagen so ein bisschen was von Größenwahn!  MfG

Ludwig Luhmann / 08.05.2022

Genossen! Wir sollten alle froh sein, dass Putin bisher ausschließlich Nazimänner, Nazifrauen, Naziopas, Naziomas, Nazikinder und Nazibabys neutralisiert hat. Wir alle können nur hoffen, dass der gute Vladimir in ganz Europa Nazis demilitarisiert und entnazifiziert. Ich freue mich schon jetzt auf den tausendjährigen Frieden!

Prof. (em.) Dr. Heinz Wieland / 08.05.2022

Sehr geehrter Herr Buurmann, Sie haben bei INDUBIO kein leichtes Erbe angetreten, es aber nach meiner Meinung nicht einfach verwaltet oder Hans Müller-Ullrich nachgeahmt, sondern Ihren eigenen Stil mit gut durchdachten, empfindsamen Fragen entwickelt. Und Sie lassen die Gespräche und Diskussionen sich entwickeln. Die heutigen Gäste, Herr von Loewenstern und Dr. Eisenkopf waren interessante Teilnehmer, die fundierte Ansichten äußerten.  Ihnen zuzuhören war für manche Achse-Leser offenbar eine nicht zu bewältigende Anforderung. Viel Erfolg weiterhin und herzliche Grüße Heinz Wieland

A. Buchholz / 08.05.2022

Die Achse wird Mainstream, sowohl in der Verachtung von Kritikern als auch im politischen Kontext. Oberflächliches Kritisieren von Pseudo-Problemen (an diesem WoE z. B. Tragen von Bikini-Oberteilen in öffentlichen Schwimmbädern) und fehlende Hintergrund-Recherche bei fast allen Themen bis auf Covid-19 kann nur das Ziel haben, ein Überlauf-Ventil für Konservative zu etablieren.

Fritz Böse / 08.05.2022

Es ist zutiefst schockierend und beschämend, dass von den selbstreferenziellen, sog. deutschen Intellektuellen die Würde des Menschen, die freiheitlich demokratische Grundordnung und der Rechtsstaat nicht mit einem Wort erwähnt, geschweige denn mitgedacht worden sind. Und das sog. BverfG? Was ist denn nun mit der, noch vor Kurzem großartig verkündeten globalen Gültigkeit des GG in der Ukraine? Der großsprecherische Gratismut ist vorhersehbar ganz schnell verschwunden… aber Verantwortung /Rücktritt? Niemals! Wie können Politiker die eigene Würde negieren, aber über Recht und Würde anderer entscheiden?

Jan Häretikus / 08.05.2022

Geschätzter Herr Loewenstern, die Anrede drückt es aus, ich schätze Sie; oft decken sich unsere Meinungen. Aber in diesem Fall bin ich anderer Meinung. Ihr Gleichnis mit der Vergewaltigung hinkt. Ich würde einer Frau in dieser Situation unter Einsatz meines Lebens zu Hilfe eilen. Keine Frage! Das aber, ist meine persönliche Entscheidung. Waffen an die Ukraine zu liefern, ist keine persönliche Entscheidung des Herrn Scholz. Er entscheidet für Millionen Menschen. Das zum Ersten. Zum Zweiten eine Frage: Die Ukraine ist uns nah. Liefern wir deshalb Waffen? Nehmen wir damit in Kauf, damit mehr oder weniger in einen Krieg hineingezogen zu werden.  Folgt man Ihrer Logik, müßte Deutschland mit dieser Moralauffassung ab sofort für die Souveränität und Unabhängigkeit jedes Landes der Welt welches von einem Aggressor überfallen wird, kämpfen und Waffen liefern. Bleiben wir konsequent und werden der Friedensengel der Welt.

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