indubio / 20.06.2021 / 08:00 / 57 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 137: Cancel Culture seit der Steinzeit 

Auf vielfachen Wunsch gibt es ab heute Indubio am Sonntagmorgen schon ab 8 Uhr. Roger Köppel (Verleger und Chefredakteur der „Weltwoche“), Milena Preradovic (Youtube-Kanal „punkt.preradovic“) und Joachim Steinhöfel (Rechtsanwalt und Publizist) diskutieren mit Burkhard Müller-Ullrich über die Formen und Verwerfungen des Meinungskampfes, über den Putin-Biden-Gipfel in Genf sowie über die Anstrengungen der woken Journalisten und Politiker, Ungarn schlechtzumachen

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Dieter Ehrlich / 20.06.2021

Cancel Culture heißt auf deutsch: Kanzler Kultur - oder???

Andreas Rühl / 20.06.2021

Die Cancel-Culture der letzten Jahre hat eine andere Qualität als die bloße Unterdrückung abweichender Meinungen. Weil die Rechtfertigung der Unterdrückung eine andere ist: Zum einen wird die “richtige” Meinung mit angeblichen “wissenschaftlichen” Gewissheiten begründet. Dabei ist das Wesen der Wissenschaft der Fallibilismus. Zum anderen haben wir die “gefährlichen Ansichten” wieder. Die abweichende Meinung wird als sozialschädlich diffamiert. Dabei muss natürlich der Begriff Zwang außen vor bleiben, weil das klingt zu “nazi”. Es wird also “positiv” formuliert. Beispiel Maske: “Mit der Maske schützen sie sich und andere”. Den ersten Teil kann jeder achselzuckend abtun: Ob ich mich schützen will, ist mein Ding, das geht Sie nichts an. Den zweiten Teil aber nicht. Wer das Argument, mit einer Maske würde er andere schützen, nicht für sich akzeptiert, steht als egoistischer Killer (oder Anstifter) da, dem das Leben seiner Mitmenschen nichts wert ist. Gestern im Radio eine “Medizinethikerin” gehört, die - allen Ernstes - zum Impfen meinte, man müsse den Menschen klarmachen, dass sie nicht sich schützen, sondern andere. Wie eine “Ethikerin” es vermag, den Pferdefuß an dieser Argumentation zu übersehen, ist mir schleierhaft. Denn in der Negation wird aus dieser Forderung der Satz: “Wer sich nicht impft, tötet andere”. Ebenso verläuft die “Diskussion” im Bereich “Klimawandel”. Wieso begreifen die Mainstreamler nicht, dass sie selbst es sind, die Verschwörungstheorien hervorbringen? Gäbe es den verengten öffentlichen Diskurs nicht, gäbe es weder die identitäre Bewegung noch “Corona-Leugner”. Wer die “Neonazis” in Deutschland ausrotten will, muss nur für einen ebenso selbstbewussten wie rationalen Patriotismus werben.

beat schaller / 20.06.2021

Danke in diese hochkarätige Runde. Schön, wenn eine solche Diskussion, auch wenn es teilweise grosse Unterschiede in den eigenen Ansichten gibt,  mit Argumenten friedlich über die Runden geht. Das ist erfrischend und beispielhaft. Es ist eine geballte Ladung was Journalismus sein kann und es bietet für den Zuhörer die allerbeste Möglichkeit für eine eigene Meinungsbildung, die schlussendlich nur durch kontroverse Meinungen entstehen kann. Natürlich muss der Zuhörer, damit er seine eigene Meinung finden uns mit Überzeugung festigen kann, vielleicht hier und da noch ein paar weitere Quellen anzapfen. So geht Journalismus und so geht eben auch Moderation! Grosses Kompliment an alle Teilnehmer dieses Podcast. b.schaller

giesemann gerhard / 20.06.2021

Die Ungarn haben ihre Stadien voll gemacht! Einer der besten podcasts ever. Und der Humor von Roger Köppel ist derart unschweizerisch, dass ich mich frage: Wer hat ihn denn gehypt*? Herrlich! Und Ungarn muss mensch (!) nicht klein machen, das ist schon klein - ökonomisch ist die islamische Welt als größter Markt weltweit Klassen eher geeignet, um bloß keine Kritik an denen zu üben. Und Herr Köppel unterstützt die verfolgte Carolin Emcke, die jüdische. Die Kardinalfrage ist in der Tat: Warum spielt wer mit wem mit? Ich sehe das inzwischen nur noch rein ökonomisch, Joe Ka(i)eser weiß eben: Die besten Geschäfte machen wir mit Moslem wegen unserer alten pole position auf dem Riesenmarkt dort. Seit Hadschi Mohammed, vormals deutscher Kaiser(!) ... . Die Wiener Hypochondren mit Ihrem Hang zu Nekrophilie: Sitzt ein Wiener ganz traurig auf einer Parkbank, kömmt ein anderer vorbei und fragt den: Sä, was schauns ähna denn so traurig? Gehen Sä zu einer Leiche? Der, na. Kommen Sä von einer Leiche? NAA .., . Is’s Muatterl g’storben? Naa, zäfix. Aber warum schauns eahnen dann so tieftraurig? Der, grantig: I BÜN die Leich’. Herr Steinhöfel ist ein Menschenfreund - zu einseitig vielleicht, aber klar ist auch: Wenn Russland endlich mal ein anständiges Land werden wollte, dann wären wir alle froh - ich glaube, da treffen sich Köppel und Steinhöfel ganz zwanglos mit meiner Wenigkeit. Inshallah. *Seine Frau aus Vietnam?

Sebastian Gumbach / 20.06.2021

Naja, mit dem kalten Krieger Steinhövel kann ich gar nichts anfangen. Was immer man von Putin denken mag: Es ist wichtig, dass Stastsführer miteinander reden. Für die Russen war Putin in den 90er Jahren ein Segen, denn mit Jelzin hatte der Ausverkauf des Landes ja schon begonnen. Aus meiner Sicht sollten die Russen jetzt schon die Weichen stellen für eine Ära nach Putin. Dazu gehört auch, dass man sich überlegt, in welcher Konstellation man in dem Riesenreich in Zukunft zusammenleben möchte.

Peter Woller / 20.06.2021

Schon gehört? Bund und Länder wollen härter gegen Antisemitismus vorgehen. Allerdings nur gegen Antisemitismus bei der Polizei. Über den muslimischen Antisemitismus verloren die woken Supermenschen in ihrer Presse-Mitteilung kein einziges Wort. Über ein Rand-Phänomen wird sich aufgeregt. Ein Massen-Phänomen wird verschwiegen. Das nenne ich woke Heuchelei. PS: Ich hasse das Wort woke.

Rolf Lindner / 20.06.2021

WIR DIE DEMOKRATEN - Nur wir allein sind Demokraten, tönt es von den Blockparteien. Zu Widerworten wir nicht raten, wir werden die niemals verzeihen. - Sollt’ jemand and’rer Meinung sein, ob Corona und was auch immer, dem heizen wir gar mächtig ein, nennen ihn Nazi oder schlimmer. - Oft fehlt uns zwar ein Argument, Realität ist uns zuwider, ersetzen Fakten vehement durch Diffamierung immer wieder. - Stattdessen appellieren wir an etwas, was seit Jahrmillionen im Kopfe ist von jedem Tier, im Stammhirn, wo Gefühle wohnen. - Menschenverstand wir gar nicht mögen, den möchten wir total ersetzen, sollte der sich doch mal regen, wir die Gedankenschere wetzen. - Doch wir nicht nur Gedanken schneiden, gebraucht jemand ein falsches Wort, von dem wir uns sehr hurtig scheiden, nehmen ihm Amt und Würde fort. - Wehe dem, der widerspricht, zeitgeistlichem Gedankengut, steht bald vor dem Moralgericht, wird Zielscheibe unserer Wut. - Das heißt, wir dulden keine Zweifel, was ein jeder muss einsehen, Freigeist ist für uns der Teufel, wie wir Demokratie verstehen.

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