Ideologisch grenzwertiger Sondermüll

Von Reinhard Szibor.

Es ist schon ein paar Jahre her, dass ein „Genhonigskandal“ die Gemüter erhitzte. Damals war der Anbau des gentechnisch verbesserten Mais MON810 in Deutschland noch zugelassen, und so kam es dazu, dass der Honig eines Imkers einige Pollen ebendieser Pflanzen enthielt. Es waren nur Spuren, denn Mais ist für Bienen kaum attraktiv, weil er keinen Nektar produziert. Trotzdem musste der Honig entsorgt werden und zwar als Sondermüll. Der Produzent blieb obendrein auch noch auf den Entsorgungskosten für seine 342 Kilogramm Honig sitzen. So wurde es medienwirksam verkündet.

Die Wellen der Empörung gegen den verhassten Monsanto-Konzern, aus dessen Laboren die sogenannte „Genpflanze“ MON810 stammt, schlugen hoch. Natürlich hätte man den Honig auch an Braunbären in einem Zoo verfüttern können. Meister Petz, der ein ausgesprochener Honigliebhaber ist, hätte es sicher gutgetan, denn Mais MON810 ist als Futtermittel zugelassen. Dem Imker wären die Sondermüllentsorgungskosten erspart geblieben, und vielleicht wären für ihn sogar noch ein paar Euro Erlös herausgesprungen. Aber dann hätte der „Sondermüll-Hype“ als Argument gegen den bitterbösen Monsanto-Konzern nicht funktioniert.

Für Säuglinge ist Honig tabu. Er enthält nämlich gelegentlich Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum, und das kann für Säuglinge tödlich ausgehen. Schließlich produzieren diese Bakterien das Botulinum-Toxin, das eine der giftigsten Substanzen ist, die wir überhaupt kennen. Die Immunausstattung von Säuglingen ist nicht ausreichend, um sich gegen diese Bakterien zu schützen. Aber dennoch habe ich nie davon gehört, dass Honig wegen der Anwesenheit von Clostridium-Sporen entsorgt wurde, schon gar nicht als Sondermüll.

Lebensmittel als Sondermüll zu deklarieren, ist also keine Maßnahme einer Gefahrenabwehr, sondern der Propaganda. Das zeigt sich auch an einem aktuellen Vorkommnis. Ein Hobbyimker im Jerichower Land nahe Magdeburg musste 280 Kilogramm Honig mit einem Verkaufswert von 1.300 Euro entsorgen, als „Sondermüll“, versteht sich. Der Grenzwert für Glyphosat war um das 40-fache überschritten. Die Höchstmenge in Honig darf 0,05 Milligramm je Kilogramm nicht überschreiten. Das liegt knapp über der Nachweisgrenze. Bei Getreide liegt der Grenzwert je nach Sorte bis zum 400-fachen des Wertes vom Honig. Der Unterschied: Die von Menschen täglich konsumierten Mengen betragen selbst bei ausgemachten Honigliebhabern kaum mehr als 40 Gramm des leckeren Bienenprodukts. Das wäre dann eine Aufnahme von 0,002 Milligramm Glyphosat. Bei Getreideprodukten verzehrt man meist 100 bis 200 Gramm am Tag. Dann läge auf einmal die Unbedenklichkeitsgrenze bei 4 Milligramm pro Tag, also 1.000 bis 2.000 Mal höher. Auch hier hätte man das wertvolle Produkt verfüttern oder wenigstens zu Biogas vergären können, anstatt die Sondermüll-Keule herauszuholen.

Der Gottseibeiuns hieß Monsanto – jetzt Bayer

Interessant: Während für Honig hinsichtlich des ungiftigen Glyphosats praktisch eine Nulltoleranz gilt, gefährdet das Vorkommen von hochtoxischen Pyrrolizidinalkaloiden (PA) selbst in extremen Konzentrationen die Marktfähigkeit von Honig überhaupt nicht! PA kommen vorwiegend durch das Jakobs-Kreuzkraut in den Honig. Der gelbe Korbblütler verbreitet sich seit einigen Jahren stark und steht in Massen an Wegrändern, Autobahnböschungen und auf Brachen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht die Aufnahme von 0,42 Mikrogramm pro Tag durch einen Erwachsenen als kritisch an. Eine Untersuchung ergab aber, dass Honige mit einer Belastung von bis zu 212 Mikrogramm pro Kilogramm auf dem Markt sind. Also wäre in diesen Fällen ein Konsum von 2 Gramm schon gefährlich. PA haben das Potenzial, Gendefekte und Krebs sowie tödlich verlaufende Leberzirrhosen zu erzeugen. Für PA im Honig gibt es aber keine Grenzwerte!

Wenn Produkte der Firma Monsanto auftauchen, kommen diese in den Sondermüll, auch wenn sie gar nicht giftig sind. Wenn es gegen den verhassten Konzern geht, der nach verbreiteter Meinung die totale Kontrolle über die Lebensmittelproduktion der Welt anstrebt, ist jede Art der Propaganda recht. Als vor einiger Zeit hingegen mit Dioxin belastete Bio-Eier aus dem Verkehr gezogen werden mussten, kamen diese in die normale Müllverbrennung, wohl wissend, dass sich das Supergift Dioxin auf diese Weise gar nicht entsorgen lässt.

Inzwischen hat der deutsche Bayer-Konzern den amerikanischen Konkurrenten aufgekauft und aus Imagegründen den Teufelsnamen „Monsanto“ entsorgt, gewissermaßen als „Sondermüll“. Aber das wird ihm nichts nützen. Der Konzern hat zusätzlich zu der Kritik an seiner eigenen Agrarsparte auch noch den grünen Hass gegenüber Monsanto geerbt und wird nun in der Szene mit dem vernichtenden Namen BEELZEBAYER belegt. Einige Apotheken boykottieren inzwischen Bayer-Medikamente.

Es gab Zeiten, da wurden Pharmaproduzenten, die Krankheiten heilen, Schmerzen lindern und uns eine hohe Lebenserwartung bei guter Lebensqualität ermöglichen, geschätzt. Nun richtet sich der geballte Zorn gegen den rheinländischen Chemieriesen, der nicht nur den schon erwähnten medizinischen Fortschritt ermöglicht, mit seinen Agrarprodukten zur Ernährung der Weltbevölkerung von inzwischen 7,6 Milliarden Menschen signifikant beiträgt, sondern auch deutschlandweit 37.000 Menschen gut bezahlte Arbeitsplätze bietet und mit seinen Steuerabgaben unseren Sozialstaat wesentlich mitfinanziert.

Und was wird aus dem verhassten Glyphosat, das einst Monsanto entwickelt hatte und dessen Patentschutz lange abgelaufen ist? Es ist egal, ob es zukünftig vom Bayer-Konzern oder von den etwa 200 anderen auf dem Markt agierenden Herstellern produziert wird. Es wird bleiben, denn die Substanz ist weder giftig noch krebserregend noch (unter der Vorausetzung einer sinnvollen Anwendung) umweltschädlich. Doch die Propagandamaschine läuft auf Hochtouren, und die Stimmung im Land wendet sich zunehmend gegen das ungiftige und vor allem insektenschonende Herbizid.

Unkrautbekämpfung mit Gasbrennern

Nun kann niemand von Politikern erwarten, dass sie sich selbst mit den mehr als 3.300 Studien beschäftigen, die allesamt die Unbedenklichkeit des Mittels belegen. Wenigstens sollten die Empfehlungen der wissenschaftlichen Gremien, die für unsere Sicherheit zuständig sind, ernstgenommen werden. Das sind das BfR, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die Europäische Behörde für Chemikalien (ECHA). Es ist schon erstaunlich, mit welcher Verachtung gerade die Grünen das einst von Renate Künast geschaffene BfR belegen, nur weil dieses das tut, was die Umweltministerin der damaligen rot-grünen Koalition gewollt hat, nämlich unabhängig von Konzernen und Politik zu begutachten.

Deutschlandweit wird nun auf eine Unkrautbekämpfung mit Gasbrennern umgestellt. Anstatt das insektenschonende Glyphosat einzusetzen, werden Unkräuter gemeinsam mit Hummeln, Bienen und vielen anderen Insekten mit Flammenwerfern weggebrannt! Die sachsen-anhaltinische Gemeinde Möser musste kürzlich als Resultat dieser primitiven Methoden einen Waldbrand auf zwei Hektar Fläche hinnehmen, weil ein Bürger den Gehsteig mit der Flammenwerfermethode vom Unkraut befreit hatte. Der Verlust seines Wohnhauses wurde nur unter größter Mühe aller regionalen Feuerwehren verhindert.

Anders im ebenfalls sachsen-anhaltinischen Beendorf: Da brannte im Juli 2016 infolge der Anwendung dieser vermeintlich umweltfreundlichen Methode der Unkrautbeseitigung ein Mehrfamilienhaus ab. Wahrscheinlich wird es noch einiger solcher Ereignisse bedürfen, bis man erkennt, dass der Glyphosat-Stopp-Beschluss in den Sondermüll gehört. Das Kriterium der „besonderen Gefahr für die Gesundheit und/oder die Umwelt“, die von diesem Beschluss ausgeht, ist gegeben. Die bekannten Baumärkte haben auf Druck der Umweltorganisationen (die aber diesen Namen gar nicht verdienen) und der Politik Glyphosat aus dem Angebot gestrichen und bieten stattdessen ein ganzes Sortiment von brandstiftenden Flammenwerfern an.

Und hat man überhaupt bedacht, dass das Abbrennen von Unkräutern und Insekten zu ungeliebten Emissionen führt? Das wäre ja eigentlich gar nicht so schlimm, denn die Angst davor ist stark übertrieben. Andererseits ist es bemerkenswert, wie Deutschlands Politiker bereit sind, wegen Feinstaub und Stickoxiden die besten PKW der Welt – nämlich die deutschen, nicht die anderer internationaler Hersteller – aus dem Verkehr zu ziehen und somit eine Säule der deutschen Wirtschaft ins Wanken zu bringen. Wo es opportun erscheint, streicht man Emissionen anderer Verursacher aus der Betrachtung. Wenn sie aus Dieselfahrzeugen kommen, werden sie als Sondermüll angesehen, jedoch entstehen sie überall dort, wo Feuer ist. Kamine, Holzkohlegrills, Kerzen in Wohnräumen und die schon erwähnten Flammenwerfer spielen in den Bedrohungsszenarien keine Rolle!

Interessengeleitete Panikmache

In der ganzen kontroversen Debatte gibt es nur zwei Fakten, die unwiderlegbar sind: Die Luft, die wir atmen, wird seit Jahren immer sauberer, und die Menschen werden immer älter. Der Eindruck, der jedoch vermittelt wird, ist ein anderer: Der Statistiker Walter Krämer, der seit Jahren politisch motivierte Manipulationen mit Zahlen aufdeckt, schreibt, dass die Autos zwar immer sauberer geworden sind, noch schneller wären dagegen die zulässigen Grenzwerte gesenkt worden. Sie seien auf Druck von Interessengruppen zustandegekommen, die den Autoverkehr aus den Städten verbannen wollen. „Sie sind politisch gesetzt und werden pseudowissenschaftlich bemäntelt“, sagte Krämer, der als Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der Universität Dortmund hohe Reputation in der ganzen Welt genießt.

Matthias Klingner, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Verkehrssysteme in Dresden, sagt zu dem Thema: „Der Feinstaubgrenzwert ist eigentlich völlig widersinnig: Was wir mit den Messgeräten messen, ist zu 90 Prozent natürlicher Feinstaub und an diesem Feinstaub ist niemand bisher gestorben – der ist seit Jahrmillionen in der Luft. Der Anteil der Diesel-PKW daran ist so marginal, dass man ihn eigentlich gar nicht messen kann.“ Trotzdem ist es ungesund, Feinstaub in größerer Menge einzuatmen. Aber Experten, wie Dieter Köhler, von 2002 bis 2007 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie, sowie eine Reihe weiterer Fachleute halten die Diskussion für völlig überzogen und sehen eine interessengeleitete Panikmache.

Völlig hanebüchen verhält es sich mit den Stickoxiden in der Luft. Die Grenzwerte, die in der Atemluft nicht überschritten werden dürfen, betragen auf Straßen 40 Mikrogramm je Kubikmeter. Sonderbarerweise dürfen an Arbeitsplätzen (wo man sich ja gewöhnlich viel länger aufhält), die Höchstwerte etwa 24 Mal höher sein und 950 Mikrogramm je Kubikmeter erreichen. So werden, wenn man z.B. an einem Adventskranz die vierte Kerze angezündet hat, die Stickoxidwerte im Wohnzimmer die für Straßen zugelassenen Werte überschritten haben. Von Feinstaub in Form von Rußpartikeln gar nicht zu reden.

Der Neurowissenschaftler Gerald Wolf hat mit seinem Team viele Jahre zur Bedeutung der Stickoxide als Signalstoff in unserem Körper geforscht. Er wies darauf hin, dass Stickoxide in unseren Körperzellen produziert werden und dort eine wichtige Funktion erfüllen. Sie werden in den Zellen unseres Körpers in einer Konzentration produziert, die den Grenzwert auf unseren Straßen um bis zum Millionfachen überschreitet.

Namen wie VW, BMW, Audi und Mercedes erzeugen mittlerweile die gleichen Hassgefühle, wie schon für Monsanto und Bayer beschrieben. Natürlich ist es richtig, dass betrügerische Angaben über Schadstoffemissionen der Fahrzeughersteller geahndet werden müssen. Das ist geschehen. Trotzdem verwundert es sehr, dass ein Milliardenbußgeld für die Volkswagen-AG in den Medien und großen Teilen der Bevölkerung Jubelstürme auslöst, die an das Begleitgeschehen früherer Hexenverbrennungen erinnern. Vergessen ist, dass diese Konzerne zigtausenden von Menschen gut bezahlte Arbeitsplätze bieten und unser aller Wohlstand mitbegründen.

Als kürzlich an der Universität Aachen in Experimenten mit freiwilligen Versuchspersonen untersucht wurde, ob die Grenzwerte für Stickoxide am Arbeitsplatz wirklich gerechtfertigt sind, stellte sich heraus, dass die von den Versuchspersonen eingeatmeten Stickoxidkonzentrationen, die übrigens weit über den Grenzwerten für Gehwege lagen, völlig unbedenklich waren. Trotzdem gerieten der überwiegende Teil der Presse und führende Politiker bis hin zu Bundeskanzlerin Angela Merkels (CDU) Regierungssprecher Steffen Seibert sofort in populistische Aufregung und brandmarkten die von der zuständigen fachkundigen Ethikkommission genehmigten Untersuchungen als „unethische Menschenversuche“ à la Joseph Mengele. Seibert sagte, die Autokonzerne sollten nicht an Affen oder sogar Menschen nachweisen, dass Abgase nicht schädlich seien, sondern sie hätten schlicht die „Grenzwerte einzuhalten“. Aber Grenzwerte fallen nicht vom Himmel und solche, die in den schwarz-rot-grünen Politbüros willkürlich festgelegt worden sind, gehören in den Sondermüll, denn sie sind gefährlich, weil sie für die Sicherheit der Menschen nichts bringen und tausendfach Arbeitsplätze vernichten.

Inzwischen gefallen sich dubiose Organisationen wie Greenpeace darin, zu berechnen, wie viele Menschen durch Stickoxide vorzeitig gestorben seien. Bis zum März 2018 seien es in Deutschland seit dem sogenannten „Dieselgate“ fast 20.000 gewesen! Seriöse Mathematiker halten solche Berechnungen für absolut unwissenschaftlich und demagogisch. Solche angstmachenden Botschaften gehören in den Sondermüll, denn sie sind gefährlich! Angst macht krank, das weiß man im Gegensatz zu den Stickoxiden sehr genau!

Prof. Dr. Reinhard Szibor ist Diplombiologe und Mitglied des Forums Grüne Vernunft.

Dieser Beitrag erschien zuerst in Novo und im Stadtmagazin „Magdeburg kompakt“

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Dietmar Schubert / 11.10.2018

Eine kleine Bemerkung zu den Zahlen, anderenfalls ist der Beitrag von der Gegenseite leicht angreifbar. Zitat: “Die Grenzwerte, die in der Atemluft nicht überschritten werden dürfen, betragen auf Straßen 40 Mikrogramm je Kubikmeter. Sonderbarerweise dürfen an Arbeitsplätzen (wo man sich ja gewöhnlich viel länger aufhält), die Höchstwerte etwa 24 Mal höher sein und 950 Mikrogramm je Kubikmeter erreichen. So werden, wenn man z.B. an einem Adventskranz die vierte Kerze angezündet hat, die Stickoxidwerte im Wohnzimmer die für Straßen zugelassenen Werte überschritten haben.” Bei den 40 Mikrogramm/m³ im Straßenverkehr handelt es sich um den Durchschnittswert der letzten 365 Tage, dem Jahresmittelwert, bei den 950 Mikrogramm/m³ am Arbeitsplatz handelt es sich um die maximale Arbeitsplatzkonzentration, einem Momentanwert. Dieser Unterschied sollte bei einer sachlichen Diskussion nicht unerwähnt bleiben, da damit auch klar wird, die Adventskerzen sind ungefährlich.

Ben Palmer / 11.10.2018

@R. Nicolaisen: “daß Glyphosat ungiftig sei und “insektenschonend”, denn dadurch, daß es alle “Unkräuter” auf einem damit besprühten Feld vergiftet, nimmt es etlichen, häufig auf wenige Pflanzen spezialisierten Insekten die Nahrungsgrundlage und bringt sie so um. ” Glyphosat ist weniger toxisch als Koffein, Salz, Paracetamol, Vanillin und Vitamin D3. Und weniger toxisch als die Reinigungsmittel die in jedem Haushalt tagtäglich eingesetzt werden. Glyphosat ist eine Herbizid das auf ein Enzym einwirkt, dass weder bei Tier noch Mensch vorkommt: “Glyphosate is a herbicide, in other words, it is toxic to plants. Its target enzyme is not found in insects or other animals, so it is generally not very harmful to them – and as confirmed by a recent study, even direct sprays are not lethal to bees.” Eine wichtige Nahrungsgrundlage für Menschen ist Gemüse und Getreide. Der Mensch steht damit in Nahrungskonkurrenz mit vielen Tieren. Unkraut auf Felder ist ebenfalls ein Konkurrent für den Menschen, der im Unkraut keinen vollwertigen Ersatz für Getreide findet. Durch das Abholzen von Wäldern und Buschlandschaften (nein, Felder, die bis zum Horizont reichen sind keine natürlichen Landschaften) um dort Nahrungsmittel zu pflanzen wird der Fauna nicht nur Lebensraum entzogen sondern auch die Nahrungsgrundlage. Dazu kommt, dass diese gerodeten Flächen durch Umpflügen nicht mehr als Nahrungsgrundlage für Insekten, Vögel, Käfer, Würmer, Wild, dienen. Man bekommt manchmal den Eindruck, dass Glyphosat ein Nervengift ist, das durch Telepathie die Denkfähigkeit beeinflusst. Vielleicht stecken aber auch einfach Ignoranz und Faktenresistenz dahinter, wenn Aussagen wie “Oder sind Sie “spezieller” Bayer- bzw. Monsanto-Fan???” gemacht werden!

Gerhard Bleckmann / 11.10.2018

@R. Nicolaisen Wenn ich Sie richtig verstanden habe, sollten wir aufhören Nutzpflanzen anzubauen, damit statt Lebensmittel für Menschen, Futter für Insekten wächst.

Reiner Lorber / 11.10.2018

Ich musste auch mit Verwunderung, die geradezu Verherrlichung des Giftes Glyphosat, denn nichts anderes ist es, wahrnehmen. Ist es, Gutachten beiseide genommen, wirklich so unbedenklich wie in dem Bericht ausgeführt? Ich glaube nicht, denn warum werden viele Menschen krank durch den Umgang mit diesem Mittel? Es passiert ja nicht umgehend, aber durch den Langzeitgebrauch. Daher verstehe ich nicht die Bedenkenlosigkeit, wenn es keine Langzeitstudien darüber gibt, wie dieses Mittel sich auf Organismen über längere Zeit auswirkt. Ich muss nochmal betonen, sehr bedenklich diese Niederschrift.

Gertraude Wenz / 11.10.2018

Lieber Andreas Rühl, danke für Ihren Kommentar! Bin auch der Meinung, man muss an die Wurzel des Übels heran, wenn man dauerhaftes Umdenken anstoßen will. Rousseau, der “die Rückkehr zum angeblich idyllischen Naturzustand der Menschheit pries, hatte freilich keine Ahnung von der Vorgeschichte (die war noch nicht erforscht), und einen edlen “Wilden”, wie man damals sagte, hatte er nie gesehen…” ( aus Wolf Schneider : “Wir Neandertaler”) Und weiter: Unsere Vorfahren waren räuberische Jäger und brutale Krieger. “Ihr Leben war bestimmt von Flucht, Verfolgung, Angst und Aberglauben. So menschenfreundliche Sitten wie heute etwa in Neuseeland oder Dänemark hat die Erde vermutlich nie zuvor gesehen, und mit Grausen würden wir uns von jener Welt aus Wahn und blutigen Ritualen wenden, in der die Menschheit angefangen hat.” Das müssen wir uns immer wieder vergegenwärtigen. Dass der Mensch sich zu großartigen, friedlichen und demokratischen Zivilisationen aufgeschwungen hat, das ist seine Leistung, und sie ist nicht von allen Völkern gleichermaßen vollbracht worden. “Zurück zur Natur” wäre also ein vollkommen blödsinniges, undurchdacht einseitiges Motto, das aber viele Grüne auf den Lippen haben!

Heiko Eppens / 11.10.2018

“Folge der Spur des Geldes” heißt es u.a. als Tip zur Aufklärung von Kriminalfällen. Als nächstes ist das Interesse/Nutzen dessen zu prüfen, der das Geld investiert hat. Natürlich kann ich auch fragen wer einen Nutzen von den Schäden hat, die hier mit solcher Politik angerichtet werden. Vermutlich die Geldspur auch hierhin führen. Warum wurde Monsanto verkauft? Oder besser ... an Bayer verkauft. Der Problemfall ist weg und ein erfolgreicher Wettbewerber hat eine schmutzige Weste, der Monanto-Dreck hat auch dessen weißen Medizinerkittel reif für den Sondermüll gemacht. Warum verfährt man so nicht mit anderen Autofirmen, warum gerade VW als erstes? Hat das etwa damit zu tun, dass man diesen sehr erfolgreichen Wettbewerber auf dem Weltmarkt nicht einfach übernehmen und kontrollieren kann, wie z.B. Opel? (Weil der Stimmanteil des Staates hier unabhängig vom Aktienanteil gilt?) Wahrscheinlich alles nur Koinzidenzen, die für Verschwörungstheorien genutzt werden!

Ben Palmer / 11.10.2018

Ein ganzer starker Artikel, der sich an der Realität orientiert, mit Fakten aufwarten kann und der vor allem die Relationen wieder herstellt. Danke dafür.

Sabina Franke / 11.10.2018

Die Verbreitung der grünen Propaganda-Lügen funktioniert prächtig. Grüne Ideologie wird mittlerweile an allen Schulen, Hochschulen und Universitäten gelehrt - wer da einen Abschluss will, muss die ehernen Lehrsätze der Ökoideologie fehlerfrei herbeten können. Grüne Ideologie ist auch das Grundmuster der klassisch-medialen und besonders der öffentlich-rechtlich organisierten Massenkommunikation. Nur wenige schaffen es, sich von dieser permanenten, mittlerweile in jede Pore des gesellschaftlichen Lebens eingesickerten Indoktrination zu befreien. Es ist einfach relativ aufwendig, sich korrekte Informationen zu beschaffen und man riskiert mittlerweile schon allein beim Verweis auf die Tatsachen sozial isoliert und geächtet zu werden. Das Grüne ist totalitär geworden. Und es wird wie alles Totalitäre unser friedliches Zusammenleben zerstören, unseren Wohlstand vernichten, unsere Kultur in den Untergang führen. Der Prozess läuft schon auf allen Ebenen, und der Gegner scheint übermächtig. Was kann man dagegen tun? Nun ja, man muss sich zuerst mental wappnen und selbst eingestehen, dass es mit passivem Widerstand nicht getan ist. Es wird sehr unangenehm werden. Man wird argumentativ gegen Nachbarn, Verwandte und Freunde antreten müssen. Einiges an sozialer Bindung wird in die Brüche gehen. So ist das in totalitären Regimen. Und die Vernünftigen brauchen stärkere Medien, aber auch die Kraft, eigene Themen zu setzen und den Gegner in die Defensive zu bringen. Es ist auch eine Geldfrage, aber auch eine des Mutes und der klugen Organisation. Wer kann das hier und jetzt? Ich weiß es nicht.

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