Guter und ehrlicher Artikel, vielen Dank!
Zum Glück ist die Situation nicht in allen Ländern so vergiftet wie in D. Ich sehe in meinem Umfeld mehr und mehr Männer, die sich um ihr eigenes Leben kümmern und nicht nach Erwartungen von Frauen ausrichten. Die männerfeindliche Grundstimmung in diesem Land hat so auch ihr Gutes. Ein realistisches Frauenbild erwirbt man sich unter diesen Umständen leichter als früher. Der Zwang als Versorger zu fungieren fällt weg und mit Sex den Mann zu ködern und abhängig zu machen, ist kaum noch möglich. Wenn deutsche Männer Schweine wären, wäre das Leben für Frauen weniger bequem als jetzt.
In dem Artikel steht einfach viel Unsinn. Wie viel Frauen vergessen denn tagelang Tampons in der Vagina. Da würde schon der Körper nicht mit machen und den Tampon versuchen auszuschwemmen mit Ausfluss etc. Und keinesfalls ist die Vagina so unempfindlich wie hier geschrieben wird. Da hat die Autorin offensichtlich keine Ahnung von sexuellen Praktiken. Und ja, Frauen sind selbst für ihre Sexualität verantwortlich und damit auch für ihren Orgasmus. Aber das ist ja typisch, ist die Frau zu blöd, für sich die Verantwortung zu übernehmen, ist natürlich der Mann schuld. Fazit: Der Mann ist an allem schuld, was irgendwie schief läuft bei einer Frau.
Was für dämliche Kommentare. Von Prinzessinnen-Geschichten, evolutionärem Erbe bis hin zu Tampon-Komplexen und Angst um die eigene Unbekümmertheit. Als ob Prinzessinnen-Geschichten die sexuelle Lust von Mädchen ausschalten. Die schalten - wenn überhaupt - den Verstand der Eltern (des Vaters) aus. “Unsere Kleine hat keine Lust, darf keine haben. Ist doch unser anständiges Mädchen”. Sie darauf ansprechen geht natürlich als Eltern auch nicht. Als ob Eltern und Kinder in einer sexuellen Beziehung zueinander stehen (???). Gerade deshalb, weil es nicht so ist, sollte man die Tochter offen darin unterstützen, mit sich selbstbewusst umzugehen. Damit sie später auf Männer sch….. kann, die behaupten, sie brauche aus evolutionären Gründen keinen Orgasmus. Ebenso auf Männer, die sich ihre Unbekümmertheit nicht durch die weibliche Lust kaputt machen lassen wollen (das ist leider der Unterschied zwischen Partnerin und Prostituierten). Oder vor Männern, die sich vor Tampons ekeln. Das wäre mal evolutionärer Fortschritt, wenn sich diese Männer gar nicht mehr fortpflanzen würden. Wie schnell das den Feminismus vorantreiben würde. Guter Artikel. Nur der “Männer sind Schweine”-Teil ist daneben. Genauso wenig wie “Schwarze dumm” sind oder “Dicke stinken”, sind “Männer Schweine”.
Mich kann eine “flotte, kesse, freche” und vor allem apodiktische Schreibe nicht vom Selberdenken abhalten, und auch nicht davon, das Gesagte mit meinen eigenen Erfahrungen zu vergleichen. Was habe ich von einer Aussage wie: “Tut mir ja leid, aber: Nee, isser nicht”? Doch nur, dass ich weiß: Die Autorin ist sich da ganz sicher, und sie bringt’s so locker-flockig rüber, dass mein Andock-Modul in Aktion tritt. Ich kenne aber mein Andock-Modul, und zwar als einen höchst unzuverlässigen Gesellen, was die Wahrheitsfindung betrifft. Drum überwache ich es mit einer übergeordneten Instanz namens Verstand, die auch stets Verbindung hält mit meinen schon erwähnten Erfahrungen. Übrigens inklusive Emotionen, die ja auch erinnert werden können (außer von “Borderline”-Patienten, wie man mich lehrte). Und dann stelle ich oft fest: Ach, da versucht jemand, meine Zustimmung zu ergattern; er weiß auch, welche Knöpfe er bei mir drücken muss, und er meint wohl, dass das dann auch funktionieren wird. Im Kommunikationswissenschaft-Studium haben sie mir beigebracht, dass man das “persuasive Kommunikation” nennt. Also: Überredungsversuch. Aber schon als Kind hat man mir gesagt, dass ich aufpassen soll, wenn sich etwas wie ein Überredungsversuch anhört, und als Erwachsener habe ich noch viel mehr Gründe gefunden, weshalb diese Vorsicht wohlbegründet ist. Was also soll ich halten von: “Wenigstens hört man jetzt vielleicht damit auf, Frauen mit dem Blödsinn vom vaginalen Orgasmus zu nerven”? Ich sehe, dass hier schweres persuasives Geschütz aufgefahren wird (“Blödsinn”!), und das erinnert mich zufälligerweise an die krampfhaften Uralt-Versuche von Alice Schwarzer, die es in ihrer bewährten “Müssen”-Rhetorik wörtlich so ausgedrückt hat: “Wir müssen den Mythos vom vaginalen Orgasmus entlarven.” Ach. Müssen? Na ja – klar sind in der Vagina “an manchen Stellen so wenige Nervenstränge, dass man dort problemlos kleine Operationen ohne Betäubung durchführen kann”. Aber was ist mit den Nervensträngen drumherum? Mit den etwas tiefer liegenden, die z.B. beim Geschlechtsverkehr auch stimuliert werden, weil sich ja diese wuchtigen Zusammenstöße ein kleines bisschen weiter übertragen als bloß auf die oberste Hautschicht der Vagina? Tja, die werden einfach nicht mitberücksichtigt, und so erscheint es völlig logisch: Alles Blödsinn, die Sache mit dem vaginalen Orgasmus. Nur die Klitoris – sie allein macht’s. So wollte es auch Frau Schwarzer haben. Nur ist Frau Schwarzer leider ideologisch verblendet, und mir scheint, dass auch Antje Sievers nicht so gern über den Tellerrand der obersten Hautschicht hinausschaut. Überzeugt mich leider nicht. Und das nicht zuletzt wegen der Statements meiner bisherigen Sexualpartnerinnen. Mir sind in Sievers’ Artikel einfach viel zu viele Aussagen à la “das IST so, und damit basta” drin. Ich nannte es oben “apodiktisch”, und das heißt definitionsgemäß: “keinen Widerspruch zulassend”. Aber wenn es im einen oder anderen Fall nun doch nicht stimmen würde? Was dann? Sievers schreibt zum Beispiel: “So sind Frauen nun mal: Aufopfernd bis zur völligen Verblödung.” Und: “Es wird zwar kaum jemand zugeben wollen, aber Sex ist eben immer noch vor allem für Männer da.” Und: “Frauen täuschen vor, damit es schneller vorbei ist.” Und: “Frauen täuschen vor, damit er glücklich ist.” Und: “Schminkt euch das ab, Männer, das könnt ihr voll vergessen.” Und: “Aber immerhin hat man mittlerweile erkannt: Das eigentliche Lustorgan ist der Kopf.” Was ist das Bindeglied zwischen diesen Aussagen? Es ist das folgende: Alles wird jeweils in ein und denselben Topf geworfen – Deckel drauf – fertig. Hauptsache, man kann den Töpfen eine knackige Bezeichnung verpassen. Dann wird schon jeder sehen, dass alle Phänomene in diese Töpfe reingehören, und in keine anderen. Zu schweigen davon, dass bestimmte Phänomene angeblich gar nicht in Töpfe gehören, weil sie individuell sind – so was gibt’s natürlich erst recht nicht. ALLES ist in irgendeinem Topf – basta. Ich für meine Person sehe darin nicht mehr als das dringende Bedürfnis nach Zuordnung. Und die KRITERIEN dieser Zuordnungen halte ich für höchst individuell. Das ist völlig in Ordnung, aber es kann meiner Meinung nach nicht die Gültigkeit haben, die die Rhetorik von Antje Sievers in Anspruch nimmt: “Das IST so.” Ich habe mich u.a. ganz vorsichtig gefragt: Ist Frau Sievers womöglich neidisch auf “die Männer”? Und “der unverantwortliche Umgang mit dem eigenen Körper”, vor dem sie die Mädchen warnt – was meint sie damit alles? Würde denn ein “verantwortlicher” Umgang auch “vollkommene Hingabe” ermöglichen?
“Nicht umsonst vergessen Frauen dort tagelang Tampons der Größe Super-Plus.” Wenn man sowas lesen muss, dann ist es kein Wunder, dass Mann nicht mit Frau über Sex reden, sondern es einfach machen will. Es verdirbt einem einfach die Lust für 3 Tage. Danke dafür, tausend Dank.
Die Mädchen sehen heute in Werbung und Filmen das Falsche: Oft sieht man da eine Frau im tiefausgeschnittenen Kleid, die sich einem Mann anbietet, statt dass ER etwas tut. Ich glaube, dass daraus höchstens ein „One-Night-Stand“ werden würde. Schon den ganz kleinen Mädchen werden die falschen Botschaften vermittelt, Stichwort: Disneys Froschkönig oder der Froschkönig aus „Simsalagrimm“. Da wird vermittelt, die Prinzessin müsse den Frosch aus Mitleid küssen, damit er zum Prinzen wird. Das ist grottefalsch. Die Grimm´sche Originalversion sagt nämlich etwas ganz anderes: Der Frosch, als wechselwarmes Tier, ist eine Metapher für das rein sexuelle Begehren, das noch nicht von Eigenwärme (=Metapher für Herzenswärme) durchsetzt ist. Er erkaltet schnell. Genauso, wie das rein sexuelle Begehren, das noch nicht von Zuneigung erwärmt ist, schnell wieder erkaltet. Ein Mädchen, das auf sich hält – und das tut die Prinzessin in der Original- Version – lehnt „Sex ohne Zuneigung“ mit Nachdruck ab. Diese nachdrückliche Ablehnung wird bildlich ausgedrückt, dass sie ihn an die Wand klatscht. Dieses eindeutige „Nein“ verschafft ihr erst Respekt. Und erst, wenn er Respekt hat, sind die Voraussetzungen dafür da, dass er sich vom sexuell Begehrenden zum Liebenden entwickelt, der „Eigenwärme“ hat und sie nun auch als Freundin interessant findet. Die Bildsprache sagt dann: Er verwandelt sich vom Frosch in den Prinzen. Wenn sie sich stattdessen dazu herabwürdigt, aus „Mitleid“ oder, weil sie nicht “Nein!” sagen kann, einen „Frosch“ zu küssen, dann gewinnt sie seine Achtung nicht. Das erscheint paradox, ist aber so. Ein deutliches „Nein“ zu allem, was das Mädchen nicht will, verschafft ihr erst den Respekt des Mannes. Denn: Ein angehender König würde niemals ein Mädchen zu seiner Königin machen, das sich dazu erniedrigt hatte, etwas zu tun, was ihr innerlich total gegen den Strich geht. Die wunderschönen Mädchen von heute sollten lernen, deutlich „Nein“ zu sagen zu Allem, was ihnen zuwider ist. Davon würden auch die Jungen und Männer profitieren, denn viel Herzeleid, das aus Missverständnissen entsteht, würde vermieden.
Selten wird einem bewußt, wie schön das Leben als Mann doch ist. Insofern vielen Dank für diesen Artikel.
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