Vielleicht komme ich noch kurz vor Mitternacht mit meinem Kommentar durch und fasse mich kurz: Wie hier - in einem Wald im Umfeld von HH auf schleswig-holsteinischem Gebiet in den letzten Jahren Holz “geerntet” wurde - ohne jede Rücksicht auf die Natur - ist wirklich grauenhaft. Kann sich jeder ansehen - insofern finde ich es gut, dass es Leute wie Herrn Wohlleben gibt, der Menschen für die Natur sensibilisiert.
Der große Wald der Germanen mag ja eine nette Phantasievorstellung sein, mit denen man sicher ein gutes Fantasybuch zusammenschreiben kann. In der Realität war das mit dem Urwald aber schon vorbei als die erste Landwirtschaft ins Rollen kam. Und für den Menschen war das auch gut so, der Wald ernährt den Menschen nicht. Damit, dass Holz mein Ökorohstoff ist, hat Wohlleben sicher recht, aber es muss ja auch keiner sein. Es reicht völlig aus, dass es eben ein guter Rohstoff ist und seinem Zweck dient. All die moralische Aufladung des Konsums nervt langsam mehr als nur ein bisschen. Im Übrigen ist Forstwirtschaft eben nicht nur anpflanzen sondern auch Ernten, genauso wie auch die Landwirtschaft. Und das man früher andere Bäume gepflanzt hat als heute ist eben auch anderen Anforderungen und manchmal auch anderen klimatischen Vorbedingungen geschuldet. Am Ende zeigt sich welches Prinzip der Forstwirtschaft sich trägt. Bis dahin gilt, Leben und leben lassen.
Wenn ich “Klimaschutz” höre oder lese, rollen sich inzwischen meine Zehnägel hoch.
Es gibt in Deutschland 20 Mio. Ölheizungen, die abgeschafft werden sollen. Die Alternativen sind überschaubar: Erdgas, Wärmepumpen, Holz. Da Ölheizungen gerade in den Einfamilienhäusern auf dem Land beliebt sind, wo es keine Erdgasanschlüsse gibt, fällt das aus. Wärmepumpen benötigen extrem gute Dämmungen, die auch nicht jeder hat, da sonst die Bude aufgrund der geringen Vorlaufwärme kalt bleibt. Bleibt also für viele nur das Heizen mit Holz (Pellets). Wo soll dieses Holz für 10 oder mehr Millionen Heizungen künftig herkommen? Mir scheint, wir haben hier eine ähnliche Situation wie bei den Elektroautos. Da weiß auch niemand bisher, wo der Strom herkommen soll, wenn erstmal so viele Menschen Elektroautos fahren, wie das klimapolitisch gewünscht wird. Von Benzinauto auf Elektroauto umstellen, aber bitte kein Windrad vor der Haustür! Von Ölheizung auf Holzheizung umstellen, aber bitte den Wald nicht als Holzplantage anlegen! Ist das nicht völlig irre? In einem muß ich dem Autor widersprechen, nämlich wenn er sagt: “ökologisch korrekten Zusammenbruch mit anschließender CO2-Freisetzung”. Es kommt bei völligem Sichselbstüberlassen des Waldes nicht zu einer Freisetzung des gesamten aufgenommenen CO2. Wäre das so, müsste man sich wundern, woher unser Erdgas, unsere Kohle und das Erdöl denn überhaupt herkommen, wenn doch alle Pflanzen nach Absterben so vollständig vermodern, daß kein Kohlenstoff mehr im Boden bleibt. Es bilden sich hingegen durch Laubabdeckungen schnell Verhältnisse ohne Sauerstoff, in denen kein CO2 mehr freigesetzt wird. Es ist daher einer der großen Mythen unserer Zeit, daß die Nutzung von Holz als Brennstoff auch keine andere CO2-Bilanz ergäbe als das Holz nicht als Brennstoff zu nutzen und im Wald liegen zu lassen. Letzteres ergibt über die Gesamtdauer der Baumsubstanz (also auch nach Absterben des Baums) eine CO2-Senke - also gerade das, was wir momentan eigentlich dringend bräuchten. Verheizen von Holz verhindert diese CO2-Bindung in den Boden hinein.
@J. Braun: Nichts anderes, als Sie, sagt doch im Prinzip Herr Wohlleben. Für mich glaubwürdig. Und dass Herr Wohlleben Ahnung von der Materie hat, genau wie Sie, ist ja nun auf Grund seiner Vita sehr wahrscheinlich. Ob man daneben Herrn Wohllebens Art mag oder nicht, ist Geschmackssache. Ich finde seine sehr entspannte, unaufgeregte, unhysterische Art in der heutigen Zeit äußerst angenehm. Dabei kommt er freundlich, natürlich, nicht dogmatisch und nicht so selbstverliebt rüber, im Gegensatz zu vielen anderen in den Medien präsenten Zeitgenossen. Er ist z. B. auch der Einzige, von dem ich je gehört habe, dass der Regenwald bei weitem nicht so bedroht und kaputt ist, wie uns immer weisgemacht wird. Der Urwald in Deutschland ist hingegen nicht mehr existent, sagt er, und sein Ansatz, möglichst wenig in die Natur einzugreifen, sie zumindest nicht knallhart zu bewirtschaften und auszubeuten, weil dann die Natur, also auch der Urwald in Deutschland wiederkommt, hat meiner Meinung nach nichts mit Romantik und Realitätsferne zu tun. Das denken auch Leute, denen die FFF-Bewegung ein Graus ist, so wie mir. Inwiefern Holz für die Bauwirtschaft eine so große Rolle spielt, wie im Artikel dargelegt, erschließt sich mir nicht. Die allermeisten Häuser, die ich kenne, bestehen aus sehr wenig Holz ... Was ist an Stein, Beton, Lehm als Gebäudebaustoff so schlecht?
Vielen Dank, Herr Hölzel, dass Sie den elenden Heuchler - aber äußerst geschäftstüchtigen - Peter Wohlleben (nomen est omen) so gekonnt demaskiert haben. War mir eine Freude!
Frau Nass, genau so ist es. Warum soll der Wohlleben nicht auch auf den irren KLIMA-WALD-FELD -und was weiß ich noch für einen ZUG aufspringen ?? Es wir getingelt, damit die Kasse klingelt ?? Es wird sich im Laufe der Zeit noch mehr “WOHLFÜHLSCHWACHSINN” gewinnbringend verkaufen lassen. Herr Dr. KLeemann schreibt, “Waldbaden für 100 Euro. ” Ja, ja, der Wohlsstand scheint immer in der DEKADENZ zu enden !! Je irrer die Geschichten werden um so mehr muß ich lachen, nee, so was.
“Diese bald wieder in Bestockung gebracht zu haben, genauso wie übrigens die devastierten Flächen in den 200 Jahren zuvor in vielen Teilen Deutschlands – eindrucksvolles Beispiel sind die steppenähnlichen Landschaften der Lüneburger Heide im 19. Jahrhundert – ist das Verdienst von Forstleuten. Ihnen das heute anzukreiden, ist einfach nur impertinent.” Ich wohne am Rande der Dresdner Heide. Die Dresdner Heide ist ein ausgedehntes Waldgebiet, welches natürlich auch forstwirtschaftlich und jagdlich genutzt wird. Kaum ein Dresdner fragt sich allerdings, warum es Dresdner “Heide” heißt! - Heide ist kein Wald! - Aber die Dresdner Heide - in ihrer heutigen Form - ist Wald und Forst. Eben vor 200 Jahren war sie in großen Teilen Heide. Forstleute haben sie wieder zu einem Wald (und Forst) gemacht. Es ist auch noch nicht solange her, da stand im Erzgebirge kaum noch ein Baum (der Bergbau brauchte Holz). Heute sieht es anders aus - zum Glück. Auch da waren Generationen fleißiger und unermüdlicher Forstleute am Werke. “Und im Übrigen ist es vielleicht in einem Land mit mehr als 230 Einwohnern pro Quadratkilometer gar nicht so schlecht, ein paar Regeln für das Verhalten in der freien Landschaft zu haben.” - Stimmt! Aber man erzähle dies den verstädterten, dumpfbackigen Klimarettern, die eine Buche nicht von einer Fichte, und ein Wildschwein nicht von einem Karnickel unterscheiden können. Die sollte man mal mit ‘nem Taschenmesser, einem Kompass, einer Flasche Wasser und ‘ner Landkarte vom Mond in die Taiga schicken! - Auftrag: Klima retten! Sofort!
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