Ich habe Zweifel

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da dieser Text von Mathias Döpfner, der gestern zuerst in Die Welt erschienen ist, dort inzwischen hinter einer Bezahlschranke steht, können wir ihn hier nicht weiter kostenlos anbieten. Hier ist der Link zum Text bei Die Welt, ein Abo lohnt sich. Achgut.com wird Mathias Döpfners Beitrag zu gegebener Zeit wieder einsetzen, wenn er dort im kostenlosen Angebot freigegeben ist. Wir danken Mathias Döpfner noch einmal dafür, dass wir den Text zunächst einsetzen durften.

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Leserpost

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Joerg Haerter / 24.03.2020

“Vielleicht grüßen sich die Menschen dann so ähnlich wie in Thailand. Die eigenen Hände aneinanderlegen. Leichte Verbeugung. Lächeln.” Vielleicht wird es am Anfang so sein, spätestens nach Zurückkehr der Normalität wird man wieder in den “Normalmodus” schalten. Das beste Beispiel dafür ist die Nachkriegszeit. Am Anfang ist man solidarisch, emphatisch, dann wird man mit zunehmendem Wohlstand und Sicherheit wieder egoistisch, war in der Menschheitsgeschichte schon immer so.

Frank-Michael Goldmann / 24.03.2020

Sorry, Herr Döpfner, das kommt von Ihnen nun alles recht staatsmännisch daher. Man kann auch deutlicher formulieren: Das übliche Geschwafel von einemn, der die Möglichkeiten hat, Dinge zu verändern, sich aber in theoretischem Blabla ergeht, statt konkret seinen Beitrag zu leisten, die Apokalypse in diesem Land zu verhindern. Mit BILD, BamS, DIE WELT und WELT am SONNTAG haben Sie dazu die Instrumente in der Hand. Sie nutzen sie nicht. Seit Jahren nicht. Sie waren sich nicht zu schade, die unsägliche Kampagne für den Deutschland-Hasser Deniz Yüzel „Free Deniz“ tatkräftig zu fördern, ja sich nach dessen “Rettung”  im Foyer des Axel-Springer-Hauses mit ihmn ablichten zu lassen. Sie lassen es zu, dass Ihre Blätter zu regierungshörigen Sprachrohren Merkels mutiert sind. Ihre CRs Reichelt, Poschardt und Boie wären in meiner Zeit als CR bei der Stuttgarter Motorpresse von mir maximal als Volontäre auf Probe eingestellt worden. Sie lassen es zu, dass ein Redakteur Kamann bei DIE WELT ausschliesslich dafür Gehalt bezieht, dass er versucht, als geifernder Eiferer die AFD unkritisch kaputtzuschreiben. Sie haben auch nicht dafür gesorgt, dass die Fakenews der WELT am SONNTAG, Trump habe CureVac ein unmoralisches Angebot gemacht, aus der Welt geschafft wird. Claas Relotius lässt grüssen. Wer sich freiwillig und mit Freuden in die Niederungen eines Yücel begibt, der sollte auch die Grösse haben, sich in aller Form für diesen Fake zu entschuldigen. Axel Springer hätte das getan. Wenn Sie den Mut und den Willen haben, mitzuhelfen, die Dinge, die in Deutschland vollkommen aus dem Ruder laufen, müssen Sie mehr leisten, als ein bischen über Corona zu plaudern. Nutzen Sie endlich Ihre Instrumente.

Andreas Rühl / 24.03.2020

Herrn Döpfers Ansichten teile ich, nur das, was er ueber China sagt, ist Unfug. Ein Blick ueber die Grenze nach Korea zeigt, dass das nicht stimmt. In Südkorea ziehen Bevölkerung und Regierung an einem strang. Und wie man sieht, klappt es gut, den Pandemie zu entschleunigen. Ähnliche Massnahmen, die gleich effektiv sind, werden ja nicht deshalb zu falschen Maßnahmen, weil eine eher diktatorische oder eine eher demokratisch legitimierte Regierung sie angeordnet hat.

Frances Johnson / 24.03.2020

Bezüglich meiner Anmerkung zuvor “trifft auf weitgehend gesunde Bevölkerung” gebe ich zu bedenken, dass der Gesundheit schadet, wenn die containment-Maßnahmen zu lange anhalten sollte, in zweierlei Hinsicht: Erstens ist es wichtig für die Immunität, in der Sonne zu sein und zwar länger als eine dämliche Stunde, zweitens würde eine geschwächte Industrie als Folge diese Gesundheit erheblich reduzieren. Depressionen würden zur Schwächung der Immunität beitragen. Eine dauerhaft geschwächte Industrie plus ein mutiertes Virus in einigen Jahren wären eine Katastrophe. Daher muss das alles mit Fingerspitzengefühl gemacht werden. Leute nicht an ihren Zweitwohnsitz zu lassen, wo die Kinder meistens besser aufgehoben sind, ist lächerlich und geradezu angsteinflößend. Man kann sowohl an seinem Zweitwohnsitz als auch am ersten in splendid isolation gehen. Die Machtkämpfe machen auch Angst, insofern, als man sie im Augenblick als geradezu anachronistisch und unpassend empfindet. Passend fände man eher, wenn die Parlamentarier mal für drei Monate ihre Diäten um 25% zurückfahren und nicht so viel reden würden. Unglaublich finde ich, französische und italienische Patienten aufzunehmen, gerade bevor der Berg kommt, statt mit Teams nach Italien und Frankreich zu reisen, so wie China das tut.

Ernst-Fr. Siebert / 24.03.2020

Respekt Herr Döpfner für Ihr Erscheinen in achgut. Eine Frage hätte ich aber: Habe ich Sie richtig verstanden, WIE es die Chinesen gemacht haben war richtig, nur, daß es eben die CHINESEN gemacht haben ist falsch? Deren Wirtschaft läuft schon wieder. Ich freue mich auf Ihr Künftiges Engagement für die Rettung der Demokratie in Deutschland und lassen Sie die Chinesen ihre “umgefallenen Reissäcke” selbst wieder aufheben. Nach meinem Empfinden und anderer, die engen kontakt zu Chinesen haben, ist die Zufriedenheit der Chinesen mit den Zuständen in ihrem Land deutlich größer als unsere in unserem.

Frank Holdergrün / 24.03.2020

Vieles ist richtig und doch muss er am Ende den Deutschen eins drauf geben. Sie zeigten zu selten ein freundliches Gesicht. Sie lachen vielleicht seltener, aber dann tiefer, herzhafter, sie arbeiten dafür intensiver und kreativer. Möglicherweise mögen Deutsche keine maskenhafte Fröhlichkeit. Endlich Schluss mit diesen immer wieder gehörten Vergleichen, jede Nation hat anders gelagerte Vor- und Nachteile. Und es kann auch so bleiben.

Daniel Reitenbach / 24.03.2020

Herr Döpfner, ich bin auch wütend. Wütend darüber, dass es Ihre Magazine nicht zulassen, kritische Fragen zu formulieren. Sowohl von Ihren Journalisten als auch von Ihren Lesern, die zensiert werden, wenn sie kritische Kommentare posten wollen oder auf unliebsame Fakten hinweisen wollen. Sie tragen an der Gesamtverantwortung, wenn Sie es zuzulassen, dass kritische Wissenschaftler in Ihren Publikationen medial hingerichtet und verleumdet werden. Drehen wir die Medaille doch mal um: ich spreche Ihnen nicht das Recht ab, wütend zu sein, Ihre Wut ist einfach nur völlig irrelevant. Warum? Weil Sie der letzte sind, der mit gutem Beispiel vorangeht, die Gesellschaft nicht zu spalten. Eine wichtige Frage habe ich an Sie: Vor Jahren habe ich eine Schreiberin aus ihrem blauen Haus (Welt) kennengelernt. Sie war voll von Angst, arbeitslos zu werden,  da ihr Vertrag nur jährlich verlängert wird. Ist das der Standard in Ihrem Unternehmen? Das würde einiges erklären, warum sich kein Schreiber in Ihrem Haus noch traut, kritisch zu hinterfragen. Bitte erhellen Sie uns mit Fakten, nicht mit Emotionen. Grüße von einem ehemaligen Leser Ihrer Zeitung.

I. Hamann / 24.03.2020

Der Beginn - lesenswert. Wenig später bin ich fassungslos: “die Rolle der Medien ... Unser Filter der Wahrheit.” An dieser Stelle weiß ich nicht, ob ich lachen oder heulen soll. Herr Döpfner spricht von Journalisten, die unter Inkaufnahme persönlicher Risiken unser Tor zur Welt wären ... Sehr geehrter Herr Döpfner,  dieses Tor zur Welt brauche ich gerade nicht; ganz sicher nicht “Ihren” Filter der Wahrheit. Mir würde völlig genügend, würden die Medien wahrheitsgemäß über Arbeitsbedingungen der Ärzte,  Pflegekräfte und Polizisten berichten, die teilweise ohne jeden Selbstschutz ihre Arbeit für die Bürger und Patienten verrichten, gerade so, als wären wir ein Dritteweltland. Ich erlaube mir, Sie an dieser Stelle an Ihre Aufgabe als eigentlich 4. Macht im Staate zu erinnern: die Bürger zu informieren, wer für diese erbärmlichen Zustände die politische Verantwortung trägt. Nein, zum lachen ist es nicht; nur noch zum heulen:    “Der Politiker Werk - der Medien Beitrag”.

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