Ich kann da nicht ganz mitgehen. Erstens brauchte ich nicht Disney für meine Phantasie, sondern Bücher, sowas wie Jim Knopf und Lukas oder Bastian und Atreju. Zweitens ist der Disney-Klassiker schon lange tot. Der alte Disney-Klassiker (Phantasia, Bambi, Das Dschungelbuch, Dumbo, Susi und Strolch, Snow-White) fußte in erster Linie auf Tieren und zufälligen Ähnlichkeiten (Dschungelbuch) mit Menschen. Er brauchte nicht allzu viel action, allein die Machart war faszinierend. Was Disney wirklich auszeichnet, ist sein Freund Mickey Mouse, den er ganz allein geschaffen hat, und der als Motiv zu unserem Leben gehört. Disney ist seit 1966 tot, aber Mickey lebt weiter, auf Bettwäsche, Handtüchern, Schmuck und Uhren. Mickey ist Disneys Vermächtnis. Alles, was danach kam, ist an sich Schrott. Kinder merken das nicht. Schrott für Kinder erkennt man am besten daran, dass Erwachsene keine Lust haben, das zu gucken. Die alten Disney sind für Kinder UND Erwachsene, Indoktrination ausgeschlossen, weil man darüber spricht und gemeinsam lacht. S. Schmitt in Ihrem Kommentarbereich merkt nicht, worum es geht: Die kranke Gefallsucht von selbsternannten und mediengepushten Hollywoodeliten unter Missbrauch von Originalen, die Eröffnung neuer Märkte. Ihr zerstörerischer Narzissmus und ihre gegenseitige Hofierung über Namensnennung und Preisverleihungen. Disney war scheu. Ich persönlich glaube, dass er am liebsten Tiere mochte. Gestern las ich - nur nebenbei - dass Roald Dahl von der Kirche abfiel, als seine siebenjährige Tochter an Masern starb und der Priester ihm sagte, dass sie jetzt nicht bei ihrem Hund sei, weil Hunde nicht ins Paradies kämen. God bless Mickey Mouse.
@Paul Diehl: Sie meinen sicher Erich Kästner. Seine Bücher sind in diesen Zeiten eine gute Empfehlung, sicher zunächst die Kinderbücher aber auch seine Gedichte und Bücher für Erwachsene (sein Buch „Fabian“ ist jetzt übrigens in der von Kästner gewünschten Originalfassung „Der Gang vor die Hunde„ verfügbar. Nun fast 100 Jahre alt aber trotzdem hochaktuell)
Randbemerkung : wir befinden uns definitiv in einer Übergangszeit. In keinem Kinderfilm wird das so deutlich dargestellt wie in dem Klassiker ” The Sound of Music ” von Robert Wise . Er könnte eine Disney - Produktion sein, ist es aber nicht. Er ist ein Familienfilm, wie eigentlich alle alten Disney - Produktionen und thematisiert das Erwachsenwerden als Verlust des “safe space”. Aus behüteten Kindern, die klug erzogen wurden, in großer Geborgenheit und voller Zuversicht in die Zukunft, sind heranreifende Jugendliche geworden, zu Flüchtlingen in ihrem eigenen Land. Erzählt als Musical. Der Hit dieses Musicals ist ” My favourite things ” , der alles enthält, was einmal war und nicht mehr sein darf : Heimat. Diese Heimat wird zerstört durch eine gesellschaftliche Veränderung von Leuten, die nichts mehr in Frieden lassen wollen, auch kein Kind. Wie heute. Es ist ein Raub der unschuldigen Kindheit, des allerwichtigsten, das ein Mensch überhaupt ” besitzen ” kann. Deshalb meine Empfehlung : es ist ein Film für Kinder , die mit Disney aufgewachsen sind ,älter geworden sind und den “Traditionsbruch” deutlich wahrnehmen. Ein Werk, für das ich meinen letzten Cent hergeben würde. Ein amerikanisches ( OmU! ) Musical ! Grüße von einem ” Edelweiß ” - Fan.
Verzeihen Sie alle bitte meinen Zynismus, aber wenn wir alle in nicht allzu ferner Zukunft zum Islam zwangskonvertiert werden, hat der ganze Spaß sowieso ein Ende. Schneewitchen trägt dann Kopftuch und Arielle einen Burkini, wenn überhaupt…- Einziger Vorteil: das mit dem Genderwahn hat sich dann auch erledigt. (- Übrigens ist auch mir Ihre Dornröschen-Variante gänzlich unbekannt. In der Fassung der Gebrüder Grimm wird wachgeküsst, nicht vergewaltigt. Und ich kenne noch ganz alte Bücher…die ich mittlerweile sowieso bevorzuge. Es erhöht einfach den Lesegenuss…frei von verhunzenden “Rechtschreibreformen” und “politischer Korrektheit” unserer völlig außer Rand und Band geratenen Tage!)
@ Alf Rettkowski / 06.12.2019: “You Can’t Spell America Without Me”——Als die ‘Welt’ sich Alec Baldwins Buch über Donald Trumps erstes Jahr im Amt widmete, erschien “spell” in der Übersetzung des Titels als “buchstabieren”. Nicht jeder kann wissen, dass Donald Trump gelegentlich als “Wizard of Oz” verspottet wurde, aber die Unterstellung, dass jeder Sechsjährige schon ‘Amerika’ buchstabieren kann, hätte eigentlich genügen müssen, um sich zu fragen, ob mit ‘spell’ vielleicht doch eher “verzaubern/bezaubern” gemeint sein könnte. Den gleichen Unsinn finden Sie bei “Übersetzern”, wenn es um Militärisches geht. “Fighter jet” heißt immer noch Düsenjäger, und ein “combat plane” ist ein Kampfflugzeug als Gattungsbegriff, auch den Kampfbomber gibt es nicht, denn fighter-bomber heißt auf deutsch immer noch Jagdbomber oder Jabo . In “Tragödie und Hoffnung” macht der promovierte Übersetzer aus dem deutschen “Mark IV tank” einen Mark-IV-Panzer; die gleiche Vergewaltigung musste sich auch der Panzer III gefallen lassen - und aus “command of the air” wurde nicht etwa Luftherrschaft, sonden ‘Kommando der Luft’. usw. usf. Kurzum: Fast jeder glaubt, Übersetzungen aus dem Ärmel schütteln zu können. Doch dem ist ganz gewiss nicht so. (Als ich vor 70 Jahren in der Schule mit Englisch begann, erfuhr ich z.B. recht bald, dass “Harrod’s” im Deutschen mit “Harrod” wiederzugeben ist und Karstadt im Englischen mit “Karstadt’s”. Auf andere vom Deutschen abweichende Besonderheiten wurde natürlich ebenfalls hingewiesen. Aber werwill dasheiutenoch wissen.)
Gut getroffen. Ich bin jetzt über 60 und Rentner. Auch mir geht es so, dass ich dem heutigen, angeblich korrekten Umgang mit allem, nichts abgewinnen kann. Früher war nicht alles besser, aber gemütlicher und geordneter. Eine Frau war eine Frau und ein Mann ein Mann und Kinder waren Kinder.
Herr/Frau/Div S.Schmitt auf Ihren Leserbrief habe ich gewartet. Schwule und Lesben gab es anscheinend schon immer, aber aus einer sexuellen Orientierung wurde nicht gleich ein oder mehrere neue “Geschlechter” konstruiert. Ob sie auf Männer oder Frauen stehen oder zu Hause Ihre Katze f**n interessiert doch die meisten Anderen überhaupt nicht und gehört m.M.n nicht in die Öffentlichkeit. Wenn diese (vermutlich immer noch) Minderheit auch in Märchen und Geschichten repräsentiert werden soll, dann schreiben Sie doch selber welche, aber lassen Sie Rapunzel und Rotkäppchen in Ruhe. In meinem Bücherschrank befindet sich mindestens ein Dutzend Märchenbücher, darunter auch mehrere “Märchen aus aller Welt”. Da hinein gehören Afrikaner , Asiaten, Eskimos oder Indianer. Aber die kleine Meerjungfrau ist nicht nur Jungfrau, sondern hat auch lange rote Haare. Punkt. Und dass heute, insbesondere bei ARD und ZDF, kaum noch ein Film oder eine Serie ohne Quoten-Lesbe auskommt, geht mir schon gehörig auf den Keks. Nicht nur, dass gerade in Krimis Frauen deutlich überrepräsentiert sind (natürlich nur bei der Polizei, die Bösen sind fast immer Männer) reicht da anscheinend nicht , also: siehe oben.
Wer hat nicht als Kind den Spruch gehört: “Aber jetzt keine Kekse mehr, es gibt doch gleich Mittagessen!” Den möchte ich abwandeln: “Aber jetzt keine Märchen mehr, wir haben doch gleich Krieg!” Das Klima ist reif, zumal selbst hier Kommentator*innen aus purem Hass zur systematischen Beleidigung schreiten. Das Fass ist am Überlaufen! Wir sollten keine Illusionen mehr haben.
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