Hier ist eine Pub-Quiz-Frage für eingefleischte Realpolitiker: Wie kommt die Hessen-SPD am besten aus ihrem selbstgemachten Schlamassel wieder raus, wie kommt sie am einfachsten wieder zu Macht und Ministersesseln, und wie kann sie am besten Roland Koch in die Enge treiben? Man lässt Andrea Ypsilantis Links-Plan auffliegen (entweder offen oder in geheimer Abstimmung) und akzeptiert, als “kleineres Übel”, das Regierungsangebot von Seiten der CDU - ohne Roland Koch, wohlgemerkt. Unmöglich? Wetten das?
Schreibt die FAZ: Und auch die seit Monaten erste Erwähnung der bei der Parteilinken verhassten Option einer Koalition mit der CDU geht auf das Konto von Walter, der ein Ausschließen dieser Möglichkeit immer als Riesendummheit kritisiert hatte. Auch Ministerpräsident Koch, der in den vergangenen Tagen ein publizistisches Abwehrfeuer an Interviews und Presseerklärungen gegeben hatte, signalisierte im Falle eines Scheiterns der rot-rot-grünen Pläne ein Angebot für eine Koalition. Und er wies auf einen Umstand hin, der in den nächsten drei Monaten Andrea Ypsilantis Countdown zur Macht jäh stoppen könnte. Sollte die derzeit in der jüngsten Umfrage bei 20 Prozent liegende Bundes-SPD durch die tätige Mithilfe der hessischen Parteifreunde gleichauf mit der Linkspartei Lafontaines liegen, kämen die Verhältnisse ins Rutschen. Dann würde, so das Kalkül Kochs, auch in der SPD-Fraktion in Wiesbaden das Nachdenken wieder einsetzen. „Es gibt keinen Automatismus für eine Neuwahl des Landtags“, heißt es lockend in Richtung SPD aus der hessischen CDU.