Sind die Deutschen friedensmüde? In jedem Stadion der Fußball-Bundesliga war am Samstag jedenfalls mehr los als während des gesamten Wochenendes auf allen Ostermärschen in der ganzen Republik. Schuld ist aber nicht ein militaristischer Mainstream in der Gesellschaft, sondern die „Friedensbewegung“ selbst.
Deren Aufrufe waren so schlicht und weltfremd, dass sie jeden abschrecken mussten, der sich nicht im innersten Veteranenzirkel bewegt. Sozialabbau, Globalisierung, Militär - alles wurde da zusammengepanscht, damit der kriegerische Satan „Neoliberalismus“ an allem schuld sein konnte. „Gewalt erzeugt Gewalt. Terror erzeugt Terror. So einfach ist das“, war ein analytischer „Höhepunkt“. So einfach ist es aber eben nicht!
Über Mandate, Beamten- oder Gewerkschaftsposten von aller Unbill abgeschirmte Redner drehen die Welt durch einen mindestens 25 Jahre alten ideologischen Fleischwolf und präsentieren das Ergebnis als ernsthaften „Friedensratschlag“. Dann doch lieber ins Stadion.
Kölner Stadt-Anzeiger, 10.4.07
Und zur Ergänzung noch ein Bonmot aus dem wunderbaren “Iran-Dossier” des “Netzwerks Friedenskooperative” Bonn:
“Das islamische Regime in Teheran … ist ein Hindernis für die Durchsetzung von ökonomischer Globalisierung im Interesse der USA und der anderen
großen kapitalistischen Industriestaaten.“