Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das trifft es. Wieso gerade die Menschlichkeitsfundamentalisten dazu angestachelt hätten – um dies zu begründen, müssten auch die Vertreter dieser These einräumen, dass da etwas nach hinten losgegangen sein müsste. Aber zu begründen brauchen sie nichts, sie propagieren für ihre Gefolgschaft und sehen keinen Grund, mit Worten und Anschuldigungen vorsichtig umzugehen, denn sie befinden sich ja auf der anderen Seite von dem Massenmörder, so dass sie für etwaige Überreaktionen ihrer Kundschaft nun gar nichts könnten.
Welche nun die Islamkritiker als Masterminds oder „Stichwortgeber“ des Osloer Massakers ansehen oder anzinken, glauben dies wirklich selbst, zum einen, weil sie es glauben wollen und es deshalb so sein muss – das genügt als Kausalzusammenhang – zum anderen, weil sie nicht anders können. Das kommt so: Die gemäßigten Linken, die Gerneguten, die Politischkorrekten, sie haben kein größeres Problem mit Linksextremisten. Ist nicht alles politisch opportun und nicht jeder Exzess ist völlig okay, man möchte vom Gegner auch nicht in einen Topf geworfen werden, aber Hauptsache links. Gleiches bei der Religion des Schreckens.
Diese Leute können sich nicht vorstellen, dass es bei denen, die sie als das andere Lager auffassen, anders sein könnte. Man sieht, was man kennt, und projiziert die eigenen Verhältnisse.
Der glattgeschmierte Ideologie- und Propagandaapparat der eigenen linksvölkischen Seite ist es, der zu der Vermutung, nein der Gewissheit Anlass gibt, außerhalb der Burg, auf der anderen Seite, laufe die rechte Szene ab und die Populisten seien doch nur der Arm im Schafspelz der Megaverschwörung.
Wie es gelungen ist, das Thema zu verschieben, ist nicht nur Ausdruck der neurotischen Verschiebungsarbeit, es ist hochprofessionell.