Robert von Loewenstern / 07.10.2018 / 06:29 / Foto: U.S. N.A.R.A / 129 / Seite ausdrucken

Ich will AfD-Wähler verstehen. Wie peinlich!

Ich bin peinlich. Das erklärte mir Alan Posener in der „Welt“ zum Tag der Deutschen Einheit unter einer Überschrift von erfrischender Klarheit: „Verständnis für AfD-Wähler? Einfach nur peinlich“. Kolumnist Posener ist nicht irgendwer, sondern bei der „Welt“-Gruppe seit zehn Jahren „Korrespondent für Politik und Gesellschaft“. Einen derart sinnfreien Titel erhält man im Medienbusiness gemeinhin nur dann, wenn man entweder eine sogenannte Edelfeder ist oder aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht gefeuert werden kann und deshalb einen Resopaltisch zwischen Archiv und Notstromaggregat bewohnt.

Da Herrn Poseners Schreibtisch in der Berliner Kochstraße Tageslicht empfängt und in unmittelbarer Nähe der „Welt“-Wirtschaftsredaktion angesiedelt ist, gehört der Korrespondent für Things and Stuff unzweifelhaft in die Kategorie Edelfeder. Er darf also über alles und jeden schreiben, und was er schreibt, hat grundsätzlich Gewicht, jedenfalls aus Verlagssicht, weil es mit einiger Wahrscheinlichkeit erstens klug ist und zweitens brillant formuliert. 

Seine Gewichtsklasse ist der eine Grund, warum es mich kümmert und bekümmert, wenn Alan Posener mich peinlich findet. Der zweite Grund ist, dass Henryk M. Broder den „Welt“-Kollegen Posener seinen Freund nennt. Und ja, es ist mir ein bisschen peinlich, wenn Freunde des geschätzten Henryk M. mich peinlich finden, auch wenn HMB schreibt, dass er mit seinem Freund Alan selten einer Meinung sei.

AfD-Wähler: dumm oder perfide

Peinlich bin ich für Posener deshalb, weil ich mich bemühe, AfD-Wähler zu verstehen. Sogar mit einigem Erfolg, gebe ich hiermit offen zu, was wahrscheinlich strafverschärfend ist. Wenigstens schramme ich knapp an der Maximalverurteilung vorbei, Gott beziehungsweise Posener sei Dank, denn selbst zähle ich nicht zu den AfD-Wählern. Denen bescheinigt Feingeist Posener nämlich „Dummheit oder Perfidie“. Immerhin, da ist ein „oder“ involviert. Der AfD-Wähler darf sich also aussuchen, welche der beiden Pauschalbeleidigungen er auf sich bezieht. So geht edelfedrige Differenzierung.

Posener wörtlich: „Wer sich mit offenen Augen entschließt, eine Partei zu wählen, die den Liberalismus und die Globalisierung mitsamt der Europäischen Union und der Nato ablehnt und sich einem autoritären und chauvinistischen Herrscher wie Wladimir Putin andient – der muss damit leben, dass ein Kolumnist diesen Wahlakt beim Namen nennt, nämlich Dummheit oder Perfidie.“ Keine leichte Bürde für die unterbelichteten bzw. verschlagenen AfD-Anhänger. Mein Gefühl ist allerdings, dass „ein Kolumnist“ sich hier tendenziell etwas überschätzt und den Angesprochenen seine Namensnennerei glatt am Rektum vorbeigehen könnte. Sie sind schließlich einiges gewohnt. 

Das ahnt wohl auch der Autor. Um sicherzugehen, dass seine zarten Anspielungen beim stumpfen Pack nicht untergehen, schiebt er zwei originelle Einfälle nach: einen Vergleich von AfD-Wählern mit Nazi-Wählern (die zu verstehen bereits Klaus Mann ablehnte) und einen mit jugendlichen Hakenkreuz-Schmierern (die wegen angeblicher Befindlichkeiten Schultafeln verunzieren). 

Mehr Edding als Edelfeder

Beim Stichwort Schmierer mag nun der eine oder andere spontan assoziieren, auch der Posener-Artikel sei durch eine gewisse Gedankenblässe gekennzeichnet, zudem von überschaubarer Formulierungskunst. Mehr Edding als Edelfeder, sozusagen. Ich maße mir da kein Urteil an. Nicht meine Gewichtsklasse, wie gesagt. Einigen wir uns der Einfachheit halber auf Edel-Edding.

Die Erkenntnisse des Korrespondenten für Politik und Gesellschaft noch einmal zusammengefasst: AfD-Wähler sind wie Nazi-Wähler früher und Hakenkreuz-Schmierer heute. Dumm oder perfide. Und jeder, der das AfD-Nazi-Gesocks verstehen will, ist einfach nur peinlich. Ich finde zwar ganz persönlich, dass etwas mehr als „peinlich“ drin gewesen wäre. Aber was weiß ich schon. Ich bin ja nicht mal Edel-Edding. 

Festzuhalten bleibt: „Welt“-Autor Posener kann ordentlich austeilen. Bei der zweiten boxerischen Tugend, dem Einstecken, sieht’s nicht ganz so sonnig aus. 

Alan Posener fühlt sich nämlich übel beschimpft, und zwar von Christian Lindner. Der hatte ein paar Tage zuvor in einem „Welt“-Interview „dumme Sachen“ (Posener) gesagt. Genau genommen war es dieser eine Lindner-Satz, der den Kolumnisten tief verletzte: „Mich besorgt, dass auf die AfD nur mit der Denunziation ihrer Wähler reagiert wird, statt zu erkennen, dass es in ihrer Wählerschaft viele erreichbare Menschen gibt, die zwar nicht mit den Status quo zufrieden, aber die noch nicht radikalisiert sind.“

Posener auch peinlich?

Das konnte der „Welt“-Korrespondent für Alles und Mehr natürlich nicht unwidersprochen hinnehmen. Verständlich, dass er dem FDP-Vorsitzenden seine Schranken aufzeigt. Lindner „sollte nicht jene beschimpfen, die Klartext reden“. So. Das saß aber mal.

Nun geht es Ihnen möglicherweise wie mir. Ich gestehe, ich hatte die Posener-Beschimpfung in Lindners Interview-Aussage völlig übersehen. Ist halt nicht jeder ein sensibler Feingeist. Das weiß auch der erfahrene Kolumnist und hilft dem entwicklungsverzögerten Teil der Leserschaft auf die Sprünge: „Ich nehme Lindners Worte persönlich, weil ich hier geschrieben habe, ich könnte den gemeinen AfD-Wähler zwar gut verstehen, ihm gerade deshalb nicht verzeihen.“

Ach so. Lindner hatte es nicht persönlich gemeint, aber Posener hatte es persönlich genommen. Hm. Falls Sie immer noch nicht richtig auf der Höhe sind, hier meine Erklärung in Einfacher Sprache (bitte nicht persönlich nehmen, ich musste ja auch dreimal lesen, bis ich’s kapiert hatte): Posener findet AfD-Wähler doof. Lindner findet „Denunziation von AfD-Wählern“ doof. Posener fühlt sich erwischt beziehungsweise von Lindner als Denunziant beleidigt. Deswegen schreibt Posener dem Lindner in einer Kolumne, dass er ihn jetzt auch doof findet.

So weit klar. Was mich allerdings nachhaltig irritiert, ist Poseners Aussage, er könne den „gemeinen AfD-Wähler gut verstehen“. Ja, was denn nun? Ist Posener etwa auch AfD-Wähler-Versteher? Das heißt, er ist genauso peinlich wie Lindner und ich? Wozu dann die Kolumne? Ehrlich, das Rätsel habe ich trotz langer Grübelei nicht gelöst.

Mein böser Verdacht

Aber ich habe da so einen Verdacht. Vielleicht geht es nicht um Christian Lindner. Schon gar nicht um mich. Es gibt da nämlich eine gewisse Vorgeschichte.

Alan Posener schrieb bereits in einer Kolumne am 18. September (Titel: „Ich will die Wähler der AfD gar nicht verstehen“), dass es laut Klaus Mann ein „Alles-verstehen-Können“ gibt, das „zu weit geht“. Dem schloss sich der Kolumnist an und fand: „Von diesem Radikalismus brauchen wir mehr.“ Die „Welt“-Abonnenten fanden das eher weniger. Die Daumen-hoch-Daumen-runter-Abstimmung unter dem Bezahlbeitrag ging 82:997 gegen Posener aus. Auch die über 500 Leserkommentare zum Artikel waren, sagen wir es vorsichtig, medium-freundlich.

Henryk M. Broder war ebenfalls nicht restlos überzeugt. Zwei Tage später erschien seine zartfühlend-satirische Antwort hinter der „Welt“-Bezahlschranke mit der Überschrift „Ich will Angela Merkel nicht verstehen“. Auszug:

Eigentlich geht es mir wie meinem Freund und Kollegen Alan Posener, der die Wähler der AfD nicht verstehen will. Ich will die Bundesregierung, Angela Merkel vorneweg, nicht verstehen. Sie hatte mehr als drei Jahre Zeit, uns zu erklären, was sie will und wohin die Reise gehen soll. Stattdessen hat sie uns geraten, „uns zu unserer Religion zu bekennen, mal wieder in einen Gottesdienst zu gehen oder ein bisschen bibelfest zu sein“, christliche Lieder zu singen und jemand zu suchen, der uns auf der Blockflöte begleiten kann. Damit wir aus der Krise „besser herauskommen, als wir hineingekommen sind“. Ich will das alles nicht mehr verstehen. Ich will nur eines: dass dieser tägliche Albtraum endlich aufhört. Lieber Alan, steh mir bei!

Tore und Eigentore

Unter dem Broder-Beitrag fanden sich 403 überwiegend begeisterte Leserkommentare ein. Außerdem erhielt HMB von den „Welt“-Abonnenten 2.599 Upvotes und nur 54 Downvotes. In der Gesamtwertung Posener versus Broder stand es damit 136 zu 3596. Anders ausgedrückt: 3,6 Prozent Zustimmung für Posener, 96,4 Prozent Zustimmung für Broder. 

Im Fußball entspräche das nach Toren einem 1:27, was man wohl ein relativ klares Ergebnis nennen würde. Da kann man sich noch so viel schönreden. Ein derart heftiger Liebesentzug seitens der zahlenden Leserschaft schmerzt auch die souveränste Edelfeder. Einen Edel-Edding sowieso.

An dem Punkt hat sich mir der leise Verdacht aufgedrängt, dass der Herr Posener zur Schmerzbehandlung mit seiner Kolumne vom 3. Oktober gar nicht auf den Herrn Lindner geantwortet hat, sondern auf seinen Freund und Kollegen Broder. Nun könnte ich den geschätzten Henryk M. natürlich fragen, ob er das vielleicht auch so sieht. Würde ich aber nie tun, weil ich ihn ganz bestimmt nicht in Verlegenheit bringen will.

Bleiben wir also bei den harten Fakten: Der letzte Posener-Beitrag war überraschenderweise auch für Nichtzahler zugänglich. Entsprechend höher war die Anzahl der veröffentlichten Leserkommentare, nämlich rund 1.000, was für „Welt“-Verhältnisse eine ordentliche Menge ist. Das Stimmungsbild der Kommentare dürfen Sie selbst erraten (oder erlesen, ist ja frei einsehbar). Die Daumen-Abstimmung unter dem Artikel steht derzeit bei 176 pro zu 2.545 contra Posener. 

Das war nicht anders zu erwarten. Was wir daher auf jeden Fall anerkennen wollen, ist der unerschütterliche Kampfeswille des „Welt“-Kolumnisten. Um im Fußball-Bild zu bleiben: Auch wenn er noch so viel kassiert und sich zu allem Überfluss die Dinger selbst in den Kasten haut, er macht weiter, immer weiter. Respekt.

Protest oder Blitzbräunung?

Nachdem das geklärt wäre, bleibt eine Frage: Warum sollte es eigentlich peinlich sein, Wähler – gleich welcher Partei – und deren Motive verstehen zu wollen? Ich dachte bisher, das sei eher löblich und nützlich und nicht zuletzt der Sinn aufwändiger Wahlforschung.

Mit deren Hilfe lassen sich ganz schnell ein paar interessante Erkenntnisse gewinnen. Recherchefaule schauen zum Beispiel hier auf Wikipedia: Bei der Landtagswahl 2014 im angeblich so braun-versifften Sachsen erzielte die AfD mit rund 160.000 Stimmen einen Anteil von 9,7 Prozent. Knapp die Hälfte der AfD-Stimmen kam von Wählern, die zuvor „etabliert“ gewählt hatten, also CDU, FDP, Linke, SPD und Grüne. Nur 13.000 Stimmen stammten von vormaligen NPD-Wählern, der Rest von ehemaligen Nichtwählern oder Wählern „anderer“ nicht im Landtag vertretener Parteien. Nur 8 Prozent der AfD-Wähler hatten also zuvor braun-extremistisch gewählt (meinetwegen ein paar mehr, wenn man abstruse Splittergruppen dazuzählt). Heißt im Umkehrschluss: Mindestens 80 bis 90 Prozent der AfD-Wähler kamen nicht aus der braunen Ecke. Ganz ähnlich sieht es bei anderen Wahlen aus.

Weiteres Beispiel: Im August 2015 dämmerte die AfD in bundesweiten Umfragen zwischen 3 und 4 Prozent vor sich hin. Bereits nach zwei Monaten Merkelscher Grenzfreigabe war die AfD im November 2015 auf 10,5 Prozent hochgeschossen und damit erstmals drittstärkste Partei. Erklärt sich das der lebenserfahrene und gebildete „Welt“-Korrespondent für Politik und Gesellschaft mit einer massenhaften Blitzradikalisierung? Millionen Deutsche haben innerhalb von drei Monaten den schlummernden Nazi in sich entdeckt? Oder haben schlagartig gemerkt, dass sie „abgehängt“ oder „islamophob“ sind oder Angst vor der Digitalisierung haben? Ernsthaft?

Gibt es nicht vielleicht doch eine näherliegende Erklärung? Nach fast allen Umfragen der letzten drei Jahre lehnt die Mehrheit der Schonlängerhierlebenden Angela Merkels Migrationspolitik ab. Ein Teil dieser Kritiker ist so empört über diese Politik und deren finanzielle und gesellschaftliche Folgen, dass er sich nicht anders zu helfen weiß, als seinen Protest durch ein Kreuz bei der AfD auszudrücken – nicht unbedingt, weil er deren Programm oder Personal so sahnig findet, sondern weil er damit die Hoffnung verbindet, Druck auf die anderen Parteien auszuüben. 

Nach meiner persönlichen Meinung spricht aufgrund der Faktenlage ein bisschen mehr für Erklärungsmuster zwei als für die Variante Blitzbräunung. Muss natürlich nichts heißen. Überhaupt darf man die Auseinandersetzung mit Tatsachen und Ursachen auch grundsätzlich ablehnen. Einfach so, weil man’s kann. Ein Alan Posener darf sich sogar Jakob Augstein anschließen, dem Hohepriester faktenfreier Meinungsstärke. Ist ein freies Land.

Aus genau diesem Grund darf Alan Posener mich auch peinlich finden. Und ich ihn.

Achgut.com ist auch für Sie unerlässlich?
Spenden Sie Ihre Wertschätzung hier!

Hier via Paypal spenden Hier via Direktüberweisung spenden
Leserpost

netiquette:

Gottfried Meier / 07.10.2018

Mir ist eigentlich egal, was dieser Posener schreibt. So ein Realiätsverweigerer kann mich gar nicht beleidigen. Leider gibt’s solche Spi… viel zu viele in den Medien. Die verkraften einfach nicht, dass immer mehr Menschen ihnen nicht mehr auf den Leim gehen.

Annett Simon / 07.10.2018

Sehr guter Artikel! Ich selbst bin mittlerweile so weit, dass ich den Posener peinlich finde. Nix mit Edelfeder. Ich garantiere Ihnen, dass ich als gut ausgebildete Ingenieurin (TU, Maschinenbau) und derzeit im Normungswesen tätig, eben solche Artikel schreiben könnte. Zudem habe ich noch 20 Jahre der Agit-Prop-“Ausbildung” in der DDR erlebt und weiß, wie man formuliert um zu manipulieren. Kein großes Können also, Arrogant kann jeder. Das WELT-Abo habe ich gekündigt. Der Umgang mit der zahlenden Leserschaft im Online-Bereich gefällt mir nicht. Zu viele Kommentare werden gelöscht. Meinungsfreiheit kennt man nur, wenn sie pro Regierung ist. Stattdessen spende ich lieber hier und leiste mir das TE-Abo. In beiden Bereichen finde ich übrigens überwiegend die abgehängten, blitzgebräunten AfD-Wähler in der Mehrheit. Die Kommentare lassen den Schluss zu, dass sie keineswegs der bildungsfernen Schicht entspringen und viele geben sogar zu, vormals die CDU gewählt zu haben. So wie ich. Ich schäme mich dafür und ich gehe sogar so weit, dass ich CDU/CSU-Wähler peinlich finde (alle andern übrigens auch)! Sie sind einfach beratungsresistent und müssen scheinbar erst aus Schaden lernen. Ich wünschte, Hr. Broder würde der WELT den Rücken kehren. Wenn viele der Journalisten den MSM endlich den ausgestreckten Finger zeigen würden, würde sich vielleicht auch etwas ändern können. Solange sie aber als Sprachrohr der Regierung fungieren, ändert sich auch nichts.

Werner Fett / 07.10.2018

Viel Zustimmung für den Schreiber, viel Ablehnung für den Beschriebenen in den Leserbiefen. Herr Posener hat in arrogantem Stil abgelehnt, sich mit Themen oder Personen der AfD zu beschäftigen, was vielleicht zu Verständnis oder Respekt geführt haben könnte, wenn auch nicht zur Zustimmung. Leider hat er nicht mitgeteilt, was ihn zu dieser Pauschalisierung bewogen hat. Für mich persönlich ist der rechte Flügel und hier vor allem deren Aushängeschild Höcke mit so viel Abscheu verbunden, daß ich nachvollziehe, daß sich jemand mit dieser Partei nicht empathisch beschäftigen möchte. Sein Kokettieren mit faschistischen Symbolen, um die Ultrarechten an zu ziehen, ist einfach widerlich. Ein Sch..?haufen im schönsten 3 Sternerestaurant verdirbt mir ja auch den Appetit.

Martin Müller / 07.10.2018

Es gibt in einer funktionierenden Demokratie keine privilegierte politische Meinung, auch keine privilegierte politische Richtung. Und wer Wähler als dumm bezeichnet, weil sie nicht in seinem Sinne wählen, der hat ein massives Problem mit der Demokratie. In der Demokratie gibt es keine dummen und schlauen Wähler, sondern nur banale Wähler, deren Stimmen gleich wichtig sind. Gewichte Wählerstimmen hatten wir schon in der deutschen Geschichte im letzten Jahrhundert genug. Das Paradoxe an der Demokratie ist, dass man sie sogar abwählen kann, Mit diesem Risiko leben gute Demokraten, tun sie es nicht, gibt es keine Demokratie.

Paul Siemons / 07.10.2018

Großartiger Text, eine volle Breitseite. Versenkt. Wenngleich es eigentlich in keinem sinnvollen Verhältnis steht, so viel feinste Munition auf eine so periphere Figur wie Posener abzufeuern. Da hätte es auch gewöhnliches Schrot getan. Dass Henryk Broder ausgerechnet den als Freund bezeichnet ist mir unbegreiflich. Was hat Posener, das Augstein nicht hat?

Steffen Huebner / 07.10.2018

Was wäre der Bundestag, wenn es darin die AfD nicht gäbe?

Christina S. Richter / 07.10.2018

Brillianter Artikel und “Blitzbräunung” ist für mich nun das Wort des Jahres. Die Auferstehung der DDR ist fast vollendet mit seinen eifrigen Schmierfinken, Mitläufern, Intriganten, Blockparteien etc. Ich habe wieder die Bilder - vor allem Herbst 1989 - vor Augen und jetzt für den Herbst 2018 eine Vision: Frau Merkel winkt zum Abschied und sagt: “Ich liebe euch doch alle!” Nächsten Sonntag werden auch hier in Bayern+Franken erneut viele Menschen wieder dumm genug sein, die AFD zu wählen (obwohl nun die einstigen AFD-Gründer und EX-CDU+FDPler Henkel/Lucke nunmehr die LKR mit ihrem realistischen liberalen konservativen Scharfsinn vertreten). Laut Meinungsumfragen von Mensch zu Mensch im Freundeskreis - wie bereits seit Jahren - geht es erneut auf CSU und AFD hinaus - wie wird es wohl tatsächlich ausgehen? Mal wieder Wahlergebnisse a la DDR? Dumm gelaufen, wer soll das aufs Neue verstehen?

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Robert von Loewenstern / 07.12.2024 / 06:00 / 73

Habeck auf dem Mond gelandet!

Dr. phil. Robert Habeck verkündete praktisch unbemerkt zwei Weltsensationen. Erstens: müsse man "Bürokratie anders denken" (!) Zweitens: Wenn wir unsere Produkte wegen irgendwelcher Zölle nicht mehr absetzen…/ mehr

Robert von Loewenstern / 21.10.2024 / 06:15 / 67

Die Mutter aller Lösungen

„Trusted Flaggers“ sollen das Internet von Gedankenschmutz befreien. Das stößt auf Kritik – zu Unrecht, denn das Konzept ist genial. Trusted Verkehrskontrolettis, trusted Bürgerwehren, trusted…/ mehr

Robert von Loewenstern / 19.09.2024 / 06:00 / 96

Im Namen der Vielfalt: Die Mauer muss weg!

Deutschland braucht mehr Vielfalt, auch in der Politik. Das ist ein Vorteil für die Christdemokraten, denn Vielfalt steckt in ihrer DNA: die Heilige Dreifaltigkeit. Gott…/ mehr

Robert von Loewenstern / 26.07.2024 / 06:00 / 77

Fifty shades of rechts

Die Demokratie gerät bekanntlich in Lebensgefahr, sobald irgendwas mit rechts ist. Aber was ist rechts – und wenn ja, wie viele? Zur Klärung ein konstruktiver…/ mehr

Robert von Loewenstern / 10.03.2024 / 10:00 / 59

Melden ist geil!

Gut, dass es eine Zivilgesellschaft gibt, die mit Meldeportalen Ungeheuerliches aufzeigt – etwa eine antifeministische, rassistische und NS-verharmlosende Lesung zweier bekannter Publizisten und Achgut-Autoren. Als…/ mehr

Robert von Loewenstern / 19.02.2024 / 06:00 / 193

Der beste Mann der AfD

Erfahren Sie, warum ARD und ZDF zunehmend hysterischer die „rechte Gefahr“ beschwören und ein Untergangsszenario nach dem anderen produzieren. Und wer der treueste Freund und…/ mehr

Robert von Loewenstern / 23.11.2023 / 06:00 / 110

Ein Herz für Mörder

Seit den Hamas-Bestialitäten vom 7. Oktober entdeckten die Leitmedien den „linken Antisemitismus“ für sich. Aber woher kommt der eigentlich? Und welche zwei entscheidenden Fehler unterliefen…/ mehr

Robert von Loewenstern / 13.09.2023 / 06:00 / 190

Liebe FDP, das war’s dann wohl

Die FDP trat in die Ampelkoalition mit dem unausgesprochenen Versprechen gegenüber ihren Wählern ein, das Schlimmste zu verhindern. Hat sie auch – und dann doch…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com