Manfred Haferburg / 27.07.2020 / 10:00 / Foto: Guillaume Piolle / 44 / Seite ausdrucken

„Ich habe Vertrauen in ihn”

Vor einer Woche brannte die Kathedrale in Nantes, die Achse hat darüber berichtet. Unmittelbar nach der Tat wurde ein Flüchtling aus Ruanda verhaftet, aber bald wieder freigelassen. Dieser 39-jährige Mann war am Tag vor dem Brand für die Schließung der Kathedrale verantwortlich gewesen. Nach der Brandstiftung fand die Polizei keine Einbruchsspuren. Das machte den Mann verdächtig.

Ich habe Vertrauen in ihn. Er ist ein Ruander, der vor einigen Jahren nach Frankreich geflüchtet ist", erklärte letzte Woche der Rektor der Kathedrale von Nantes, Pater Hubert Champenois. Dem Pater zufolge "dient der Freiwillige als Messdiener", und er kannte ihn „vier oder fünf Jahre lang". Die große Mehrheit der Menschen in Ruanda ist christlich geprägt.

Eine Woche nach dem Brand nun gestand der 39-jährige Ruander die Brandlegung in der Kathedrale. Im Rahmen der Ermittlungen, die nach dem Brand in der Kathedrale von Nantes am 18. Juli eröffnet worden waren, wurde er angeklagt und in der Nacht von Samstag auf Sonntag erneut in Untersuchungshaft genommen, teilte der Staatsanwalt von Nantes, Pierre Sennès, am Sonntag mit. „Er wurde am Samstagmorgen in Polizeigewahrsam genommen und wegen Zerstörung und Beschädigung durch Feuer angeklagt und vom Richter für Freiheits- und Strafvollzug in Untersuchungshaft genommen", sagte der Staatsanwalt. 

Der Mann „gab bei der ersten Vernehmung vor dem Untersuchungsrichter zu, dass er die drei Brände in der Kathedrale entzündet hat: an der großen Orgel, an der kleinen Orgel und an einer elektrischen Schalttafel", erklärte der Staatsanwalt von Nantes, Pierre Sennès, gegenüber der Tageszeitung.

Mein Mandant hat kooperiert", sagte der Anwalt des Angeklagten, Quentin Chabert gegenüber der Tageszeitung Presse-Océan. „Er bedauert die Tatsachen bitter und das Geständnis war für ihn eine Befreiung. Mein Mandant ist von Gewissensbissen geplagt und von dem Ausmaß der Ereignisse überwältigt“. 

Bei dem Brand wurde das große Kirchenfenster zerstört, das aus dem Jahr 1498 stammt. Auch die großen Orgel aus dem 17. Jahrhundert ist nicht zu retten. Darüber hinaus wurden auch andere Kunstgegenstände zerstört, z.B. ein Gemälde aus dem 19. Jahrhundert: „Der heilige Clarus heilt die Blinden“ des Ingres-Schülers Hippolyte Flandrin. 

Für die Beseitigung der Schäden wird man Jahre und viele Millionen Steuergeld brauchen. Die Kirchen gehören in Frankreich nämlich dem Staat. Ein mögliches Motiv könnte sein, dass sich der Ruander darüber geärgert hatte, dass sein Aufenthaltstitel in Frankreich nicht verlängert werden sollte. Ihm drohen jetzt 10 Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 150.000 Euro – die er natürlich nicht hat. 

Foto: Guillaume Piolle via Wikimedia Commons

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Michael Stoll / 27.07.2020

“Jeden Tag werden in Frankreich mindestens drei Kirchen geschändet, so die Statistik.” (Quelle: Vatican News vom 25.04.2019)    Böse Menschen sagen, wir blicken in die Zukunft. Ich würde sagen, wir haben es hier (wieder) mit einem von drei bedauerlichen Einzelfällen pro Tag zu tun. Wir sollten uns ein Beispiel an Kardinal Marx und Talkshow-Ehrengast Bedford-Strohm nehmen und über solche Kleinigkeiten hinwegsehen. Genau so halten es die Herren auch mit der muslimischen Gewalt gegenüber Christen in Afrika und anderen Teilen der Welt. Wer das Kreuz, an dem Jesus für seinen Glauben gestorben ist, im warmen Fernsehstudio hochhält, aber in Jerusalem unter der Kutte versteckt, .... Mehr darf ich nicht schreiben.

Ulrich Jäger / 27.07.2020

Hallo Herr Haferburg, jedes Mitglied der PoC-Gemeinschaft, das es irgendwie nach Europa kommt, ist “geflüchtet”. Wovor? Vor dem Sonnenschein in Ruanda? Weil Papa und Mama nicht genug Geld haben, den vielen Sprösslingen das zu geben, was sie bei den jugendlichen Brunnenbauern aus Europa gesehen haben? Die im Gefolge der Missionare kamen, die den Großeltern neben dem rechten Glauben beibrachten, wie man Schnürsenkel an Schuhen zubindet. Und da diese bemitleidenswerten Gestalten, die in ihrer Seele so rein und gut sind, zu nicht Bösem fähig sind, bleibt zur Beschreibung ihrer Taten nur die neudeutsche Verniedlichung “kriminelle Geste”.

Bastian Kurth / 27.07.2020

Also ich ärgere mich auch oft, darf ich dann Feuer im Kölner Dom legen? Oder im Reichstagsgebäude? Oder gilt das, daß man Vertrauen in mich hat nicht für Aborigines? Ach so, dann werfe ich mal kurz meine Ausweispapiere weg, mein Handy kann ich ja behalten und los geht´s…...***ACHTUNG: dieser Beitrag könnte Spuren von Bissigkeit und Satire enthalten und ist absolut NICHT laktosefrei***

Chr. Kühn / 27.07.2020

“Er bedauert die Tatsachen bitter und das Geständnis war für ihn eine Befreiung. Mein Mandant ist von Gewissensbissen geplagt und von dem Ausmaß der Ereignisse überwältigt“. ” Mir kommen gleich die Tränen. Bitte den Mann (und seinen “Mandanten”) wiederholt in den Weihwasserkessel tunken, oder wahlweise gleich unter dem Fundament der Kathedrale verbuddeln. Danke.

Robert Bauer / 27.07.2020

Voller Erfolg! Aufenthaltstitel für die nächsten 10 Jahre gesichert.

Monique Brodka / 27.07.2020

Aber er bereut seine Tat bitterlich. Nun das hat doch was! Ist mehr als man sonst von Vandalen zu erwarten hat!

A. Ostrovsky / 27.07.2020

Es ist schrecklich. Es ist deshalb schrecklich, weil er noch nicht mal Muslim ist, sondern Christ. Als Muslim könnte er sich darauf berufen, dass es seine Pflicht gegenüber Allah, Mohamed und seinen Kindfrauen ist, in die Länder der Ungläubigen zu reisen und dort ihre Götzentempel in Brand zu stecken. Ist der wirklich Christ? Oder geht es doch um Voodoo? Eine elektrische Schalttafel ist natürlich Teufelswerk, aber was hat der gegen Musik? Also doch Muslim, Taliban? Ruanda, da wo sie mehrheitlich Christen sind, tra tza…. Deshalb haben sie sich dort gegenseitig umgebracht, nach dem Motto: . Hält dir einer die eine Wange hin, so schlage ihm auch auf die andere. Das kommt davon, wenn man die Bibel bei der Predigt verkehrt herum hält. Oder hat es doch was mit der Intelligenz zu tun.  Und ja, der bereut das alles sehr, unter Tränen. Oder hat der nur als guter Christ die Schuld auf sich genommen, einer trage des anderen Last? Was ist das für ein Gott’ der uns mit solchen Leuten straft? Was haben wir getan? Ich gebe zu, dass ich nicht glaube, dass Gott in diesen Kathedralen wohnt. Vielleicht ist der Ruander aus Mali dahinter gekommen, dass wir gar nicht an Gott glauben. Müßte das den einen und einzigen Gott, der keinen anderen neben sich duldet, nicht so erzürnen, dass er seinen Zwillingsbruder Allah bittet, uns einen Ruander zu senden, zur Strafe? Aber warum macht er alles falsch? Er müsste endlich WEISHEIT vom Himmel werfen, die heilige Weisheit, die wie eine weiße Taube mit dem Kopf nach unten zu Boden fährt.  Stattdessen schickt er uns den “Ruander”,  dessen Tat beweist, dass der kein Christ ist und nie einer war. Und die Heilige Weisheit (Hagia Sophia) überlässt er dem Osmanen-Reis, wo sie auf ein Fass ohne Boden trifft. Zum Glück sind die Kirchen geschlossen wegen Virus-Dingens, was man nicht sehen kann. Sonst müßte man verrückt werden.

Marcel Seiler / 27.07.2020

“Ich habe Vertrauen in ihn.” – Die Gutmenschen glauben, dass man nur das Beste von jemandem anzunehmen braucht, damit dieser Mensch “gut” ist. Das ist nicht nur Parapsychologie, sondern auch die grandiose Selbstüberschätzung der Macht der eigenen Gedanken. Es ist Größenwahn.

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