Wenn mein Beifahrer ängstlich ist, fahre ich ihm zuliebe langsamer - auch dann , wenn eine schöne Stecke Rasen für mich eine Freude wäre. Es sind die Ängstlichen, die es beruhigt, wenn man selbst eine Maske trägt. Mut hat der Arzt, der sich, trotz mangelhafter hygienischer Ausstattung, so gut es geht um seinen Patienten kümmert.
bin auch coronaleugner, aber ein erlebnis heute im supermarkt hat meinem revoluzzergeist einen erheblichen dämpfer verpasst. mit der klassischen bandana um den hals, die sich im ernstfall über den mund und sogar die nase ziehen lässt, nähere ich mich der kasse unmaskiert, um mir den tadel der kassiererin zuzuziehen. ich darauf ein bisschen aufsässig: wissen sie eigentlich wie ungesund das ist? anstatt der erwarteten predigt über solidarität und rücksichtnahme sagt sie nur: ja ich finde das auch bescheuert, aber wir müssen das sechs stunden tragen, sie nur ein paar minuten. nach einer kurzen schimpftirade auf das totalversagen der regierung fasse ich dann mich selbst überraschend den entschluss, mir meine bandana bis über die nase zu ziehen und lasse die kassiererin wissen, dass ich das nur aus solidarit mit ihr gemacht hätte, was sie sichtlich erfreut. mir ist noch nicht klar wie ich das bewerten soll, letztlich bekommt einerseits die regierung meine verweigerung ja gar nicht mit und andererseits sind die leute hinter der kasse ja die eigentlichen opfer dieser dummen regelung.
Im Frühjahr ist meine Nase immer ziemlich verstopft, von wegen Heuschnupfen. Am Samstag war ich einkaufen, erstmals mit Maske. Darunter bekam ich nur durch den weit geöffneten Mund Luft. Ein ausgesprochen beängstigendes Gefühl, zudem der Mund mit jedem Atemzug trockener wurde. In der Kassenschlange begann dann mein Kreislauf durchzudrehen. Nur die Angst davor, im Falle einer Ohnmacht in einem Krankenhaus zu erwachen hielt mich bei Bewusstsein. Im Ausgang riss ich mir das Ding aus dem Gesicht. Das war mein erster und einziger und letzter Einkauf mit Maske. Zudem ich mich mit dem Ding im Gesicht nicht sicherer fühlte, sondern verarscht und gedemütigt.
@Wolfgang Nirada: Großeinkauf 15 Minuten? Wow! Amazing! Das schaff´ ich nicht. Ich gehöre leider auch zu denen, die kaum atmen können unter dem Ding. Ich habe praktisch die Minuten gezählt, bevor ich wieder Luft schnappen durfte.
Ich arbeite im Einzelhandel. Wir haben die behördliche Auflage, die Eingangstür bei jedem Wetter ständig offen zu halten, damit ja kein Mensch den Edelstahl der Tür anfaßt und sich eine Schmierinfektion vom vorherigen Kunden holt. Die Polizei kommt regelmäßig kontrollieren. Neben der eigentlichen Arbeit muß fortlaufend die Anzahl der Kunden im Geschäft im Blick behalten werden, max. 5 Personen. Wir haben selbstgemachte Masken, aber auch jene kann man nicht 8 Stunden am Stück im Gesicht haben. Es geht einfach nicht. Das Ding wird feucht, die Brille beschlägt, jede Art der Kommunikation ist nahezu unmöglich. Irgendwann kam die wütende Eingebung: Wenn ich mich hier schon zum Affen machen muß, dann möchte ich wenigstens das Wie selbst entscheiden. Ich habe mir eine Maske von den echten Spezialisten für hermetische Kopfbedeckungen bestellt und trage jetzt als Mann während der Arbeit einen Hikschab. Eins muß man dem Ding lassen: Es ist sehr viel luftiger als der amtliche Mundschutz und sehr kommunikationsfördernd.
Hier in Dänemark hat schon seit am 15.April rund die Hälfte der Grundschulen den Unterricht wieder aufgenommen, seit 20. April ist in allen Grundschulen wieder Unterricht. Die Kitas sind ebenfalls wieder offen. Dänemark ist das erste Land in Europa, das seine Grundschulen und Kitas wieder geöffnet hat. Ich war heute in Høruphav im Supermarkt einkaufen. Mundschutz und Handschuhe aus dem Handschuhfach, raus aus dem Wagen, Mundschutz übergezogen, Handschuhe angezogen, rein in den Supermarkt. Und kam mir standepede völlig bescheuert vor, da ich ob meiner Verkleidung unschwer als Deutscher zu erkennen war. Ich war nämlich der einzige, der sich so verkleidet hatte. Um einen falschen Eindruck zu vermeiden: Den Dänen ist Corona nicht unbekannt. Sie leiden auch nicht an kollektiver Todessehnsucht. Aber Massenhysterie ist ihnen fremd. Massenpanik ebenfalls. Auch verbriefte Grundrechte werden hier nicht overnight par ordre du mufti ausgehebelt. Hier wird freiwiliig Abstand gehalten, hier waschen wir uns ein paar Mal öfter am Tag die Hände, verzichten - logisch - auf BussiBussiBegrüssung. Fällt dem Dänen leicht, da er sich auch in coronafreien Zeiten vergleichsweise selten Junckers Lieblingshobby widmet. Hände geben wir uns zur Begrüssung im Moment natürlich auch nicht. Sinnvolle, jedem einleuchtende Hygieneregeln sind das Mittel der Wahl. Hier hat man/frau es sich auch geschenkt, mit leuchtendem Infizierungs-Beispiel a la Merkel dem Volk zu zeigen, wie man/frau sich korrekt infiziert. Weder Ministerpräsidentin Mette Frederiksen noch Königin Margrethe II. haben sich erblödet, blitzartig als Vorbild für das Volk dahinzusiechen und genauso blitzartig spontan geheilt zu sein. Die Dänen sind ein kleines Volk. Aber eines mit Verstand. Hold dig sund og passe på dig selv.
Ich finde die Maskenpflicht super. Bisher fand ich es immer lästig, den Motorradhelm (Integralhelm mit dunklem Visier) abzunehmen. Jetzt laufe ich auch außerhalb von Geschäften nur noch mit Helm und runtergelassenen Visier rum. Die Leute haben großen Respekt vor dem schwarzen Helm. Noch nie hat das jemand bemängelt.
Ach Gottchen! Die heldenhaften Maskenrevolutzer! Die Supermarktverkäuferinnen die während ihrer gesamten Schicht diese dämlichen Masken tragen müssen freuen sich bestimmt über so viel “Solidarität” von Seiten einer zickigen abgehobenen miesepetrigen (da brauch ich mir nur das Foto ansehen) typisch deutschen Durchblickerin für die es klaro unzumutbar ist während der 15 Minuten Einkauf eine Maske zu tragen… Warum sind Sie nicht so ehrlich und sagen den Angestellten statt der Ausrede “Maske vergessen” nicht die Wahrheit? Nämlich: “Ihre Gesundheit ist mir völlig Wurst…”
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