Netflix & Co. wollen unsere Vorstellungen von Liebe und Partnerschaft umerziehen: Weniger Romantik, mehr Feminismus, mehr politische Korrektheit.
Immer wieder tauchen auf Netflix, DisneyPlus oder Amazon Prime Serien und Filme auf, die entweder eine starke weibliche oder eine diverse Hauptfigur in den Mittelpunkt der Handlung rücken. Da hätten wir zum Beispiel „Anne with an E“, „Die Telefonistinnen“, „My Lady Jane“ oder – wenn auch schon etwas älter und nicht ganz so politisch korrekt – die Protagonistinnen aus „Sex and the City“.
Alle diese Charaktere haben eine Gemeinsamkeit: Sie regeln ihr Leben ohne die Anwesenheit von Männern. Ihre Waffen sind ihre Zunge oder auch ein sprichwörtliches Schwert – niemals ihr Herz.
Natürlich gibt es hin und wieder Ausrutscher, wie Carrie aus „Sex in the City“, die eindeutig emotional abhängig von der On-Off-Beziehung mit „Mr. Big“ ist und immer wieder zu ihm zurückläuft, anstatt zu erkennen, dass der vermeintliche Prinz nur ein bindungsunfähiger Ritter mit heruntergeklapptem Visier ist. Sollte man sich stattdessen ein Vorbild an ihrer Freundin Samantha nehmen, die sich den Stress der längerfristigen Beziehungen gar nicht erst antut?
Weibliche Unabhängigkeit wird zum Dogma – jede Form emotionaler Abhängigkeit oder romantischer Sehnsucht gilt als Schwäche.
Was steckt hinter der immer wieder präsentierten scheinbaren Unabhängigkeit? Soll Mädchen und jungen Frauen damit vermittelt werden, dass sie keinen „Prinzen“ in ihrem Leben brauchen? Die Prinzessin rettet sich selbst, wird zur kämpferischen Furie oder zur Femme fatale. Wer braucht schon Männer, wenn man seine Probleme selbst in den Griff bekommen kann?
Aktivist statt Prinz
Wenn ich an meine Kindheit denke, erinnere ich mich an alte romantische Barbie-Filme, in denen die Prinzessin auf ihren Prinzen wartete. Sicher, auch sie hatte Träume – wie zum Beispiel „Erika“ in „Die Prinzessin und das Dorfmädchen“, die erst nach ihrer Gesangskarriere zu ihrem König Dominic zurückkehrt. Ihre Freundin Anneliese, die Prinzessin, war hingegen auf der Suche nach der großen Liebe und heiratete am Ende ihren besten Freund Julian. Die beiden Hauptcharaktere hatten vielleicht einen starken Willen und große Träume, aber trotzdem eine feminine Präsenz.
Oder man denke ganz klassisch an alte DDR-Märchenfilme. Weder in Schneewittchen aus dem Jahr 1961 noch in „Dornröschen“ wäre man ohne den Traumprinz ausgekommen. Wobei es Disney fertig brachte, in der neuen Schneewittchen-Verfilmung genau das zu bewerkstelligen und den Prinzen durch einen „Aktivisten“ zu ersetzen. Romantische Sehnsucht war früher klassisch und normal, heute scheint sie verpönt.
Repräsentation ersetzt Authentizität
Doch kehren wir in die Gegenwart zurück. Neben den woken und überzogenen Filmen und Serien scheint es noch einige Beispiele zu geben, wo die Hauptfiguren auf der Suche nach der großen Liebe sind. Da hätten wir zum Beispiel die Netflix-Erfolgsserie „Bridgerton“, die mittlerweile drei normale Staffeln und eine Spezialstaffel zählt. „Bridgerton“ spielt in England und es geht in jeder Staffel darum, dass die Protagonistin ihren Traummann findet. Natürlich jede auf Umwegen, das ganze bezeichnet man als „Love Tropes“.
Die eine inszeniert ein ‚Fake Dating‘, die nächste entdeckt Gefühle für einen guten Freund („Friends to Lovers“), eine dritte verguckt sich in ihren erklärten Feind („Enemies to Lovers“).
Mit anderen Worten: Es sind die klassischen Rahmenhandlungen von Liebesgeschichten. Doch auch hier wurde dem woken Zeitgeist Tür und Tor geöffnet. Denn was wäre eine Serie des 21. Jahrhunderts ohne entsprechend historisch inkorrekt und politisch korrekt zu sein? Da sind die Königin und einige der Adeligen schwarz, eine der Hauptfiguren übergewichtig, ist aber trotzdem die Auserwählte. Repräsentation ersetzt Authentizität – und das aus Kalkül.
Darf die klassische Frauenrolle heute nur noch existieren, wenn sie divers oder bodypositive aufgeladen ist? Warum entscheiden sich Unternehmen immer wieder für diese Herangehensweise? Sie scheinen sich dem Zeitgeist zu beugen und vor selbsternannten Aktivisten den Kopf einzuziehen. Ob das als geschäftliches Kalkül aufgeht und bei jungen Mädchen gut ankommt, bleibt unklar. Vielleicht trifft das den Nerv einer neuen Generation. Meinen nicht. Ich bin mir sicher: Ich will keinen Aktivisten, der mit mir diskutiert. Ich will einen Prinzen, der mich küsst.
Marie Wiesner, Jahrgang 1999, arbeitet in der Redaktion der Achse des Guten.
Beitragsbild: Pixabay

maciste grüßt euch. das alles ist bullshit. wenn das leben des menschen auf die nackte existenz herabgebrochen ist, wird schnell klar, daß das konzept der souveränen powerfrau eine nun gescheiterte bürgerliche männerphantasie war - theweleit weiterentwickeln… battle on.
Große Liebe hin oder her - es geht darum, die Gesellschaft in möglichst viele kleine Teile aufzuspalten und dann jeden Teil einzeln zu vereinnahmen (“divide et impera” - uralt!). Und vielleicht klingt das widersprüchlich, ist aber so: der Sozialismus kämpft gegen Individuen und gegen die (traditionelle) Gesellschaft. Nur “Massen” (proletarische, fortschrittliche, was auch immer) sind für diesen Mist zu gebrauchen. Unzufriedene lassen sich leichter mit Utopien einsülzen - und wichtig ist, daß irgendwelche Anderen die “Bösen” sind. Immerhin haben noch Viele ihren gesunden Menschenverstand behalten, daher sind diese Produktionen “nicht ganz. so” erfolgreich.
Politische Korrektheit und Gendertheorie machen die Menschen unglücklich. Sie verordnen ihnen Ideale, die dem Menschen nicht gemäß sind. Wer klug ist, hält sich davon fern. Viele haben gelernt, dem Zeitgeist nach dem Mund zu reden und sich im wirklichen Leben nach dem Traumprinzen und der Traumprinzessin umzusehen. Das ist geheuchelt und verlogen, aber 1000 mal besser als diesen ganzen Kram in echt zu glauben: Lieber gut geheuchelt als schlecht gelebt.
Wenn Ihnen einer gefällt, fragen Sie ihn, ob er ihr Fahrrad repariert.
Gerade sehen wir die - ansonsten nicht dumme und unterhaltsame - Serie “Hacks“, in der eine der Hauptdarstellerinnen bi ist, eine weitere wichtige Rolle schwul und natürlich werden deren Affären ausführlich behandelt. Eine Folge spielt auf einem Kreuzfahrtschiff mit ausschießlich lesbischen Passagieren (und einer Kapitänin). Ständig posaunt eine der Hauptdarstellerinnen - eine junge Autorin - ihre woken Einstellungen heraus (zB. dass es falsch sei, sich als Amerikaner mit seinen Pionier-Vorfahren zu identifizieren, denn das sei Kolonialismus gewesen) die im ersten Moment fast ironisch wirken, aber natürlich immer unwidersprochen bleiben. Ich empfinde es als Eingriff in meine Privatsphäre, ständig belehrt zu werden. Genötigt zu werden, romantische Szenen zwischen Schwulen anzusehen. Das wäre ja okay, wenn es die absolute Ausnahme wäre, aber diese ständigen Anläufe, mein ästhetisches Empfinden und meine Einstellungen zu korrigieren, sind nervig und erreichen bei mir das genaue Gegenteil. Ich überlege ernsthaft, Netflix deswegen zu kündigen. Go woke, go broke. Hoffentlich merken sie es noch.
Wie schnell aus dem Traumprinzen ein Frosch werden kann, sobald das kribbeln im Bauch nachlässt. Töchter sind in unseren Breitengraden kleine Prinzessinnen und werden gehätschelt und verwöhnt. Und jede will eine Mischung aus Märchenprinz und Wollmilchsau.
Tja , dann hilft es mal wieder nix : nach den Universitäten muß Donnie auch Netflix, DisneyPlus und Amazon Prime entwoken . Drohen reicht , dann kuschen die schon ...