Ich habe Zweifel

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da dieser Text von Mathias Döpfner, der gestern zuerst in Die Welt erschienen ist, dort inzwischen hinter einer Bezahlschranke steht, können wir ihn hier nicht weiter kostenlos anbieten. Hier ist der Link zum Text bei Die Welt, ein Abo lohnt sich. Achgut.com wird Mathias Döpfners Beitrag zu gegebener Zeit wieder einsetzen, wenn er dort im kostenlosen Angebot freigegeben ist. Wir danken Mathias Döpfner noch einmal dafür, dass wir den Text zunächst einsetzen durften.

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Leserpost

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Karsten Dörre / 24.03.2020

Dass der Landkreis Heinsberg direkt China anspricht, liegt am Versagen des bundesdeutschen Gesundheitssystems. Bundesgesundheitsminister Spahn hat Ende Januar 2020 im ZDF gesagt, Deutschland sei gut aufgestellt und vorbereitet. Das kann man öffentlich sagen, sollte aber hernach im Job nicht weiter schlafen. Ende letzter Woche hat der Bund erst Großaufträge abgeschlossen, um fehlende klinische Mittel herstellen zu lassen. Der Landrat von Heinsberg muss wochenlang allein die Krise wuppen. Sein Landesvater Laschet ist genauso mau wie viele, viele Politiker in diesem Staat. Politiker erkennt man an deren Arbeit, nicht an deren Gerede.

Daniel Oehler / 24.03.2020

Es wäre die Aufgabe der Springer-Presse gewesen, die Bevölkerung rechtzeitig zu warnen und Druck auf die Politik auszuüben. Und was die Polemik gegen China angeht: Sicher ist das politische System wie jede Form des Sozialismus zu kritisieren, auch wenn er kapitalistische Realpolitik betreibt. Aber was gibt es daran auszusetzen, dass jemand China um Hilfe bittet? Italien und Serbien in der Corona-Krise gelernt, dass das hochgelobte “Europa” in der Krise nicht hilft, sehr wohl aber China. Wer Hilfe benötigt, bittet auch diejenigen um Hilfe, die von den USA als Gegner behandelt werden. Und etwas Ehrlichkeit täte der Springerpresse in Bezug auf Russland gut. Das Land hat ruckzuck die Grenzen zu China dicht gemacht, während hier noch über einen Monat lang täglich Flugzeuge aus den Corona-Hotspots China und Iran angekommen sind. Das Schema USA gut - Russland/China böse ist mir zu primitiv.

Wolfgang Kaufmann / 24.03.2020

Viele Gesellschaftswissenschaftler sehen vor allem die Akzeptanz und sind es gewohnt auf der Welle der Volksmeinung zu surfen. Dies führt zu lahmen Kompromissen, weder Fisch noch Fleisch, denn alles andere könnte uns beunruhigen. Der Mensch ist bequem und möchte so weitermachen wie bisher, Rossmann, Starbucks, Disko. Wie beim Klima: ein wenig hüpfen, seine Haltung ins Fenster stellen, aber kein Verzicht auf Eisessen in Kalifornien, Ressort-Urlaub in Ägypten und jedes Jahr ein neues Smartphone. – Nein, so werden wir die Zahlen nicht nach unten bekommen. Es ist eine Exponentialfunktion, auch wenn der besorgte Bürger in seinem Palavergehorsam den Unterschied zwischen x^1.2 und x^1.05 nicht versteht.

Peer Munk / 24.03.2020

Am Auftrag der Journalisten darf sich auch in der Krise nichts ändern. Richtig. Allerdings gab es diesen Auftrag der Kritik, des Hinterfragens bei einem Großteil der Journalisten hierzulande ganz offensichtlich schon lange nicht mehr. Und auch jetzt wird unsere Kanzlerin, die durch stete Zurückhaltung, Abwarten, Nichtstun und ein Haufen Geneinplätze glänzt, merheitlich gelobt von diesen Journalisten. Und andere unangenehme Themen wie die Situation an der Grenze Griechenlands, Gelder für Erdogan etc. werden schön beiseite gelassen.

Sofie Lauterbach / 24.03.2020

Wahrscheinlich ist es meine laienhaften Unkenntnis, dass ich mich frage: Wie ist es möglich, dass ein Tierarzt Chef des RKI ist?

S.Schleitzer / 24.03.2020

Ich persönlich finde den Text unnötig lang für einen kompletten Abdruck. “Situation schlimm, wie es ausgeht weiß man nicht, China böse, Medien gut, Ihr Deutschen seid doch alle undankbare Miesepeter!” hätte eindeutig auch gereicht. Als Dokumentation des Versagens, der Abgehobenheit und der Unbelehrbarkeit der deutschen Medien und ihrer Galionsfiguren begrüße ich aber natürlich den Abdruck vollumfänglich. Dank an die Achse.

Leo Anderson / 24.03.2020

Dass die Bussi-Bussi-Begrüßungen verschwinden, das wünsche ich mir auch. Das habe ih noch nie gemocht, auch nicht, als wir noch alle “gesund” waren. Aber lachen werden wir nicht mehr lernen, Herr Döpfner, und es wird auch keine Rückkehr in die Aufbaugesellschaft der Nachkriegszeit geben. Dafür fehlt schlicht und einfach das (politische und das Boden-) Personal. Heute schon ist Deutschland ein Zweite-Welt-Land (verglichen mit Südkorea, Taiwan, Japan) und wenn nicht ein Wunder geschieht (es geschieht NIE ein Wunder), werden wir in ein paar Jahren wie eine Kreuzung aus Venezuela und dem Libanon dastehen. Good Night and Good Luck.

Frank Danton / 24.03.2020

Solidarität und Gemeinsinn. Mit nur ein wenig Kenntnis der deutschen Gesellschaftsverhältnisse und der Ideologisierung des Volkes, kann man auch in dieser Krise beobachten, das es keine Solidarisierung als Gesellschaft gibt. Was es hier und da gibt ist Opferbereitschaft, die sich aber nicht aus Gemeinsinn spreist, sondern aus ‘berufen sein’. Das Medien ihr vorgaukeln einer falscher Realität und in der Unterlassung von Wahrheit heuschlerische Desinformation verbreiten, kann man nicht wirklich als Intelligent bezeichnen. Ihr Text, Herr Döpfner, zeigt wie sehr sie sich sogar in einer Einbahnstrasse verfahren können.

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