Lieber Herr von Loewenstern, von Tag zu Tag steigt mein Optimismus, dass die Welt derer zerstiebt, die den Bürgern die Demokratie austreiben möchte. Der AFD - Wähler - Nichtversteher reklamiert wie die meisten Verteidiger des Status quo für sich, endlich auch mal eine Schlacht gegen eine böse Macht schlagen zu dürfen. Solche Leute sehen sich in der Resistance gegen den Faschismus kämpfen. Sie sind eifersüchtig auf die Altvorderen, die gegen die Nazis gekämpft haben und verdeckt auch auf die Ostdeutschen, die in 1989 viel aufs Spiel gesetzt haben, um ihre Freiheit zu erringen! Diese Leute versuchen mit der AFD sich ein neues Feindbild zu schaffen, an dem man seine Komplexe abarbeitet. Man reklamiert Aussagen von Literaten für sich bei seinen aktuellen politischen Gefechten. Heinrich Mann dreht sich natürlich im Grabe herum, aber was solls. Wenn Vergleiche zur Nazizeit angebracht wären, was sie nicht sind, aber ich tue es nun doch: Die AFD - Wähler hatten ihre Entsprechung nicht im juvenilen, rotzordinären Nationalsozialismus, sondern im breiten Bürgertum, das aus der Tradition des weder - noch kam. Weder wollten diese die Nazis noch die KPD. Sie wollten geordnete bürgerliche Verhältnisse, einigermaßen Wohlstand und Sicherheit. Sie waren nicht die Ausgeburt an Demokratiebegeisterung, aber immer für den Ausgleich…. Die AFD - Wähler heute sind darüber hinaus nun weder indifferent gegenüber der Demokratie, sondern fordern vielmehr die Einlösung ihrer Versprechen. Den Nazis, in ‘Ästhetik’, Denken und Selbstverständnis wie ihrer Stellung zum Staat vor der Machtergreifung entsprechen heute dagegen eher, neben den seit eh und je die Führergrüßenden, vor allem die Antifa - Raudis, also die Kinder der Wohlstandsgrünen und anderer linker Erwachsener, die meinen, ihrer Meinung müsse auch immer entsprochen werden, auch wenn die Mehrheit anders dächte. Für die Möglichkeit den Sieg davonzutragen, sind viele Linke und Pseudoliberale bereit, die Demokratie zu opfern.
Solche und ähnliche Artikel werden diese Tage jetzt häufiger den je zu lesen sein. Landtagswahlen setehen vor der Tür. Mich würde interessieren warum so platte Thesen oder Behauptungen überhaupt aufgstellt werden unabhängig der anstehen Wahlen. Ist es langeweile, Frust, Machtlosigkeit ? Im Bundestag gab es neuerdings auch Schimpftirraden. Wie im Kindergarten. So lnagsam dämmert es auch dem einfälltigsten Systemjubler, dass eben mit der ,höchstwahscheinlich nicht mehr umkehrbaren, Zuwanderung eben auch das politische Spektrum unweigerlich vergrössert hat. Das löst viel Frust aus und nun stampfen diese selbsternanten “Intellektuellen Eliten” mit dem Fuß auf den Boden und kreischen wie ein Kind, dass an der Ladenkasse kein Überrraschungsei vom Mama gekauft bekommt. Danbei ist die Rechnung einfacher als geglaubt: Wir errinern uns vor dem “Wir schaffen das”. In Deutschland herrschten normalere Zustände und AFD lag bei ca 5% in den Umfragen. Langer Abwärtstrend mit wahscheinlich keinem oder knappem Einzug in den Bundestag. Dann plötzlich “Wir schaffen das”. Und AFD geht durch die Decke. Das alles entscheidnende und komplett überlagernde Thema ist und bleibt die illegale Migration + die Sicherheitslage in Deutschland. Alle anderen Themen spielen eine untergeordnete Rolle oder sind mit dem Thema Migration direkt oder indirekt verkneult wie “Europa” , “Renten” , “Bildung” , “Polizei” , usw.
Ein bedenkenswerter Artikel, werter Herr von Loewenstern. Sie haben indes im unteren Teil eine Variante vergessen, weswegen Bürger zur AfD kommen, sei es als Wähler, sei es als Mitglied, nämlich aus voller Überzeugung und nicht bloß aus einer diffusen Protesthaltung heraus. Ich war sehr lange (zu lange) in der CDU, bin aber 2012 wegen Merkel ausgetreten, als das noch kaum vorkam. Nun habe ich in der AfD eine neue politische Heimat gefunden, habe dort sogar zwei Weggefährten von damals wiedergefunden und bin geradezu begeistert von dieser jungen Partei, ihrer Basisorientierung und der Offenheit, mit der Konflikte ausgetragen werden. Ich habe sie auch schon 2013, als sie viele noch gar nicht kannten, mit Begeisterung gewählt und nicht als Rettungsanker. Die AfD schickt sich gerade an, eine richtige Volkspartei zu werden. Es reicht nicht mehr aus, lediglich zu fragen, wogegen sie ist. Viele Journalisten haben ein riesen Problem mir konservativem Denken, selbst die wohlmeinenden, die das dann als temporäres Phänomen abhandeln. Ich bin dagegen überzeugt, dass man Staaten ohne konservative Bodenständigkeit, Prinzipientreue, nüchternen Realismus und ein gerüttelt Maß an gesundem Menschenverstand - alles Prinzipien, die in fundamentalem Gegensatz zum System Merkel stehen und nur für die AfD zentral sind - nicht zusammenhalten kann. Wir brauchen aber die Nationalstaaten als Basis vernunftorientierten Zusammenlebens, keine hyperglobalen Megastaaten, die zwangsläufig ins Totalitäre ausarten. Trump zeigt uns eine Richtung auf, wie es funktionieren könnte. Merkel zeigt uns, wie man Gesellschaften, ja ganze Kontinente spaltet. Als weltoffener Konservativer will ich das nicht. Die AfD steht für alles, was ich mir von einer vernunftorientierten Politik wünsche.
Genial. Humorvoll. Lustig. Geistreich. Selbstironisch. Alles Eigenschaften, die ich sehr schätzte. Ausserdem: selten so gelacht!
“Blitzbräunung” hahaha… allein dieser eine Begriff beinhaltet mehr substanzielles Denken als der gesamte Posener-Artikel, danke dafür ! Obwohl ich den Posener Artikel erst gar nicht gelesen habe und auf Grund der “Headline” direkt zu den Kommentaren übergegangen bin, zumeist sind die wesentlich geistreicher als das Geschreibsel des Gros der “Welt-Schreiberlinge”. Was macht eigentlich der Border bei “Welt”, Sarakasmus? Oder Zerschlagung durch Infiltration ;) Ich würde sogar die steile These aufstellen, der Großteil aller Welt-Kunden überwindet allein deshalb die Bezahlschranke, um das dortige Geschmiere angemessen kommentieren zu können… ein anderes Motiv ergibt sich mir einfach nicht für diese Geldverschwundung.
Intelligenter und witziger hätte man diese sogenannte Edelfeder nicht entzaubern können. Aber was will man von einem Merkel-Versteher und dem Merkel-Sprachrohr, Die Welt, auch anderes erwarten. War nicht A. Posener einmal auch eine sogenannte Edelfeder von achgut?
Herrlich! Bezüglich des Innenlebens eines AfD-Wählers möchte ich zur Aufklärung beitragen. Als ehemalige CDU-Wählerin ergab sich schon vor Sept. 2015 ein gewisses Unbehagen gegenüber der EU-Finanz- und Bevormundungspolitik. Mit der Grenzöffnung Merkels wurde mir klar, dass es kein “weiter so” geben darf. Das mein Kreuz bei der AfD landete, war der Tatsache geschuldet, dass ich, allen Diffamierungsversuchen der Medien zum Trotz, feststellen durfte, dass in dieser Partei viel Fachwissen vorhanden ist. Den absoluten Ausschlag hat aber gegeben, dass die AfD-ler auf undemokratische Weise mittels Antifa, DGB, Parteien und von Steuergeldern finanziertem Vereinklüngel angegriffen werden und das nicht nur verbal. SPD, Grüne und Linke tun in forderster Front mit. Merkels CDU besieht sich das Ganze ohne einzuschreiten und hofft, davon zu profitieren. Nun verfolge ich amüsiert die Reden im Bundestag und warte eigentlich bis heute darauf, dass die sog. Altparteien die AfD endlich mit Fakten in der Debatte entzaubern. Was ich erlebe sind verbale Entgleisungen, Nazi-Geschrei und ein ekelhaft überhebliches Kindergartengehabe ohne sachliche Argumentation und Fakten von Seiten derer, die schon länger im Bundestag sitzen. Mein Fazit: Der Bundestag ist nicht mehr langweilig, die Reden der AfD-Politiker hochkarätig und legen den Finger in die Wunde. Das Gejaule von Hofreiter: Unbezahlbar. Ich würde sie immer wieder wählen.
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