Wenn man so denkt und argumentiert wie die „Fremdschutz“-Freunde der Zwangsimpfung, dann kann man logisch keinen faulen Kompromiss ab 60 eingehen. Es geht dann nur alles oder nichts, hü oder hott.
Eine Impf-Pflicht ab 18 findet keine Mehrheit im Bundestag, also versuchen es die Fanatiker mit einer ab 60, als „Kompromiss“ – nachdem zunächst noch mit einer Abgrenzung etwa bei 50 gefeilscht worden ist. Wie Claudio Casula am Montag schon richtig zusammengefasst hat: Die grundlegenden Argumente gegen die Staats-Spritze sind unabhängig von einer Altersgrenze; wer sich zu Recht nicht für die Zwangsimpfung aller Erwachsenen entscheidet, kann auch eine ab 60 nicht für richtig halten.
Es ist aber, genau genommen, noch schlimmer: Eine Impfpflicht „erst“ ab 60 macht dann erst recht keinen Sinn! Denn sofern man bei den Zwangsneurotikern unter den Epidemie-Bekämpfern noch eine Art von argumentativer Logik erkennen kann, so dient die staatliche Nötigung dazu, die Impfquote der Bevölkerung so hochzutreiben, dass man die Viren-Familie mit Wuhan-Ursprung doch noch „unter Kontrolle“ bekommen kann (wie ursprünglich in Aussicht gestellt, auf Grundlage voreiligen unkritischen Wunschdenkens).
Immer unter der Annahme, dass die „Impfung“ mit dem experimentellen gentechnischen Wirkstoff die Ausbreitung der Viren eindämmen kann, indem die „Geimpften“ weniger anfällig werden und damit weniger zur weiteren Verbreitung beitragen. (Was offensichtlich ohnehin nicht funktioniert, unabhängig von der Impfquote. Zahlen aus dem statistisch weit transparenteren England und aus aller Welt zeigen das eindeutig.) Die Impf-Fanatiker hängen ja weiter dem Glauben an, dass alles hätte total gut werden können, wären nur die Impfskeptiker und -verweigerer nicht der „solidarischen nationalen Anstrengung“ in den Rücken gefallen: Das ist die Dolchstoßlegende von 2021.
Wer die Epidemie als eine der „Ungeimpften“ etikettiert und den Verweigerern des mRNA-Segens die Schuld an gestorbenen Großmüttern in die Schuhe schieben will, argumentiert mit dem „Fremdschutz“, den das Zeug angeblich für die Allgemeinheit bietet. Das ist ja die neue Art Volksmedizin seit 2020: Maske tragen, damit andere sich nicht anstecken; sich mit experimenteller Gentechnik vollspritzen lassen, immer wieder, damit andere nicht mit dem Virus konfrontiert werden.
In dieser „Logik“ macht es aber nicht den geringsten Sinn, auf die Impfpflicht für die 18- bis 59-jährigen zu verzichten, denn es sind ja gerade diese jüngeren Bevölkerungsgruppen, die sich der mRNA-Behandlung entziehen, und es sind dieselben Menschen, die durch ihre intensivere Teilnahme am allgemeinen gesellschaftlichen Leben, durch ihre gegebenenfalls vorhandenen schulpflichtigen Kinder und nicht zuletzt durch ihre Berufstätigkeit (im Gegensatz zur Rentnergeneration!) besonders viele, tägliche, weitgehend unvermeidbare Kontakte haben. Wenn die Sache mit dem Fremdschutz funktionieren würde und da dieser das Hauptargument für eine allgemeine Impfpflicht darstellt, dann hängt ganz offensichtlich die Wirksamkeit fundamental davon ab, dass man gerade diese Altersgruppen einbezieht.
Impfzwang für 75 statt 68 Prozent Impfquote?
Das ist natürlich kein Appell, am besten doch alle Erwachsenen mit Staatsgewalt der Spritze auszuliefern. Aber wenn es – aus guten Gründen – dafür zum Glück keine politische Mehrheit gibt, dann muss die Sache damit insgesamt gestorben sein. Denn wenn die Argumentation mit der Viren-Eindämmung durch eine Wahnsinns-Impfquote und den dadurch erzielten „Fremdschutz der Gemeinschaft“ überhaupt ernst zu nehmen wäre, dann müsste offensichtlich auch eine sehr hohe Schwelle für die Impfquote überschritten werden. (Würde die „Impfung“ von Pfizer & Co wirken wie ursprünglich beworben, hätte das Virus mit zwei Dritteln Impfquote längst erledigt sein müssen! Aber wie bei der Influenza gilt: Impfstoffe hinken den jeweils aktuellen Varianten ohnehin verspätet hinterher, und das mRNA-Konzept per „Spike-Protein“ ist wegen seiner Engführung einer natürlichen Immunität ohnehin weit unterlegen.)
Das sind die konkreten Zahlen: Mit Doppel-Spritzung „immunisiert“ (ein irreführender Begriff, eigentlich müsste es heißen: „prophylaktisch therapiert“) sind 84 Prozent der jüngeren Erwachsenen und 89 Prozent der Älteren. Geboostert („aufgefrischt“, als würde man Blümchen im Beet gießen) sind allerdings „nur“ 63 bzw. 79 Prozent. Damit überhaupt eine positive Wirkung gegen einen schweren Verlauf erwartet werden kann, darf die jeweils letzte „Impfdosis“ nicht mehr als wenige Monate zurückliegen. (Impfzwang heißt also nicht: Endlich werden alle geimpft. Sondern: Alle müssen sich immer wieder spritzen lassen! Im kommenden Herbst würde damit für viele Millionen schon die vierte Dosis fällig!)
Nun die Bevölkerungsanteile: 18 bis 59 Jahre alt sind gut 45 Millionen (!), 60 und älter noch 24 Millionen. Der Impfkampagne und damit dem „solidarischen Beitrag zum Fremdschutz“ entziehen sich also (ohne Booster) aktuell ungefähr 17 Millionen bis 59 – plus 5 Millionen ab 60, zusammen 22 Millionen von knapp 70 Millionen Erwachsenen, also fast ein Drittel. Ursprünglich sollte die Zwangsimpfung dieses Drittel auf wenige Restprozente eindampfen und damit das Virus letztlich doch erfolgreich „einfangen“. (In Wahrheit treibt man damit nur die Zahl neuer Varianten hoch, ebenso die teilweise tödlichen „Nebenwirkungen“, und ruiniert auf Dauer das natürliche Immunsystem, wie selbst offizielle EU-Mediziner leicht verklausuliert einräumen.)
Was nun, wenn der Impfzwang erst ab 60 greift? Damit kann man die Zahl der Impfverweigerer von bisher 22 bestenfalls auf etwa 18 Millionen reduzieren – es verbleiben also immer noch 25 Prozent (aller Erwachsenen) als „unsolidarisches Übertragungspotential“ schon nach Zahl der Personen, was angesichts der viel zahlreicheren, breiter gestreuten Kontakte der Jüngeren und damit potenziellen Ansteckungen vermutlich leicht ein rundes Drittel an fehlendem „Fremdschutz“ bedeutet. Ganz klar: Wenn man so denkt und argumentiert wie die „Fremdschutz“-Freunde der Zwangsimpfung, dann kann man sachlogisch keinen wahrlich faulen Kompromiss ab 60 eingehen.
Man möchte sich fast fremdschämen
Es geht dann nur (fast) alles oder nichts, hü oder hott. Marginales Herumschrauben an der Impfquote ist ja schon probiert worden, nach allen Regeln der Propaganda-Kunst, durch Zuckerbrot des Doch-ins-Restaurant-Dürfens mit und Peitsche des Sich-jeden-Tag-neu-testen-lassen-Müssens ohne. Gerade das galt es doch hinter sich zu lassen und endlich mal so richtig deutsch durchzugreifen, um die Impfquote von unter 70 (Booster) nahe 100 Prozent zu treiben. Sie stattdessen „als Kompromiss“ auf etwa 75 Prozent zu schrauben – das ist etwa, als wollte man sein Grundstück vor Eindringlingen schützen, hätte aber nur das Geld für einen Zaun an drei von vier Kanten!
Man möchte sich fast fremdschämen für die Impf-Fanatiker. Sie sind so verliebt in ihre Spritzen, dass sie zur Not auch einen Kompromiss eingehen, von dem sie selbst nichts anderes sagen und denken können als: „Um Himmels willen, das reicht doch vorn und hinten nicht“. Sie können ihre Sache nicht verloren geben. Kapitulieren kommt für sie nicht infrage. Erst die Dolchstoßlegende gegen die „Impfverweigerer“, die angeblich die nationale Solidarität untergraben, nun Durchhalteparolen bis zum letzten Tupfer. Es wird jetzt um jede mRNA-Verabreichung einzeln gekämpft, mit allen Mitteln.
Das Ziel: 100 Prozent Dammbruch für Kollektivismus
Auf der anderen Seite gilt zweifellos: Der Dammbruch eines gesetzlichen Impfzwangs ist der gleiche, ob nun ab 18 oder 60. Hier geht es wirklich ums Prinzip, um Freiheit und Selbstbestimmung des Individuums. Der Kampf zwischen den technokratischen Zwangspolitikern, denen „Gemeinnutz vor Eigennutz“ geht, und den freien Bürgern: er ginge auch verloren mit einer höheren Altersgrenze.
Der kollektivistische Dammbruch im Sinne der hysterisch-politischen Hobby-Mediziner und der Pharma-Lobby muss jetzt erst recht verhindert werden. Hätte der Bundestag alle Erwachsenen mit dem Impfzwang bedroht, wäre es – immerhin – innerhalb der (fatalen und aberwitzigen) „Logik“ der Fremdschutz-Propagandisten konsequent gewesen, und eine offene und insoweit quasi ehrliche Kampfansage.
Ein halber Erwachsenen-Impfzwang, der nicht einmal in der Denkwelt der Lauterbächer und Wielers aller Parteien den erhofften Gewinn verspricht, aber die Grundsätze von Freiheit und Selbstbestimmung trotzdem zu 100 Prozent auf den Müll wirft, das ist einfach nur noch erbärmlich. Unvernünftig (und in Wahrheit unwissenschaftlich), unverhältnismäßig („um jeden Preis“), unbelehrbar (kindisch-trotzig) ist diese Polit-Truppe schon lange. Noch dazu erweisen sie sich als schlechte … nein: miese Verlierer ohne Sportsgeist. Wie lächerlich und peinlich – und damit umso gefährlicher.
Ziel: ungehinderte Kontrolle über alles und jeden
Aber offenbar geht es ihnen genau darum, das „Prinzip“ zu retten, nämlich den staatlich normierten, grundrechtswidrigen medizinischen Eingriff auf politisch-bürokratische Veranlassung. Es ergibt sich logisch zwingend, denn: Der Impfzwang lässt sich nicht begründen damit, dass man die Menschen zu ihrem eigenen gesundheitlichen Glück zwingt, denn dann müsste man auch Rauchen, Alkohol und sämtliche gefährlichen Sportarten rigoros verbieten. Er lässt sich auch nicht mit einer drohenden Überlastung des Gesundheitswesens begründen, denn eine solche lag niemals vor und sie droht immer weniger, je ungefährlicher die Varianten werden.
Nein, der Impfzwang steht und fällt mit dem (aberwitzigen) Konzept des „Fremdschutzes“, also der Vorstellung, die Impfung könne die Viren-Familie spürbar an der Verbreitung hindern und damit die Epidemie abwürgen. Wenn die Befürworter der Zwangsimpfung durch ihren „Kompromiss“ offen zugeben, dass sie auch damit leben können, die Impfquote der Erwachsenen-Bevölkerung nur marginal zu beeinflussen, dann haben sie sich damit selbst entblößt: Es geht ihnen darum, das individuelle Grundrecht auf körperliche Selbstbestimmung auszuhebeln. An der Altersgrenze kann man dann irgendwann immer mal wieder herumbasteln.
Die Maske ist gefallen, klar und eindeutig. Diese Politiker (sogar der angeblich „freiheitlichen“ FDP – was für eine Schande historischen Ranges) mit ihrem übergriffigen, im Grunde kollektivistisch-totalitären Machtrausch kennen kein Halten mehr. Die Pandemie hat ihnen das Gemeinwesen offenbar zu einem „Spiel ohne Grenzen“ verwandelt. Menschen sind für sie nur noch Material, Moral nur noch Makulatur. Sie missachten sogar grob ihre eigene – ohnehin schon verquere und ignorante – „Sachlogik“, wenn es nur irgendwie ihrem eigentlichen, zentralen Ziel dient: ungehinderte Kontrolle über alles und jeden, bis in die Blutadern hinein.