Gastautor / 08.05.2018 / 06:20 / Foto: Christian Thiel / 12 / Seite ausdrucken

„Ich habe mich in die Seele der Opfer gefühlt“

Von Sabine Thiesler.

„Zeckenbiss“ heißt der neue Roman der Thriller-Autorin Sabine Thiesler. In dieser Woche steht er auf Platz 15 der Spiegel-Bestseller-Liste Hardcover. In ihm beschreibt sie die Unfähigkeit der Gesellschaft, sich gegen herrschende Brutalität zu wehren: Justiz und Rechtsprechung scheitern an den eigenen Maßstäben. „Zeckenbiss“ thematisiert die Skrupellosigkeit jugendlicher Krimineller, die Überforderung des Wachpersonals, die Wirklichkeitsferne der betreuenden Psychologen und die Nachsichtigkeit der Jugendgerichte. Fehlende Konsequenz in der Rechtsprechung und Rücksichtnahme an den falschen Stellen im Strafvollzug, so zeigt der Roman, können fatale Folgen haben – bis hin zu Selbstjustiz. Für die Achse des Guten schreibt Sabine Thiesler  über ihre Motivation als Autorin dieses Romans, über ihre Ängste als Bürgerin Deutschlands und ihre Befürchtungen für unser Land, wenn sich nichts ändert. Und  dazu gibts unten noch ein Probekapitel aus Zeckenbiss.

Auch wenn man Augen und Ohren verschließt, bewusst nichts sehen und nichts hören will, kann man ihnen nicht entgehen: den fast täglichen Berichten in Zeitung, Funk und Fernsehen über die immer brutaler werdende und ausufernde Jugendkriminalität. Jugendliche, die stehlen, rauben, sinnlos prügeln und morden, scheinbar vollkommen unbeeindruckt durch ihre zahllosen Verhaftungen und ihr wachsendes Vorstrafenregister. „Der junge Täter wird im Jugendstrafrecht nicht nach der Schwere der Tat bestraft“, meint Prof. Dr. Theresia Höynck, 1. Vorsitzende der Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e.V, „sondern je nach dem, was für ihn in seiner Situation erzieherisch für sinnvoll erachtet wird, um weitere Straftaten zu verhindern. Hier besteht ein klarer Unterschied zum Erwachsenenstrafrecht. Es herrscht also eine Täter-, keine Tatorientierung.“ 

Und da „pellen sich“ meiner Meinung nach die meisten jugendlichen Straftäter „ein Ei drauf“, wenn man sieht, dass sie dreißig, vierzig oder mehr Straftaten auf ihrem Konto haben und dennoch immer nur zu gemeinnützigen Arbeiten verurteilt werden. Erziehungsfunktion gleich null. Der Fall „Mehmet“, der in den neunziger Jahren wochenlang durch die Presse ging, machte zum ersten Mal auf das Problem aufmerksam: Bis zu seinem vierzehnten Lebensjahr hatte er schon über sechzig Straftaten – Diebstahl, Raub, Körperverletzung etc. – begangen.

Mord, aber schnell wieder draußen

In den Gefängnissen sitzen Jugendliche, die z.B. mit neunzehn Jahren schon mehrere Menschen umgebracht haben und immer noch damit rechnen können, sehr bald wieder in die Freiheit entlassen zu werden, um dann mit Anfang zwanzig weiter zu morden und eine Gefahr für die Menschheit darzustellen.

Ganz zu schweigen von den Straftätern mit Migrationshintergrund, die nach einem Mord im Knast landen, angeblich keine Papiere haben und behaupten, siebzehn zu sein. Sie sind groß und stark, haben dichte Ganzkörperbehaarung und wirken wie dreißig, dürfen aber wegen der Menschenwürde nicht geröntgt werden, wodurch man ihr Alter bestimmen könnte. Also landen auch diese im Jugendknast und haben nur eine absolute Höchststrafe von 10 Jahren (die in Deutschland so gut wie kein Jugendlicher bekommt) und nicht lebenslänglich zu befürchten. (Was es ja de facto in Deutschland auch nicht gibt.)

Ein Beispiel: Ein jugendlicher Mörder bekommt eine Gefängnisstrafe von vier Jahren und drei Monaten. Was für eine Jugendstrafe ungewöhnlich hoch ist! Da muss schon sehr Gravierendes vorgefallen sein, eine äußerst brutale Tötung oder sogar mehrere Morde. Das entspräche also 51 Monaten. Zwei Drittel der Strafe muss der Verurteilte auch bei guter Führung abbüßen, das wären 34 Monate. Nehmen wir an, er saß 7 Monate in U-Haft, die ihm abgezogen werden, dann blieben 27 Monate, er wäre also theoretisch bei gutem Benehmen nach zwei Jahren und drei Monaten wieder auf freiem Fuß. (Man muss mal darauf achten, dass fast alle verhängten Haftstrafen in Monaten gerechnet durch drei teilbar sind. Wegen der möglichen Haftentlassung nach zwei Dritteln…!)

Knast hilft nicht

Ein Jugendlicher, der keine unbeschwerte Kindheit hatte, als Kind nie mit Freunden gespielt, nie Sport getrieben hat, sondern, seit er denken kann, klaut, raubt, einbricht, prügelt und mordet, kommt nach gut zwei Jahren sicher nicht geläutert und als guter Mensch aus dem Knast, im Gegenteil: Durch die extreme Gewalt hinter Gittern ist er noch mehr verroht, hat jede Menge kriminelle Tricks gelernt und weiß, wenn er wieder frei ist, nur eins: Du darfst dich das nächste Mal nicht so dämlich anstellen und dich nicht wieder erwischen lassen.

Dies alles klingelte bei mir im Hinterkopf und machte mich wütend. Immer öfter und immer mehr. Und dann wurde mir bewusst, dass hinter jeder Tat auch ein Opfer steht, das jetzt schwerbehindert und fürs Leben traumatisiert ist, oder Eltern, die den Verlust ihrer Tochter oder ihres Sohnes nie mehr verwinden…, zerstörte Familien. Schicksale, die man sich gar nicht vorstellen kann.

Aber ich habe sie mir vorgestellt. Habe mich in die Seele der Opfer gefühlt, in einen Vater, eine Mutter, deren Kind ermordet worden ist. Von einem jugendlichen Straftäter, der nicht nur eine äußerst geringe Strafe bekommt, sondern auch noch vorzeitig entlassen wird. Und vollkommen unbeeindruckt weiter Straftaten begehen kann…

Aus der Ohnmacht entstehen Hass und der Wunsch nach Rache. Denn nicht nur der Täter allein trägt hier die Schuld, auch der Richter, der immer wieder gar keine oder nur lachhafte Strafen verhängt, beziehungsweise Maßnahmen, die der Erziehung des Jugendlichen dienen sollen…, oder die Anwältin, die ihren Mandanten nach allen Regeln der Kunst „raushaut“ und die Psychologin, die es immer wieder für nötig erachtet, dass ihr „Schützling“, der den unbändigen Drang nach Freiheit hat, Ausgang bekommt…

Wenn Strafe nicht mehr Strafe ist

Sie alle sind schuld, weil in unserem Rechtssystem grundsätzlich etwas nicht funktioniert. Da ist der Wurm drin. Wenn Strafe nicht mehr Strafe ist und nicht mehr abschreckt, sondern bei den Tätern nur ein müdes Lächeln hervorruft und sie nicht davon abhält, weiter zu machen, dann stimmt etwas nicht.

Wenn Einbrecherbanden in Deutschland geschnappt, Personalien aufgenommen, freigelassen, geschnappt, freigelassen, geschnappt und freigelassen werden – und das dreimal in einer Nacht, dann weiß ich nicht mehr, was ich davon halten soll und fürchte mich in meinem Haus.

Wenn Straftäter beim gerichtlich genehmigten Ausgang ihrem begleitenden JVA-Beamten einfach sagen können: „Tschüss, Meister, ich hab keine Lust, mit zurück in den Knast zu kommen, schöne Grüße auch, machen Sie’s gut!“ und in die entgegengesetzte Richtung davon marschieren und der unbewaffnete JVA-Beamte keine Chance und kein Recht hat, etwas dagegen zu unternehmen, dann fasse ich mir an den Kopf.

Wenn die Justiz in Deutschland nur daran interessiert ist, die Straftäter nach Möglichkeit so schnell wie möglich freizulassen – jetzt hat ein ehemaliger Gefängnisdirektor ja sogar angeregt, die Gefängnisse grundsätzlich ganz zu schließen – dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Und dann könnte dem verstörten und verletzten Bürger, dem Opfer dieser Politik, nur noch ein Mittel bleiben: Selbstjustiz. Das habe ich in meinem neuen Psychothriller „Zeckenbiss“ thematisiert, in einer fiktiven, spannenden Story, deren Protagonist Opfer eines fürchterlichen Verbrechens wird und sich wehrt. 

 

Und hier exklusiv für Achse-Leser ein Probekapitel aus "Zeckenbiss":

Deutschland

Wie jeden Morgen riss ihn das Geklapper und das Schlagen der Schlüssel gegen die metallene Zellentür aus dem Tiefschlaf.

Die Tür ging auf, wenn auch nur einen Spalt.

»Morgen!«, dröhnte die Stimme des JVA-Beamten.

»Fick disch«, brummelte Faruk mit verschlafener Stimme.

Er schmiss sich noch einmal auf die andere Seite, und die Tür fiel wieder krachend ins Schloss. Das war zwar nicht die korrekte morgendliche Begrüßung, die einen JVA-Beamten erfreute, aber Faruk hatte zumindest Laut gegeben, und somit war klar, dass er noch lebte. Das reichte.

Es gab JVA-Beamte, die hatten hin und wieder ihre soziale Ader und weckten auf die sanfte Art. Wenn sie wussten, dass der Knacki nicht arbeiten gehen musste und theoretisch bis acht schlafen konnte, öffneten sie leise die Tür, stellten sich neben das Bett, guckten, ob er sich bewegte und atmete, und gingen wieder. Dann schlossen sie die Tür leise wieder zu und achteten sogar darauf, dass nicht zu viel Licht in die Zelle fiel.

Das war wie Weihnachten und die absolute Ausnahme.

Andere schalteten immer rigoros das Licht an, traten gegen das Bett, brüllten »Morgen!« und warteten darauf, dass der Gefangene auch »Guten Morgen« sagte. Kein Seufzen, kein Stöhnen, kein Grunzen, kein »Öhhm«. Es könnten ja die letzten Atemgeräusche sein, bevor er verendete.

Auch ein Winken mit der Hand reichte nicht. Es konnteja ein Um-Hilfe-Winken sein.

Aber »fick disch« war okay.

Manchmal hatte Faruk Lust, Schluss zu machen und sich am Fenstergitter aufzuknüpfen oder sich mit seinem Einmalrasierer die Pulsadern aufzuschneiden, aber möglichst so, dass es eine große blutige Sauerei gab … Aber dann dachte er daran, dass er irgendwann wieder frei sein würde. Wenn er sich zusammenriss, vielleicht schon sehr bald. Und dann war es wesentlich witziger, einer schwangeren Schlampe den Bauch aufzuschlitzen oder eine Oma zu vögeln und ihr dabei die Luft abzudrücken, bis ihr die Augen aus den Höhlen quollen.

Faruk musste kichern, stand auf und stellte sich breitbeinig vor sein Zellenklo, um zu pinkeln. Dann ließ er den Wasserhahn in seinem kleinen Waschbecken, das vor Dreck starrte, laufen. Niemand kümmerte sich um die Zellen, verdammt. Es nervte ihn. Der Hausarbeiter war nur für die Flure, die Duschen und die Mülleimer zuständig. Hier in den Zellen mussten sie in ihrem eigenen Dreck ersticken.

Aber Putzen war in Faruks Augen Weiberkram.

Faruk merkte, dass ihm die Galle hochkam. Das erste Mal an diesem verfickten Tag.

Er gab drei Löffel Nesquik in seinen Kaffeebecher, füllte ihn mit Wasser auf und nahm einen tiefen Schluck. Gut. Es gab Knackis, die morgens nur lauwarmes Wasser tranken, weil ihre Knete noch nicht mal für Kaffee, geschweige denn Tabak reichte. Oder weil sie Schutzgeld zu zahlen hatten und ihnen irgendjemand jeden Dienstag Kaffee und Tabak abzockte.

In der Fensterbank bewahrte er sein Essen auf. Zehn Scheiben Brot gab es jeden Mittag, das musste für Abendbrot und Frühstück reichen, sechs Scheiben hatte er noch übrig. Das Brot war hart, klebrig und grau. Es schmeckte wie getoasteter Beton. Er hatte noch eine Scheibe Käse und einen Rest Margarine. Das reichte für drei Scheiben. Ein wahres Festmahl.

So schnell es ging, aß er die Brote und spülte sie mit Nesquik herunter. Zwanzig vor sieben. Verdammt. Zähne putzte er nur abends, wenn überhaupt, aber seine verfluchte Verdauung kam nie schnell genug in Gang. Er setzte sich aufs Klo, doch nichts passierte. Wahrscheinlich würde er während der Arbeit Bauchschmerzen bekommen und dann zwischen die Petersilienbeete scheißen. Und das würde wieder Ärger geben. Vor ein paar Wochen hatte ihn ein Russe krankenhausreif geschlagen, als er es gesehen hatte, weil Petersilie sein Lieblingskraut war.

Verflucht waren die Russen, die Araber, die Afrikaner.

Wo bin ich hier, dachte Faruk, im deutschen Knast oder im Asylantenheim?

Beinah hätte er gelacht, aber selbst das nutzte nichts, er konnte einfach nicht um diese Zeit und stand vom Klo wieder auf.

Draußen hörte er die ersten Türen schlagen. Die, die einen Job hatten, schlossen ihre Zellen ab, gingen runter und warteten an der Tür zum Hof.

Faruk machte noch schnell zehn Liegestütze und verließ dann auch seinen Haftraum.

Vor der Hoftür gab er um sieben seinen Schlüssel ab. Die Gefangenen schlossen während der Arbeit alle ihre Zellen zu, damit sie von den Mitgefangenen, die nicht zur Arbeit gehen konnten oder durften, nicht beklaut wurden. Nach der Arbeit holten sie sich ihren Schlüssel beim Pförtner wieder.

Die JVA-Beamten hatten ihrerseits natürlich auch einen Schlüssel, um Zellenkontrollen machen zu können, wenn die Gefangenen nicht da waren. 

Faruk arbeitete in der Gärtnerei. Das war für ihn das Allerletzte. Den ganzen Tag in der dreckigen Erde wühlen und kleine Pflanzen hineinstecken. Da musste man schon schwul und bescheuert sein, um so eine Drecksarbeit zu mögen. Er konnte sie nicht ausstehen. Hätte lieber in der Küche Zwiebeln und Karotten geschnitten, Teller abgewaschen, Suppen gerührt, ganz egal. Da konnte er mit Messern hantieren – er fand Messer megageil – und den Fraß zusammenpanschen, den die anderen fressen mussten. Dort würde er sich wie der King fühlen, denn im Knast kam immer erst das Fressen, dann die Moral. Und er konnte auch in die Suppe rotzen, wenn ihm danach war.

In der Küche zu arbeiten war einfach das Größte, und darum hätte er das richtig gerne gemacht. Aber nicht jeden Tag in der nassen Erde wühlen mit Regenwürmern zwischen den Fingern, pfui Teufel. Sie wussten das und hatten ihn extra zu den Gärtnern gesteckt, die Schweine. Sie schikanierten die Knackis, wo sie nur konnten.

Vor der Tür zum Hof stand das ganze Pack, das zur Arbeit ging. Ungefähr zwanzig Leute. Insgesamt waren sie in dem Block fünfzig. Sechs Türken gab es darunter und sieben Deutsche. Die hatten’s nicht leicht. Hatten niemanden, der sie raushaute, hatten keine Gang. Wenn irgendein Mustafa beschloss, sie zu Brei zu verarbeiten und seine Kumpels zusammentrommelte, dann hatten sie schlechte Karten.

Und weiter hinten isoliert standen ein paar Russen. Sie redeten mit keinem, arbeiteten in der Tischlerei, die Maschinen konnte man sowieso nicht überbrüllen, und auch sonst waren die immer unter sich. Sie waren organisiert, hatten untereinander eine strenge Hierarchie, waren schweigsam und ordentlich.

Faruk hatte mal einen Blick in die Zelle von Dimitrij geworfen, der hier der Boss der Russen war, und er war fast blind geworden dabei. So blitzeblank war dort alles.

Wenn ich mal am offenen Herzen operiert werden müsste, dann bitte in Dimitrijs Zelle, dachte er sich. Die war klinisch sauber. Unter dem Spiegel stand nur eine russische Ikone mit einem goldglänzenden Christus, der mit dünnen, spinnenartigen Fingern auf ein offenes Buch deutete.

Todsterbenslangweilig, dachte Faruk, aber bitte schön.

Die Russen waren okay und nervten nicht. Wenn man sie in Ruhe ließ, hatte man keinen Stress.

Die anderen waren Araber oder Schwarzafrikaner.

Zum Teufel mit denen allen.

Er hatte keinen Bock, wollte nur noch schlafen. Auf die zwölf Euro, die er pro Tag dafür verdiente, dass er in der Erde herumwühlte, sich an Dornen stach, nasse Blätter und glitschige Schnecken wegräumte, stundenlang auf Knien hockte und sich wie ein Underdog fühlte, hätte er geschissen, aber wenn er sich zwei Tage verweigerte, wanderte der Fernseher für drei Wochen weg, und das war das Schlimmste überhaupt, das ihm passieren konnte. Ohne Fernseher war er kein Mensch, ohne Fernseher fiel ihm der Knast auf den Kopf, ohne Fernseher hatte er keinen Bezug zur Außenwelt mehr und fühlte sich in seiner Kack-Zelle wie lebendig begraben.

Also trottete er jeden Tag in seine ekelhaften Beete.

All das war unter seiner Würde.

Er hatte alles gestohlen, was nicht niet- und nagelfest war, Drogen verkauft und tja, verdammt, auch jemand umgebracht – das war seine Welt, und jetzt musste er im Dreck wühlen wie eine miese Sau. Aber bald würde er weitermachen, wo er aufgehört hatte. Bald.

Nur wusste das keiner. Und er war nicht so blöd, es irgendjemand auf die Nase zu binden. Und dieser dämlichen Psychoschlampe schon gar nicht.

Denn sie hatte schon einmal befürwortet, dass er vorzeitig entlassen wurde. Nur hatte er draußen leider Scheiße gebaut und war wieder hier gelandet.

Es war ein hartes Stück Arbeit, sie wieder weichzukochen, denn sie konnte tierisch wichtig für ihn sein, das war ihm schon klar.

Er hatte sich schon oft vorgestellt, diese Schlampe zu vögeln und sie dann von oben nach unten aufzuschlitzen, aber noch nie hatte er sich anmerken lassen, was er dachte.

Er war ja nicht doof.

Sabine Thiesler wurde in Berlin geboren und ist dort aufgewachsen. Die Schauspielerin und Theater- und Drehbuchautorin gehört mit Bestsellern wie „Der Kindersammler“, „Hexenkind“ und zuletzt „Nachts in meinem Haus“ zu den erfolgreichsten Thriller-Autoren Deutschlands. Nach einem längeren Aufenthalt in Italien wohnt sie jetzt mit ihrem Mann in Schleswig-Holstein. Mehr über Sabine Thieslers neuen Roman finden Sie hier. 

Foto: Christian Thiel

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Ilse Jüngling / 08.05.2018

Die Achse des Guten lese ich täglich mehrmals und unterstütze sie seit Jahren. Dieser Text erzeugt in mir ein ungutes Gefühl und das Buch würde ich nicht lesen wollen, da Fäkalsprache und alle Klischees bedient werden, so sehr sie auch stimmen mögen. Es wundert mich, daß hier so ein „Werk“ vorgestellt wird. Was soll uns das bringen?

Werner Arning / 08.05.2018

Ab einem gewissen Grad der Verrohung, gibt es den therapeutischen Erfolg wahrscheinlich nur im Film. Aber Psychologen und Therapeuten müssen auch ihr Auskommen finden und der Rattenschwanz an Mitarbeitern aus der Betreuungsindustrie auch.

Marc Stark / 08.05.2018

Ich teile vollständig die Wut der Autorin, aber die Leseprobe ist mir zu “erzieherisch”. Irgendwie ein invertiertes “Aufbruch ins Ungewisse”. Wenn die Fronten glasklar sind, ein “Protagonist” dermassen eindimensional dargestellt wird, keine Nuancen kennt, keine inneren Konflikte hat, mit eigenen Widersprüchen kämpft, etc. besitzt ist mir das zu simpel. Es gibt nen großartigen Youtube-“Blogger” genannt Der Schattenmann. Man schaue sich mal an wie er Eric Harris (einer der beiden Columbine High) seziert, oder seine Kritik zu “Aufbruch ins Ungewisse”.... Ich hoffe trotzdem auf viele Leser und wahrscheinlich müssen Bestseller einfach etwas simplifiziert sein. Also in sofern alles Gute!

Joachim Lucas / 08.05.2018

So wie hier die Innenansicht eines offenbar moslemischen Strafgefangenen beschrieben ist, hört sich das sehr realitätsnah an. Es ist ein Mosaikstein im Gesamtbild Europas/Deutschlands. Eine Gesellschaft, die die Voraussetzung Ihrer Existenz nicht mehr gewährleisten kann, ist zum Niedergang verurteilt. Während wir in technologischer Hinsicht noch Spitze sind, sind wir dank des Wohlstands (auf Pump) und der verweichlichenden Sozialwissenschaften in gesellschaftlicher Hinsicht auf den Hund gekommen. Die Leute, die hier an den gesellschaftlichen Mißständen herumbasteln, sind Teil des Problem, nicht Teil der Lösung. Für die beschriebenen Leute im Knast, die ja wesentlich härteres in ihren Ursprungsgesellschaften gewohnt sind, muss das hier alles wahrlich lachhaft wirken. Man kann es immer wieder nur sagen: die Parallelen in der Geschichte sprechen eine eindeutige Sprache.

Andreas Müller / 08.05.2018

Meiner Meinung nach ist es ist nur eine Frage der Zeit bis sich die Eltern eines Opfers, des oben beschriebenen Systems, an den politisch Verantwortlichen nicht nur verbal sondern auch physisch vergreifen werden. Als ohnmächtiger Elternteil der die gesellschaftlichen Veränderungen fast hilflos mit ansehen muss könnte ich es verstehen.

Wilfried Cremer / 08.05.2018

Strengere Strafen führen zu einer hohen Inhaftiertenquote, zu einer Parallelwelt der Weggesperrten. Das ist bei uns politisch nicht gewollt.

beat schaller / 08.05.2018

Sehr geehrte Frau Thiesler, Wenn ich so um mich sehe und höre, dann hoffe ich sehr, dass Sie Sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen mit Ihrem Buch. Gerade die “Kaste” der Bücherschreiber ist doch ähnlich stark infiziert wie die extreme linke, und auch die Psychologen, die immer noch selber von sich behaupten, “Wissenschaft” zu betreiben. Wie Sie selber feststellen, ist deren Wissenschaft auf demselben Niveau wie jenes vieler Richter. Die Welt quillt aus den Fugen, das ist wirklich so. Passen Sie auf Sich auf, denn mit solchen Aeusserungen und Ansichten, auch wenn sie noch so wahr sind, macht man sich keine Freunde. Alles Gute b.schaller

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