indubio / 30.05.2021 / 10:00 / 36 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 131: Das alte und das neue Normal 

Der Philosoph und Medientheoretiker Prof. Norbert Bolz und die Schriftstellerin und Publizistin Cora Stephan diskutieren mit Burkhard Müller-Ullrich über Stephans neues Buch: „Lob des Normalen“ (erschienen im Finanzbuch-Verlag). Die Davos-Menschen mit ihren linken woken Stoßtrupps predigen Systemveränderung, um uns ihre Normen aufzuzwingen

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John Beaufort / 30.05.2021

Was die neulinken Intellektuellen angeht, möchte ich Zweierlei anmerken: 1. Es ist tatsächlich so, dass eine Gruppe von realitätsfernen Akademikern sich und uns allen eine geistige Parallelwelt geschaffen haben, die mit ihren Luftschlössern unser aller Leben dominiert. 2. Ich stimme jedoch nicht dahingehend zu, dass diese Gruppe durch ihre Intelligenz und Rhetorik hervorsteche. Es ist vielmehr schiere Macht, die dieser Gruppe die Diskurshoheit sichert. Denn deren m.E. intellektuell und rhetorisch durchaus erbärmliche Einlassungen werden am laufenden Bande über die Medien verbreitet.

Michael Hinz / 30.05.2021

Ich glaube nicht an die Rettung durch “echte, alte Linke” wie Frau Stephan. “Gewohnheiten sind Sedimente, in denen sich in unermesslicher Weise alte Lebensgewohnheiten niedergeschlagen haben…” Da hat der gute Hans-Magnus recht. Diese Gewohnheiten wurden reichlich importiert und treffen in der Lebenswelt u. a. von Shisha-Bars auf Ordnungskräfte, die Enzensberger offensichtlich nicht gelesen haben. Wie zuletzt in Leipzig. Wohl bekomm’s.

Friedrich Richter / 30.05.2021

Sehr gute Diskussion mit hervorragenden Analysen: 1) Den neuen Menschen gibt es nicht und kann es niemals geben. Das weiss jeder, der im Osten vor dem Mauerfall groß geworden ist, und das musste unter anderem auch der Doppelagent George Blake erfahren, der in die Sowetunion floh und auch dort keine neuen Menschen fand, wie er selbst enttäuscht bekannte. Damals konnte sich der Westen dieses Experiment aus sicherer Entfernung anschauen und seine Schlussfolgerungen daraus ziehen. Alles ist sauber dokumentiert, aber in ihrer grenzenlosen Arroganz und Naivität sind die heutigen “intellektuellen Eliten” nicht gewillt, aus der Vergangenheit zu lernen. Der “Neustaat” kann nur scheitern, und die Zeitzeugen, die dazu etwas sagen, werden nicht gehört oder sogar diffamiert. Wir haben die Pflicht, unseren Kindern von unseren Erfahrungen zu berichten und sie zu animieren, Sprachen zu lernen und polyglott zu werden, damit sie eines Tages nicht die Suppe auslöffeln müssen, die ihnen diese ausser Kontrolle geratenen Parasiten einbrocken. 2) Wir, die wir durch unserer Hände Arbeit den jeweiligen Staat am Laufen halten, haben nicht die Zeit, unser Zusammenleben täglich neu auszuhandeln, sondern sind darauf angewiesen, uns auf das existierende Ordnungssystem zu stützen, das einst von intelligenten, erfahrenen und verantwortungsvollen Leuten kreiert wurde. Was meine französische Wahlheimat angeht, bin ich da optimistisch. Die Menschen hier verstehen es, sich nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen, wenn es ernst wird, und das in der Regel mit Würde und Anstand. Ich sehe da durchaus ermutigende Zeichen in den Medien und seitens der Politik. Ich glaube, wenn heute von deutschen Politikern das Wort Europa in den Mund genommen wird, zeugt das in zunehmendem Mass von Anmassung und Realitätsferne.

N. Walter / 30.05.2021

“um uns ihre Normen aufzuzwingen”: Ja, wobei sie selbst meist nicht danach leben. Das hat etwas missionarisches: Wasser predigen und Wein saufen. Der Gutmensch hat selbst keine Argumente ( mehr ) und geht auch nicht mit gutem Beispiel voran. Da ist einfach kein Hebel drin zur Rettung der Welt. Viel wirksamer ist das Aufzwingen der Normen möglichst vielen anderen. So wird viel mehr erreicht. So geriert sich der Gutmensch zur Zwischeninstanz zwischen Staat und Volk, mit allen möglichen Mitteln, wobei stets das Recht ausgeblendet wird. So wird zugleich der Rechtsstaat unterminiert und die selbstlegitimierte Zwischeninstanz gestärkt. Am Anfang stand die Übernahme der Diskurshoheit, nun haben wir das Aufzwingen der Normen. Was kommt als nächstes? Ich vermute, es ist die Legitimierung von Gewalt im Dienst der guten Sache. Beispiel: Der Schlüsselklau aktuell bei VW. Einer der Diebe bekam ein Interview in den ÖR-Nachrichten zur besten Sendezeit.

Richard Loewe / 30.05.2021

Päderastie zu normalisieren, ist ja lt. QAnon das Ziel aller politischen Bemühungen. Die Familie zu zerstören, damit der Staat dann übernehmen kann, war das Thema Papst Leos in Rerum Novarum. Und: die “intellektuelle” Linke wird nicht umdenken, weil sie nicht, wie Herr Bolz behauptet “hochgebildet” ist, sondern komplett unflektierte und emotivistisch aufgestellt ist. Die jungen Assitenzprofessoren um mich herum sind strunzdum und wissen nicht mal, daß sie Marxisten sind, weil nicht wissen, was Marxismus ist. Europa kann wieder einmal nur durch Amerika gerettet werden. Schön zu sehen, wie gerade die republikanischen Staaten (also die Mehrheit) gegen die Coronadiktatur mit Gesetzen (!) vorgehen. Lt. Governor von Florida registrieren sich die, die aus den linken Staaten nach Florida flüchten in überwältigender Zahl als Republikaner. Die linke Eiterbeule ist geplatzt. Dank Donald!

Sebastian Gumbach / 30.05.2021

Wenn ich ‘neue Menschen’ höre, dann denke ich an Stalin, Mao, Pol Pot und die Kim-Dynastie. Diese Menschenexperimente haben in der Vergangenheit Millionen von Toten produziert. Ich werde mit allem, was von der Verfassung gedeckt ist, gegen ähnliche Bestrebungen des Kaspers Klaus Schwab vorgehen.

Heiko Stadler / 30.05.2021

“Die Rettung könnte von Links kommen” meinte Prof. Bolz. Ich würde es so formulieren: Der Torschütze, der das Kartenhaus letztendlich zum Einsturz bringt, könnte von Links kommen, aber eine Fußballmannschaft besteht nicht nur aus Torschützen. Sie braucht auch Leute, die die Vorarbeit leisten. Das sind die freien Medien, die Politiker mit Verstand von AfD und Werteunion, die Querdenker und auch der Druck von Außen, vor allem den republikanischen US-Staaten. Hinzu kommen dann noch der wirtschaftliche Druck und die steigende Inflation.

Dieter Kief / 30.05.2021

David Goodharts Buch The Road to Somewhere ist so-la-la ins Deutsche übersetzt (viele Fehler) - nicht zufällig hat es nicht einmal einen Deutschen Titel. Das ist übrigens der sicherste Weg, es an seinen eigentlichen Adressaten vorbeizuschleußen. Noch was: Goodhart hat schon wieder ein passendes neues Buch geschrieben: Kopf Hand Herz - Warum Handwerks- und Pflegeberufe mehr Gewicht brauchen - diesmal besser ins Deutsche übersetzt. - Norbert Bolz’ einzige Hoffnung gilt intelligenten Linken? - Das ist wieder die (übervorsichtige) Ignoranz der - geächteten - Rechten. Sahra Wagenknecht und Bernd Stegemann und Wolfgang Streeck sind intellektuell kein bissschen besser als der Antaios-Kreis z. B. - aber den klammert Norbert Bolz einfach mal aus - genauso wie Jordan B. Peterson. Der spielt doch auf der Achse nicht umsonst eine merkliche Rolle, oder - er sagt aber: Er sei kein Linker mehr, schon lange nicht mehr…  Dit is - ich meine: Übervorsichtig, diese Bolz’sche Ignoranz gegenüber den schlauen Rechten. Da ist Hans-Magnus Enzensberger aus härterem Holz geschnitzt (siehe z. B. dessen Hammerstein - oder der Eigensinn). - PS - Dass man auf dem Land “aus Schafen Käse” macht ist mir neu. - Interesssant, hehe! - Käseschafe! - Ich kannte nur Käseigel. - man lernt nicht aus.

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