Gunter Weißgerber / 07.10.2024 / 10:00 / Foto: Henryk M. Broder / 36 / Seite ausdrucken

Ich schreib‘ beim Juden

Juden, ob religiös oder säkular, bleiben unter besonderer Beobachtung. Und wenn sie die Klappe und dazu noch intelligent aufmachen, wird’s als anrüchig empfunden.  

Ein guter Freund fragte mich im Sommer, wo ich so schreibe. „Ich schreib‘ beim Juden“ war meine Antwort. Erst dann legte ich säkular erklärend mit Achse des Guten/Broder/Maxeiner/Nicolay nach.

Noch vor kurzem hätte ich nie so geantwortet. Bei Broder interessierte mich immer nur der intelligent-humorvoll schreibende Journalist. Der Jude Broder war mir egal. So wie mir auch der Katholizismus oder Protestantismus anderer Menschen egal ist. 

Religion ist Privatsache und wird in ihrer Ausübung staatlich geschützt, sofern diese Ausübung grundgesetzkompatibel ist. So die Theorie. Damit ist das Thema für mich immer erledigt. Es sei denn, Menschen werden wegen ihrer Religion oder ihres Atheismus verfolgt. In den Fällen stehe ich auf Seiten der Verfolgten. Sofern sie nicht selbst Verfolger von Anhängern anderer Religionen sind. Dann werde ich zu deren Gegner.

Henryk M. Broder genieße ich als Leser seit Jahrzehnten. Den wöchentlichen Spiegel, den ich zu DDR-Zeiten auch manchmal riskant durch die bedrohlichen Grenzkontrollen CSSR/DDR schmuggelte, verpasste ich zwischen dem Mauerfall 1989 bis zum Seebeben vor Fukushima 2011 nie. Broders segensreichem Wirken für den Spiegel zwischen 1995 und 2010 konnte (und wollte) ich dadurch überhaupt nicht entgehen.

Stand im alten Spiegel ein großer Teil für mich seriös Verwertbares und ein kleiner Teil eher linksgrünes Gesülze, so drehten sich diese Relationen in den letzten Jahren leider zu einem großen Teil linksgrünen Gesülzes angereichert um kleine Teile eher seriösem Journalismus um. Der offenbare Wunsch, politische Stimmungen zu erfinden und zu lenken, ist widerlich. 

Die deutsche Medienwelt schien noch multipositional in Ordnung

Die Geburt der Achse des Guten bekam ich vor zwanzig Jahren am Rande mit. Das war damals nichts Aufregendes. Die deutsche Medienwelt schien noch multipositional in Ordnung, Internetmedien wie Achgut bereicherten die Landschaft. Der kommende Vernichtungskrieg der großen Printhäuser und der Öffentlich-Rechtlichen gegen die klugen und die Medienwelt bereichernden Blogs war noch nicht zu ahnen. Ich las also weiterhin alles von Spiegel, Focus, Welt, FAZ, Süddeutsche und wie die wichtigen Zeitungen und Zeitschriften der Bundesrepublik von vor 2015 alle hießen. Nur das eigene Parteiblatt Vorwärts las ich damals schon lange nicht mehr. 

Reine Parteisichten sind was für politische Selbstbefriediger. Gerade Politiker sollten sich umfassend informieren. So dachte ich als SPD-MdB, so denke ich heute als Sozialdemokrat ohne Parteibuch noch immer. Dass sich die deutsche Medienlandschaft viele Jahre später wie der SPD-Vorwärts lesen läßt, das hätte ich in meinen skeptischsten Augenblicken nie angenommen. Die Realität ist halt oftmals härter, als schwere Albträume es sein können.

Meine Antwort „Ich schreib‘ beim Juden“ auf des Freundes Frage lässt mich seitdem nicht zur Ruhe kommen. Warum war mir die Formulierung in dem Moment so wichtig?
Aufgewachsen bin ich in einem proisraelischen Elternhaus. Der Vernichtungswille von Israels Nachbarn gegenüber der kleinen Demokratie im Nahen Osten war mir von Kindheit an so gegenwärtig wie die furchtbaren Kenntnisse der durch Deutsche industriell betriebenen Judenvernichtung im Dritten Reich. Auch in unserer Familie galt „Nie wieder dürfen Juden dem Vernichtungswillen ihrer Gegner schutzlos gegenüberstehen!“. 

Die Juden hielten sich an den UN-Teilungsplan von 1947, die Beduinen nicht. Im Gegenteil, von der ersten Minute seines Bestehens musste sich der Judenstaat Israel genauso verteidigen wie es die Juden im Warschauer Ghetto 1943 unter unbeschreiblichen Opfern leider erfolglos versuchten. 

Was gegen SS und Wehrmacht nicht gelang, das gelang 1948, 1956, 1967, 1973 bis heute. Israel, der demokratische Staat der Juden, zeigt auch aktuell erneut, Auschwitz wird sich nicht wiederholen können. Die Gegner Israels im Nahen Osten müssen auf ihr Ziel der Vernichtung des Judenstaates verzichten, erreichen werden sie dessen Ausradierung nicht.

Brandt, Dayan, Schmidt – alle drei waren Sozialdemokraten

Die politischen Helden meiner Kindheit und Jugend waren die Sozialdemokraten Willy Brandt, Moshe Dayan und Helmut Schmidt. Der NS-Verfolgte Willy Brandt war für mich der wichtigste Regierende Bürgermeister der Frontstadt (West-)Berlin und deutlicher Gegner der Kommunisten. Seine Mai-Reden prägten sich mir ein. Moshe Dayan war für mich der geniale Kopf der israelischen Verteidigung im Sechs-Tage-Krieg 1967. Und Welt-Ökonom Helmut Schmidt stand so mutig wie konsequent gegen den RAF- und palästinensischen Terror (Mogadischu 1977) und für die Doppelte Nulllösung/NATO-Doppelbeschluss. Alle drei waren Sozialdemokraten. Alle drei waren schuld daran, dass ich Sozialdemokrat wurde. 

Nicht nur die neuzeitlichen Überlebenskämpfe des neuzeitlichen jüdischen Staates prägten mich. Früh interessierte ich mich für Geschichte. Speziell die griechisch-römische Antike hatte es mir angetan. Wer sich für die Römische Republik und das Imperium Romanum interessiert, der kommt zwangsläufig an den jüdischen Aufständen gegen die Römer und vor allem an Flavius Josephus nicht vorbei. Dessen „Jüdischer Krieg“ ist Weltliteratur und beschreibt den jüdischen Aufstand zwischen 66 und 74 unserer Zeit. 

In dem Krieg siegte die römische Weltmacht, zerstörte im Jahr 70 unserer Zeit, den Tempel nach den Neubabyloniern 586 vor unserer Zeit ein zweites Mal. Der Kampf war auf jüdischer Seite sehr opferreich, jedoch noch kein römischer Vernichtungskrieg. Den Kaisern Vespasian und Titus ging es um die Niederschlagung. Der römische Vernichtungswille kam erst mit der Niederschlagung des Bar-Kochba-Aufstandes 132 bis 135 unserer Zeit unter Hadrian über die Juden, in dessen Ergebnissen „die jüdische Bevölkerung drastisch dezimiert und vertrieben (wurde). Die Juden hatten kein eigenes Land mehr“. (Landeszentrale für politische Bildung BW). Juden lebten dennoch durchgehend im heiligen Land. 

Pontius Pilatus, den Hohepriester Kaiphas und Jesus einige Jahrzehnte vor dem Jüdischen Krieg beziehe ich absichtlich nicht ein. Ich schreibe diesen Text als Agnostiker im Hinblick auf den sehr weltlichen Deutschen Henryk M. Broder, der auch Jude ist. Der „religiöse Zwist“ zwischen Juden und Frühchristen (Udo Lindenberg in „Wozu sind Kriege da?“) ist in diesem Punkt für mich nebensächlich in meiner Position zu Achgut.

Auch in der DDR wurde Israel verteufelt

Genug der alten Geschichte. Die zeitgenössische hat es auch in sich. 1947 stimmten 33 UN-Mitgliedstaaten für und 13 gegen den Teilungsplan hinsichtlich des britischen Mandatsgebietes. Auf Seiten der Befürworter fanden sich mit den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion die zwei wichtigsten Alliierten des Zweiten Weltkriegs. Das allerdings nicht mehr lange. 

Stalin merkte schnell, die Juden tendieren zwar zum Sozialismus, jedoch nicht zu dem unter den Kasernenbedingungen der Sowjetunion. Frei, demokratisch und sozialistisch wollten es viele Juden in Israel. Der natürliche Partner für diese Rahmenbedingungen waren die Vereinigten Staaten. Die hatten es zwar nicht mit dem Sozialismus, aber unter demokratischen Bedingungen konnte der Klamauk ja nicht so schlimm werden. Die Amis hatten recht, wie der weitere Fortgang im entstehenden Israel des 20. Jahrhunderts bewies. 

Stalin schwenkte um, vom temporären Nah-Ost-Juden-Förderer schwenkte er zurück zum in zaristischer Manier agierenden Judenmissgönner. Die jüdische Weltverschwörung waberte wieder durch die politische Landschaft, eine jüdische Ärzteverschwörung wurde in Stalins Umfeld strategisch „aufgedeckt“, und ein Schauprozess gegen die „jüdischen Ärzte“ war in Vorbereitung. Des Diktators Ausscheiden aus den weltlichen Dingen im März 1953 behütete die sowjetischen Juden vor der nächsten Pogromwelle nach dem Holocaust.

Siehe: Dan Diner: Ein anderer Krieg

Nach Stalins Tod kam zwar eine sogenannte Tauwetterperiode, eingeleitet mit Chrustschows Geheimrede, doch die sowjetische Politik gegen den „zionistischen Judenstaat Israel als Marionette des US-Imperialismus“ blieb. Auch in der DDR wurde Israel verteufelt und wurden seine Vernichter gepäppelt. 

Es riecht und schmeckt nach „Annonciert nicht beim (rechten) Juden!“

Warum das Ausschweifen nach Israel und in den Nahen Osten, wenn ich doch meinen Satz „Ich schreib‘ beim Juden!“ auf den deutschen Staatsbürger Broder münze? Broder ist Deutscher, kein Israeli. Soweit ich weiß, geht er weder in Deutschland noch in Israel zum Zwecke der Religionsausübung in Synagogen. Broder nimmt an deutschen Wahlen teil, nicht an israelischen. Broders Regierungen sind deutsche Regierungen, keine israelischen. Broder schreibt und handelt als engagierter deutscher Staatsbürger, nicht als israelischer. Letzteres ist er nicht.

Henryk M. Broder kritisiert den Mumpitz der Transformation und allerlei weiteren unsäglichen Unfug. Deshalb gilt er im linksgrünen Mainstream als Rechter und seine Achse des Guten als verdammungswürdiges und zur wirtschaftlichen Vernichtung freigegebenes Medium. Wer bei Achgut schreibt, fällt ebenfalls unter dieses Verdikt. Es riecht und schmeckt nach „Annonciert nicht beim (rechten) Juden! Scheibt nicht beim (rechten) Juden!“ 

Achgut steht auf Seiten des von Vernichtung bedrohten Israels und der überfallenen Ukraine. Das missfällt vielen Putinfreunden im Lande. Auch die sehen insgeheim den Juden Broder und nicht den Journalisten Broder. Es hat sich also nix geändert. Juden, ob religiös oder säkular, bleiben unter besonderer Beobachtung. Und wenn sie die Klappe und dazu noch intelligent aufmachen, wird’s anrüchig.  

Diesen Text schreibe ich zum 7. Oktober 2024. Ich schreibe gern beim Juden. Auch weil der israelische Jude Netanyahu in diesen Tagen, Wochen und Monaten drauf und dran ist, nicht nur Israel und sein Volk vor der Vernichtung langfristig zu retten und eine friedvollere Ordnung im Nahen Osten zu etablieren, sondern weil er damit sogar dem feigen Westen das Überleben sichert. 

 

Gunter Weißgerber (Jahrgang 1955) trat am 8. Oktober 1989 in das Neue Forum ein und war am 7. November 1989 Gründungsmitglied der Leipziger SDP. Für die SDP/SPD sprach er regelmäßige als Redner der Leipziger Montagsdemonstrationen 1989/90. Er war von 1990 bis 2009 Bundestagsabgeordneter und in dieser Zeit 15 Jahre Vorsitzender der sächsischen Landesgruppe der SPD-Bundestagsfraktion (1990 bis 2005). Den Deutschen Bundestag verließ er 2009 aus freier Entscheidung. 2019 trat er aus der SPD aus. Die Gründe dafür erläutert er hier. Er sieht sich, wie schon mal bis 1989, wieder als “Sozialdemokrat ohne Parteibuch”. Weißgerber ist studierter Ingenieur für Tiefbohr-Technologie. Er ist derzeit Unternehmensberater und Publizist.

Foto: Henryk M. Broder

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Marc Munich / 07.10.2024

“Achgut steht auf Seiten des von Vernichtung bedrohten Israels und der überfallenen Ukraine. Das missfällt vielen Putinfreunden im Lande. Auch die sehen insgeheim den Juden Broder und nicht den Journalisten Broder. “ ****  Nö, lieber (Ex)Genosse, die sehen den genialen Publizisten und Autor Broder, nicht aber den auch in puncto Geopolitik letzten (und ganz objektiven) Durchblick habenden Kosmopolit Broder!  Dafür gibt es Militär-und Geostrategen sowie namhafteste Historiker - bevorzugt aus der unverderdächtigen USA - die das sogar mal richtig gelernt haben und die diese ÖR-betreuten “Putinversteher”-Schmonzetten daher auch keine Sekunde ernst nehmen würden!  Wenn die Achse sich auf dem Niveau bewegt, bewegt sie sich auf dem Niveau von “Klimaleugner” oder “Coronaleugner”.  Das kostet Euch die sich anbahnende JUGEND, die - “umzingelt von Realität” - gerade zu denken und aufwachen beginnt, weil sie sich - ZURECHT - nicht in einem sinnlosen Krieg, der nie der unsere war, verheizen lassen will/wird!  Und sie wird auch keinen Nahost-und Russland/Ukraine Eintopf für geistig-kognitiv Obdachlose auslöffeln.  Sie wird vielmehr fragen, was wohl unsere Freunde & Pipeline-Spezialisten tun würden, wenn Mexiko beispielsweise auf die Idee käme, dem FSB zu erlauben, entlang der Grenzen zu den USA, rund ein dutzend militärischer Geheimbunker zu errichten, so wie es die CIA seit 2014 in der Kokaine nachweislich getan hat.  Diese Frage ist mir übrigens noch von keinem Anton Hofreiter Versteher und Selensky-Apologeten konkret beantwortet worden.  Vielleicht hilft mir ja hier ein (Ex)-Spezialdemokrat endlich weiter.  Ich wette hiermit um eine 300 Euro-Sofort-Spende an Achgut, dass er das nicht tun kann, wollen wir wetten? ;-)  ****

Franz Klar / 07.10.2024

Wichtig ist nicht , bei wem man schreibt , sondern was man schreibt . Übrigens schreiben Achgut-Autoren zu zwei Dritteln beim Nichtjuden Maxeiner und Nikolay . Trotzdem sehr heldenhaft !

gerhard giesemann / 07.10.2024

Die Gegner Israels im Nahen Osten müssen auf ihr Ziel der Vernichtung des Judenstaates verzichten, erreichen werden sie dessen Ausradierung nicht. Wohl wahr. Ich verrate jetzt mal ein Geheimnis: Die Israelis haben den Ägyptern vor längerer Zeit klargemacht: Wir haben Pläne in der Schublade, um mit zwei, höchstens drei Atombomben den Assuan-Staudamm zum Bersten zu bringen, dann rast eine riesige Flutwelle das enge Niltal hinab und liefert jede Menge Fischfutter ins östliche Mittelmeer. Und das Fischfutter seid ihr. Seitdem herrscht Frieden mit denen. That’s the way the cooky crumbles. So sprechen die Söhne der Alpen und furchtlos schreiten sie über den Abgrund auf leicht gebaueten Brücken.

Dietmar Herrmann / 07.10.2024

Zum letzten Satz sei ergänzt, daß uns ein anderer der Jude namens Selensky mit seinem hinhaltenden Widerstand gerade den Allerwertesten rettet. Ohne das ukrainische Bollwerk würden unverzüglich Moldawien und die baltischen Staaten geschluckt sowie Polen angegriffen, was dann den Bündnisfall auslösen würde. Die Putinversteher glauben zwar, dieser handele rein defensiv gegen die aufdringliche Nato. Sie lagen aber schon genauso daneben, als sie einen möglichen Angriff auf die Ukraine als reine Paranoia abtaten.

Martin Detmer / 07.10.2024

Broder mag ich. Ich besitze drei seiner Bücher, alle drei gerne gelesen. Sein heutiger Achgut-Beitrag “Der proaktive Jude” war mal wieder ein Genuß. Auf Welt online ist Herr Broder leider hinter der Bezahlschranke, aber bezahlen will ich für Welt online nicht. (Wenn es gegen die AfD geht, wird dort auch gerne die Realität - s. Thüringen neulich - auf den Kopf gestellt. Und für deren Deniz Yüzel war Angela Merkel die beste Kanzlerin seit Willy Brandt (!) Ich wundere mich ehrlich gesagt, daß Herr Broder noch bei diesem Verein mitmacht.) Jude bin ich nicht, aber projüdisch allemal. Was in Deutschland und anderen Ländern des “Westens” diesbezüglich abgeht, ist zwar nicht so entsetzlich, wie das, was in Israel passiert, aber schwer erträglich auch für mich, obwohl ich eigentlich nicht direkt betroffen bin.

Klara Altmann / 07.10.2024

Die Achse lese ich, weil die Texte überwiegend intelligent sind und der zivilisierten Vorstellung von jener Welt entsprechen, mit der ich aufgewachsen bin. Hier sind durchaus da und dort recht schräge Vögel, aber Individualisten bin ich seit jeher gewohnt, warum auch nicht, jeder ist anders. In einigen Bereichen hat die Achse-Redaktion in meiner Sicht ihre blinden Flecken, da sie Erzählungen wiedergibt, die ich nicht teile und deren Themen ich ganz anders sehe. Aber man zeigt hier echten Respekt vor dem Grundrecht auf Meinungsfreiheit, bislang wurde ich noch immer nicht rausgeworfen. Wie beispielsweise damals im Spiegel-Forum, als ich angesichts der durch Snowden aufgedeckten Spionageaffäre die Ansicht äußerte, Merkel solle deshalb zurücktreten. Und zwar in jedem Fall, ob sie jetzt über die Totalüberwachung durch fremde Geheimdienste der USA informiert war oder nicht. Aber man durfte ja dem medialen Heiligtum Merkel nicht einfach den Rücktritt nahelegen so als subalterner einfacher Bürger. Man hält hier auf der Achse hingegen auch andere Ansichten aus und das schätze ich. Ansonsten ist mir jeder zivilisierte Mensch ein zivilisierter Mensch unabhängig seines Hintergrunds. Und jeder Barbar ist mir entsprechend ein Barbar. Wie Herr Weißgerber hier allerdings den Ukraine-Krieg mit dem Krieg Israels gegen die Terror-Hamas gleichsetzen kann, ist mir ein echtes Rätsel. Die Hintergründe und die Anfänge sind völlig verschieden. Man kann durchaus Israel unterstützen und sich wünschen, dass die Hamas für immer ihre Herrschaft im Gaza verliert und gleichzeitig im Hinblick auf den Ukraine-Krieg völlig anderer Meinung sein. Diese Vermischung im Text hat schon wieder etwas wirklich Manipulatives, was für mich ziemlich abstoßend ist. Ich habe ein gutes Gedächtnis und weiß deshalb noch immer ganz gut, was sich die EU und Fuck-the-EU-Nuland mit der aggressiven Nato im Hintergrund damals in der Ukraine geleistet haben. Für wesentliche Abläufe habe ich ein hervorragendes Gedächtnis.

Irene Luh / 07.10.2024

Der Autor schreibt seinen Text als Agnostiker. Ein Agnostiker, so habe ich es in Erinnerung, ist ungefähr so definiert: als jemand, der nicht weiß, ob es einen Gott gibt. ++ Dann hat der Autor ein Problem, denn der jüdisch-biblische Gott sagt, dem Sinn nach, in der Bibel, daß man IHN klar erkennen kann, an seinen Werken. Und daß niemand später eine Entschuldigung, gar Ausrede, einbringen kann, er hätte dies oder das “überlesen”, übersehen. ++ Das kann man dort nachlesen. ++ Und das ist genau der Punkt. Mit Glauben hat das nix zu tun. Wer beispielsweise eine Prüfung in Feinmechanik ablegen will, und noch nie die Fachbücher konsultieren wollte, und zur Prüfung erscheint, fällt durch. ++ Gerade das jüdische Volk ist prädestiniert, Gott zu erkennen. Gott hat aus dem Schlechtesten der Schlechten, die Juden, ausgewählt, und sie zu dem gemacht, was sie heute sind. Israel ist heute eine Großmacht im Nahen Osten. Das zweite “Silicon Valley” ist in Israel beheimatet. Kein anderes Land dieser Erde hat soviele gemeine, hinterhältige UN-Resolutionen, über sich ergehen lassen müssen. Kein anderes Land hat soviele Nobelpreise vorzuweisen, gemessen an der Zahl seiner “Juden”, die weltweit verstreut wurden. Der Autor möge bei der JPost nachsehen und nach dem Wort Aliyah suchen. Ende des 19. Jahrhunderts begann die Phase, in der die Juden, einer nach dem anderen, zurück in das Land gebracht wurden, das heute Israel ist. Seit weit mehr als Hundert Jahren vollzieht sich diese Rückkehr. All das wurde in der Bibel angekündigt. ++ Wenn man schon tief zu bohren gelernt haben will, solle man das genauso auf anderen Gebieten tun wollen. Das hat der Autor NICHT tun wollen. ++ Der Haß auf die Juden ist in Wahrheit, der Haß auf den jüdisch-christlichen Gott. Die Auflehnung des Menschen, gegen seinen wahren Schöpfer. All das wird sehr genau, sehr detailliert in der Bibel beschrieben. Jemand der die Fachliteratur nicht kennen will, aber darüber urteilt, kann niemals bestehen. Und wird scheitern.

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