Herr Bauer, so ist es und schön ist sie auch noch.
Hallo Frau Schunke, mich interessiert unverändert der Grund für Ihre Änderung von der Flüchtlingsversteherin und -Verteidigerin mit Aussagen wie z.b: - jene, die unsere Hilfe gerade am allermeisten benötigen - Zum Glück ist mir meine Nationalität nicht so wichtig - Viel verbundener fühle ich mich dagegen mit den hilfsbedürftigen Menschen - Mit ein wenig Interesse an unserer Außen- und Wirtschaftspolitik wüsstet ihr darüber hinaus, was das eigentliche Problem ist und wieso diese Flüchtlinge zu uns kommen und nicht in ihren Ländern bleiben können und dass das nicht irgendwelche von uns isolierten und weit entfernten Probleme sind. - Dass niemand flüchtet, weil er ein paar Euro mehr in der Tasche haben will - Auch habt ihr wahrscheinlich noch nie darüber nachgedacht, wie sehr wir hierzulande von der Ausbeutung all der Länder profitieren, aus denen die vielen Flüchtlinge jetzt den Weg über das Mittelmeer zu uns antreten. hin zu Realistin mit konservativem Gedankengut? Teilen Sie doch bitte mit uns den Grund Ihrer Meinungsänderung! Ggf. können so mehr “Gutmenschen” zu einem Umdenken gebracht werden. Gruß A. Sprenger
Liebe Frau Schunke, Sie haben, wie schon oft, ins Schwarze getroffen. Daß es noch anders geht, konnte ich vor etwa zwei Wochen mit dem folgenden Text auf Facebook posten: “Gestern in einer bulgarischen Kreisstadt, ca. 55.000 Einwohner. Strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen locken die Menschen ins Freie. Sie bevölkern die Straßencafés, die Grünanlagen, die Fußgängerzone. Man trifft Frauen in allen Variationen an (Alter, Kleidung), vollkommen unbelästigt. Allerdings vermißt man das aufdringliche Bunt der schwarzen oder grauen Stoffgefängnisse, dieser untrüglichen Kennzeichen des unaufhaltsam vordringenden Feminismus innerhalb der Religion des Friedens und der Freiheit. Auch Kopftücher sucht man vergebens, diese starken Symbole weiblicher Unabhängigkeit, Freiheit und Selbstbestimmung. Größere oder kleinere Gruppen junger, südländisch aussehender Männer, die frauenbereichernd, ladengeschäfteentreichernd, randalierend, polizeiauftrabhaltend oder gar betend die Innenstadt multikulturell beleben - das wär’ was. Leider Fehlanzeige, noch nichtmal die gibt es. Also die totale Langeweile, nix los, könnte man sagen. Oder so idyllisch, wie es noch vor kurzem auch in deutschen Städten zuging. Es soll Leute geben, die schon länger dort leben und die sich an solche Zustände erinnern, an die Zeit vor dem Großen Sprung in das weltoffene Multikultihaifischbecken, an die Zeit vor der Migratorischen Kulturrevolution, an die Zeit, bevor die Segnungen der Religion des Friedens und der Freiheit das dunkle Europa mit ihrem strahlenden Licht erhellten.” Mit freundlichen Grüßen Michael Brender
Ich stimme Ihnen zu. Das So-tun-als-ob ist übrigens auch ziemlich anstrengend und verleiht den alltäglichen Geschäften eine merwürdige Depressivität. Eltern mit kleinen Kindern z. B. - kann mir doch keiner erzählen, daß sie sich im stillen Kämmerlein keine Sorgen um deren Zukunft machen! Und ich spüre bei mir eine skeptische Distanz zu meinen Mitbürgern, den weiter-so-Wählern. Es ist mir auch schon passiert, daß ich einem entgegenkommenden Jungmigranten - rechts Büsche, links parkende Autos, schmales Trottoir - ausgewichen bin, zwischen den Autos, auf die Fahrbahn. Ist nicht schön, aber der Grundkonsens ist ja quasi aufgekündigt, da gehe ich lieber auf Nummer Sicher, auch wenn ich jemanden damit ungerecht behandle.
Frau Schunke, sehr schön Ihre Erinnerung an „früher“. Meine geht noch weiter in die Vergangenheit - damals konnten wir in einem Arbeiter- und Angestelltenviertel in Hamburg die Wohnungstür bei An- und Abwesenheit der Bewohner unverschlossen lassen. In warmen Sommernächten ließen Erdgeschossbewohner Wohn- und Schlafzimmerfenster wegen des kühlenden Durchzugs offen. Kippen wurden von Rauchern nicht durch Wegschnippen entsorgt - und wenn doch, gab es Zurechtweisungen durch andere Bürger. In drn Bahnen hingen Hinweise wie: „Beim Husten, Spucken, Niesen - bediene Dich des Taschentuches“ - und das zu einer Zeit als es kaum Papiertaschntücher gab, die der normalen Bevölkerung zu teuer waren - man nutzte daher ein gebügeltes Baumwolltaschentuch. Junge Menschen machten für Ältere, egal ob im Wartezimmer eines Arztes, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder wo auch immer Platz. Die deutsche Sprache mit ihren Feinheiten falsch anwendende Zeitgenossen wurden häufig diskret auf ihre Fehler hingewiesen und fanden mit Sicherheit bei öffentlichen Medien wie Presse und Rundfunk mit Publikumskontakten mit Sicherheit keine Anstellung. Radio Luxemburg war damals ein Sender der was die sprachliche Qualität des Personals anging und im vermittelten Zeitgeist weit über dem des heutigen RTL stand. Einen Herrn Pilawa und die Riege der Moderatoren von RTL, Sat1 usw. trennen Welten von den damaligen Herren Kulenkampff, Carell und Rosenthal. So könnte man weiter Vergleiche in vielen Bereichen anstellen. Es bliebe die Feststellung - dass ehemals selbstverständliche Werte bedauerlicherweise entsorgt werden. Bestes Beispiel ist unsere Kanzlerin - in der Zeit vor 1985 wäre sie öfter „freiwillig“ zurückgetreten.
Es ist das bunteste Merkel-Lego-Land das wir je hatten, das Land in dem wir so gerne leben. Wohlan…
Liebe Anabel, sie sprechen mir mit jedem Wort aus der Seele. Natürlich hätte ich es nie so fein und pointiert wie sie formulieren können, aber ihr Text erwärmt mein Herz, weil mir dadurch bewusst wird, dass es vielen anderen Menschen ebenso geht wie mir. Und ihr Fazit, dass wir Bürger auch Teil des Problems sind, weil wir uns diese Selbstzerstörung von der Politik gefallen lassen, trifft es genau. In diesen aberwitzigen Zeiten reicht es nicht mehr nur alle 4 Jahre sein Kreuz zu machen.
Es ist wohl so. Das was Thilo Sarrazin in einem seiner Bestseller in einem anderen Zusammenhang befürchtete: Deutschland ist nur noch eine sentimentale Erinnerung. Bald nur noch eine geographische Ortsangabe. Für erschreckend viele Bereiche trifft dies bereits zu. Die härteste Prüfung ist allerdings das Wahlergebnis. Fast 80% tolerieren ein Weiter so.
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