Indien greift Ziele in Pakistan an. Die Angriffe sind eine angekündigte Vergeltung für einen Terroranschlag auf indische Touristen in Kaschmir.
In Reaktion auf einen tödlichen Terroranschlag auf Touristen in Kaschmir hat Indien Luftangriffe auf neun vermutete Terrorcamps im von Pakistan verwalteteten Teil Kaschmirs durchgeführt, berichtet bbc.com. Um welche Ziele es sich genau handelte und was genau zerstört wurde, konnte noch nicht festgestellt werden. Indien betonte, keine militärische Infrastruktur Pakistans anzugreifen und sich zurückzuhalten. Weiterhin deutete Indien an, dass durch die Angriffe sein Vergeltungsdrang nun erfüllt sei und keine weiteren Angriffe folgen würden, solange Pakistan sich zurückhalte. Pakistan kündete allerdings eine Reaktion auf den „feigen Angriff“ an. Es gab bereits Artilleriefeuer über die Grenze, nach indischen Angaben wurden drei seiner Bürger dabei getötet.
Die Angriffe Indiens erfolgten zwei Wochen nach einem tödlichen Terroranschlag auf 26 hinduistische Touristen aus Indien, die sich im von Indien verwalteten Teil Kaschmirs befanden. Die indische Regierung sieht die islamistische Gruppe Lashkar-e Toiba und den pakistanischen Geheimdienst als Verantwortliche, während Pakistan jegliche Verwicklung abstreitet.
Die Eskalation belastet die Beziehung der beiden Nuklearmächte stark. Indien hat politische Maßnahmen ergriffen, darunter die Schließung der Grenze und die Ausweisung pakistanischer Diplomaten. Das Indus-Abkommen über die gemeinsame Wassernutzung wurde von Indien ausgesetzt, was auf beiden Seiten Besorgnis ausgelöst hat. Die Lage bleibt angespannt, obwohl ein vollumfänglicher Krieg aktuell unwahrscheinlich scheint.
Das hauptsächlich von Moslems bewohnte Gebiet Kaschmir ist zwischen Indien und Pakistan geteilt und seit Zahrzehnten ein Konfliktgebiet, weil Pakistan das gesamte Gebiet beansprucht. Es gibt auch militante Unabhängigkeitsbewegungen in Kaschmir, die immer wieder Anschläge auf indische Bürger und Gebäude verüben.