Henryk M. Broder / 08.10.2013 / 15:22 / 7 / Seite ausdrucken

“Ich sage dies als Enkel eines Juden…”

Boris Palmer ist nicht nur der grüne OB von Tübingen, er ist auch ein Universalgelehrter. Vom Klimawandel versteht er ebenso viel wie vom Nahostkonflikt. Wobei ihm offenbar zugute kommt, dass er der “Enkel eines Juden” ist. Er hat’s in den Genen. Wäre sein Opa ein Kamel gewesen, wäre aus ihm ein Experte für Wüstensafaris geworden.

In seiner Eigenschaft als Vierteljude hat er vor einigen Jahren dafür gesorgt, dass einer Antisemitin, Antizionistin und Israel-Hasserin das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde. Darauf war er sehr stolz, denn Palästina fängt gleich hinter der historischen Weinstube “Forelle” in der Tübinger Kronenstraße an.

Palmer ist eine Maultasche, die zu heiß gekocht wurde. Ein Glühwürmchen, das ein Kronleuchter sein möchte. Also ein authentischer Grüner.
Hier der Briefwechsel zur Causa Langer, dokumentiert von den Stuttgarter Nachrichten.

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Test 45: 32410

Hans Bahr / 08.10.2013

Was hat Adolfitler da bloß angerichtet?Ob wir in hundert Jahren auch noch beweisen müssen, jüdische Gene in uns zu tragen, um nicht als Antisemit diskrediert zu werden?Hans Bahr(Neffe eines Juden - ehrlich!)

Martin Friedland / 08.10.2013

Ja, die jüdischen Großväter... Offensichtlich hatte halb Deutschland einen jüdischen Opa, unseren Ex-Bundeskanzler Schmidt eingeschlossen. Dieser (angebliche oder tatsächliche) Umstand mußte schon immer zu allen möglichen Entschuldigungen herhalten. Interessanterweise hatte niemand dieser Leute eine jüdische Oma, soweit reicht die Liebe dann doch nicht.

Johannes Honigmann / 08.10.2013

Als "Enkel eines Juden" hätte Palmer entschiedener dafür sorgen können (allerdings nicht müssen), dass Hans Gmelin die Ehrenbürgerschaft der Stadt Tübingen entzogen wird, anstatt eine Kommission damit zu beauftragen, innerhalb der nächsten Äonen möglicherweise durch eventuelle Ermittlungen herauszufinden, was über seinen SPD-Vorgänger immerhin seit 1933 bekannt ist: Dass er ein engagierter Nazi war.

Dietrich Kantel / 08.10.2013

Spitz - aber mit Witz und: voll ins Schwarze. Vielen Dank Herr Broder. So kurz kann Wahrheit sein.

Werner Horst / 08.10.2013

Ich hab's versucht, die Korrespondenz durchzulesen, aber Broders konsequente Kleinschreiberei hat mir jede Freude daran vergällt. Es ist so mühsam, sich da durchzukämpfen! Ich hab dann aufgegeben und nur noch den Schlussakkord mitgenommen.Palmer ist sicherlich die Knalltüte, die Broder in ihm sieht, aber immerhin beherrscht er bzw. sein Sekretariat die Groß- und Kleinschreibung. Ich an seiner Stelle hätte als erstes geantwortet, dass ich auf Anfragen von Journalisten nicht inhaltlich reagiere, wenn sie sich nicht einmal an grundlegende Regeln der Rechtschreibung halten.

Dipl.Kfm.Helge-Rainer Decke / 08.10.2013

Nach Studium des Schriftwechsels zwischen Herrn Broder und Herrn Palmer über die "Causa" Frau Felicia Langer, israelische Menschenrechtsanwältin sowie Trägerin des Alternativen Nobelpreises und des Bundesverdienstkreuzes, kann ich nicht nachvollziehen, was das alles mit Palmers Beitrag zum Klimawandel zu tun haben könnte. Herr Palmer hat, so ich es aus meinem bescheidenem Horizöntchen "exegiere", weder eine absolute Wahrheit verkünden wollen, noch die Menschen verbal in die Pfanne gehauen, die anderer Meinung sind. Palmer hat auf Berichte verwiesen, die seine These unterstützen. Wenn ich darauf hin die Hassorgien in der Presse derer "studiere", die Palmer sogar als Antisemiten outen wollen, wird mir übel. Ceterum censeo ist der Schriftwechsel zwischen den Herren Broder und Palmer für sich genommen, ein intellektuelles Gefecht par excellence gewesen. Naphtha und Settembrini aus dem Zauberberg im Streitgespräch. Broder als Sophist, Palmer als der, der glaubt, zu erkennen was die Welt, hier Broder, im Innersten zusammenhält, hier wirklich von ihm will. Hier Mephisto, also Broder, dort Faust, also Palmer. In der Hölle sehen beide sich wieder, oder auch nicht:-)

Martina Maier / 08.10.2013

Ich kann es einfach nicht mehr hören. Wenn man diese Leute nach Historie fragt, was den Staat Israel anbetrifft oder nach der Timeline, was "nur" in der Zeit zwischen 1948 bis jetzt passiert ist, dann versagen sie "kläglich". Ich bin überzeugt davon, dass er erstmal umfangreich recherchieren müsste um die Zusammenhänge zu erfassen. Ich kann diese Besserwisser, die den Staat Israel, die Juden und die Welt belehren wollen nicht mehr ab. Daheim auf dem weichen Sofa, mit einer Tüte Chips in der Hand verfolgen sie die Berichte. Diese großen Möchtegernmacher, die so viel aus der Geschichte gelernt haben, dass Sie ständig sich in ihrer eigenen Schuld suhlen müssen und um sich hinterher auf die Schulter zu klopfen und zu sagen "Wir bekämpfen rechts", wenn mal irgendwo wieder 3 Glatzköpfe rumstehen. Wenn aber 1.000ende von Muslimen auf Deutschlands Straßen "Tod den Juden" schreien, dann machen sie entweder vor Angst in die Hosen oder stehen ganz hinten in der Reihe um zu sehen, was hier vollendet wird, was man selber nicht schafft. Dabei beziehen sich dann auf ihre jüdische Vergangenheit um die Legitimation zu erhalten Israel kritisieren zu dürfen. Wie oft hat sich hinterher dann rausgestellt, dass die "jüdische" Vergangenheit gar keine war. Ich erinnere mich an den Fall von Frauch Wachendorff, die ja von Herrn Polenz bis aufs Blut verteidigt wurde. Spendengelder sammeln macht sich gut als Jüdin, deren Vater auf einem evangelischen Friedhof beerdigt wurde ;-). Wie lange wurde denn da die Stange gehalten. Kein Wort des Bedauerns, dess Irrens etc., dass hier das Leid von Millionen von Menschen ausgenutzt wird. Gabriel forscht nach seiner jüdischen Vergangenheit um sich dann wahrscheinlich wieder reinzuwaschen von seiner Aussage über den Apartheitsstaat Israel. Nur gut, dass es den Siedlungsbau gibt, dann können sich die ganzen antisemitischen Hetzer wenigstens darauf aufhängen und müssen nichts erfinden, was das Existenzrechts Israels in Frage stellen könnte. Denn Steine aufeinandersetzen, ist im Gegensatz zu Steine werfen und Kleinkindern die Kehle durchschneiden, ein furchtbares Verbrechen. Das erkennen anscheinend auch nur Vierteljuden.

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