indubio / 04.06.2020 / 12:00 / 35 / Seite ausdrucken

indubio – Der Zustand der AfD

Unser Mittagsprogramm für Kopf-Hörer enthält heute: Der Zustand der AfD: Burkhard Müller-Ullrich spricht mit Dieter Stein, Gründer und Chefredakteur der Wochenzeitung „Junge Freiheit“, die in ihrer morgigen Ausgabe eine repräsentative Insa-Umfrage über die Kräfteverhältnisse innerhalb der Partei und die Zustimmungs- bzw. Ablehnungsquoten in der Allgemeinheit veröffentlicht. 

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Bernhard Freiling / 04.06.2020

Sie haben es mehrfach versucht, Herr Müller-Ullrich, den Herrn Stein aus der Reseve zu locken. M.E. leider vergebens. Der Mann hat sich in meinen Ohren hinter Geschwurbel verborgen, obwohl ihm mit einer Insa-Studie wohl erstaunlich viele Fakten zur Verfügung standen. ++ DER KNACKPUNKT, der m.M.n. im Zentrum dieses Gespräches hätte stehen müssen, ist der von Ihnen (leider viel zu spät) angesprochene “Eishauch der Gegnerschaft”. ++ Wie soll sich “die schweigende Mehrheit” der AfD artikulieren zu Höcke oder Kalbitz - ohne sich als AfD-Anhänger zu outen? Wer sich in diesem Land, außerhalb der Parlamente, zur AfD bekennt, muß schlagartig mit Konsequenzen, die nicht nur auf sozialer Isolation beruhen, rechnen. Berufliche Nachteile, nicht nur als Beamter, sind die zwangsläufige Folge. Der wird noch nichtmal mehr beim Kirchentag eingelassen. Da ist Steins Äußerung, diese Leute müßten bereit sein, gewisse Erschwernisse in Kauf zu nehmen, die reinste Lachnummer. Für diese Menschen geht es um die Existenz. DAS ist der Knackpunkt. Der Punkt ist, daß die AfD wegen einiger rechter Schwachköpfe als der leibhaftige Gottseibeiuns stigmatisiert wird, man ihr “umstürzlerisches Potential” unterstellt, aber einer Partei wie der SED, die sich heute “die Linke” nennt und die sich die Abschaffung des Staates, wie wir ihn kennen ins offizielle Parteiprogramm geschrieben hat, sogar Richter am Verfassungsgericht zugesteht. ++ Der rechte Rand der AfD ist nicht halb so groß und so gefährlich wie der linke Rand der Grünen und die SED in ihrem gesamten Spektrum. ++ Es ist doch ein Witz, daß seit 2013 gegen die AfD als der “große Staatszersetzer” gehetzt wird, bis heute aber noch kein einziges Verfahren vor dem Verfassungsgericht angestrengt wurde. Diejenigen die die Schnauze immer so weit aufreissen und dies fordern aber nie tun, wissen genau warum. Die AfD könnte heute “alle Rechten” rausschmeissen - deshalb würde sich am Umgang der Politik und der Medien mit ihr absolut Nichts ändern.

Rainer Möller / 04.06.2020

Ich habe gar nichts dagegen, wenn sich die AfD nach rechts abgrenzt, wie Stein das möchte. Vorausgesetzt, sie hat dabei ein klar erkennbares Prinzip (wie es in der alten freiheitlich-antitotalitären Bonner Republik bestand). De facto läuft es aber darauf hinaus, dass die AfD einfach die Regierungsphrasen von der “Wertegemeinschaft” verinnerlichen will und das sehr flexible Verständnis von “rechtsextrem”, dass der Haldewang-Verfassungsschutz an den Tag legt. Das ist mir zu billig.

Wilfried Cremer / 04.06.2020

Die AfD ist das Objekt der größten Hasskampagne, die der Staatsfunk je gefahren hat. An deren Hitze haben sich die Restparteien unter Merkels Schmierzugabe untrennbar verklebt.

Dov Nesher / 04.06.2020

Leider muss ich sagen: Doch die Stigmatisierung griff doch. In dem Sinne dass die Partei für diejenigen, die dieser Stigmatisierung entsprechenden attraktiv wurde und so immer mehr dieser Stigmatisierung entsprach. Mit anderen Worten: diese Stigmatisierung hat imo die AfD in genau diese Ecke gedrängt. Die AfD hat sich halt leider auch in diese Ecke drängen lassen und die entsprechende Klientel bedientm Schade. Anfangs hatte die AfD ein wirklich gutes Potential.

Fritz kolb / 04.06.2020

Grundsätzlich begrüße ich, daß Sie ein offenes Gespräch über den Status der AfD führen. Das habe ich bislang in den Medien immer vermisst. Zum strategischen Geschick der AfD-Führung: grottenschlecht ist noch harmlos ausgedrückt. Wie kann man in einer absolut ernsten Krise des Landes sich nur mit sich selber beschäftigen, welcher Strategie-Berater hat da versagt? In einer Krise, in der die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung angstgeleitet ist ein Parteiausschlussverfahren durchzusetzen, anstatt alle Kräfte der Partei zu bündeln, um eine alternative Krisenbewältigung zu erarbeiten und zu präsentieren, halte ich für ausgesprochen instinktlos und für sehr dumm. Der Herr Meuthen mag ein kluger Professor sein, strategisches Geschick fehlt ihm völlig. Sollte er aber haben, immerhin sitzt er im Parteivorstand. Nun sind alle parteiintern gefrustet oder auf Streit gebürstet, die Probleme der Bevölkerung scheinen in dieser Phase nicht vorzukommen. Diese Wahrnehmung führt natürlich zu eklatanten Einbrüchen in der Wählerneigung. Im Gegensatz zu den Diskutanten halte ich im Übrigen ein Bekenntnis der Wähler zur Partei nach außen weder für hilfreich noch für wichtig. Hauptsache sie wählen sie. Vor einigen Jahren haben auch z.B. in München viele nicht zugegeben, die CSU zu wählen, die Ergebnisse sprachen dann aber eine klare Sprache. Und ja, die AfD braucht, wie Sie richtig feststellen, einen rechten Flügel. Weil sich rechtskonservative nirgendwo anders wiederfinden. Die eklatanten Fehler der Merkelregierungszeit (Euro, Migration, Klima) sind ja samt und sondern von den Altparteien mitgetragen worden, deshalb bedarf es dringend einer starken rechtskonservativen Kraft im Land. Ob das allerdings die AfD in ihrem derzeitigen Zustand leisten kann, wird sich erst noch zeigen müssen.

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