Markus Vahlefeld / 28.06.2017 / 15:59 / 1 / Seite ausdrucken

Eiserner Vorhang im Raum der Stille

Mal angenommen, ein Student, der Mitglied in der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD, ist, verlangt nach täglichem Schweinefleisch in der Kantine und hängt Devotionalien der Bundeswehr im „Raum der Stille“ an der Hamburger Universität auf. Darf man unterstellen, mit einem derartigen Vorgehen würde ebenso „kultursensibel“ umgegangen werden wie hier? Aber eine Islamisierung findet nicht statt. Neinneinnein. Und die von Milli Görüs sind ja eigentlich auch ganz nett. Zumindest gehört ihnen die Zukunft, das ist schon mal klar.



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Leserpost

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Moritz Schneider / 28.06.2017

“Raum der Stille” selbst ist ja schon ein Euphemismus. Wieviele Nicht-Muslime benutzen denn diesen Raum? Und wieviele Nicht-Religiöse? Die im Text erwähnten Buddhisten scheinen mir eher eine Feigenblatt-Erwähnung zu sein, da es sich bei Buddhisten um die am wenigsten angreifbare Religion handelt. Wenn man ehrlich wäre, würde man es einen “Raum der Religion” nennen, aber dann würde klar erkennbar sein, wie Religion im öffentlichen Leben immer mehr Raum beansprucht und immer mehr Forderungen stellt. Der öffentliche Raum und der Staat und seine Institutionen in der Folge zurückweichen und immer weiter de-säkularisiert werden. Im Text wird durch ein Statement klar, dass der Uni-Präsident sich dieses Problems durchaus bewußt ist. Anstatt jedoch eine mehr oder weniger klar säkulare Position einzunehmen und klare Grenzen aufzuzeigen ergeht er sich lieber in neutraler Bestandsaufnahmen-Rhetorik a la “die Expansion des Religiösen [...] wirft eine Reihe von Fragen auf” wie z.B. “ob man den Stundenplan der Universität nach Gebeten ausrichten kann, soll oder muss” oder die “Curricula revidiert werden müssen”.

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