Wie witzig, die Schauspieler und Schaustellerinnen sind beleidigt, weil sie des Schauspiels und der Schaustellerei bezichtigt wurde.
“We were going to do an In-Memoriam this year, but when I saw the list of people who died, it wasn’t diverse enough. No, it was mostly white people and I thought, nah, not on my watch. Maybe next year. Let’s see what happens.” AHA - weiße Menschen sind kein In-Memoriam wert - sondern nur Farbige. Der Mann hat sich im Grunde doch nur verbeten, dass jemand etwas Gegen Klimawandel, etwas gegen Greta, etwas gegen “nur Farbige sind gute Menschen” sagt. Schon seltsam, dass die Rede hier ganz anders kommentiert wird, als sie tatsächlich gehalten wurde. Herr Gervais sollte seine Haut einfärben, damit er sich darin wieder wohl fühlen kann ...
Wunderbar - da hat Ricky Gervais Hollywoods Jahrmarkt der Eitelkeit entlarvt wie keiner vor und wohl auch keiner nach ihm. Besser hätte man diesen narzisstischen, vor Selbstgerechtigkeit triefenden “Weltverbesserern” keine aufs heuchlerische Maul geben können. Es ist ganz klar, dass dieser Laudator nie wieder zu einer solchen Veranstaltung eingeladen werden wird. Zumindest nicht in Hollywood. Aber vielleicht ja bei uns, im besten und freiesten Deutschland, das es je gab. Ich werde gleich morgen einen Brief an die Öffis richten zu Händen von Tom Buhrow und darum bitten, Ricky, dieses Urgestein eines Comedian, zu einer Fernseh-Preisverleihung einzuladen. Humorvoll wie Tom und seine KollegenInnen unter den “Kulturschaffenden” dieses Landes nun einmal sind, werden sie bestimmt äußerst begeistert von meinem Vorschlag sein und sich auf eine kräftige Abreibung coram publico freuen. Und selbst unsere in die Demokratie verliebte Kanzlerin, die das offene Wort nach eigenen Angaben über alles schätzt, wird einen solchen Auftritt mit Sicherheit als “hilfreich” einstufen. Ironie aus. Auch ich habe das Ricky Gervais’ Video über alle Maße genossen. Darüber, dass so etwas bei uns nicht einmal in infinitesimaler Form möglich wäre, gibt es wohl keine zwei Meinungen. Da schlüpfen doch eher zwei Kamele durch das berühmte Nadelöhr, ehe Dieter Nuhr sich auch nur zu einer zahnlos-milden Kritik an den Verhältnissen in Merkelland hinreißen lässt. Tragisch, dass wir täglich tiefer in einen verlogenen Sumpf hinein gezogen werden.
“Ihr seid nicht in der Position, der Öffentlichkeit Predigten zu halten”. Könnte man mit gleicher Berechtigung auch den Politikern entgegenhalten. Von der Realität abgekoppelte Selbstdarsteller. Allerdings verfügen Letztere zur Manifestierung ihrer Traumwelt noch über das Gewaltmonopol. Schaun wir mal, ob sich die Realität unterordnen läßt. Bisher endete dies immer in Katastrophen.
@karl-Heinz vonderstein @susanne Atlantic: Herr vonderstein m.e. schätzen sie den herr nuhr vollkommen falsch ein, Dieter Hildebrandt hat seinen “Berufskollegen” beizeiten bestens “eingeordnet”. Liebe Frau Atlantic, möchte ergänzend hinzufügen, das es für einige Schauspieler von Vorteil ist, wenn sie vorgegebene Texte sprechen ( Senta Berger,Veronica Ferres, Iris Berben, Bergdoktor hansi ectr.)! Bei meier-burghardt werden sonst unweigerlich fehlende intelligenz, Allgemeinbildung und grottenschlechte rethorik offenbar. Wichtigtuerei, selbstverliebtheit und dummes geschwaetz Nehmen dem Zuschauer (Gott sei dank?) die illusion ihrer Selbstdarsteller und Blender. Die wirklich guten Schauspieler halten sich eher im hintergrund, solche wie Sophie Ries, Susanne von borsody, ulrich noethen und vielen anderen! Es ist wie mit den grünen, die am lautesten schreien und Wind von sich machen, sind im Gründe die Minderheit, geben im Gesinnungskollektiv aber die Richtung vor. Auch in Amerika gibt es viele stars die diesen obama-clinton-gesetzsmaessigkeiten nicht folgen, z.b. Clint Eastwood, Ein alter, weisser Mann… Und da haben wir/s wieder..
Sein ” Abgang ” ist ‘ne erbarmungslos witzige Grabrede auf den überkommenen infantilen Moralschrott Hollywoods. Alle , die das Kino der letzten Jahrzehnte groß gemacht haben, wandern, - bis auf wenige Ausnahmen -, aus ins Fernsehbusiness, das eine nie dagewesene Blüte erlebt an Niveau ( und Gagen ) , weil sie die weltanschaulich glattgebügelte Umarmung des” guten “Grosskinos einfach nicht mehr ertragen. Vorreiter des hart an der Wirklichkeit orientierten Fernsehkinos waren einst die ” Sopranos ” für HBO, ein Meilenstein der Fernsehgeschichte. Die heutige Situation ähnelt durchaus den Sechzigern , als die großen Studios ruiniert waren und das ” New Hollywood ” kam, - mit Pollack, Bogdanovich, Coppola ,Scorcese , Forman ,Cimino , Eastwood, Schlesinger, Roy Hill, Lumet, Ritt, Polanski, Siegel ,Boorman usw. Wer heute was sehen will, das ” stimmt”, geht selten noch ins Kino, sondern schaut sich um, wo das echte Schauspiel stattfindet. Deutschland hat dieses Problem nicht, denn hier ist Fernsehen und Kino ein Opfer der Erziehung zum totalitärkompatiblen Zeitgenossen und Insassen einer Erziehungsanstalt und wenn es so weitermacht , wird es wieder ” groß “, wie es einst die Ufa war. Die “ewig junge” Marika Rökk bis zum -Endsieg.
Oh weh, ich werde mich wohl unbeliebt machen jetzt und hier…. egal, da muß ich durch. Mich überzeugt die ganze Nummer nicht besonders. Er weiß, daß »Hollywood« weiß, daß wir alle wissen, daß sich nichts, aber auch gar nichts dadurch ändert, weder bei denjenigen, die er kritisiert, noch bei denjenigen, die ihm dafür auf die Schulter klopfen. Es ist wie beim Pastor, der am Sonntag Wein, Weib und Gesang verteufelt und sich am Montag mit dem Bürgermeister im Puff trifft. Was er in der Tat erreicht hat ist, daß ihn nun alle kennen. Nicht sooo schlecht für einen Komödianten. Und daß er es jetzt bei seiner Abschiedsvorstellung tut heißt eben auch, daß er zuvor viermal kassiert und ihnen den Honig ums Maul geschmiert hat, für den sie ihn bezahlt haben. Für mich ist das alles weder gut noch schlecht, sondern schlicht genau so belanglos, wie ich »Hollywood« insgesamt belanglos finde. Schauspieler, Gaukler, fahrendes Volk…. es gab Zeiten, da nannte man das unerhrliche Leut’, m. E. nicht ohne Grund.
Och Mensch! Das versammelte Röst-Talent hier auf der Achse und ihren Kommentatoren ergäbe so manches Highlight bei Preisverleihungen. Die Roasts, die ich auf Comedy Central gesehen habe, waren unterirdisch gemein, aber das ist da ja der Sinn der Sache. Wer weiß, vielleicht passiert dem Ricky G. ja auch nichts. Wahrscheinlich hat er keinen Bock mehr. Hilarious!
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