Toller Text, danke! Bitte die Jahreszahl im Datum der HeuteJournal - Sendung korrigieren, oder aber mir die Lottozahlen für nächsten Samstag mitteilen. ;)
“Du kerkerst den Geist in ein tönend Wort , / Doch der freie wandelt im Sturme fort” hat der Erfinder des deutschen Idealismus, Friedrich v. Schiller vor geraumer Zeit in seinen Worten des Wahns uns dichtend mitgeteilt. Mittlerweile wurde dies Wandeln im Sturme für politisch inkorrekt erklärt und die Kerkermeister der Sprache als Hofdichter “des Friedensprojekts EU” angelobt.
Der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf. Mir fiel schon seit langem die Manipulationswut auf, mit der Sprache und Denken im Kontext islamischer Zuwanderung gezielt verfälscht werden. Dazu 2 Beispiele : 1. Der Märtyrer Ein aktuelles Beispiel ist die komplette Verdrehung des Märtyrer-Begriffes. Er mutierte von der alten Bedeutung „rein passives Verbrechensopfer, das trotz seiner Gewaltlosigkeit wegen seiner Überzeugung ermordet wird“ zu „religiöser Extremist, der eine möglichst große Anzahl von Menschen mit sich in den Tod reißt.“ Bemerkt wurde die mediale Manipulation so gut wie gar nicht. Das soll nach Ansicht der Macher auch so sein, deswegen geschieht sie ja. 2. Der blinde Passagier In der gesamten Weltliteratur ist der blinde Passagier jemand, der sich heimlich Zugang zu einem Verkehrsmittel (ursprünglich Schiff) verschafft, sich dort versteckt und am Ziel heimlich verschwindet, natürlich ohne Ticket. Damit ist es nun vorbei, denn wie man in Presseberichten über die Tunnelröhre in Calais sehen kann, ist ein blinder Passagier nun einer, der sich mit Faustrecht und Gewalt den Transport erzwingt. Auffällig in beiden Beispielen ist, dass der Wortinhalt nicht etwa erweitert oder verengt wird, er wird kurzerhand ins Gegenteil verkehrt. Die gegenteiligen Begriffspaare lauten Ermordeter / Mörder im ersten Fall und im zweiten Fall gewaltloser, heimlicher Transport / offen erzwungener Transport. Eine Konstante ist geblieben, die Kostenlosigkeit.
Rüdiger Safranski schildert in seiner Geschichte über die Freundschaft zwischen Goethe und Schiller eine Episode, die mir gut zu der im Beitrag beschriebenen Entgleisung des Herrn Kleber zu passen scheint. Goethe steuerte zur ersten Auflage der „Horen“ eine Erzählung bei, in der eine Gruppe von Leuten darüber streitet, ob Frankreich in den Revolutionskriegen für die Freiheit oder doch nur für eigene Interessen kämpfe. „Man gerät heftig aneinander“ – so die Stelle bei Safranski – „und es zeigt sich, daß unter den politisch Aufgeregten die guten Sitten und der höfliche Ton zuerst auf der Strecke bleiben. Man gibt dem unwiderstehlichen Reiz nach, anderen wehe zu tun, weil jede Seite glaubt, mit den persönlichen Ansichten zugleich Menschheitsinteressen vertreten zu müssen.“ Wenn Herr Kleber sich vor der Kamera wie solch ein gewöhnlicher Streithammel aufführt, so handelt er unprofessionell. Wäre es nicht besser, man schaffte die politische Moderation im ZDF ab und würde das ganze heute journal streichen? Ist denn der Zuschauer so unmündig, dass man ihm die Nachrichten Tag für Tag nacherzählen und erklären muss? Vor Jahrzehnten gab es die täglichen Nachrichten und ein-, zweimal die Woche ein eigenes politisches Magazin ( in der ARD z.B. das Panorama, im ZDF die Sendung mit Gerhard Löwenthal). Einen Moderator, der einem täglich seine Meinung vorsetzte, gab es nicht, und niemand hat ihn vermisst.
Damit sind wir unter dem beschöndigenden Begriff “Konsenz” dann bei den Blockparteien angelangt, oder auch bei der Einheitspartei gegen den Rest, was wiederum dem Wähler die Entscheidung an der Urne recht einfach macht: Entweder ein Kreuz bei der Einheitstruppe oder bei der Alternative. Damit wird Politik doch zukünftig einfacher als von den Meinungsführern hinsichtlich der angeblich so schwierig zu vermittelnden Gesamtzusammenhänge behauptet wird. Und da zumindest 4 der insgesamt 6 Konsenzparteien dem eher linken Spektrum zuzuordnen sind, könnte man sie auch und dem Begriff “Sozialistische Einheitspartei” zusammenfassen. Und diesbezüglich war man doch gerade in Berlin vor 25 Jahren besonders dankbar, daß das Schicksal diese hinweg gefegt hatte. Vielleicht sollte man bei seinem Tun und Treiben v o r h e r mal überlegen, in welche Richtung man sich gerade umtreibt.
@sprachinteressierte Im 4. Semester der Berliner Gymnasiasten ist das definitiv im Deutschunterricht ein Thema. Aber es liegt im Ermessen der Lehrkraft, inwieweit darüber gesprochen wird. Ich habe meine Schüler erfolgreich über die Manipulation in unseren Medien informiert und sehr interessante Diskussionen geführt.
eine Bitte an die Achse Journalisten kann man recherchieren was Bürger tun können, um zu einer direkten Demokratie zu kommen? Also regelrecht ein anderes System ..keine repräsentative Demokratie mehr, sondern dass man durch Initiativen direkt Einfluss nehmen kann ..und zwar nicht alle paar Jahre sondern am besten zu allen wichtigen Entscheidungen und polit, Umstrukturierungen, von mir aus auch mit EU Aufgaben, aber auch die direkt durch die Bevölkerungen staatenweit entschieden. Noch besser kein Parteinsystem mehr, sondern einfach für generelle oder Einzelfragen pro Gemeinde oder Bundesland abstimmen…. die Frage ist nicht provokativ gemeint, sondern ernsthaft! Ich wüsste gar nicht wie man ein ganzes politisches System ohne Revolution umkrempeln kann? Vielleicht ist das für Österreich und Deutschland anders?
Ein Kollege (ein Mediziner!) bezeichnete die Schweizer mal pauschal als “rechtes Volk”. Kein Widerspruch in der Gruppe; Freunde und Sympathien hat er nicht verloren. Man stelle sich vor, er hätte alle Muslime pauschal als “Terroristen” oder “Sozialmigranten” bezeichnet. Massiver Widerspruch und Haß wären ihm sicher gewesen. So weit ist es gekommen: Ganz früher durfte man kulturfremde Ausländer pauschal verunglimpfen und Europäer nicht; heute nur noch die eigenen Mitbürger und Nachbarn. Und alle Gebildeten machen mit und merken den Widerspruch nicht einmal.
Eine Ergänzung zur Bezugnahme auf Carl Schmitt beim Begriff des Feindes: Schmitts entscheidende Differenz ist nicht die zwischen Freund und Feind, sondern die zwischen Feind und Verbrecher. (s. ‘Der Nomos der Erde’). Erst die Abstempelung zum Verbrecher macht den totalen Krieg möglich. Und genau dieses bewußt eingesetzte hinüberschillern ins Verbrecherische ist es, das die Verwendung des Begriffs Feind heute so gefährlich macht. Man redet von Fremdenfeinden und meint aber Völkermörder - und das wissen auch die, die es sagen; auch und gerade der Kleber.
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