indubio / 27.05.2021 / 12:00 / 15 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 130: Wissenschaftliche Anmaßungen 

Der Wissenschaftsphilosoph Prof. Dr. Michael Esfeld (Lausanne) und der Wirtschaftsethiker Prof. Dr. Christoph Lütge (München) sprechen mit Burkhard Müller-Ullrich über den Irrtum, zu glauben, dass es „die Wissenschaft“ gibt und darüber, von „der Wissenschaft“ politische Handlungsanweisungen zu erwarten. Ihr Buch „Und die Freiheit?“ ist im Riva Verlag erschienen. 

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Dieter Kief / 27.05.2021

Michael Esfeld und Christoph Lütge blenden das Zensurproblem als Hemmschuh der freien wissenschaftlichen Debatte leider zu sehr aus. Sie umschleichen auch das Problem, dass diese Zensur eine starke (partei)politsche und medientechnische Komponente hat. Der Hauptstrom der Medien sieht die wisssenschaftstheoretischen und sozialethischen Probleme gar nicht, von denen die beiden ganz zu recht reden. Ein Grund dafür: Man will der AfD keinen Vorschub leisten… -  sowohl bei CO-19 als auch mit Blick auf den Klimaschutz. Stattdessen haut Christoph Lütge wie gehabt und vollkommen risikolos auf Deutschland ein unter Verweis auf Schweden und die Schweiz. Dabei übersieht er, dass Schweden und die Schweiz die großen Ausnahmen sind in Europa.  - Zwei kleine Länder übrigens, die nicht an WW II teilgenommenn haben. Das freilich nur am Rande - aber das ist gleichwohl ein interessanter Punkt, wie ich finde.

Marco Schulz / 27.05.2021

Mit der Perspektive Wissenschaft muss Verwunderung bleiben. Die Kräfte hinter den Kampagnen haben die große Perspektive, nicht die beschnittene der “aufgeklärten” Wissenschaft. Sie wollen die Menschheit transformieren, ein alchemistischer Prozess. Sie wollen die Schattenwelt hier nach ihrem Bilde formen. Dazu müssen sie unter anderem an die RNA. Es finden sich bereits Artikel, was man mit der RNA so alles vor hat. Sie ist es, die bestimmt was hier erscheint. Sie wollen das Himmelreich auf Erden schaffen, das ist es, was hinter Reset und gesellschaftlicher Utopie steht. Alles und jeder verbunden, durch Technik. Auch das Genderthema wird verständlich, wenn man diese Dinge in Erwägung zieht. Die Pole sollen vereinigt werden, wie auch die gesamte Menschheit.

Hans Kloss / 27.05.2021

Hoffnung stirbt am Ende. Totalitäres System wird wie definiert? Zensur, Propaganda, Job Verlust bei falschen Äußerungen, Angst offen zu sprechen, das haben wir schon alles. Polizei Brutalität nimmt zu. Gerichte scheinen durch ideologischen Wächter unter Kontrolle zu sein - schnell wird nur dann reagiert wenn die Richter aus der Linie tanzen wir in Weimar.  Also wir habe es schon diese Diktatur. Nur sie ist noch nicht besonders brutal aber sie wird es, wenn die wirtschaftliche Lage großen Gruppen in der Gesellschaft sich drastisch verschlechtert. Es ist also die Frage was noch kann deutsche Wirtschaft noch ertragen?

Kurt Müller / 27.05.2021

Die Wissenschaft gibt es tatsächlich nicht, wohl aber gibt es “die Naturwissenschaft”. In den Naturwissenschaften arbeitet man vorzugsweise mit einer Theorie (ich meine nicht: Modell), die überprüfbare Vorhersagen macht. Im Experiment und der Diskussion der Ergebnisse werden die Vorhersagen überprüft. Erweist sich eine Theorie als falsch, wird sie aufgegeben - dies ist ein wesentlicher Unterschied zu den Wissenschaften, wo man falsche Theorien durch Jahrhunderte schleppen kann. Stimmen Theorie und Experiment überein, gilt die Theorie so lange als richtig, bis es zu einem neuen Widerspruch kommt, z. B. durch genauere Meßverfahren, und sie angepasst werden muss. Liefert das Experiment neben den Vorhersagen noch neue überraschende Daten, dann ist klar, daß es sich nicht um die richtige Theorie handeln kann. In jedem Fall spielen Mathematik, Induktion, Logik, Beweis und die NACHVOLLZIEHBARE WIEDERHOILBAKEIT DES EXPERIMENTES im Unterschied zu den Wissenschaften eine entscheidende Rolle für den Erkentnissgewinn. Dies hat höheren Wert als philosophische Überlegungen. Die ganzen Entdeckungen der Moderne zwischen 1850 und 1950 wurden durch mathematischen Theorien zuerst vorausgesagt, bevor sie im Experiment ermittelt wurden und die damaligen Weltbilder auf den Kopf gestellt haben. Nix mit blah blah blah und langen Texten - vergessen Sie es einfach, damit gewinnen Sie keine Erkentnisse. Die modernen europäischen Naturwissenschaften begannen spätestens mit Kopernikus, der für sein Weltbild von der Kirche verfolgt wurde. Also von Menschen, die “Wissenschaften” betreiben, denn Theologie und Dogmatik und so weiter gehören in den Bereich der Wissenschaften, besser gesagt in den Berich der philosophischen Spuk- und Zauberwissenschaften, nicht jedoch in den Bereich der Naturwissenschaften.

Thomas Schmied / 27.05.2021

Ja, ein Ethikrat, irgendein “Rat” hat doch nur Sinn, wenn er unabhängig von den Herrschenden ist, frei, gedanklich sogar über den Herrschenden steht. Ein “Rat” muß stets Kontrollgeremium sein. Wenn die Herrschenden sich über den “Rat” stellen, indem sie mit ihrer Macht Kritiker ausmerzen, hat er keine Legitimation mehr, weil er seinen Charakter als Kontrollgremium aufgegeben hat. Er ist dann nur noch banales Sprachrohr der Herrschenden, eine Art Fake-Kontrollgremium, das klar im Dienste der Propaganda steht, dessen Funktion also pervertierend ins Gegenteil verkehrt wurde. In einem Punkt möchte ich dem Herrn widersprechen. Wir haben sehr wohl religiöses Wissen, eine philosophisch/religiöse Grundlage, die unsere Kultur dahingehend prägt, was wir als gut oder als böse empfinden. Wer sich tiefer mit den jüdisch/christlichen Schriften beschäftigt, kann wesentlich präziser definieren, was gut und was böse ist. Der Gottesgedanke, die Annahme, dass etwas über uns steht, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Das sah übrigens auch Kant so. Gott ist eine philosophische These, aus der eine bestimmte Ethik ableitbar ist. Gott mit evidenten Messmethoden belegen oder widerlegen zu wollen, ist unsinnig und dumm. Trotzdem sind auch viele Atheisten von einer Ethik geprägt, die sich, wenigstens zum Teil, aus einem jüdisch/christlichen Gottesbild ableitet.

Heiko Stadler / 27.05.2021

Meiner Meinung nach sind Ethikräte überflüssig. Was wir brauchen sind unabhängige Medien, in denen unabhägige Wissenschaftler zu Wort kommen und außerdem brauchen wir Volksabstimmungen.

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